17.01.2020, 22:12
Frauen können halt enge Blusen tragen, bei Männern wirkt das eher merkwürdig und nicht viele Prüfer werden dafür Präferenzen aufbringen können.
17.01.2020, 22:32
Aus meiner Sicht gibt es keine geschlechterspezifische Benachteiligung, sondern es wird zu Unrecht Dummschwatz honoriert. Wer zu einem völlig unproblematischen Punkt vier Theorien aufsagen kann, wird vom Prüfer idR nicht abgewürgt, während Leuten, die was können, ihre kurzen Antworten negativ ausgelegt werden.
20.01.2020, 13:45
(17.01.2020, 22:32)Zop schrieb: Aus meiner Sicht gibt es keine geschlechterspezifische Benachteiligung, sondern es wird zu Unrecht Dummschwatz honoriert. Wer zu einem völlig unproblematischen Punkt vier Theorien aufsagen kann, wird vom Prüfer idR nicht abgewürgt, während Leuten, die was können, ihre kurzen Antworten negativ ausgelegt werden.
Kann ich so bestätigen. Waren zu 4. in der Prüfung. 3x gabs 8,x und 1x 13 - letztere für einen Doktoranden, der Professor werden möchte. Und so hat er sich auch in der Prüfung präsentiert. Wobei ich jetzt unfair sein will, der hatte schon mehr auf dem Kasten als wir. Aber 5 Punkte besser? Nunja...
20.01.2020, 16:30
Schade, dass offensichtlich viele die Studien nicht kennen, die in den letzten Jahren zu diesem Thema gemacht wurden und die zeigen, dass junge, nach Nachnamen und Aussehen als biodeutsch eingeschaetzte Maenner gegenueber Frauen und Menschen, die als Migranten wahrgenommen werden, in der muendlichen Pruefung hochsignifikant besser benotet werden. Die Abweichung betrug durchschnittlich 10%. Besonders interessant ist auch, dass sich dieser Effekt aufhob, wenn der Kommission eine Frau angehoerte.
Studie: Geschlechts- und Herkunftseffekte bei der Benotung juristischer Staatsprüfungen von Emanuel V. Towfigh / Christian Traxler / Andreas Glöckner*
Studie: Geschlechts- und Herkunftseffekte bei der Benotung juristischer Staatsprüfungen von Emanuel V. Towfigh / Christian Traxler / Andreas Glöckner*
20.01.2020, 21:53
(20.01.2020, 16:30)Gast schrieb: Schade, dass offensichtlich viele die Studien nicht kennen, die in den letzten Jahren zu diesem Thema gemacht wurden und die zeigen, dass junge, nach Nachnamen und Aussehen als biodeutsch eingeschaetzte Maenner gegenueber Frauen und Menschen, die als Migranten wahrgenommen werden, in der muendlichen Pruefung hochsignifikant besser benotet werden. Die Abweichung betrug durchschnittlich 10%. Besonders interessant ist auch, dass sich dieser Effekt aufhob, wenn der Kommission eine Frau angehoerte.
Studie: Geschlechts- und Herkunftseffekte bei der Benotung juristischer Staatsprüfungen von Emanuel V. Towfigh / Christian Traxler / Andreas Glöckner*
Aber die Frage ist ja immer, was die Ursache ist und was die Wirkung?
Nur weil jemand schlechter oder besser abschneidet muss es ja nicht gleich eine Benachteiligung sein. Eventuell können sich auch manche besser in Stresssituationen ausdrücken als andere. Es ist doch völlig natürlich, dass wenn es nicht meine Muttersprache ist, es mir schwerer fällt, spontan und im Stress die perfekte Antwort zu formulieren. Aber deswegen bin ich noch nicht gleich diskriminiert.
Und um das gleich vorwegzunehmen, ich bin weiblich und habe erkennbaren Migrationshintergrund...
20.01.2020, 23:15
deswegen differenziert die Studie zwischen zugezogenen Migranten und hier geborenen. Bei letzteren kann man davon ausgehen, dass sie die deutsche Sprache gleich gut können.
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21.01.2020, 16:54
(20.01.2020, 16:30)Gast schrieb: Schade, dass offensichtlich viele die Studien nicht kennen, die in den letzten Jahren zu diesem Thema gemacht wurden und die zeigen, dass junge, nach Nachnamen und Aussehen als biodeutsch eingeschaetzte Maenner gegenueber Frauen und Menschen, die als Migranten wahrgenommen werden, in der muendlichen Pruefung hochsignifikant besser benotet werden. Die Abweichung betrug durchschnittlich 10%. Besonders interessant ist auch, dass sich dieser Effekt aufhob, wenn der Kommission eine Frau angehoerte.
Studie: Geschlechts- und Herkunftseffekte bei der Benotung juristischer Staatsprüfungen von Emanuel V. Towfigh / Christian Traxler / Andreas Glöckner*
Wenn ich mich recht erinnere, hatte die Studie aber auch Schwächen. So spricht zumindest auch eine sehr starke Anscheinsvermutung dafür, dass weibliche Schrift erheblich ordentlicher und schöner ist. Und es wird bei der Benotung der schriftlichen Aufsichtsarbeiten sicher auch einen impact haben, wenn das Schriftbild vernünftig ist.
Ohne, dass ich mir ein Urteil erlauben möchte: es KANN also auch sein, dass weibliche Prüflinge im Schnitt (!) etwas besser vorbenotet werden als vergleichbare männliche Prüflinge. Damit will ich sagen, dass der Leistungsstand der Männer möglicherweise tatsächlich etwas höher und der Frauen tatsächlich etwas niedriger sein kann, als die Klausuren vermuten lassen, was sich in der mündlichen Prüfung dann auflöst.
Meine eigene Erfahrung aus beiden mündliche Prüfungen spiegelt das Ergebnis der Studie auch nicht wider (obwohl das natürlich nicht belastbar ist). In den Prüfungskommissionen waren - bedauerlicherweise - nur Männer.
21.01.2020, 20:10
Biodeutsche...na da spricht der krasseste Held der Antifa AG.
21.01.2020, 22:52
Na also. Da wurde die fällige Rassismuskeule, die hier keineswegs fehlen durfte, endlich nach § 439 BGB nachgeliefert. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass das hier ins Sachliche abdriften könne.
21.01.2020, 23:07
Was?