09.08.2020, 17:07
(09.08.2020, 16:30)Gast schrieb: Denke schon, dass es mit den Notenanforderungen zu tun hat. Mit 7 Punkten ist man nicht wirklich sattelfest.
"Es kommt darauf an" ist hier wohl mal wieder eine geeignete Formel. Für die Mehrzahl der Verfahren vor dem Strafrichter dürfte doch einzig die soziale Komponente einen entscheidenden Unterschied machen, juristisch schafft das jeder mit 4p im Examen.
Und an dieser Stelle habe ich selbst bisher weder eine alters- noch geschlechtsspezifische Auffälligkeit bemerken können.
Da sich aber sämtliche Antworten in lediglich subjektiven Beobachtungen erschöpfen dürften, wird dieses Thema kaum fruchtbare Erkenntnisse bringen.
09.08.2020, 17:35
Wer sieben Punkte reichen lässt... Es ist einfach faktisch leichter geworden Richter zu werden. Das merkt man halt echt...
09.08.2020, 17:42
Allein die Frage hier im Forum sagt einiges über den Autor aus und die Substanz, die hinter seinen erfahrungsträchtigen Beobachtungen steckt.
09.08.2020, 18:18
Ist denn die Zahl erfolgreicher Berufungen/Revisionen in letzter Zeit (5 - 10 Jahre) signifikant gestiegen? Nein? Danke. Ende der Diskussion.
09.08.2020, 18:20
:@ Rückfrage einer ehemaligen Referendarin: woher sollen wir die Basics können, wenn mir meine AG-Leiterin (Amtsgericht) sagt, sie könne uns den Stoff nicht vermitteln, ihr Examen läge zu lange zurück und sie anschließend drei Stunden aus einem Skript vorliest! Auf meine Frage nach der Streitwertberechnung bei der Drittwiderklage, sagt mir mein Ausbilder, er verpasse die Kaffeepause. Alle Referendare sind fleissig und interessiert, sonst wäre keiner soweit gekommen. Es liegt an der juristischen Ausbildung, an Menschen wie Ihnen, die einen noch mehr erniedrigen und an den Justizprüfungsämtern, das Ausbilder und Referendare alleine lässt und Wissenslücken schafft!!! In meinen ganzen vier Stationen habe ich keine Materialien ausgeteilt bekommen. Klausuren sind verloren gegangen. Mein Ausbilder vergass unsere Verabredung und ging zum Friseur, während ich in der Bibliothek wartete. Ich könnte durchdrehen, wenn ich solche arroganten, herablassenden Fragen lese. Das Referendariat war die schlimmste Erfahrung meines Lebens und ich bin froh, die Justiz verlassen zu haben und nicht mehr mit Menschen, wie ihnen zusammen arbeiten zu müssen!
09.08.2020, 19:00
(09.08.2020, 18:20)Referendare sind fleissig! schrieb: :@ Rückfrage einer ehemaligen Referendarin: woher sollen wir die Basics können, wenn mir meine AG-Leiterin (Amtsgericht) sagt, sie könne uns den Stoff nicht vermitteln, ihr Examen läge zu lange zurück und sie anschließend drei Stunden aus einem Skript vorliest! Auf meine Frage nach der Streitwertberechnung bei der Drittwiderklage, sagt mir mein Ausbilder, er verpasse die Kaffeepause. Alle Referendare sind fleissig und interessiert, sonst wäre keiner soweit gekommen. Es liegt an der juristischen Ausbildung, an Menschen wie Ihnen, die einen noch mehr erniedrigen und an den Justizprüfungsämtern, das Ausbilder und Referendare alleine lässt und Wissenslücken schafft!!! In meinen ganzen vier Stationen habe ich keine Materialien ausgeteilt bekommen. Klausuren sind verloren gegangen. Mein Ausbilder vergass unsere Verabredung und ging zum Friseur, während ich in der Bibliothek wartete. Ich könnte durchdrehen, wenn ich solche arroganten, herablassenden Fragen lese. Das Referendariat war die schlimmste Erfahrung meines Lebens und ich bin froh, die Justiz verlassen zu haben und nicht mehr mit Menschen, wie ihnen zusammen arbeiten zu müssen!Wo war das denn? Also ich hab zumindest bei den staatlichen Stationen schon das Gefühl gehabt, dass sich die praktischen Ausbilder Mühe geben. Zwei Stunden die Woche plus Besprechung der Arbeiten waren eigentlich immer drin. Und wenn mal was dazwischen kam, wurde das nachgeholt.
Bei den AG-Leitern war es dagegen sehr durchwachsen. Vom motivierten Proberichter, der richtig Bock hatte und jede Frage, notfalls nach Rücksprache mit älteren Kollegen, beantwortet hat, bis zum desillusionierten Staatsanwalt, der die AG einfach gegeben hat, weil er sie schon immer gegeben hat, aber es eigentlich nur als lästig empfand, war alles dabei. Und ja, man lernt natürlich bei dem ersten wesentlich mehr als beim letzten. Aber das war in Schule und Uni ja auch schon so, dass der Lernerfolg sehr stark am Lehrenden hing.
Zum eigentlichen Thema: Es ist Quatsch anzunehmen, dass durch die Absenkung der Examensnoten um vielleicht 0,5 in den letzten 10 Jahren ein signifikanter Unterschied in der Leistung der Proberichter entstanden ist. Vielmehr scheint es mir so zu sein, dass durch die zunehmende Spezialisierung der Anwaltschaft diese eher in der Lage ist, mit dem Gericht auf Augenhöhe zu argumentieren. Gerade auf Richterinnen und Richter zur Probe prasselt so viel Neues ein, dass es am Anfang schwer ist, "sein" Rechtsgebiet ähnlich vertieft zu durchdringen, wie es der auf dieses seit Jahren spezialisierte Anwalt kann.
Hinzu kommt: Es ist erfahrungsgemäß schwer, fünf Jahre nach dem eigenen Examen noch einzuschätzen, wie denn so der eigene Kenntnisstand zu diesem Zeitpunkt war. Viele Dinge, die einem nach einer gewissen Zeit im Alltag einfach und selbstverständlich erscheinen mögen, waren dies zu Beginn der beruflichen Tätigkeit sicher noch nicht. Man überschätzt daher schnell die eigenen Fähigkeiten nach Beendigung des Referendariats und neigt dazu, seine jeweils aktuellen Kenntnisse als Maßstab zu nehmen.
Zum Abschluss: Es gibt durchaus auch erfahrene Kolleginnen und Kollegen, die sich strikt weigern, ein bestimmtes Rechtsgebiet zu übernehmen, da ihnen in dem Bereich nach eigener Einschätzung die erforderlichen Kenntnisse fehlen. Wer zum Beispiel das Erbrecht in den Examina auf Lücke gesetzt hat, dürfte am Anfang ziemliche Probleme bekommen, sollte er auf einmal dafür zuständig sein.
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
09.08.2020, 19:06
(09.08.2020, 14:47)Verfall des Anstands schrieb: Zur Erinnerung: Dieses Forum heißt "Zur letzten Instanz - Das Forum für Rechtsreferendare".
Wenn Sie wirklich eine Antwort von den Referendarinnen und Referendaren gewünscht hätten, die Ihnen eine Erkenntnis bringt, wieso einige Richterinnen und Richtern Ihres Erachtens nach keine gute Arbeit leisten, hätten Sie die Frage anders formulieren müssen. So drängt sich doch stark das Gefühl auf, dass hier nur (mal wieder) jemand seinen Sonntagsfrust an Menschen auslassen möchte, die mit den Hürden des Berufseinstiegs bereits ausreichend zu kämpfen haben.
Anders ausgedrückt: Echt ne unsensible Nummer!
er spricht doch nur die Wahrheit aus?
09.08.2020, 19:09
(09.08.2020, 18:20)Referendare sind fleissig! schrieb: :@ Rückfrage einer ehemaligen Referendarin: woher sollen wir die Basics können, wenn mir meine AG-Leiterin (Amtsgericht) sagt, sie könne uns den Stoff nicht vermitteln, ihr Examen läge zu lange zurück und sie anschließend drei Stunden aus einem Skript vorliest! Auf meine Frage nach der Streitwertberechnung bei der Drittwiderklage, sagt mir mein Ausbilder, er verpasse die Kaffeepause. Alle Referendare sind fleissig und interessiert, sonst wäre keiner soweit gekommen. Es liegt an der juristischen Ausbildung, an Menschen wie Ihnen, die einen noch mehr erniedrigen und an den Justizprüfungsämtern, das Ausbilder und Referendare alleine lässt und Wissenslücken schafft!!! In meinen ganzen vier Stationen habe ich keine Materialien ausgeteilt bekommen. Klausuren sind verloren gegangen. Mein Ausbilder vergass unsere Verabredung und ging zum Friseur, während ich in der Bibliothek wartete. Ich könnte durchdrehen, wenn ich solche arroganten, herablassenden Fragen lese. Das Referendariat war die schlimmste Erfahrung meines Lebens und ich bin froh, die Justiz verlassen zu haben und nicht mehr mit Menschen, wie ihnen zusammen arbeiten zu müssen!
was zum Teufel ist denn mit Dir passiert, dass du deine traumatischen Erlebnisse hier verewigen musst :) also meine Referendarzeit war mega gut
09.08.2020, 19:38
Wir haben in unserer AG eine Klausur und einen Aktenvortrag aus dem Jahre 2000 besprochen.
Im Vergleich zu den heutigen Klausuren/Aktenvorträgen waren diese lächerlich einfach.
Deshalb glaube ich nicht, dass ein Kandidat mit 8,0 Punkten aus dem Jahr 2020 zwingend schlechter als ein Kandidat mit 9-10 Punkten von vor 20-30 Jahren ist.
Im Vergleich zu den heutigen Klausuren/Aktenvorträgen waren diese lächerlich einfach.
Deshalb glaube ich nicht, dass ein Kandidat mit 8,0 Punkten aus dem Jahr 2020 zwingend schlechter als ein Kandidat mit 9-10 Punkten von vor 20-30 Jahren ist.
09.08.2020, 20:32
Um 2009 hat man deutlich zweistellig gebraucht für die justiz. Der notenverfall ist also deutlich