28.01.2024, 15:54
Hallo zusammen

Ich bin im Mai (hoffentlich) mit dem Ref fertig und habe ein Angebot für eine 75%-Stelle als WissMit am Lehrstuhl, um zu promovieren. Ich bin mir allerdings unsicher, ob ich die Stelle annehmen soll bzw. tatsächlich promovieren will. Meine Pro- / Contra-Liste ist ziemlich ausgeglichen. Das Stellenangebot ist meiner Ansicht nach eine einmalige Gelegenheit, da die Lehrstuhltätigkeiten neben dem Schreiben der Diss überschaubar sind und der Prof. mir im Gespräch den Eindruck vermittelt hat, mich optimal zu betreuen.
Meine Bedenken sind, dass die Promotion (was wohl sehr wahrscheinlich ist) länger als die vom Prof. angekündigten 2 - 2,5 Jahre dauert, sodass ich den Anschluss in der Praxis verlieren könnte. Auch in finanzieller Hinsicht ist natürlich die Stelle am Lehrstuhl nicht mit einer Stelle als Anwalt etc. vergleichbar, wobei dieser Aspekt bei mir keine herausragende Bedeutung hat und ich auch mit dem Gehalt als WissMit für den Zeitraum gut leben könnte. Weiter mache ich mir Sorgen, falls ich irgendwann merken sollte, dass eine Promotion doch nichts für mich ist und ich die Zeit dann "verloren" hätte. Darüber hinaus stellt sich die Frage, was ein Doktortitel einem für das spätere Berufsleben bringt.
Vielleicht gibt es hier ja Gleichgesinnte, die in einer ähnlichen Situation sind oder waren. Über Input Input jedweder Art wäre ich dankbar

29.01.2024, 14:31
Hier wurde kürzlich etwas vergleichbares diskutiert, vielleicht hilft es dir ja weiter:
https://www.forum-zur-letzten-instanz.de...?tid=12024
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29.01.2024, 18:37
(29.01.2024, 14:31)JuraHassLiebe schrieb: Hier wurde kürzlich etwas vergleichbares diskutiert, vielleicht hilft es dir ja weiter:
https://www.forum-zur-letzten-instanz.de...?tid=12024
Vielen Dank


29.01.2024, 18:59
Kenne ehrlich gesagt, einige Leute, die nach dem 2. Examen ihre Diss geschrieben haben. Allerdings schien es mir überwiegend so zu sein, dass nur diejenigen, die danach auch an der Uni/in der Wissenschaft bleiben wollten, das als WissMit am Lehrstuhl gemacht haben, die meisten eher in Teilzeit zur Rechtsanwaltstätigkeit.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Diss + Berufseinstieg in Kanzlei/Gericht schon extrem hart sind und du dein Zeitziel definitiv reißen wirst, wenn du nicht zufällig über ein Praxisthema schreibst, das viele Berührungspunkte mit deiner alltäglichen Arbeit hat.
Daher hat die Tätigkeit an der Uni natürlich Vorteile.
Ich würde an deiner Stelle einfach mal anfangen, wenn das Ganze nicht mit großem Aufwand, wie Umzug o.ä., verbunden ist und quartalsweise checken, wie du dich damit fühlst. Du kannst dann ja immer noch kündigen und als RA anfangen - je nach Plan.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Diss + Berufseinstieg in Kanzlei/Gericht schon extrem hart sind und du dein Zeitziel definitiv reißen wirst, wenn du nicht zufällig über ein Praxisthema schreibst, das viele Berührungspunkte mit deiner alltäglichen Arbeit hat.
Daher hat die Tätigkeit an der Uni natürlich Vorteile.
Ich würde an deiner Stelle einfach mal anfangen, wenn das Ganze nicht mit großem Aufwand, wie Umzug o.ä., verbunden ist und quartalsweise checken, wie du dich damit fühlst. Du kannst dann ja immer noch kündigen und als RA anfangen - je nach Plan.
29.01.2024, 21:45
(29.01.2024, 18:59)g3rn3gr0s schrieb: Kenne ehrlich gesagt, einige Leute, die nach dem 2. Examen ihre Diss geschrieben haben. Allerdings schien es mir überwiegend so zu sein, dass nur diejenigen, die danach auch an der Uni/in der Wissenschaft bleiben wollten, das als WissMit am Lehrstuhl gemacht haben, die meisten eher in Teilzeit zur Rechtsanwaltstätigkeit.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Diss + Berufseinstieg in Kanzlei/Gericht schon extrem hart sind und du dein Zeitziel definitiv reißen wirst, wenn du nicht zufällig über ein Praxisthema schreibst, das viele Berührungspunkte mit deiner alltäglichen Arbeit hat.
Daher hat die Tätigkeit an der Uni natürlich Vorteile.
Ich würde an deiner Stelle einfach mal anfangen, wenn das Ganze nicht mit großem Aufwand, wie Umzug o.ä., verbunden ist und quartalsweise checken, wie du dich damit fühlst. Du kannst dann ja immer noch kündigen und als RA anfangen - je nach Plan.
Also in die Wissenschaft will ich nicht wirklich. Berufsbegleitend habe ich für mich ausgeschlossen, auch wenn mir das in der Anwaltsstation von der Kanzlei bei einem Eintritt mehr oder weniger angeboten wurde.
Ja, denke auch, dass ich es einfach mal versuchen werde. Organisatorisch wäre es überhaupt kein Aufwand. Mehr als zu merken, dass es nichts für einen ist und zu kündigen, kann ja eigentlich nicht passieren.
30.01.2024, 09:27
75%-Stelle als WissMit ist super, wenn man da deutlich weniger zu tun hat (zB 25%). Besserer Draht zum Prof und Zugang zur Lehrstuhlinfrastruktur. Bei uns konnte man zB leichter was per Fernleihe kommen lassen oder auch von anderen Instituten.
Wenn du in die Justiz möchtest wird die WissMit Zeit nach dem 2. zudem als Arbeitserfahrung angerechnet.
Als ex WissMit (50%-Stelle nach dem 1.) kann ich die Lehrstuhlätigkeit deshalb uneingeschränkt empfehlen.
Ich wurde dann auch in ziemlich genau zwei Jahren fertig ohne zu schwitzen und mit summa. Wegen des regelmäßigen Feedbacks des DV entsprach das Produkt dann seinen und meinen Vorstellungen.
Wenn du in die Justiz möchtest wird die WissMit Zeit nach dem 2. zudem als Arbeitserfahrung angerechnet.
Als ex WissMit (50%-Stelle nach dem 1.) kann ich die Lehrstuhlätigkeit deshalb uneingeschränkt empfehlen.
Ich wurde dann auch in ziemlich genau zwei Jahren fertig ohne zu schwitzen und mit summa. Wegen des regelmäßigen Feedbacks des DV entsprach das Produkt dann seinen und meinen Vorstellungen.