06.07.2021, 14:56
(06.07.2021, 14:31)Gast schrieb: Habe ich mit 8 Punkten im ersten Stex und und 7 Punkten im 2. Stex eine Chance bei Latham? Schwerpunkt im Studium sowie Anwaltsstation und Wahlstation im Ausland waren alle wirtschaftlich orientiert, falls das meine Chancen verbessern sollte.
Versuchs einfach. I.d.R. verlangen Sie nach dem, was ich so gehört habe, schon gute Noten, also mind. 2x 8,5, aber wenn Du entsprechende Schwerpunkte hast, könnte es vielleicht auch klappen.
06.07.2021, 15:06
(06.07.2021, 14:31)Gast schrieb: Habe ich mit 8 Punkten im ersten Stex und und 7 Punkten im 2. Stex eine Chance bei Latham? Schwerpunkt im Studium sowie Anwaltsstation und Wahlstation im Ausland waren alle wirtschaftlich orientiert, falls das meine Chancen verbessern sollte.
Nein, Tier 1 und Tier 2 GKs verlangen i.d.R. 2× VB. Könntest es ja bei Tier 4 und evt. sogar Tier 3 GKs versuchen, mit etwas Glück könntest da reinkommen.
06.07.2021, 16:39
(06.07.2021, 11:52)Gast schrieb:(06.07.2021, 11:12)Gast schrieb:(06.07.2021, 10:01)Gast schrieb: Bin ebenso in einer 100k+ GK, und bei uns bemerkt man den Versuch der Kanzlei das Gehalt als nur eine Komponente zu verkaufen, weshalb ich nicht glaube, dass bei uns schnell nachgezogen wird.
Konkretes Beispiel:
Keine Arbeit am Wochenende, meistens vor 20 Uhr raus, aber auch die Möglichkeit mehr als eine Woche Urlaub zu nehmen und nicht jeden Tag behelligt zu werden.
So wurde mir das Ganze auch verkauft, was für mich der Grund war ein anderes Angebot einer US GK mit deutlich höherem Gehalt auszuschlagen.
Würde ich also wechseln, wenn L&W auf einmal 20 k mehr zahlt, man aber Tag und Nacht ackern muss? Nö...
Drop mal einen Namen
Ungern, es handelt sich aber um eine größere deutsche Einheit. So viele gibt es da ja nicht.
Klingt nach CMS. Die labern immer so ne Scheiße mit „Wir punkten durch andere Sachen“ und „tolles Gesamtpaket“
06.07.2021, 16:47
(06.07.2021, 14:47)Gasto schrieb: Noch ein Satz zu den Gehältern, dann ist auch genug:
Ihr solltet mehr auf die Netto-Gehälter schauen statt auf die Brutto-Gehälter. Und am Besten auf die Monatsvergleiche, nicht die Jahressummen. 40k Unterschied im Jahr hört sich heftig an (sagen wir 110k zu 150k).
Nur 40k brutto sind so 20k netto. Im Monat also 1.666 Euro netto. Bei 22 Arbeitstagen sind das 75 Euro pro Arbeitstag oder (wenn wir von zwei Stunden extra Arbeit am Tag ausgehen) 37,50 Euro (netto) die Stunde. Und wenn ich dann noch sehe, dass mancher GK Kollege nicht 10 Stunden die Woche mehr arbeitet als ich, sondern gerne auch mal 15-20 Stunden (inkl. Wochenenden), dann knechten die sich für 20 Euro die Stunde in der Mehrarbeit (auch wenn sich 40k mehr Jahresbrutto natürlich besser anhört).
So, nun der Punkt für mich. Ist es mir 37,50 Euro die Stunde wert, wenn ich dafür meine Kinder abends nicht sehen kann und/oder mit Freunden abends noch etwas machen kann? Meine persönliche Antwort, nein. Ich verdiene ja schon so gut genug. Das Mehr-Geld steht am Ende in keinem Verhältnis für den Mehr-Verzicht, denn ich dafür persönlich hätte.
[Disclaimer: Anders natürlich, wenn ich in beiden Kanzleien 65 Wochenstunden arbeiten muss, nur die eine zahlt eben X und die andere X+40k. Dann geht man natürlich zu letzterer).
40k brutto mehr im Jahr sind rund 1.900 € mehr auf dem Konto jeden Monat, nicht 1.666 €. Ich weiß, es war überschlagen, aber wenn man dann schon so eine (mehr oder weniger) genaue Rechnung aufmacht, sollte man das doch berücksichtigen.

Mal sehen, wie sich die Gehälter entwickeln. Ich denke, es wird relativ schnell gehen mit dem Nachziehen (das Vorpreschen von Willkie ist keine vier Wochen her) und der neue Standard wird bei 140k sein (mit 130k gewinnen die Kanzleien keinen Blumentopf). Die Kanzleien haben das Geld (siehe zweistellige Umsatzsteigerungen) und in den USA zahlen sie ohnehin weit, weit mehr.
06.07.2021, 16:59
(06.07.2021, 15:06)Gast schrieb:(06.07.2021, 14:31)Gast schrieb: Habe ich mit 8 Punkten im ersten Stex und und 7 Punkten im 2. Stex eine Chance bei Latham? Schwerpunkt im Studium sowie Anwaltsstation und Wahlstation im Ausland waren alle wirtschaftlich orientiert, falls das meine Chancen verbessern sollte.
Nein, Tier 1 und Tier 2 GKs verlangen i.d.R. 2× VB. Könntest es ja bei Tier 4 und evt. sogar Tier 3 GKs versuchen, mit etwas Glück könntest da reinkommen.
Ich kenne es z.B. von HL so: Erforderlich sind in der Summe 18 Punkte aus beiden Examen, wobei keines unter 8 sein darf. Wenn man Dr. oder LLM hat reichen in der Summe 17, aber trotzdem darf keines unter 8 sein. Ausnahmen gibt es NICHT. Ich hatte richtig gute Referendare , die ich gerne als Associate genommen hätte, die aber mit 7,x im zweiten vor die Tür gesetzt würden (andere GKs haben davon profitiert).
06.07.2021, 17:20
(06.07.2021, 16:59)Gast schrieb:(06.07.2021, 15:06)Gast schrieb:(06.07.2021, 14:31)Gast schrieb: Habe ich mit 8 Punkten im ersten Stex und und 7 Punkten im 2. Stex eine Chance bei Latham? Schwerpunkt im Studium sowie Anwaltsstation und Wahlstation im Ausland waren alle wirtschaftlich orientiert, falls das meine Chancen verbessern sollte.
Nein, Tier 1 und Tier 2 GKs verlangen i.d.R. 2× VB. Könntest es ja bei Tier 4 und evt. sogar Tier 3 GKs versuchen, mit etwas Glück könntest da reinkommen.
Ich kenne es z.B. von HL so: Erforderlich sind in der Summe 18 Punkte aus beiden Examen, wobei keines unter 8 sein darf. Wenn man Dr. oder LLM hat reichen in der Summe 17, aber trotzdem darf keines unter 8 sein. Ausnahmen gibt es NICHT. Ich hatte richtig gute Referendare , die ich gerne als Associate genommen hätte, die aber mit 7,x im zweiten vor die Tür gesetzt würden (andere GKs haben davon profitiert).
Och Leute, seit Jahren dasselbe, immer taucht irgendwer hier auf und plappert diese vermeintlich krassen Insiderinfos aus, die einfach nur 1-1 das PR blabla der Kanzlei sind. Ich kenne persönlich und ganz praktisch sehhr gut Menschen (sehr gute Freunde), die diese Kriterien nicht erfüllen und trotzdem bei HL als ganz reguläre Vollzeit Associates arbeiten. Wenn der Partner dich haben möchte, bekommt er einen Dispens. Dafür muss er zwar ggf. das Mutterschiff in den USA antelefonieren, aber er bekommt ihn. Also, Ausnahmen gibt es DOCH, Ausnahmen gibt es IMMER. Die Horrostory mit "ohhh ich kenne auch eine die im Ref da war und dann trotz super Station nicht genommen wurde, weil sie "nur" 7 hatte". Wie gesagt, reiner Bullshit. Bzw. Einzelfall. Mag es gegeben haben, aber es gibt auch das Gegenteil, es hängt einzig und allein vom Partner ab, also hört bitte endlich auf in absolutes zu dealen.
06.07.2021, 17:49
(06.07.2021, 17:20)Gast schrieb:(06.07.2021, 16:59)Gast schrieb:(06.07.2021, 15:06)Gast schrieb:(06.07.2021, 14:31)Gast schrieb: Habe ich mit 8 Punkten im ersten Stex und und 7 Punkten im 2. Stex eine Chance bei Latham? Schwerpunkt im Studium sowie Anwaltsstation und Wahlstation im Ausland waren alle wirtschaftlich orientiert, falls das meine Chancen verbessern sollte.
Nein, Tier 1 und Tier 2 GKs verlangen i.d.R. 2× VB. Könntest es ja bei Tier 4 und evt. sogar Tier 3 GKs versuchen, mit etwas Glück könntest da reinkommen.
Ich kenne es z.B. von HL so: Erforderlich sind in der Summe 18 Punkte aus beiden Examen, wobei keines unter 8 sein darf. Wenn man Dr. oder LLM hat reichen in der Summe 17, aber trotzdem darf keines unter 8 sein. Ausnahmen gibt es NICHT. Ich hatte richtig gute Referendare , die ich gerne als Associate genommen hätte, die aber mit 7,x im zweiten vor die Tür gesetzt würden (andere GKs haben davon profitiert).
Och Leute, seit Jahren dasselbe, immer taucht irgendwer hier auf und plappert diese vermeintlich krassen Insiderinfos aus, die einfach nur 1-1 das PR blabla der Kanzlei sind. Ich kenne persönlich und ganz praktisch sehhr gut Menschen (sehr gute Freunde), die diese Kriterien nicht erfüllen und trotzdem bei HL als ganz reguläre Vollzeit Associates arbeiten. Wenn der Partner dich haben möchte, bekommt er einen Dispens. Dafür muss er zwar ggf. das Mutterschiff in den USA antelefonieren, aber er bekommt ihn. Also, Ausnahmen gibt es DOCH, Ausnahmen gibt es IMMER. Die Horrostory mit "ohhh ich kenne auch eine die im Ref da war und dann trotz super Station nicht genommen wurde, weil sie "nur" 7 hatte". Wie gesagt, reiner Bullshit. Bzw. Einzelfall. Mag es gegeben haben, aber es gibt auch das Gegenteil, es hängt einzig und allein vom Partner ab, also hört bitte endlich auf in absolutes zu dealen.
Du wirst mit Deinen Worten hier nicht durchdringen, obgleich Du absolut recht hast...
06.07.2021, 17:52
(06.07.2021, 14:34)Gast schrieb:(06.07.2021, 13:58)Fritzle schrieb:(06.07.2021, 13:52)Gast schrieb:(06.07.2021, 12:06)Fritzle schrieb:(06.07.2021, 11:39)Gasto schrieb: Weil das eine halt nur Geld ist. Weder will jeder in FFM, MUC oder DUS leben. Noch ist jeder bereit für Geld sein Leben einzutauschen.
Die GK-Zeit war schon lustig aber ich würde es trotzdem so zusammenfassen "Ich war eine arme Person, denn ich besaß nur Geld."
Mittelfristig macht das Leben halt mehr Spaß, wenn man sich Abends um 19 Uhr mit Freunden treffen kann oder seine Kinder noch wach sieht, die Wochenenden ohne Rücksicht auf Arbeit mit Freizeit verplanen kann, Urlaub Urlaub ist und man nicht auf irgendeinem Hotelbalkon mit Laptop sitzen muss und ich beim Glas Wein mit meiner Frau um 22 Uhr nicht nochmal auf mein Diensthandy schauen muss, ob nicht doch noch eine dringende Email eingegangen ist.
Klar ist mehr Freizeit besser und klar ist Geld nicht alles. Bei den Gehaltssteigerungen in den Kanzleien wird sich aber jeder Bewerber dreimal überlegen, ob er noch in die Justiz gehen soll.
Das Paket stimmt in der Justiz schon längst nicht mehr. Damit lockt man in Zukunft keine guten Leute mehr hinter dem Ofen vor.
Scheinst bzgl der Justiz echt verbittert zu sein, oder? Jeder Beitrag von dir zieht den thread in die Richtung, obwohl es darum gar nicht geht.
Justiz ist nach wie vor der Ort um Zeit für andere Sachen als nur die Arbeit zu haben. 40h sind auf Dauer, zumindest bei all meinen Bekannten die Regel. In der GK kannst du es vergessen.
Wer keine Lust hast "nur" zu arbeiten, wird auch bei 20k mehr nicht in die GK. Bei den meisten befreundeten Richtern geht es gerade nicht ums Geld.
Aber für Unentschlossene ist das natürlich ein pro Argument für die GK.
Zurück zu den Kanzleien: Latham dürfte sich jetzt extrem lohnen, allein schon weil sie immer noch mit die höchsten Boni zahlen.
Selbst wenn es nur 5k pro Jahr aufs Grundgehalt gibt, ist man im 3. Jahr bei 160k plus (bis zu) 100k Boni.
Das ist halt was anderes als bei den meisten Tier 1/2 Kanzleien (bei der ich immer noch keine Ahnung habe, wer eigentlich wo rein fällt![]()
) die 110/120k zahlen und max 30k Boni haben.
So groß dürfte der Arbeitsaufwand auch nicht mehr sein zwischen den Amis und bspw HM/FF.
Denke aber nicht, dass die anderen so bald nachziehen werden und wahrscheinlich auch nur um 10k. Die Nicht-Ami-Kanzleien lassen sich da normalerweise mehr Zeit. Häufig kommen da auch andere Argumente (zB bessere Partnerchancen bei HM/FF als beim Rest oder tatsächlich geringere Arbeitszeiten etc.). Die werden schon Gründe finden, nicht zu erhöhen.
Die Amis waren in den letzten Jahren allein schon wegen der Boni bereits deutlich lukrativer, aber das hält trotzdem dutzende Anwälte nicht davon ab für ca. 1/3 weniger woanders anzufangen. Die 20k sind für das ohnehin gekippte Verhältnis auch nur noch ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Um die Justiz gings nicht? Dann lies mal Seite 1, 2 und 3.
Es ging um GK Gehälter, insbesondere von Latham. Aber gut, dass du die anderen 80 % des
Beitrags nicht liest.
Frustrierter Richter?
An den Typen über mir : Sehr, sehr unwahrscheinlich.
Du widersprichst dir laufend.
06.07.2021, 18:04
Vielleicht mal wieder zurück zum Topic.
Ich denke generell ist das gut für alle. Milbank und Willkie haben vorgelegt, Latham zieht kurzfristig nach. Alles in einem Zeitraum von wenigen Wochen. Die sollen damit ruhig weitermachen.
Was das dann für Auswirkungen auf die restliche Branche hat ist doch viel interessanter, als das, was da momentan eine Handvoll GKs betreiben.
Die Justiz steht vor einer Pensionierungswelle und was ich von den Kollegen mitbekomme, die noch relativ frisch dabei sind, ist es Arbeit pur für zu wenig Geld, von wegen angenehme Arbeitszeit. Was bringt es, wenn man dann nach vielen Jahren Justiz auf seine angenehmen Zeiten kommt, wenn die ersten Jahre eine Katastrophe sind? Mal abwarten wie lange die Politik hier noch meint knausern zu müssen. Und auch MKs und Unternehmen müssen irgendwann nachbessern.
Wenn’s mit Geld nicht geht, muss an anderen Schrauben gedreht werden. Und die wichtigste Schraube ist hier die Arbeitszeit. Keine Obstkörbe und so ein Schrott. Wer diese volle Verfügbarkeit will, muss dafür tief in die Tasche greifen oder sich andere Ideen überlegen. Arbeit gibt es immer, alte Juristen danken ab und junge Juristen werden nicht mehr. Die Rechnung ist nicht sonderlich kompliziert. Junge Juristen sollten das voll zu ihren Gunsten ausspielen.
Vielleicht sollte man hier auch im Hinterkopf haben, dass dieses Forum eher eine Bubble mit Anziehungskraft für GK geile Workaholics ist und zB junge Anwältinnen mit Kindern und Wunsch nach Teilzeit eher nicht das Publikum stellen. Aber genau die wird es in Zukunft auch brauchen, die Zeiten von Juristenschwemme sind vorbei. Und die angelt man mit anderen Punkten als nur Geld.
Ich denke generell ist das gut für alle. Milbank und Willkie haben vorgelegt, Latham zieht kurzfristig nach. Alles in einem Zeitraum von wenigen Wochen. Die sollen damit ruhig weitermachen.
Was das dann für Auswirkungen auf die restliche Branche hat ist doch viel interessanter, als das, was da momentan eine Handvoll GKs betreiben.
Die Justiz steht vor einer Pensionierungswelle und was ich von den Kollegen mitbekomme, die noch relativ frisch dabei sind, ist es Arbeit pur für zu wenig Geld, von wegen angenehme Arbeitszeit. Was bringt es, wenn man dann nach vielen Jahren Justiz auf seine angenehmen Zeiten kommt, wenn die ersten Jahre eine Katastrophe sind? Mal abwarten wie lange die Politik hier noch meint knausern zu müssen. Und auch MKs und Unternehmen müssen irgendwann nachbessern.
Wenn’s mit Geld nicht geht, muss an anderen Schrauben gedreht werden. Und die wichtigste Schraube ist hier die Arbeitszeit. Keine Obstkörbe und so ein Schrott. Wer diese volle Verfügbarkeit will, muss dafür tief in die Tasche greifen oder sich andere Ideen überlegen. Arbeit gibt es immer, alte Juristen danken ab und junge Juristen werden nicht mehr. Die Rechnung ist nicht sonderlich kompliziert. Junge Juristen sollten das voll zu ihren Gunsten ausspielen.
Vielleicht sollte man hier auch im Hinterkopf haben, dass dieses Forum eher eine Bubble mit Anziehungskraft für GK geile Workaholics ist und zB junge Anwältinnen mit Kindern und Wunsch nach Teilzeit eher nicht das Publikum stellen. Aber genau die wird es in Zukunft auch brauchen, die Zeiten von Juristenschwemme sind vorbei. Und die angelt man mit anderen Punkten als nur Geld.
06.07.2021, 18:06
(06.07.2021, 16:47)Gast schrieb:(06.07.2021, 14:47)Gasto schrieb: Noch ein Satz zu den Gehältern, dann ist auch genug:
Ihr solltet mehr auf die Netto-Gehälter schauen statt auf die Brutto-Gehälter. Und am Besten auf die Monatsvergleiche, nicht die Jahressummen. 40k Unterschied im Jahr hört sich heftig an (sagen wir 110k zu 150k).
Nur 40k brutto sind so 20k netto. Im Monat also 1.666 Euro netto. Bei 22 Arbeitstagen sind das 75 Euro pro Arbeitstag oder (wenn wir von zwei Stunden extra Arbeit am Tag ausgehen) 37,50 Euro (netto) die Stunde. Und wenn ich dann noch sehe, dass mancher GK Kollege nicht 10 Stunden die Woche mehr arbeitet als ich, sondern gerne auch mal 15-20 Stunden (inkl. Wochenenden), dann knechten die sich für 20 Euro die Stunde in der Mehrarbeit (auch wenn sich 40k mehr Jahresbrutto natürlich besser anhört).
So, nun der Punkt für mich. Ist es mir 37,50 Euro die Stunde wert, wenn ich dafür meine Kinder abends nicht sehen kann und/oder mit Freunden abends noch etwas machen kann? Meine persönliche Antwort, nein. Ich verdiene ja schon so gut genug. Das Mehr-Geld steht am Ende in keinem Verhältnis für den Mehr-Verzicht, denn ich dafür persönlich hätte.
[Disclaimer: Anders natürlich, wenn ich in beiden Kanzleien 65 Wochenstunden arbeiten muss, nur die eine zahlt eben X und die andere X+40k. Dann geht man natürlich zu letzterer).
40k brutto mehr im Jahr sind rund 1.900 € mehr auf dem Konto jeden Monat, nicht 1.666 €. Ich weiß, es war überschlagen, aber wenn man dann schon so eine (mehr oder weniger) genaue Rechnung aufmacht, sollte man das doch berücksichtigen.Und knapp 2k mehr im Monat sind in meinen Augen schon erheblich. Das ist bei vielen einfach mal die Warmmiete - gratis drauf. Also dafür würde ich persönlich sofort zwei Stunden mehr arbeiten täglich (jedenfalls solange ich noch keine Kinder habe bzw. diese nicht 2-3 Jahre alt sind und den „normalen“ Schlafrhythmus drauf haben).
Mal sehen, wie sich die Gehälter entwickeln. Ich denke, es wird relativ schnell gehen mit dem Nachziehen (das Vorpreschen von Willkie ist keine vier Wochen her) und der neue Standard wird bei 140k sein (mit 130k gewinnen die Kanzleien keinen Blumentopf). Die Kanzleien haben das Geld (siehe zweistellige Umsatzsteigerungen) und in den USA zahlen sie ohnehin weit, weit mehr.
Ich (man) verdient ja auch so schon gut genug, erst recht, wenn dann noch eine Partnerin dazu kommt. Da sind mir 2 Stunden mehr Freizeit pro Tag und freie Wochenenden viel wichtiger als nochmal 2k mehr im Monat (bleibt ja sowieso schon genug jeden Monat über).
Aber gut, die durchschnittliche Halbwertzeit in den GKs liegt so bei 3 Jahren... im Endeffekt reden wir hier (aufs Lebenseinkommen gerechnet) über Peanuts. Dann wird um 25k erhöht. Lass das mal 15k netto im Jahr sein, sind bei drei Jahren 45k netto. Natürlich, ist nicht wenig Geld. Aber davor hast du in der Zeit auch schon deine 210k netto in drei Jahren verdient, jetzt eben 255k.
Und wenn wir ehrlich sind, die fetten Goldtöpfe sicherst du dir mit Mitte/Ende 30, wenn es darum geht, wo du eine solide Partnerschaft oder leitende Position bekommst. Das sollte man nicht aus dem Blick verlieren (aber kann davor natürlich schauen, auch schon möglichst gut zu verdienen).