10.02.2021, 13:22
(10.02.2021, 12:50)Gast schrieb:(10.02.2021, 12:13)Gast schrieb: Dazu mal eine Frage:
Klar muss jeder Anwalt eine Berufshaftpflicht haben. Aber gibt es eine Möglichkeit die persönliche Haftung durch eine bestimmte Gesellschaftsform auszuschließen, wenn man Einzelkämpfer ist?
Du solltest schon mal nicht im GesellschaftsR beraten
Mache ich auch nicht, deshalb die Frage.
Dass es Gesellschaftsformen wie GmbH und AG gibt, die die persönliche Haftung ausschließen ist mir klar. Aber eignen die sich auch für eine Anwaltskanzlei?
Anwalts-GmbH geht zwar, dann ist aber das Problem mit der Gewerbesteuer, oder nicht?
10.02.2021, 13:32
(10.02.2021, 13:22)Gast schrieb:(10.02.2021, 12:50)Gast schrieb:(10.02.2021, 12:13)Gast schrieb: Dazu mal eine Frage:
Klar muss jeder Anwalt eine Berufshaftpflicht haben. Aber gibt es eine Möglichkeit die persönliche Haftung durch eine bestimmte Gesellschaftsform auszuschließen, wenn man Einzelkämpfer ist?
Du solltest schon mal nicht im GesellschaftsR beraten
Mache ich auch nicht, deshalb die Frage.
Dass es Gesellschaftsformen wie GmbH und AG gibt, die die persönliche Haftung ausschließen ist mir klar. Aber eignen die sich auch für eine Anwaltskanzlei?
Anwalts-GmbH geht zwar, dann ist aber das Problem mit der Gewerbesteuer, oder nicht?
Selbst bei einer PartmbB ist die persönliche Haftung nicht restlos ausgeschlossen, sondern nur die Haftung für Haftungsfälle. Für deine Mietschulden und Co haftest du trotzdem noch persönlich. Lieber sollte die Energie in einen vernünftigen Businessplan gesteckt werden als in den Versuch einer haftungsfrei Konstruktion...
10.02.2021, 13:34
(10.02.2021, 13:32)Gast Gast schrieb:(10.02.2021, 13:22)Gast schrieb:(10.02.2021, 12:50)Gast schrieb:(10.02.2021, 12:13)Gast schrieb: Dazu mal eine Frage:
Klar muss jeder Anwalt eine Berufshaftpflicht haben. Aber gibt es eine Möglichkeit die persönliche Haftung durch eine bestimmte Gesellschaftsform auszuschließen, wenn man Einzelkämpfer ist?
Du solltest schon mal nicht im GesellschaftsR beraten
Mache ich auch nicht, deshalb die Frage.
Dass es Gesellschaftsformen wie GmbH und AG gibt, die die persönliche Haftung ausschließen ist mir klar. Aber eignen die sich auch für eine Anwaltskanzlei?
Anwalts-GmbH geht zwar, dann ist aber das Problem mit der Gewerbesteuer, oder nicht?
Selbst bei einer PartmbB ist die persönliche Haftung nicht restlos ausgeschlossen, sondern nur die Haftung für Haftungsfälle. Für deine Mietschulden und Co haftest du trotzdem noch persönlich. Lieber sollte die Energie in einen vernünftigen Businessplan gesteckt werden als in den Versuch einer haftungsfrei Konstruktion...
Auch das ist mir klar. Unabhängig vom Businessplan: Ist es möglich?
10.02.2021, 13:51
GbR, PartGmbB oder GmbH? Die optimale Rechtsform | Haufe (advolux.de)
Viel Spaß beim Einlesen in die Thematik. Konkrete Rechtsberatung mache ich gerne gegen Vergütung.
Viel Spaß beim Einlesen in die Thematik. Konkrete Rechtsberatung mache ich gerne gegen Vergütung.
10.02.2021, 14:29
Bis vor Kurzem war auch noch die LLP beliebt, weil diese (eben anders als die deutsche PartmbB) nicht nur die Berufshaftung begrenzt. Natürlich geht auch eine GmbH, das Problem mit der Gewerbesteuer hast Du ja schon erwähnt, aber einen Tod muss man halt sterben. In Zeiten von LegalTech etc. gehen manche Kanzelein den Weg der Gewerbesteuer ganz bewusst, gleich, ob als GmbH firmierend oder nicht.
10.02.2021, 14:37
(10.02.2021, 14:29)Gast schrieb: Bis vor Kurzem war auch noch die LLP beliebt, weil diese (eben anders als die deutsche PartmbB) nicht nur die Berufshaftung begrenzt. Natürlich geht auch eine GmbH, das Problem mit der Gewerbesteuer hast Du ja schon erwähnt, aber einen Tod muss man halt sterben. In Zeiten von LegalTech etc. gehen manche Kanzelein den Weg der Gewerbesteuer ganz bewusst, gleich, ob als GmbH firmierend oder nicht.
Wobei man sich fragen muss, welche Haftung hat man denn als Einzelanwalt?
Versorgungswerk und Krankenkasse muss man so oder so privat zahlen.
Haftungsfälle bekommt man über eine ausreichend hohe Versicherung abgedeckt. Da man als Einzelanwalt wohl keinen 500 Millionen Deal abwickelt, passt die Summe auch.
Bleiben Verpflichtungen aus Angestelltengehältern (hat man die groß?), Büromiete und dem ganzen Kleinkram. Wenn man sich fünf Stockwerke im Frankfurter Hochhaus mietet, ok. Aber den Aufwand für einen Einzelanwalt?
Ich kann Dir empfehlen, zur Vorbereitung auf das Referendariat das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Rechtsreferendariat" zu lesen. Das Buch gibt es als Print-Ausgabe und E-Book. Infos hierzu findest Du auf folgender Seite:
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
10.02.2021, 15:30
(10.02.2021, 14:37)Gast Gast schrieb:(10.02.2021, 14:29)Gast schrieb: Bis vor Kurzem war auch noch die LLP beliebt, weil diese (eben anders als die deutsche PartmbB) nicht nur die Berufshaftung begrenzt. Natürlich geht auch eine GmbH, das Problem mit der Gewerbesteuer hast Du ja schon erwähnt, aber einen Tod muss man halt sterben. In Zeiten von LegalTech etc. gehen manche Kanzelein den Weg der Gewerbesteuer ganz bewusst, gleich, ob als GmbH firmierend oder nicht.
Wobei man sich fragen muss, welche Haftung hat man denn als Einzelanwalt?
Versorgungswerk und Krankenkasse muss man so oder so privat zahlen.
Haftungsfälle bekommt man über eine ausreichend hohe Versicherung abgedeckt. Da man als Einzelanwalt wohl keinen 500 Millionen Deal abwickelt, passt die Summe auch.
Bleiben Verpflichtungen aus Angestelltengehältern (hat man die groß?), Büromiete und dem ganzen Kleinkram. Wenn man sich fünf Stockwerke im Frankfurter Hochhaus mietet, ok. Aber den Aufwand für einen Einzelanwalt?
Klar, würde ich genauso sehen, ging ja nur um die Frage des TE.
Wichtig(er) ist vielleicht noch, dass tatsächlich mal so ein riesen Fall bei einem landet, man entweder die Haftungssumme insofern erhöht oder eine (idealerweise wirksame und daher doppelt geprüfte) Haftungsbeschränkung vereinbart.
10.02.2021, 15:47
(10.02.2021, 12:10)Gast Gast schrieb:(10.02.2021, 11:46)Ruhrpottgirl schrieb:(10.02.2021, 10:57)Gast schrieb:(10.02.2021, 08:51)Gast schrieb: Und private Krankenkasse ist überhaupt nicht erforderlich. Gesetzliche tut es auch...
Der Mindestbeitrag der Gesetzlichen ist bei Selbstständigen aber häufig deutlich teurer als ein günstiger Einstiegstarif bei der privaten Krankenversicherung. Das macht schnell 200 und mehr Euro im Monat aus..... Das muss man sich leisten können.
Der GKV-Mindestbeitrag liegt inklusive Pflegeversicherung bei um die 200 Euro (je nach Zusatzbeitrag der konkreten KK). Bis zum Beweis des Gegenteils bezweifle ich, dass es in irgendeiner PKV irgendeine Form von "Einsteigertarif" in dieser Größenordnung gibt, selbst wenn der Versicherte evtl. schon seit seiner Geburt in der PKV ist und ein entsprechend vorteilhaftes Eintrittsalter aufweisen kann.
Solange der TE seine Kanzlei aber nicht komplett defizitär betreibt, wird er über den GKV-Mindestbeitrag hinaus kommen. Schon bei 40.000 Euro brutto (!) Einkommen zahlt er 600 Euro in die GKV. Da ist die PKV natürlich wieder günstiger.
Lieber TE, wenn du keine Rücklagen hast, arbeite zunächst angestellt oder schau, wo du die Finanzierung her bekommst (Eltern, Lebenspartner, dazu Gründerkredit-Kfw). Kalkuliere deine Kosten vernünftig durch in einer Tabelle und bedenke auch nicht ganz naheliegende Kosten.
Du hast schnell 1.000 Euro laufende Kosten für Krankenversicherung, Versorgungswerk (auch mit dem 50% Gründer Rabatt), Berufshaftpflicht, Kammerbeitrag, Mitgliedschaftsbeiträge, Telefon, Aktensoftware. Miete nochmal 500 Euro oder mehr (auch hier wieder Nebenkosten bedenken wie Internet, Strom, Heizung und Co.). Dazu kommt Beck-online Zugang, Ausgaben für Briefpapier, Drucker/Scanner... hört sich nach Kleinvieh an, aber 10 Posten á 10 Euro im Monat sind auch schon wieder 100 Euro mehr usw.
Du solltest also 2.000 Euro Umsatz pro Monat alleine für deine laufenden Kosten haben. Da man sagt, dass man mind. 1 Jahr komplett finanzieren sollte, bräuchtest du Rücklagen von knapp 25.000 Euro (Ersparnis, Kredit etc.). Dazu Einmalanschaffungen fürs Büro, Robe.
Bei 2.000 Euro laufenden Kosten solltest du Minimum 4.000 Euro Umsatz erwirtschaften. Damit würdest du dann auf ca. 1.700 Euro netto kommen pro Monat.
Vielen Dank, für deine Ausführungen. Ja, ich dachte mir, dass das nicht so einfach wird, wie ich mir das vorstelle. Neben dem Geld, sehe ich noch das Problem, am Anfang genug Aufträge zu bekommen - ich leb in einer Stadt, in der ich nicht so verwurzelt bin. Ich bin schon in der PKV, da ich mein Ref. in Hessen mache und dort verbeamtet bin - ob das so eine gute Idee war, wird sich zeigen. Gut, dass ich noch eine Zeit lang im Ref. bin und mir bis dahin nochmal ein paar Gedanken mehr machen kann. Aktuell - 2StEx kommt ja noch - hätte ich bestimmt auch gute Chancen einen Job in einer Kanzlei zu finden. Ich finde aber irgendwie den Gedanken schön, etwas eigenes aufzubauen.
10.02.2021, 15:51
(10.02.2021, 15:30)Gast schrieb:(10.02.2021, 14:37)Gast Gast schrieb:dass tatsächlich mal so ein riesen Fall bei einem landet(10.02.2021, 14:29)Gast schrieb: Bis vor Kurzem war auch noch die LLP beliebt, weil diese (eben anders als die deutsche PartmbB) nicht nur die Berufshaftung begrenzt. Natürlich geht auch eine GmbH, das Problem mit der Gewerbesteuer hast Du ja schon erwähnt, aber einen Tod muss man halt sterben. In Zeiten von LegalTech etc. gehen manche Kanzelein den Weg der Gewerbesteuer ganz bewusst, gleich, ob als GmbH firmierend oder nicht.
Wobei man sich fragen muss, welche Haftung hat man denn als Einzelanwalt?
Versorgungswerk und Krankenkasse muss man so oder so privat zahlen.
Haftungsfälle bekommt man über eine ausreichend hohe Versicherung abgedeckt. Da man als Einzelanwalt wohl keinen 500 Millionen Deal abwickelt, passt die Summe auch.
Aint gonna happen.
10.02.2021, 15:59
Vielen Dank auch für die anderen Ratschläge. Berufshaftpflicht scheint auf dem ersten Blick doch moderater, als ich mir gedacht habe. Es fängt wohl schon ca. 100 Euro + - pro Monat an; ich habe aber auch nur oberflächlich recherchiert.