24.09.2022, 23:15
(24.09.2022, 21:21)Gast schrieb:(24.09.2022, 20:58)DAS IST KEIN SPIEL schrieb:(24.09.2022, 19:49)Gast schrieb:(24.09.2022, 19:30)DAS IST KEIN SPIEL schrieb:(24.09.2022, 15:35)Gast schrieb: Der entscheidende Faktor ist das Wohnen. Wer in einer geerdeten Immobilie wohnen kann, in einer sehr günstigen Gegend oder Geld von den Eltern für die Finanzierung eines Hauses bekommt, lebt von einem R1-Gehalt sehr gut. Wenn diese Gegebenheiten allerdings nicht vorliegen, und man sich in einer teuren Gegend Deutschlands etwas mieten oder finanzieren muss, ist das Gehalt nicht gut. Die Immobilieninflation wurde in die Beamtenbesoldung nie eingepreist.
Darüber hinaus kommt es auch auf das Vorhandensein eines Partners / einer Partnerin, dessen / deren Einkommen und die gemeinsamen Lebensvorstellungen sowie die Stabilität der Beziehung an.
Ob das Gehalt also gut oder schlecht ist, hängt von individuellen Parametern ab.
Ein doppelverdienendes Richterehepaar mit geerbtem Haus kann natürlich ganz anders leben als ein Richter, der Alleinverdiener ist und ein Haus in der Umgebung von München finanzieren muss.
Von daher kann man mit dem Gehalt fürstlich oder auch eher ärmlich leben.
Für jemanden, der sich etwas aufbauen möchte, ist das Gehalt angesichts der Inflation, die wir haben, mE nicht gut, weil man sich damit kaum noch was aufbauen kann. Das spiegelt sich natürlich bei dem Nachwuchsmangel in der Justiz wider. Viele junge Leute sind von dem Gehalt eher abgeschreckt und möchten lieber etwas anderes versuchen. Dass viele mit dem Gehalt unzufrieden sind, zeigt sich ja auch an den zahlreichen Diskussionen in diesem Forum. Das Gehalt sollte mE angehoben werden, weil es nicht mehr leistungsgerecht ist und nicht jeder in die Großkanzlei will / kann, gerade auf die lange Sicht gesehen. Die Justiz zählt neben dem Anwaltsberuf zu den ganz klassischen Juristenberufen und eigentlich ist es ja ihr Anspruch, eine herausgehoben Stellung und Ansehen zu haben. Das gelingt ihr angesichts der Besoldung (und der Arbeitsbedingungen und Überlastung) immer weniger. Es ist jedoch auch wenige Wille erkennbar, daran wirklich etwas zu ändern. Lieber senkt man die Anforderungen ab, lässt die Leute länger arbeiten und senkt auch evtl. die Qualität der Arbeit an. Das ist wie bei einem Betrieb, den man immer mehr verschleißt. Ein bessere Gehalt würde mE die Justiz wieder deutlich attraktiver machen und die Leute auch mehr motivieren. Dafür, dass man uU doch sehr viel arbeiten muss und natürlich auch einen anspruchsollen Studiengang mit überdurchschnittlichen Noten absolvieren musste, finde ich das Gehalt zu niedrig, gerade wenn individuell keine positiven Parameter vorliegen.
Schöner Post! Ich mag meine Arbeit in der Gk zwar sehr, aber wenn das Gehalt in der Justiz nur etwas angemessener wäre, würde ich auch zur Sta. Solange dies aber nicht so ist und auch wohl in naher Zukunft nicht sein wird, „muss“ ich bei meiner Position bleiben um Haus und Familie finanzieren zu können.
Da GK bekanntermaßen für 90% keine Dauerbeschäftigung ist. Was ist dein Plan, wie du dein Haus über 30 Jahre finanzieren willst?
Ich gehöre zwar zu den 10%, wäre aber auch auf das derzeit sehr hohe Gehalt nicht angewiesen. 5 netto genügen und die bekomme ich auch unproblematisch inhouse im Unternehmen.
Na da hast doch auch als Richter mit Kindern und etwas Erfahrung. Jedenfalls zum Angestelltenäquivalent, da du nicht mehr privat vorsorgen musst und deine 4,5 netto komplett ausgeben kannst.
War heißt „etwas Erfahrung“? Kannst Du in etwa das beziffern?
25.09.2022, 00:36
Nennt sich Stufen. Frag mal einen befreundeten Richter dazu.
26.09.2022, 07:33
27.09.2022, 17:34
(26.09.2022, 07:33)Praktiker schrieb:(25.09.2022, 00:36)Gast schrieb: Nennt sich Stufen. Frag mal einen befreundeten Richter dazu.
Oder einfach im Internet einen Besoldungsrechner ausprobieren. Die R-Besoldung steigt besonders stark an und deckt damit ohne jede Beförderung quasi A13 bis fast A16 ab.
das stimmt. auf der höchststufe R1, nach rund 20 jahren, ist man in nrw z.b. auf A15 1/2 circa.
indes ist der anstieg von r2 bisschen traurig. da bringt die qual der erbrobung fast nix finde ich.