14.05.2022, 09:16
(14.05.2022, 08:41)Gast030 schrieb: Hallo zusammen,Was hast du zu verlieren? Wenn du BWL auf Bachelor studieren würdest, hättest du doch auch bis 30 kein Geld und keine Altersvorsorge. Versuchs einfach mit Jura und versuche möglichst schnell herauszufinden, ob es dir liegt und du gut darin sein kannst. Wenn du nach 2 Semestern feststellst, dass es nicht so ganz deinen Talenten entspricht, lass es bleiben und such dir was kürzeres. Ob es dir liegt, musst du halt möglichst schnell herausfinden, denn fatal wäre es, mit 32 ohne erstes Examen und ohne Prüfungsanspruch dazusetehen. Aber wenn es dir Spaß macht und du gut bist, gib Gas und zieh durch!
ich überlege, mit 26 ein Jurastudium zu beginnen und würde mir dazu gerne ein paar Meinungen einholen.
Vorab: Ich weiß, dass man nie definitiv zu alt ist - es ist natürlich auch nicht illegal, mit 40 ein Studium zu beginnen. Und ich weiß auch, dass man es tun sollte, wenn man sich nichts anderes vorstellen kann und es nun mal der absolute Traum ist. Aber wenn mir diese Ratschläge helfen würden, würde ich leider diese Frage nicht stellen.
Ich bin wie gesagt 26 und habe bisher aus verschiedenen Gründen wirklich gar nichts erreicht. Ein kleinerer Teil der Zeit ging für persönliche Probleme drauf. Da gehe ich jetzt aber stark davon aus, dass diese nicht wiederkommen werden. Ich hab fast die ganzen 8 Jahre seit dem Abitur 20h pro Woche gearbeitet und hatte zwischendurch mal zwei Webseiten, mit denen ich ein bisschen Geld verdient habe.
Meine finanzielle Situation: Ich kann keine (oder nur sehr wenig) Unterstützung von meiner Familie bekommen, könnte mir höchstens zinsfrei Geld leihen. Erben werde ich voraussichtlich nicht viel. Schulden habe ich nicht. 9.000€ gespart.
Meine Bedenken sind eher so diffus, aber zwei konkretere Ängste sind z.B.:
Mit Jura habe ich mich wirklich sehr viel beschäftigt und die Nachteile sind mir alle bewusst. Habe auch ein Praktikum gemacht, wo ich wirklich nen guten Einblick in die Arbeit als Anwalt bekommen habe und sehe mich dort am meisten. Auch mit dem Stoff habe ich mich ausgiebig beschäftigt.
- Die Zeit im Alter von ca. 28-32/33 Jahren: Wie "blöd" wird es sich da wohl anfühlen, noch kein Geld zu verdienen (stattdessen weiter Schulden zu machen) und noch nicht richtig im Leben zu stehen?
- "Vermögensaufbau"/Altersvorsorge allgemein: Im besten Fall fange ich dann mit 32/33 an zu arbeiten. Bei sehr gutem Gehalt könnte ich vielleicht ein paar Jahre Trödelei ungeschehen machen hinsichtlich Vermögensaufbau. Ist aber auch die Frage, wie lange man so einen Job mit sehr gutem Gehalt durchhalten würde. Wahrscheinlicher ist: zwar gutes Gehalt, aber a) später Berufseinstieg b) noch Schulden aus der Studienzeit. Mein Ziel ist nicht Early Retirement oä und ich muss mir auch keine teuren Dinge kaufen. Es geht mir eher um Freiheit und Seelenfrieden.
Trotzdem kann ich natürlich weder sagen, dass das mein absoluter Traum ist, noch dass ich mir nichts anderes vorstellen könnte. Aber wenn das die Kriterien sind, würde ich wahrscheinlich weitere 8 Jahre gar nichts machen.
Ist es zu spät dafür und sollte ich mir lieber was kürzeres (und ggf. sichereres) suchen?
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Mit 26 zu alt für Jura? - von Gast030 - 14.05.2022, 08:41
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