04.05.2022, 22:01
(04.05.2022, 18:23)Gast schrieb:(04.05.2022, 17:38)Gast schrieb:Um das mal in Perspektive zu setzen:(04.05.2022, 13:21)Egal schrieb:(04.05.2022, 11:23)Gast schrieb: Kann man in einem Ministerium nicht auch „beratende“ Rechercheaufgaben wahrnehmen?
Aber da sind die finanziellen Aufstiegschancen natürlich begrenzt…
Gibt es. Nutze doch mal Google und informiere dich. Bundestag/Landtag: Wissenschaftlicher Dienst oder in den Ministerien auch. 30 Sekunden Google-Suche: Jobangebot Volljurist im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft etc.
Sorry, aber ein bisschen Eigenständigkeit wird von einem Volljuristen schon erwartet. Keiner teilt dir später deine Aufgaben zu und sitzt dann neben dir um dich anzuleiten, noch dazu für ein fürstliches Akademikergehalt und erst recht nicht, wenn du in Führungspositionen aufsteigen willst.
In GKs als Associate ja schon, das ist in erster Linie ang leitete Zuarbeit für den Partner in strikter Hierarchie. Back-Office ohne eigene strategische Entscheidungen und ohne Handlungsmöglichkeiten nach außen. Mir wäre das zu langweilig, man macht die ganze nervige Kleinarbeit in irrsinnig hohem Detailgrad, aber ohne entscheiden zu können, wo es lang geht, ohne Möglichkeit zum eigenständigen Anfertigen von Schriftsätzen, Auftritten vor Gericht oder Vergleichsschluss. Dafür Rechtfertigen vor dem Partner anstatt vor dem Mandanten. Jura im ständigen Lehrlingsstatus. Gäbe es dafür nicht die hohe Bezahlung, wäre sich niemand um doese Jobs reißen.
In keinem komplexen, hochspezialisierten Bereich hat man als Berufseinsteiger "eigene Handlungsmöglichkeiten" im obigen Sinne. Der Berufseinsteiger in der Chirurgie wird nicht an komplizierte Operationen gelassen. Ähnlich ist es bei Associates einer GK, die sich nun mal auf - um im Bild zu bleiben - komplizierte Operationen spezialisiert hat.
Ohnehin ist es völlig abwegig, dass ein junger Anwalt überhaupt die erforderliche Kompetenz hätte, um GK-Mandate völlig eigenständig zu bearbeiten.
Wer aber nun mal bestimmte Rechtsgebiete bearbeiten möchte, kommt um diese zusätzlichen Lehrjahre nicht herum. Das hat nicht nur mit dem Gehalt zu tun.
Es wird halt kaum einer dort Partner, also bleibt einem nicht viel als der Exit.