21.01.2022, 11:44
(21.01.2022, 11:35)Gast schrieb:(20.01.2022, 23:41)Praktiker schrieb: Das Phänomen ist mir aus der anderen Perspektive nicht ganz unbekannt. Das Wirtschaftlichkeitsargument verstehe ich natürlich, ich frage mich nur, wenn ich die Akten und ihre Entwicklung sehe: Wäre es nicht auch im Ergebnis wirtschaftlicher, vor der Klageschrift einmal richtig Zeit zum Nachdenken zu nehmen und die Anlagen gescheit zu ordnen, anstatt die Klageschrift - rauszuhauen - das Gericht weist auf falschen Antrag und unklaren Vortrag hin - man schreibt dazu was - die Gegenseite rügt fehlende Anlage - man schickt die nach - nach der Klageerwiderung stellt sich der Sachverhalt anders dar - man trägt wieder neu vor - der Termin geht ewig, weil lauter Hinweise und alles unklar - es gibt Schriftsatzfristen, die natürlich genutzt werden - es wird wiedereröffnet und neu terminiert usw. Das ist doch auch keine rationelle Arbeitstaktik?
Das mit dem im Laufe des Verfahrens sich ändernden Sachverhalt lässt sich vom Anwalt nur bedingt beeinflussen. Klar fragt man, erforscht den Sachverhalt, lässt sich im Zweifel den ganzen, auch irrelevanten, Schriftverkehr vorlegen, etc.
Aber es taucht halt später doch immer nochmal was neues auf, was der Mandant nicht für relevant hielt. Oder eben nach Klageerwiderung muss das, was Mandant zuvor gegengelesen hat, nun unbedingt nochmal völlig anders geschrieben werden, weil... wer weiß das schon.
Ich habe von Mandanten schon für einen Vorgang im Verlauf eines Verfahrens über 3 Jahre zig verschiedene Versionen präsentiert bekommen, die ursprünglich natürlich jeweils alle richtig sein sollten. Und die glauben dann häufig noch, sie trügen konsistent vor, die Gegenseite lüge ja.
Das kann natürlich immer passieren. Ich dachte aber, dass der Einwand hier eher darauf gerichtet war, für einen Schriftsatz lieber einmalig 2 Stunden aufzuwenden, statt ihn in einer Stunde zu schreiben, dann aber noch zweimal schriftsätzlich nachbessern zu müssen.
21.01.2022, 13:42
(21.01.2022, 11:44)Gast Gast schrieb:(21.01.2022, 11:35)Gast schrieb:(20.01.2022, 23:41)Praktiker schrieb: Das Phänomen ist mir aus der anderen Perspektive nicht ganz unbekannt. Das Wirtschaftlichkeitsargument verstehe ich natürlich, ich frage mich nur, wenn ich die Akten und ihre Entwicklung sehe: Wäre es nicht auch im Ergebnis wirtschaftlicher, vor der Klageschrift einmal richtig Zeit zum Nachdenken zu nehmen und die Anlagen gescheit zu ordnen, anstatt die Klageschrift - rauszuhauen - das Gericht weist auf falschen Antrag und unklaren Vortrag hin - man schreibt dazu was - die Gegenseite rügt fehlende Anlage - man schickt die nach - nach der Klageerwiderung stellt sich der Sachverhalt anders dar - man trägt wieder neu vor - der Termin geht ewig, weil lauter Hinweise und alles unklar - es gibt Schriftsatzfristen, die natürlich genutzt werden - es wird wiedereröffnet und neu terminiert usw. Das ist doch auch keine rationelle Arbeitstaktik?
Das mit dem im Laufe des Verfahrens sich ändernden Sachverhalt lässt sich vom Anwalt nur bedingt beeinflussen. Klar fragt man, erforscht den Sachverhalt, lässt sich im Zweifel den ganzen, auch irrelevanten, Schriftverkehr vorlegen, etc.
Aber es taucht halt später doch immer nochmal was neues auf, was der Mandant nicht für relevant hielt. Oder eben nach Klageerwiderung muss das, was Mandant zuvor gegengelesen hat, nun unbedingt nochmal völlig anders geschrieben werden, weil... wer weiß das schon.
Ich habe von Mandanten schon für einen Vorgang im Verlauf eines Verfahrens über 3 Jahre zig verschiedene Versionen präsentiert bekommen, die ursprünglich natürlich jeweils alle richtig sein sollten. Und die glauben dann häufig noch, sie trügen konsistent vor, die Gegenseite lüge ja.
Das kann natürlich immer passieren. Ich dachte aber, dass der Einwand hier eher darauf gerichtet war, für einen Schriftsatz lieber einmalig 2 Stunden aufzuwenden, statt ihn in einer Stunde zu schreiben, dann aber noch zweimal schriftsätzlich nachbessern zu müssen.
So ist es. Und es fällt halt auf, dass das bei manchen Anwälten fest nie vorkommt, die dann im Laufe des Rechtsstreits fast nichts mehr schreiben müssen, und bei anderen dauernd, das kann dann kein Zufall mehr sein. Wie die Zeit besser investiert ist, liegt ja auf der Hand: jeder Fehler und jede Ungenauigkeit verursacht ungleich größeren Aufwand zur Behebung.
21.01.2022, 18:57
(21.01.2022, 13:42)Praktiker schrieb:(21.01.2022, 11:44)Gast Gast schrieb:(21.01.2022, 11:35)Gast schrieb:(20.01.2022, 23:41)Praktiker schrieb: Das Phänomen ist mir aus der anderen Perspektive nicht ganz unbekannt. Das Wirtschaftlichkeitsargument verstehe ich natürlich, ich frage mich nur, wenn ich die Akten und ihre Entwicklung sehe: Wäre es nicht auch im Ergebnis wirtschaftlicher, vor der Klageschrift einmal richtig Zeit zum Nachdenken zu nehmen und die Anlagen gescheit zu ordnen, anstatt die Klageschrift - rauszuhauen - das Gericht weist auf falschen Antrag und unklaren Vortrag hin - man schreibt dazu was - die Gegenseite rügt fehlende Anlage - man schickt die nach - nach der Klageerwiderung stellt sich der Sachverhalt anders dar - man trägt wieder neu vor - der Termin geht ewig, weil lauter Hinweise und alles unklar - es gibt Schriftsatzfristen, die natürlich genutzt werden - es wird wiedereröffnet und neu terminiert usw. Das ist doch auch keine rationelle Arbeitstaktik?
Das mit dem im Laufe des Verfahrens sich ändernden Sachverhalt lässt sich vom Anwalt nur bedingt beeinflussen. Klar fragt man, erforscht den Sachverhalt, lässt sich im Zweifel den ganzen, auch irrelevanten, Schriftverkehr vorlegen, etc.
Aber es taucht halt später doch immer nochmal was neues auf, was der Mandant nicht für relevant hielt. Oder eben nach Klageerwiderung muss das, was Mandant zuvor gegengelesen hat, nun unbedingt nochmal völlig anders geschrieben werden, weil... wer weiß das schon.
Ich habe von Mandanten schon für einen Vorgang im Verlauf eines Verfahrens über 3 Jahre zig verschiedene Versionen präsentiert bekommen, die ursprünglich natürlich jeweils alle richtig sein sollten. Und die glauben dann häufig noch, sie trügen konsistent vor, die Gegenseite lüge ja.
Das kann natürlich immer passieren. Ich dachte aber, dass der Einwand hier eher darauf gerichtet war, für einen Schriftsatz lieber einmalig 2 Stunden aufzuwenden, statt ihn in einer Stunde zu schreiben, dann aber noch zweimal schriftsätzlich nachbessern zu müssen.
So ist es. Und es fällt halt auf, dass das bei manchen Anwälten fest nie vorkommt, die dann im Laufe des Rechtsstreits fast nichts mehr schreiben müssen, und bei anderen dauernd, das kann dann kein Zufall mehr sein. Wie die Zeit besser investiert ist, liegt ja auf der Hand: jeder Fehler und jede Ungenauigkeit verursacht ungleich größeren Aufwand zur Behebung.
Dem ist zuzustimmen. Wenn die anwaltliche Tätigkeit nunmehr als unternehmerische betrachtet wird, wird der Fehler halt ignoriert. Solange das Verhältnis Win - Loose ausgeglichen ist….
Bei Fluggesellschaften läuft es doch ähnlich. Zahlen erst bei Klage, weil jemand ausgerechnet hat, dass das billiger ist.
21.01.2022, 19:06
(21.01.2022, 18:57)Testimonial schrieb:(21.01.2022, 13:42)Praktiker schrieb:(21.01.2022, 11:44)Gast Gast schrieb:(21.01.2022, 11:35)Gast schrieb:(20.01.2022, 23:41)Praktiker schrieb: Das Phänomen ist mir aus der anderen Perspektive nicht ganz unbekannt. Das Wirtschaftlichkeitsargument verstehe ich natürlich, ich frage mich nur, wenn ich die Akten und ihre Entwicklung sehe: Wäre es nicht auch im Ergebnis wirtschaftlicher, vor der Klageschrift einmal richtig Zeit zum Nachdenken zu nehmen und die Anlagen gescheit zu ordnen, anstatt die Klageschrift - rauszuhauen - das Gericht weist auf falschen Antrag und unklaren Vortrag hin - man schreibt dazu was - die Gegenseite rügt fehlende Anlage - man schickt die nach - nach der Klageerwiderung stellt sich der Sachverhalt anders dar - man trägt wieder neu vor - der Termin geht ewig, weil lauter Hinweise und alles unklar - es gibt Schriftsatzfristen, die natürlich genutzt werden - es wird wiedereröffnet und neu terminiert usw. Das ist doch auch keine rationelle Arbeitstaktik?
Das mit dem im Laufe des Verfahrens sich ändernden Sachverhalt lässt sich vom Anwalt nur bedingt beeinflussen. Klar fragt man, erforscht den Sachverhalt, lässt sich im Zweifel den ganzen, auch irrelevanten, Schriftverkehr vorlegen, etc.
Aber es taucht halt später doch immer nochmal was neues auf, was der Mandant nicht für relevant hielt. Oder eben nach Klageerwiderung muss das, was Mandant zuvor gegengelesen hat, nun unbedingt nochmal völlig anders geschrieben werden, weil... wer weiß das schon.
Ich habe von Mandanten schon für einen Vorgang im Verlauf eines Verfahrens über 3 Jahre zig verschiedene Versionen präsentiert bekommen, die ursprünglich natürlich jeweils alle richtig sein sollten. Und die glauben dann häufig noch, sie trügen konsistent vor, die Gegenseite lüge ja.
Das kann natürlich immer passieren. Ich dachte aber, dass der Einwand hier eher darauf gerichtet war, für einen Schriftsatz lieber einmalig 2 Stunden aufzuwenden, statt ihn in einer Stunde zu schreiben, dann aber noch zweimal schriftsätzlich nachbessern zu müssen.
So ist es. Und es fällt halt auf, dass das bei manchen Anwälten fest nie vorkommt, die dann im Laufe des Rechtsstreits fast nichts mehr schreiben müssen, und bei anderen dauernd, das kann dann kein Zufall mehr sein. Wie die Zeit besser investiert ist, liegt ja auf der Hand: jeder Fehler und jede Ungenauigkeit verursacht ungleich größeren Aufwand zur Behebung.
Dem ist zuzustimmen. Wenn die anwaltliche Tätigkeit nunmehr als unternehmerische betrachtet wird, wird der Fehler halt ignoriert. Solange das Verhältnis Win - Loose ausgeglichen ist….
Bei Fluggesellschaften läuft es doch ähnlich. Zahlen erst bei Klage, weil jemand ausgerechnet hat, dass das billiger ist.
Ähm... du ziehst einen grundfalschen Schluss. Wir haben gerade geschrieben, dass man durch eine halbwegs gründliche Arbeit am Anfang (!) Fehler vermeiden (!) kann und dadurch später im Prozess Zeit spart. Man hat am Anfang also etwas mehr Aufwand, dafür später weniger und die Schriftsätze sind im Ganzen besser.
Du hingegen scheinst dein Vorgehen weiter als das Beste zu empfinden, dass man einfach schnelle aber im Ganzen schlechte Arbeit abliefert, was nach dir in Ordnung sei, solange man noch ausreichend oft gewinnt.
Wie gesagt, dadurch machst du dir nach hinten raus mehr Arbeit und schlechte Arbeit ist auch kein gutes Mittel für Mandantenakquise.
21.01.2022, 19:18
(21.01.2022, 19:06)Gast Gast schrieb:(21.01.2022, 18:57)Testimonial schrieb:(21.01.2022, 13:42)Praktiker schrieb:(21.01.2022, 11:44)Gast Gast schrieb:(21.01.2022, 11:35)Gast schrieb: Das mit dem im Laufe des Verfahrens sich ändernden Sachverhalt lässt sich vom Anwalt nur bedingt beeinflussen. Klar fragt man, erforscht den Sachverhalt, lässt sich im Zweifel den ganzen, auch irrelevanten, Schriftverkehr vorlegen, etc.
Aber es taucht halt später doch immer nochmal was neues auf, was der Mandant nicht für relevant hielt. Oder eben nach Klageerwiderung muss das, was Mandant zuvor gegengelesen hat, nun unbedingt nochmal völlig anders geschrieben werden, weil... wer weiß das schon.
Ich habe von Mandanten schon für einen Vorgang im Verlauf eines Verfahrens über 3 Jahre zig verschiedene Versionen präsentiert bekommen, die ursprünglich natürlich jeweils alle richtig sein sollten. Und die glauben dann häufig noch, sie trügen konsistent vor, die Gegenseite lüge ja.
Das kann natürlich immer passieren. Ich dachte aber, dass der Einwand hier eher darauf gerichtet war, für einen Schriftsatz lieber einmalig 2 Stunden aufzuwenden, statt ihn in einer Stunde zu schreiben, dann aber noch zweimal schriftsätzlich nachbessern zu müssen.
So ist es. Und es fällt halt auf, dass das bei manchen Anwälten fest nie vorkommt, die dann im Laufe des Rechtsstreits fast nichts mehr schreiben müssen, und bei anderen dauernd, das kann dann kein Zufall mehr sein. Wie die Zeit besser investiert ist, liegt ja auf der Hand: jeder Fehler und jede Ungenauigkeit verursacht ungleich größeren Aufwand zur Behebung.
Dem ist zuzustimmen. Wenn die anwaltliche Tätigkeit nunmehr als unternehmerische betrachtet wird, wird der Fehler halt ignoriert. Solange das Verhältnis Win - Loose ausgeglichen ist….
Bei Fluggesellschaften läuft es doch ähnlich. Zahlen erst bei Klage, weil jemand ausgerechnet hat, dass das billiger ist.
Ähm... du ziehst einen grundfalschen Schluss. Wir haben gerade geschrieben, dass man durch eine halbwegs gründliche Arbeit am Anfang (!) Fehler vermeiden (!) kann und dadurch später im Prozess Zeit spart. Man hat am Anfang also etwas mehr Aufwand, dafür später weniger und die Schriftsätze sind im Ganzen besser.
Du hingegen scheinst dein Vorgehen weiter als das Beste zu empfinden, dass man einfach schnelle aber im Ganzen schlechte Arbeit abliefert, was nach dir in Ordnung sei, solange man noch ausreichend oft gewinnt.
Wie gesagt, dadurch machst du dir nach hinten raus mehr Arbeit und schlechte Arbeit ist auch kein gutes Mittel für Mandantenakquise.
Nein die beste Methode ist es nicht. Aber Sie könnte möglicherweise eine Wirtschaftliche Darstellen.
Fehler gehören dazu um voranzukommen.
Wenn ich für 10 klagen nur 10 h mit Fehlern brauche oder ob ich in 10h nur 5 klagen schaffe vermindert den Umsatz bei pauschaler Annahme von 10€ pro Klage um die 1/2
Wenn da nichts korrigiert wird, dann ist das ne Umsatzsteigerung von 100%
21.01.2022, 20:09
GEHEIMER PROTIPP: Man kann auch mehr vereinbaren als nach RVG
22.01.2022, 02:57
(21.01.2022, 19:18)Testimonial schrieb:(21.01.2022, 19:06)Gast Gast schrieb:(21.01.2022, 18:57)Testimonial schrieb:(21.01.2022, 13:42)Praktiker schrieb:(21.01.2022, 11:44)Gast Gast schrieb: Das kann natürlich immer passieren. Ich dachte aber, dass der Einwand hier eher darauf gerichtet war, für einen Schriftsatz lieber einmalig 2 Stunden aufzuwenden, statt ihn in einer Stunde zu schreiben, dann aber noch zweimal schriftsätzlich nachbessern zu müssen.
So ist es. Und es fällt halt auf, dass das bei manchen Anwälten fest nie vorkommt, die dann im Laufe des Rechtsstreits fast nichts mehr schreiben müssen, und bei anderen dauernd, das kann dann kein Zufall mehr sein. Wie die Zeit besser investiert ist, liegt ja auf der Hand: jeder Fehler und jede Ungenauigkeit verursacht ungleich größeren Aufwand zur Behebung.
Dem ist zuzustimmen. Wenn die anwaltliche Tätigkeit nunmehr als unternehmerische betrachtet wird, wird der Fehler halt ignoriert. Solange das Verhältnis Win - Loose ausgeglichen ist….
Bei Fluggesellschaften läuft es doch ähnlich. Zahlen erst bei Klage, weil jemand ausgerechnet hat, dass das billiger ist.
Ähm... du ziehst einen grundfalschen Schluss. Wir haben gerade geschrieben, dass man durch eine halbwegs gründliche Arbeit am Anfang (!) Fehler vermeiden (!) kann und dadurch später im Prozess Zeit spart. Man hat am Anfang also etwas mehr Aufwand, dafür später weniger und die Schriftsätze sind im Ganzen besser.
Du hingegen scheinst dein Vorgehen weiter als das Beste zu empfinden, dass man einfach schnelle aber im Ganzen schlechte Arbeit abliefert, was nach dir in Ordnung sei, solange man noch ausreichend oft gewinnt.
Wie gesagt, dadurch machst du dir nach hinten raus mehr Arbeit und schlechte Arbeit ist auch kein gutes Mittel für Mandantenakquise.
Nein die beste Methode ist es nicht. Aber Sie könnte möglicherweise eine Wirtschaftliche Darstellen.
Fehler gehören dazu um voranzukommen.
Wenn ich für 10 klagen nur 10 h mit Fehlern brauche oder ob ich in 10h nur 5 klagen schaffe vermindert den Umsatz bei pauschaler Annahme von 10€ pro Klage um die 1/2
Wenn da nichts korrigiert wird, dann ist das ne Umsatzsteigerung von 100%
Letzter Versuch
Das Argument ging dahin, das Schnell-Schnell am Anfang oft insgesamt MEHR Zeit kostet, also ein solches Vorgehen gerade NICHT wirtschaftlich ist... Aber klar, wenn man nur die Klageschrift raushaut, dann nichts mehr tut und auch auf die Hinweise nicht reagiert, dann stimmt Deine Rechnung.
Das geht auch gar nicht nur gegen Anwälte. Auch in Berufungssachen denkt man ja manchmal: warum hat der Kollege hier nicht eine Stunde länger nachgedacht, wie das richtig konstruiert ist, dann hätte er sich fünf Zeugenvernehmungen gespart. Oder man verflucht sich in eigenen Verfahren, warum man einen bestimmten Weg eingeschlagen hat, dessen Mühseligkeit man hätte erkennen können, von dem man aber schlecht wieder runterkommt.
22.01.2022, 22:19
Dann verdient der Threadersteller aber gut für eine FWW Kanzlei. Bei mir in der Stadt gibt es bei der führenden MK 50k zum Einstieg. Und hat relativ hohe Anforderungen. Und genpgend Bewerber.
22.01.2022, 23:31
(20.01.2022, 17:58)Gast schrieb:(20.01.2022, 17:53)Testimonial schrieb:(20.01.2022, 17:44)Gast schrieb:(20.01.2022, 16:35)Testimonial schrieb: Hallo zusammen,
es gibt ja bekanntes Hochstapler-Syndrom, dass man glaubt nicht wirklich etwas abliefern zu können.
Nun ist es so, ich bin seit knapp drei Berufsjahren Rechtsanwalt in einer Feld-Wald-Wiese Kanzlei und wir beackern jedes Rechtsgebiet. Aufgrunddessen muss ich mich täglich in ein Rechtsgebiet einarbeiten und oft kann ich ehrlich gesagt nur mit dem Bauchgefühl eine rechtliche Empfehlung abgeben. Dabei muss natürlich auch der Umsatz stimmen... also es bleibt nur eine gewisse Zeit für die Bearbeitung von Akten. Ich kann nicht 4 Tage mit einer Klageschrift verschwenden. Die muss auch bei nem streitwert von 50.000 EUR am Ende des Tages stehen.... schließlich muss ich mindestens 600-1000 EUR netto Umsatz pro tagen schaffen.... sonst ist das wirtschaftlich ja nicht mehr tragbar.
Oft sind diverse Rechtschreibfehler vorhanden, oder es fehlt ein Punkt beim Klagegegner....Die rechtliche Ausführungen sind manchmal so dünne, dass selbst das Gericht mitteilt, dass die Argumentation doch arg dünn ist.
Letztendlich kommt es dann aber doch regelmäßig zu Vergleichen, Urteilen mal abweisend mal zusprechend....
Wie ist das bei euch? Glaubt ihr ihr liefert grundsolide Arbeit ab? Habt ihr das Gefühl der Hochstapelei?
Habe ich das richtig verstanden? 600-1000 umsatz pro tag. Nur du. Bei FWW?
Naja logisch 270 EUR kostet ja schon mein Gehalt als Arbeitgeber brutto.... ohne ReFa, Büro, Ausstattung etc.
Nice FWW
Bei einer FWW 64800 EUR Jahresgehalt als Junganwalt ist schon heavy. Wo soll dieser Anwalt sein? Möchte mich dort bewerben.
Ernsthaft, ich bin jetzt auch dabei und ich sehe die Rechnungen meiner Kollegen. Da verdient man mal nur 300€ und ein anderes mal sind es 1500€ und so weiter. Da mache ich mir keine großen Gedanken. Ich bearbeite auch Sachen für 90 Euro. Muss ja irgendwie anfangen zu lernen... Auch ich benötige eines an Zeit. Aber so langsam bekommt man den Dreh raus.
Viel Erfolg!