Sozialgerichtsbarkeit

[Brandenburg92]

Wie ist denn so die Arbeitsbelastung an den Sozialgerichten? Ist die Arbeit in 40h gut machbar? Und wie oft sitzt ihr so?

[RSG]

Wie ist denn so die Arbeitsbelastung an den Sozialgerichten? Ist die Arbeit in 40h gut machbar? Und wie oft sitzt ihr so?

Mit voller Stelle sind 2 Sitzungen im Monat üblich (zwischen 5-8 Verfahren pro Sitzung).

Am Anfang ist die Arbeitsbelastung sicher >40h. Mit steigender Berufserfahrung, je nach Fähigkeiten, aber sicher nach 0,5 - 1 Jahr gut machbar. Dazu kommt: Großstadtgerichte sind tendenziell belasteter, als die kleinen SGs; ist aber auch sehr BuLa-spezifisch. Und bei kleinen Gerichten kann eine "plötzliche" Schwangerschaft schon das Gefüge durcheinanderwirbeln.

[Therizinosaurus]

Wie klappt die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Richtern?

[RSG]

Wie klappt die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Richtern?

Die sieht man ja nur in der mündlichen Verhandlung. Von "Zusammenarbeit" zu reden, ist deshalb etwas viel.

Je nach GVP sind die EhRis "gepooled", d.h. man hat auch nicht unbedingt immer die gleichen. 

Lange Rede kurzer Sinn, das ist gar kein wesentliches Thema. 😉

[thraker]

Hallo zusammen,

ich warte gerade auf die schriftlichen Noten und würde mich dann gerne mit Erstwahl Sozialgerichtsbarkeit für den Raum Rhein-Main-Gebiet in Hessen bewerben. Habt ihr Erfahrungen zur Arbeitsbelastung? Ich würde mich als entscheidungsfreudig einordnen, will aber ungern regelmäßig über 40h arbeiten.

[RSG]

Hallo zusammen,

ich warte gerade auf die schriftlichen Noten und würde mich dann gerne mit Erstwahl Sozialgerichtsbarkeit für den Raum Rhein-Main-Gebiet in Hessen bewerben. Habt ihr Erfahrungen zur Arbeitsbelastung? Ich würde mich als entscheidungsfreudig einordnen, will aber ungern regelmäßig über 40h arbeiten.

Siehe oben; in den großen Gerichten (und das sind die drei südhessischen Sozialgerichte Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden) ist die Arbeitsbelastung verhältnismäßig hoch. Langfristig kommt man aber mit 40h ohne Weiteres hin. Am Anfang braucht man aber definitiv länger, mindestens in den ersten Monaten. Die Sozialgerichtsbarkeit ist nichts zum Ausruhen.

Es empfiehlt sich, um eine Hospitation zu bitten. Die Gerichte geben sich hier viel Mühe. Ansprechpartner ist das Personalreferat des LSG in Darmstadt. 

Das Problem dürfte eher sein, dass in Hessen aktuell vorwiegend nur noch noch für die StA rekrutiert wird.

Zu Mannheim kann ich nichts sagen. In Mainz ist die Arbeitsbelastung etwas günstiger. Hier weiß ich aber nicht, inwieweit noch für die SGb gesucht wird.

[Unbegruendet17]

Danke für deine fortwährend guten Einblicke, lieber RSG. Hat hier, oder sogar du selbst, jemand einen Vergleich zwischen SG und VG und was ihm/ ihr besser gefallen hat? Stehe zwischen der Wahl und weiß nicht so recht, wohin die Reise letztlich gehen soll..

[RSG]

Danke für deine fortwährend guten Einblicke, lieber RSG. Hat hier, oder sogar du selbst, jemand einen Vergleich zwischen SG und VG und was ihm/ ihr besser gefallen hat? Stehe zwischen der Wahl und weiß nicht so recht, wohin die Reise letztlich gehen soll..

Sorry, ich leider nicht. Seit jeher SGb. 😉

Wir haben aber eine Kollegen, die vormals Verwaltungsrichter waren. Der wesentliche Unterschied besteht im Kollegialspruchkörper mit mehr Abstimmungsbedarf untereinander. Sonst mittlerweile alles recht ähnlich. Vielleicht die Sozialgerichtsbarkeit auch weiter einfach "informeller", "familiärer" und "jugendlicher". Hängt aber sehr vom Standort ab und lässt sich kaum generalisieren.

Ich glaube, man kann in beiden Gerichtsbarkeiten ganz glücklich werden, wenn ich mich so umschaue.

Nochmals der Tipp mit der Hospitation. Ich war einen Tag beim SG Darmstadt. Die waren supernett, sehr bemüht und haben einen extrem realistischen Einblick in den Arbeitsalltag gegeben. Einfach dort anrufen.