14.05.2022, 11:46
Vorneweg: Die Auffassung des Vorposters, dass man mit 26 zu alt sei um Jura überhaupt zu lernen, ist natürlich quatsch. Du bist 26 Jahre alt und nicht 50...
Im Übrigen: Deine Bedenken zu fehlendem Vermögensaufbau würde ich nicht überbewerten. Dir bleibt genug Zeit, um Geld bis zum Ruhestand anzuhäufen. Dass man erst mit Anfang 30 voll in den Beruf startet, ist nicht ungewöhnlich unter Juristen. Das liegt hauptsächlich daran, dass viele ihr Studium um ein paar Semester verlängern (müssen) oder erstmal keinen Platz fürs Referendariat finden und warten müssen oder etwa eine Promotion durchziehen etc. etc. Ich selbst kenne mehrere Leute aus meinem Studium, die spät angefangen haben. Und auch in meinem Ref gab es mehrere Kollegen, die zu Refbeginn Beginn schon 30 waren, einfach weil sie während des Studiums arbeiten mussten oder promoviert haben. Freilich gibts auch jüngere Leute (gerade wegen G8); die Jüngste bei uns im Ref war damals 25. Aber das ist nicht der Standard.
Ich sehe auch sonst keinen Nachteil: Dir muss bewusst werden, dass die Juristerei im Großen und Ganzen ein Schreibtischjob ist und du höchstwahrscheinlich locker bis ins hohe Alter arbeiten kannst und wirst. Bis für dich der Ruhestand in Reichweite kommt, dürften du und die meisten Menschen ohnehin bis 70 arbeiten. Dir bleiben also zig Jahre, um in der Zeit Geld anzuhäufen.
Außerdem verdienen die meisten Juristen (auch die vermeintlich "schlechten" Absolventen) zumindest ab ner gewissen Zeit überdurchschnittlich im Vergleich zum Rest der Bevölkerung, sodass du die paar Jahre "Verlust" erst Recht wettmachen kannst.
Auch deine übrigen Bedenken zu fehlendem Verdienst während der Ausbildung finde ich nicht so wirklich überzeugend. Klar ist es nicht schön, wenn man noch kein Geld verdient während der ganze Freundes und Bekanntenkreis langsam anfängt Kinder in die Welt zu setzen und Häuser zu bauen. Aber das Problem hättest du auch, wenn du direkt nach der Schule angefangen hättest zu studieren. Das ist eher ein Systemproblem bei Jura. Ich selbst hatte mit 19 Jahren das Studium begonnen und schon ab Semester 8 haben Leute aus meinem Umfeld Kinder in die Welt gesetzt. Heutzutage kann man in 3 Jahren den Bachelor machen und direkt in den Beruf einsteigen. Da kommt man sich als Jurist verarscht vor, wenn man in Semster 10 immer noch Samstags ne Probeklausur schreiben muss und der Abschluss irgendwie nicht in greifbarer Nähe rückt.
-> Allerdings muss man auch sagen, dass der komplett fehlende Verdienst ja nur das Studium betrifft. Im Ref bekommt man (wenig) Geld und steht damit immerhin schon etwas auf eigenen Beinen.
Insgesamt würde ich meinen, dass deine genannten Argumente eher nicht gegen ein Jurastudium sprechen. Vielmehr sind es in meinen Augen die allgemeinen Gründe, die bei mir dazu führen würden, dass ich nicht nochmal mit Jura anfangen würde. Aber du meintest ja, dass dir die Nachteile bekannt sind. Wenn du damit klarkommst, dann würde ich auch mit 26 Jahren sagen: Go for it!
Im Übrigen: Deine Bedenken zu fehlendem Vermögensaufbau würde ich nicht überbewerten. Dir bleibt genug Zeit, um Geld bis zum Ruhestand anzuhäufen. Dass man erst mit Anfang 30 voll in den Beruf startet, ist nicht ungewöhnlich unter Juristen. Das liegt hauptsächlich daran, dass viele ihr Studium um ein paar Semester verlängern (müssen) oder erstmal keinen Platz fürs Referendariat finden und warten müssen oder etwa eine Promotion durchziehen etc. etc. Ich selbst kenne mehrere Leute aus meinem Studium, die spät angefangen haben. Und auch in meinem Ref gab es mehrere Kollegen, die zu Refbeginn Beginn schon 30 waren, einfach weil sie während des Studiums arbeiten mussten oder promoviert haben. Freilich gibts auch jüngere Leute (gerade wegen G8); die Jüngste bei uns im Ref war damals 25. Aber das ist nicht der Standard.
Ich sehe auch sonst keinen Nachteil: Dir muss bewusst werden, dass die Juristerei im Großen und Ganzen ein Schreibtischjob ist und du höchstwahrscheinlich locker bis ins hohe Alter arbeiten kannst und wirst. Bis für dich der Ruhestand in Reichweite kommt, dürften du und die meisten Menschen ohnehin bis 70 arbeiten. Dir bleiben also zig Jahre, um in der Zeit Geld anzuhäufen.
Außerdem verdienen die meisten Juristen (auch die vermeintlich "schlechten" Absolventen) zumindest ab ner gewissen Zeit überdurchschnittlich im Vergleich zum Rest der Bevölkerung, sodass du die paar Jahre "Verlust" erst Recht wettmachen kannst.
Auch deine übrigen Bedenken zu fehlendem Verdienst während der Ausbildung finde ich nicht so wirklich überzeugend. Klar ist es nicht schön, wenn man noch kein Geld verdient während der ganze Freundes und Bekanntenkreis langsam anfängt Kinder in die Welt zu setzen und Häuser zu bauen. Aber das Problem hättest du auch, wenn du direkt nach der Schule angefangen hättest zu studieren. Das ist eher ein Systemproblem bei Jura. Ich selbst hatte mit 19 Jahren das Studium begonnen und schon ab Semester 8 haben Leute aus meinem Umfeld Kinder in die Welt gesetzt. Heutzutage kann man in 3 Jahren den Bachelor machen und direkt in den Beruf einsteigen. Da kommt man sich als Jurist verarscht vor, wenn man in Semster 10 immer noch Samstags ne Probeklausur schreiben muss und der Abschluss irgendwie nicht in greifbarer Nähe rückt.
-> Allerdings muss man auch sagen, dass der komplett fehlende Verdienst ja nur das Studium betrifft. Im Ref bekommt man (wenig) Geld und steht damit immerhin schon etwas auf eigenen Beinen.
Insgesamt würde ich meinen, dass deine genannten Argumente eher nicht gegen ein Jurastudium sprechen. Vielmehr sind es in meinen Augen die allgemeinen Gründe, die bei mir dazu führen würden, dass ich nicht nochmal mit Jura anfangen würde. Aber du meintest ja, dass dir die Nachteile bekannt sind. Wenn du damit klarkommst, dann würde ich auch mit 26 Jahren sagen: Go for it!
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Mit 26 zu alt für Jura? - von Gast030 - 14.05.2022, 08:41
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RE: Mit 26 zu alt für Jura? - von Gottgleich - 14.05.2022, 11:33
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RE: Mit 26 zu alt für Jura? - von Egal - 14.05.2022, 14:01
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RE: Mit 26 zu alt für Jura? - von Gastritis - 14.05.2022, 17:31
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RE: Mit 26 zu alt für Jura? - von Egal - 15.05.2022, 22:14
RE: Mit 26 zu alt für Jura? - von Freidenkender - 15.05.2022, 23:03
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RE: Mit 26 zu alt für Jura? - von Grottentroll - 18.05.2022, 11:47
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RE: Mit 26 zu alt für Jura? - von Gast - 19.05.2022, 10:25
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RE: Mit 26 zu alt für Jura? - von Joko - 19.05.2022, 15:47
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RE: Mit 26 zu alt für Jura? - von Freidenkender - 25.05.2022, 21:51