22.08.2022, 20:22
Gestern hatte ich ein Gespräch mit einem meiner Professoren, der mir für meine llm Bewerbung ein Empfehlungsschreiben ausstellt. Er hat mich gefragt, ob ich noch promovieren möchte und man die Diss ja super am Abend neben dem llm schreiben kann. Ich bin da eher etwas skeptisch, hat hier evtl. jemand während des llm seine Diss geschrieben und kann mir von seiner Erfahrung berichten? Den llm würde ich in den USA machen.
22.08.2022, 21:02
Warum sollte man das wollen???
23.08.2022, 09:05
Das klingt nach einer absoluten Schnapsidee
23.08.2022, 09:44
Wenn der LLM eine "pay you fee get your C" Garantie hat möglicherweise. Sofern man aber auch nur ansatzweise vorhat etwas aus dem LLM mitzunehmen oder dort auch wirklich Leistungen erbringen muss klingt das ziemlich sinnfrei. Im besten Fall kommt man dann mit 20-30% einer Diss zurück und hat sich dafür den ganzen Spaß am LLM versaut.
23.08.2022, 11:18
Wäre für mich auch von Interesse. Hat jemand Erfahrungen bzw. kennt jemanden, der jemanden kennt? Ich denke bei einem LLM in den USA wird das schwieriger, da je nach Law School die Programme durchaus anspruchsvoll sind. Möchte man neben dem LLM noch reisen, wird das wohl eher nicht klappen. Bei einem LLM in Südafrika sehe ich einen deutlich reduzierteren Arbeitsaufwand. Da könnte es klappen mit viel Disziplin
23.08.2022, 13:51
(23.08.2022, 09:44)Gast schrieb: Wenn der LLM eine "pay you fee get your C" Garantie hat möglicherweise. Sofern man aber auch nur ansatzweise vorhat etwas aus dem LLM mitzunehmen oder dort auch wirklich Leistungen erbringen muss klingt das ziemlich sinnfrei. Im besten Fall kommt man dann mit 20-30% einer Diss zurück und hat sich dafür den ganzen Spaß am LLM versaut.
So sehe ich das auch. Man verdirbt sich ein großartiges Jahr, vergeudet je nach Uni hohe Gebühren, weil man die Vorlesungen nicht adäquat vorbereitetn kann und spart kaum Zeit ein.
Ich hab den LLM an einer amerikanischen Top5-Uni gemacht. Dort war man mit der Vor- und Nachbereitung von Vorlesungen und Seminaren (4-7 Tage pro Woche) gut beschäftigt. Es war schon ohne die Diss nicht möglich alle Uni- und Freizeitaktivitäten mitzunehmen, auf die man Lust hatte.
23.08.2022, 15:16
Ganz ehrlich. Wie weit ist unsere Leistungsgesellschaft eigentlich gekommen? Es geht doch nicht nur um die Titel, sondern um das, was dahinter steckt.
23.08.2022, 17:59
(22.08.2022, 20:22)Benutzername schrieb: Gestern hatte ich ein Gespräch mit einem meiner Professoren, der mir für meine llm Bewerbung ein Empfehlungsschreiben ausstellt. Er hat mich gefragt, ob ich noch promovieren möchte und man die Diss ja super am Abend neben dem llm schreiben kann. Ich bin da eher etwas skeptisch, hat hier evtl. jemand während des llm seine Diss geschrieben und kann mir von seiner Erfahrung berichten? Den llm würde ich in den USA machen.Der Vorschlag kann sehr sinnvoll sein; die Betonung liegt dabei auf "kann".
Wenn man ein Diss-Thema hat, bei dem sich ein Rechtsvergleich oder jedenfalls ein Hinweis auf die US-amerikanische Rechtslage aufdrängt, ist die LLM-Phase sehr gut geeignet, um diesen Abschnitt fertigzustellen. Dadurch wird der LLM sogleich zu einem Forschungsaufenthalt.
Natürlich wird man insbesondere die dogmatischen Abschnitte zum deutschen Recht nicht in dieser Zeit beleuchten können. Dafür dürfte der Quellenzugang in den USA ohnehin nicht ideal sein.
Wenn du noch eine Diss planst, würde ich die hervorragenden Ressourcen der LLM-Uni, d.h. Literatur und Top-Professoren als Diskussionspartner, nicht ungenutzt lassen.
23.08.2022, 19:49
Promotion zum dt. Recht: Kein sinnvolles unterfangen. Denkbar ist es, eine fortgeschrittene Promotion nebenbei fertigzustellen. Fortgeschrittene Promotion heißt: Gliederung steht und Quellen sind notiert oder abgespeichert. Letzteres hat in meinem LL.M.-Durchgang ein Kollege (erfolgreich) gemacht. Nebenbei hatte er genug Zeit zum Lernen und Saufen.
Rechtsvergleichend / zum ausländischen Recht: Ebenfalls zur Fertigstellung und für den besseren Zugang zu Quellen machbar. Außerdem ist es sinnvoll, sich durch den LLM ein Grundlagenwissen zum common law und der alternativen Arbeitsweise - im Mittelpunkt steht nicht die Arbeit mit dem Gesetz, sondern mit Fällen - anzueignen. Hier würde ich mir nach dem LLM aber mindestens 6 Monate (wenn Du Vollzeit an der Diss arbeitest), eher ein Jahr, einplanen.
Es kann aber schon schade sein, neben dem LLM eine Dissertation zu schreiben. Dafür gibt es zu viel zu verpassen. Ich wollte die Abende in London, Oxford, Edinburgh etc. ungerne in einer Bibliothek verbringen, während die Freunde ihre Pints zischen. Da gerät man auch schnell ins Abseits.
Rechtsvergleichend / zum ausländischen Recht: Ebenfalls zur Fertigstellung und für den besseren Zugang zu Quellen machbar. Außerdem ist es sinnvoll, sich durch den LLM ein Grundlagenwissen zum common law und der alternativen Arbeitsweise - im Mittelpunkt steht nicht die Arbeit mit dem Gesetz, sondern mit Fällen - anzueignen. Hier würde ich mir nach dem LLM aber mindestens 6 Monate (wenn Du Vollzeit an der Diss arbeitest), eher ein Jahr, einplanen.
Es kann aber schon schade sein, neben dem LLM eine Dissertation zu schreiben. Dafür gibt es zu viel zu verpassen. Ich wollte die Abende in London, Oxford, Edinburgh etc. ungerne in einer Bibliothek verbringen, während die Freunde ihre Pints zischen. Da gerät man auch schnell ins Abseits.
24.08.2022, 07:22