16.09.2018, 23:26
Noch zwei Wochen bleiben für die Anmeldung zum Verbesserungsversuch. Dann blieben 2 Monate bis zum Examen. Seit dem Mündlichen vor 5 Monaten habe ich viel dazugelernt - als Anwältin in einem spezialisierten Bereich. Eigentlich bin ich zufrieden. Und trotzdem sage ich mir: Soll ich es vielleicht nochmal versuchen, einfach auf gut Glück? Um mehr, vielleicht 7 oder 8 Punkte zu erreichen? Derzeit stehe ich bei 6,73. Erstes Examen VB. Lernen wäre neben meiner Vollzeitstelle illusorisch. Möglich wäre es nur am Wochenende, wenn mein Partner sich zudem noch allein um die Familie und den Haushalt kümmert. Nach der Arbeit selbst fehlt, da bin ich ehrlich, die Motivation. Das Examen hatte ich abgehakt und dann kam die Verunsicherung durch einen ehemaligen Kollegen und dessen Frage: „Was, du schreibst nicht nochmal?“ Wem geht es genauso? Wer hat sich ohne Vorbereitung außer der Juristerei auf Arbeit signifikant verbessert? Derzeit könnte ich noch nicht mal mehr ein Rubrum ohne großes Überlegen zusammenzimmern...Realistisch betrachtet sollte ich es doch einfach sein lassen, oder?
17.09.2018, 08:55
Moin Frau Kollegin,
Ich würde das auf jeden Fall machen. Du fragst dich DAS doch sonst dein Leben lang. Und was wäre, wenn bei deiner derzeitigen Arbeit große Umbrüche kommen und du rausfliegst und du dann dir wieder eine neue Stelle suchen musst? Dann kommen auf einmal Kandidaten mit 8 oder 9 Punkten und stechen dich ggf. aus. Dann ärgerst du dich, dass du es nicht noch einmal versucht hast. Das ist doch toll, dass du nochmal in den Ring steigen kannst, das ist nicht oft im Leben so. Du hast eine zweite Chance! Wenn das nicht klappt, dann sollte es nicht gewesen sein und (wichtiger) - du kannst dir dann aber zumindest selbst nichts vorwerfen. Die gescheite Planung der Lern-Vorbereitung für den Verbesserungsversuch ist eine davon zu trennende Frage (ich helfe gern).
That is my two cents.
Beste kollegial Grüße,
T.Kaiser
Ich würde das auf jeden Fall machen. Du fragst dich DAS doch sonst dein Leben lang. Und was wäre, wenn bei deiner derzeitigen Arbeit große Umbrüche kommen und du rausfliegst und du dann dir wieder eine neue Stelle suchen musst? Dann kommen auf einmal Kandidaten mit 8 oder 9 Punkten und stechen dich ggf. aus. Dann ärgerst du dich, dass du es nicht noch einmal versucht hast. Das ist doch toll, dass du nochmal in den Ring steigen kannst, das ist nicht oft im Leben so. Du hast eine zweite Chance! Wenn das nicht klappt, dann sollte es nicht gewesen sein und (wichtiger) - du kannst dir dann aber zumindest selbst nichts vorwerfen. Die gescheite Planung der Lern-Vorbereitung für den Verbesserungsversuch ist eine davon zu trennende Frage (ich helfe gern).
That is my two cents.
Beste kollegial Grüße,
T.Kaiser
17.09.2018, 21:43
Das war bei mir ähnlich. Einfach probieren das kostet nichts!
Auch wenn du es mit dem Ergebnis absolut nicht müsstest.
Ichabe mich in den schriftlichen um 3,8 im Schnitt verbessert. Gesamtergebnis (wegen schwächerer mündlicher) "nur" 2,5 besser. Und ich war sicher nicht besser vorbereitet. Einfach nur, weil man gelassen und konzentriert ran geht.
Und sein wir Mal ehrlich es sind nur 600€. Und das vor Steuern. Du hast also bis auf den Stress nichts zu verlieren.
Ich würde es immer wieder machen!
Ich drücke dir die Daumen! Probier es einfach.
Auch wenn du es mit dem Ergebnis absolut nicht müsstest.
Ichabe mich in den schriftlichen um 3,8 im Schnitt verbessert. Gesamtergebnis (wegen schwächerer mündlicher) "nur" 2,5 besser. Und ich war sicher nicht besser vorbereitet. Einfach nur, weil man gelassen und konzentriert ran geht.
Und sein wir Mal ehrlich es sind nur 600€. Und das vor Steuern. Du hast also bis auf den Stress nichts zu verlieren.
Ich würde es immer wieder machen!
Ich drücke dir die Daumen! Probier es einfach.
17.09.2018, 23:23
Kannst du machen, zumal sich die Kosten wahrscheinlich auch nochmal reduzieren, wenn du vor der Mündlichen doch noch zurückziehst. Es ist halt wieder eine Lotterie, daher würde ich mich fragen, wofür ganz konkret brauche ich welche Note ? Mit den von dir angegebenen kann man in Niedersachsen ja neuerdings zB schon Richter werden.
18.09.2018, 08:00
Wer will denn in Nds Richter werden? .-)
18.09.2018, 10:49
hey hey, nichts gegen mein schönes niedersachsen. wir haben hier sogar eine eigene kammer (bzw mehrere) die sich fast ausschließlich mit pferdestreitigkeiten beschäftigen :D
18.09.2018, 14:53
Ach daher kommen die ganzen Pferdefälle.
18.09.2018, 15:12
Ne, die kommen meistens aus Hamm.
02.03.2019, 19:41
Ich bin derzeit auch stark am überlegen, ob ich nicht noch einen Verbesserungsversuch wagen soll. Stehe seit der mündlichen bei 8.6 Punkten.
Die Frage ist nur, wie hoch die Wahrscheinlichlichkeit ist mit dem Verbesserungsversuch die 9 Punkte zu „knacken“. Schwierig ?
Und wieviel verbaue ich mir tatsächlich in beruflicher Hinsicht, wenn es „nur“ 8.6 Punkte, statt 9 sind ?
Die Frage ist nur, wie hoch die Wahrscheinlichlichkeit ist mit dem Verbesserungsversuch die 9 Punkte zu „knacken“. Schwierig ?
Und wieviel verbaue ich mir tatsächlich in beruflicher Hinsicht, wenn es „nur“ 8.6 Punkte, statt 9 sind ?
02.03.2019, 20:49
Hallo Fadenerstellerin,
ich würde Dir auf jeden Fall zu einem Verbesserungsversuch raten. Auch wenn Du Dich vielleicht nicht so gut vorbereitet hast, hast Du in der aktiven Zeit als Anwältin auf jeden Fall praktisch dazu gelernt und wirst dies -vielleicht besser als Du Dir jetzt vorstellen kannst- in den Klausuren heranziehen können. Dazu hast Du nichts zu verlieren (außer den Prüfungstagen an Lebenszeit :dodgy: ), die Hürde für eine Verbesserung liegt - bitte entschuldige die Offenheit - bei Deiner Vornote im Erstversuch und dem was Du sonst mitbringst, nicht all zu hoch und vor allem kannst Du viel entspannter in die Klausuren gehen.
Anders sieht das mE beim GastSH aus: wenn Du das VB nicht unbedingt brauchst (Notar? Richter in Hamburg?), dann spar Dir ggf. die 600 Euro. Denn mit 8,6 im Assessorexamen kannst Du Dich gegenwärtig eigentlich fast überall bewerben.
ich würde Dir auf jeden Fall zu einem Verbesserungsversuch raten. Auch wenn Du Dich vielleicht nicht so gut vorbereitet hast, hast Du in der aktiven Zeit als Anwältin auf jeden Fall praktisch dazu gelernt und wirst dies -vielleicht besser als Du Dir jetzt vorstellen kannst- in den Klausuren heranziehen können. Dazu hast Du nichts zu verlieren (außer den Prüfungstagen an Lebenszeit :dodgy: ), die Hürde für eine Verbesserung liegt - bitte entschuldige die Offenheit - bei Deiner Vornote im Erstversuch und dem was Du sonst mitbringst, nicht all zu hoch und vor allem kannst Du viel entspannter in die Klausuren gehen.
Anders sieht das mE beim GastSH aus: wenn Du das VB nicht unbedingt brauchst (Notar? Richter in Hamburg?), dann spar Dir ggf. die 600 Euro. Denn mit 8,6 im Assessorexamen kannst Du Dich gegenwärtig eigentlich fast überall bewerben.