05.05.2025, 19:51
Ich glaube das regelmäßig zu beobachtende Problem der schlechten oder schlichtweg fehlenden Einarbeitung ist letztlich ein Problem des Umsatzdrucks. Wenn der Senior, Counsel etc. nicht selber unter ständigem Druck stehen würden Rechnungen Umsätze zu erzielen, würden, bzw. könnten sie sich deutlich mehr Zeit nehmen junge Rechtsanwälte einzuarbeiten etc.
05.05.2025, 20:00
I feel you! Hatte sowas auch während des Referendariats. Die eine Anwältin war auch so zu mir und war so richtig eng mit dem Partner. Es ist eine schlimme Situation gewesen. Das "Team" hat auch öfter die GK gewechselt. Wundert mich nicht. Leider ist das eine so blöde Situation, dass man da nicht viel machen kann. Du könntest das Gespräch mit HR suchen, aber ich glaube, das wäre sogar kontraproduktiv. Bist du zufällig im ÖR tätig?
05.05.2025, 23:36
Grund? Vermutlich persönliche Anymosität. Die findet dich blöd, aus irgendwelchen Gründen, die du nicht kennst/beeinflussen kannst. Sowas kommt immer wieder mal vor, ist nicht zu entschuldigen, aber wenn man dem ausgesetzt ist, sollte man einfach schnell Land gewinnen.
Wenn du ihr noch einen "reinwürgen" willst, würde ich ab jetzt Protokoll führen (möglichst genaue Beschreibung ihres Verhaltens und wörtliche Wiedergabe von Aussagen) und das ggü. HR + Partner transparent machen. Was solche Leute nicht abkönnen, ist Transparenz zu schaffen. Klar, du wirst sie da nicht rausdrängen und am Ende selbst gehen müssen, aber damit kann man sich gegen ein schlechtes Zeugnis/sonstiges Nachtreten wappnen und zeigen, dass man nicht alles mit sich machen lässt.
Ich würde ein paar heftige Beispiele sammeln und dann um ein Personalgespräch beim Partner bitten. Optimalerweise, wenn du schon eine Stellenalternative hast - ob du das offenlegen willst, musst du dann entscheiden. Dann einfach das katastrophale Arbeitsumfeld schildern, die täglichen Gängeleien und dass du derartiges Verhalten nicht weiter akzeptieren wirst. Dann schauen, wie Partner reagiert und welche Lösungen er vorschlägt. Wenn immerhin er ein wenig Personalführung kann, wird er sich das anhören, dich ernst nehmen und mindestens sagen, dass er sich kümmern wird, ggf. direkt Lösungsvorschläge machen (z.B. Zuordnung zu anderem RA,...). Manchmal kommt man auch auf die Aufhebungsvertragsschiene (auch während Probezeit) und nimmt immerhin noch 1-3 Monatsgehälter und ein "gutes" Zeugnis mit.
Wenn nichts dergleichen kommt, Gespräch beenden und dich selbst beglückwünschen, schon eine Alternative zu haben. Land gewinnen.
Wenn du ihr noch einen "reinwürgen" willst, würde ich ab jetzt Protokoll führen (möglichst genaue Beschreibung ihres Verhaltens und wörtliche Wiedergabe von Aussagen) und das ggü. HR + Partner transparent machen. Was solche Leute nicht abkönnen, ist Transparenz zu schaffen. Klar, du wirst sie da nicht rausdrängen und am Ende selbst gehen müssen, aber damit kann man sich gegen ein schlechtes Zeugnis/sonstiges Nachtreten wappnen und zeigen, dass man nicht alles mit sich machen lässt.
Ich würde ein paar heftige Beispiele sammeln und dann um ein Personalgespräch beim Partner bitten. Optimalerweise, wenn du schon eine Stellenalternative hast - ob du das offenlegen willst, musst du dann entscheiden. Dann einfach das katastrophale Arbeitsumfeld schildern, die täglichen Gängeleien und dass du derartiges Verhalten nicht weiter akzeptieren wirst. Dann schauen, wie Partner reagiert und welche Lösungen er vorschlägt. Wenn immerhin er ein wenig Personalführung kann, wird er sich das anhören, dich ernst nehmen und mindestens sagen, dass er sich kümmern wird, ggf. direkt Lösungsvorschläge machen (z.B. Zuordnung zu anderem RA,...). Manchmal kommt man auch auf die Aufhebungsvertragsschiene (auch während Probezeit) und nimmt immerhin noch 1-3 Monatsgehälter und ein "gutes" Zeugnis mit.
Wenn nichts dergleichen kommt, Gespräch beenden und dich selbst beglückwünschen, schon eine Alternative zu haben. Land gewinnen.
06.05.2025, 12:02
Das mit dem Protokoll ist ein guter Vorschlag. Dabei wird ggf. aber auch herauskommen, dass man außer einer empfunden schnippischen/herrischen Grundstimmung, die man schlecht protokollieren kann, gar nichts Großes notieren kann, was vorzeigbar wäre.
06.05.2025, 16:00
Das ist allerdings gleichbedeutend mit deinem Abschied aus der Kanzlei.
06.05.2025, 17:28
(06.05.2025, 16:00)Homer S. schrieb: Das ist allerdings gleichbedeutend mit deinem Abschied aus der Kanzlei.
Word

Man erwartet auf dem Level grundsätzlich auch, dass Anwälte das untereinander regeln können, ohne sich beim Partner zu beschweren. Ich habe bisher nur einen ähnlichen Fall auf GK-Ebene mitbekommen mit dem Ergebnis, das beide gehen durften.
Ansonsten muss man schon ehrlicherweise sagen, es gibt keine Einarbeitung, erwarte keine Einarbeitung. Lern schwimmen oder du ertrinkst. Wenn du dich bei Partner beschwerst, beschwerst du dich bei Leuten darüber, die gelernt haben zu schwimmen. Da sollte man also nicht zu viel Verständnis erwarten.
11.05.2025, 20:50
(06.05.2025, 17:28)Patenter Gast schrieb:Ich habe im Rahmen meiner Ref-Stationen und Wismitstellen mit verschiedenen GK-Partnern (Tier 3-4 Kanzleien) als Ausbilder zu tun gehabt und habe auch gleiche Erfahrungen bezüglich der Einarbeitung gemacht. Das liegt wohl einfach an dem Zeit- und Umsatzdruck... Erstaunllich fand ich aber schon, dass grade diese Partner mir häufig groß und ausgiebig von ihren damaligen "Ausbildern" bzw. Chefs erzählen konnten und wie die sich gekümmert haben und Ihnen die Mandate übergeben haben. Zwar kann ich es mangels Lebenserfahrung mit 28 Jahren nicht beurteilen, habe aber das Gefühl, dass die heutigen Partner im Alter von ~45-55 deutlich besser ausgebildet wurden, aber vielleicht täuscht das auch oder sind Einzelfälle.(06.05.2025, 16:00)Homer S. schrieb: Das ist allerdings gleichbedeutend mit deinem Abschied aus der Kanzlei.
Word
Man erwartet auf dem Level grundsätzlich auch, dass Anwälte das untereinander regeln können, ohne sich beim Partner zu beschweren. Ich habe bisher nur einen ähnlichen Fall auf GK-Ebene mitbekommen mit dem Ergebnis, das beide gehen durften.
Ansonsten muss man schon ehrlicherweise sagen, es gibt keine Einarbeitung, erwarte keine Einarbeitung. Lern schwimmen oder du ertrinkst. Wenn du dich bei Partner beschwerst, beschwerst du dich bei Leuten darüber, die gelernt haben zu schwimmen. Da sollte man also nicht zu viel Verständnis erwarten.
Insbesondere haben die auch Mandate übernehmen können. Ich hatte nicht das Gefühl, dass heute irgendeiner von denen auch nur ein Mandat an einen Counsel oder anderen Partner abgeben wollen würde. Im Zweifel wechseln die in 5 Jahren die Kanzlei und nehmen alle namenhafte Mandate mit für einen noch besseren Deal in einer anderen Kanzlei... Wenn man da selbst nichts aufbaut hat man kaum eine Chance. Zumindest von Erzählungen war das wohl mal anders möglich...
13.05.2025, 17:37
(05.05.2025, 23:36)Unjopa schrieb: Grund? Vermutlich persönliche Anymosität. Die findet dich blöd, aus irgendwelchen Gründen, die du nicht kennst/beeinflussen kannst. Sowas kommt immer wieder mal vor, ist nicht zu entschuldigen, aber wenn man dem ausgesetzt ist, sollte man einfach schnell Land gewinnen.Dies, genau das hier. Wie sich die Muster doch gleichen. Hab so was auch schon durch.
Wenn du ihr noch einen "reinwürgen" willst, würde ich ab jetzt Protokoll führen (möglichst genaue Beschreibung ihres Verhaltens und wörtliche Wiedergabe von Aussagen) und das ggü. HR + Partner transparent machen. Was solche Leute nicht abkönnen, ist Transparenz zu schaffen. Klar, du wirst sie da nicht rausdrängen und am Ende selbst gehen müssen, aber damit kann man sich gegen ein schlechtes Zeugnis/sonstiges Nachtreten wappnen und zeigen, dass man nicht alles mit sich machen lässt.
Ich würde ein paar heftige Beispiele sammeln und dann um ein Personalgespräch beim Partner bitten. Optimalerweise, wenn du schon eine Stellenalternative hast - ob du das offenlegen willst, musst du dann entscheiden. Dann einfach das katastrophale Arbeitsumfeld schildern, die täglichen Gängeleien und dass du derartiges Verhalten nicht weiter akzeptieren wirst. Dann schauen, wie Partner reagiert und welche Lösungen er vorschlägt. Wenn immerhin er ein wenig Personalführung kann, wird er sich das anhören, dich ernst nehmen und mindestens sagen, dass er sich kümmern wird, ggf. direkt Lösungsvorschläge machen (z.B. Zuordnung zu anderem RA,...). Manchmal kommt man auch auf die Aufhebungsvertragsschiene (auch während Probezeit) und nimmt immerhin noch 1-3 Monatsgehälter und ein "gutes" Zeugnis mit.
Wenn nichts dergleichen kommt, Gespräch beenden und dich selbst beglückwünschen, schon eine Alternative zu haben. Land gewinnen.