27.04.2022, 15:39
Liebe Leute,
ich schreibe im Juni Examen und mein Zeitmanagement ist teilweise immer noch schlecht... Habt ihr hilfreiche Tipps, das jetzt noch in den Griff zu bekommen?
ich schreibe im Juni Examen und mein Zeitmanagement ist teilweise immer noch schlecht... Habt ihr hilfreiche Tipps, das jetzt noch in den Griff zu bekommen?
27.04.2022, 21:30
Ich habe mir tatsächlich einen Lernplan geschrieben. 2 Tage pro Woche (Mittwoch und Samstag) waren Klausurentage. Von 8 bis 13 Uhr schreiben, Mittagspause und nachmittags die vorigen nacharbeiten.
Die restlichen Tage habe ich mir in jeweils 4 Blöcke a 1,5 Stunden eingeteilt und mit den verschiedenen Gebieten belegt.
Also ZPO, Mat. Zivilrecht, AWR, StPO, mat. Strafrecht, ZVR, VwGO, mat. ÖR.
Sonntag nachmittag war meine Freizeit.
Abends habe ich dann immer noch meine Zusammenfassungen quer gelesen und die Life and Law war meine Bettlektüre (hätte ich mir rückblickend sparen können).
Die einzelnen Themen habe ich dann relativ spontan entschieden. Hatte noch jeweils Zettel mit Themen die ich mir (nochmal) anschauen wollte und habe mich dann daran orientiert.
Anfangs hab ich in einzelne Themen (BauR zb) ziemlich viel Zeit investiert, zum Schluss habe ich ganze Kaiser Skripten am Tag "gelesen ". Das kam dann irgendwann von allein.
Steck den Kopf nicht in den Sand. Mit steigendem Zeitdruck steigt bestimmt auch die Konzentrationsfähigkeit und Aufnahmefähigkeit. Das wird schon. Bald hast du es geschafft. Alles Gute!
Die restlichen Tage habe ich mir in jeweils 4 Blöcke a 1,5 Stunden eingeteilt und mit den verschiedenen Gebieten belegt.
Also ZPO, Mat. Zivilrecht, AWR, StPO, mat. Strafrecht, ZVR, VwGO, mat. ÖR.
Sonntag nachmittag war meine Freizeit.
Abends habe ich dann immer noch meine Zusammenfassungen quer gelesen und die Life and Law war meine Bettlektüre (hätte ich mir rückblickend sparen können).
Die einzelnen Themen habe ich dann relativ spontan entschieden. Hatte noch jeweils Zettel mit Themen die ich mir (nochmal) anschauen wollte und habe mich dann daran orientiert.
Anfangs hab ich in einzelne Themen (BauR zb) ziemlich viel Zeit investiert, zum Schluss habe ich ganze Kaiser Skripten am Tag "gelesen ". Das kam dann irgendwann von allein.
Steck den Kopf nicht in den Sand. Mit steigendem Zeitdruck steigt bestimmt auch die Konzentrationsfähigkeit und Aufnahmefähigkeit. Das wird schon. Bald hast du es geschafft. Alles Gute!
27.04.2022, 21:34
Achso, und mein Handy kam nicht mit ins Büro Die 1,5 Stunden wurden tatsächlich durchgelesen. Ohne Kaffee/WhatsApp und Co. So schafft man tatsächlich recht viel in so kurzer Zeit.
28.04.2022, 07:12
Ich hoffe, ich verstehe die Frage richtig und dir geht es ums konkrete Zeitmanagement in der Klausur. Da hilft mir folgendes:
Sachverhalt lesen, erste Notizen machen, was einem auffällt.
Dann sofort den Tatbestand schreiben. Ohne T-Blatt oder ähnlichem, höchstens mit Zeitstrahl, wenn der Ablauf kompliziert ist. So bin ich immer nach spätestens 1:15 mit dem Tatbestand durch. Der Vorteil ist, dass man schnell erste Erfolge verzeichnet und das ich das Risiko, bei der rechtlichen Lösung den Sachverhalt noch nicht verstanden zu haben, enorm reduzieren kann.
Dann mache ich mich an die rechtliche Lösung 45-90 Minuten (je nachdem, wie viel Kommentararbeit erforderlich ist). Spätestens nach 2:30 fange ich mit dem Schreiben an, eher früher.
Diese Zeitgrenzen einzuhalten, hilft mir enorm und ich habe so eigentlich nie Zeitprobleme.
Ist sicherlich nicht für jeden was, aber gerade den Tatbestand zuerst zu schreiben hilft mir enorm.
Bei den anderen Klausurtypen habe ich keinen festen Fahrplan, da mache ich alles nach Gefühl.
Viel Erfolg beim Examen! :-)
Sachverhalt lesen, erste Notizen machen, was einem auffällt.
Dann sofort den Tatbestand schreiben. Ohne T-Blatt oder ähnlichem, höchstens mit Zeitstrahl, wenn der Ablauf kompliziert ist. So bin ich immer nach spätestens 1:15 mit dem Tatbestand durch. Der Vorteil ist, dass man schnell erste Erfolge verzeichnet und das ich das Risiko, bei der rechtlichen Lösung den Sachverhalt noch nicht verstanden zu haben, enorm reduzieren kann.
Dann mache ich mich an die rechtliche Lösung 45-90 Minuten (je nachdem, wie viel Kommentararbeit erforderlich ist). Spätestens nach 2:30 fange ich mit dem Schreiben an, eher früher.
Diese Zeitgrenzen einzuhalten, hilft mir enorm und ich habe so eigentlich nie Zeitprobleme.
Ist sicherlich nicht für jeden was, aber gerade den Tatbestand zuerst zu schreiben hilft mir enorm.
Bei den anderen Klausurtypen habe ich keinen festen Fahrplan, da mache ich alles nach Gefühl.
Viel Erfolg beim Examen! :-)
28.04.2022, 09:43
(28.04.2022, 07:12)Gast schrieb: Ich hoffe, ich verstehe die Frage richtig und dir geht es ums konkrete Zeitmanagement in der Klausur. Da hilft mir folgendes:
Sachverhalt lesen, erste Notizen machen, was einem auffällt.
Dann sofort den Tatbestand schreiben. Ohne T-Blatt oder ähnlichem, höchstens mit Zeitstrahl, wenn der Ablauf kompliziert ist. So bin ich immer nach spätestens 1:15 mit dem Tatbestand durch. Der Vorteil ist, dass man schnell erste Erfolge verzeichnet und das ich das Risiko, bei der rechtlichen Lösung den Sachverhalt noch nicht verstanden zu haben, enorm reduzieren kann.
Dann mache ich mich an die rechtliche Lösung 45-90 Minuten (je nachdem, wie viel Kommentararbeit erforderlich ist). Spätestens nach 2:30 fange ich mit dem Schreiben an, eher früher.
Diese Zeitgrenzen einzuhalten, hilft mir enorm und ich habe so eigentlich nie Zeitprobleme.
Ist sicherlich nicht für jeden was, aber gerade den Tatbestand zuerst zu schreiben hilft mir enorm.
Bei den anderen Klausurtypen habe ich keinen festen Fahrplan, da mache ich alles nach Gefühl.
Viel Erfolg beim Examen! :-)
Hätte es nicht besser formulieren können, habe es exakt genau so gemacht. Birgt zwar die Gefahr, im Tatbestand überflüssiges zu schreiben, aber das wiegt weniger schwer, als wenn etwas fehlt oder die Entscheidungsgründe nicht fertig werden. Genau genommen ist das nicht mal ein Fehler, weil ein "umfangreicherer" Tatbestand für die Berufungsinstanz wichtig sein kann.
28.04.2022, 12:29
(28.04.2022, 09:43)RainerZufall schrieb:(28.04.2022, 07:12)Gast schrieb: Ich hoffe, ich verstehe die Frage richtig und dir geht es ums konkrete Zeitmanagement in der Klausur. Da hilft mir folgendes:
Sachverhalt lesen, erste Notizen machen, was einem auffällt.
Dann sofort den Tatbestand schreiben. Ohne T-Blatt oder ähnlichem, höchstens mit Zeitstrahl, wenn der Ablauf kompliziert ist. So bin ich immer nach spätestens 1:15 mit dem Tatbestand durch. Der Vorteil ist, dass man schnell erste Erfolge verzeichnet und das ich das Risiko, bei der rechtlichen Lösung den Sachverhalt noch nicht verstanden zu haben, enorm reduzieren kann.
Dann mache ich mich an die rechtliche Lösung 45-90 Minuten (je nachdem, wie viel Kommentararbeit erforderlich ist). Spätestens nach 2:30 fange ich mit dem Schreiben an, eher früher.
Diese Zeitgrenzen einzuhalten, hilft mir enorm und ich habe so eigentlich nie Zeitprobleme.
Ist sicherlich nicht für jeden was, aber gerade den Tatbestand zuerst zu schreiben hilft mir enorm.
Bei den anderen Klausurtypen habe ich keinen festen Fahrplan, da mache ich alles nach Gefühl.
Viel Erfolg beim Examen! :-)
Hätte es nicht besser formulieren können, habe es exakt genau so gemacht. Birgt zwar die Gefahr, im Tatbestand überflüssiges zu schreiben, aber das wiegt weniger schwer, als wenn etwas fehlt oder die Entscheidungsgründe nicht fertig werden. Genau genommen ist das nicht mal ein Fehler, weil ein "umfangreicherer" Tatbestand für die Berufungsinstanz wichtig sein kann.
Z1
Mh. Sehe ich anders. Am Ende des Tages spiegeln die Entscheidungsgründe den Tatbestand wieder. Wenn nun etwas Überflüssiges im Tatbestand vorhanden ist, was einfach gar nicht in den Entscheidungsgründen zu finden ist, ist der Tatbestand nicht sauber. So zumindest die rein formale Sicht.
Ich lese erst den Bearbeitervermerk.
Dann die Akte. Mit Textmarkern habe ich mir ein System überlegt. Bspw. Rechtsbegriffe eine Farbe, Unstreitiges eine Farbe, Rechtsansichten eine Farbe etc.
Dann Lösungsskizze und wenn die steht bzw. man einen groben Plan hat, wo der Weg hinführen soll, dann den Tatbestand.
Jetzt sind und sollten nicht mehr als zwei Stunden rum sein.
Dann maximal eine Stunde Tatbestand, maximal (kommt vor allem bei VU, WidvS oder auch WK in Betracht)!
Dann zwei Stunden Entscheidungsgründe.
Z2:
BV lesen; Akte lesen; LK erstellen und dann lauf :D; maximal eine Stunde vor dem Ende (egal wie weit ich materiell bin) kommt der praktische Teil. Man muss sich zwingen! Und wenn ich nach dem praktischen Teil noch Zeit habe, setze ich mich wieder an den materiellen Teil.
Z3 siehe Z1
Z4 siehe Z2
S1:
BV, dann Akte und dann schnelle LK.
Selbiges Verfahren wie bei Z2, wobei ich hier sagen muss, dass man eigentlich 1:15 bis 1:30 einrechnen muss für den praktischen Teil (B und C Gutachten)
S2:
Sofern Revision:
Ich fange immer mit dem materiellen Teil an. Erst danach mache ich den Revisionspart.
Urteil:
siehe Z1
Örecht:
s.o.
28.04.2022, 14:29
Da sieht man wieder krass die Unterschiede zwischen den Bundesländern ... ich schreibe in BW und hier gibts sogut wie nie den TB, die Entscheidungsgründe sind daher umso komplexer bzw. umfassender zu fassen.
06.05.2022, 20:10
(28.04.2022, 12:29)aufindenletztentanz schrieb:(28.04.2022, 09:43)RainerZufall schrieb:(28.04.2022, 07:12)Gast schrieb: Ich hoffe, ich verstehe die Frage richtig und dir geht es ums konkrete Zeitmanagement in der Klausur. Da hilft mir folgendes:
Sachverhalt lesen, erste Notizen machen, was einem auffällt.
Dann sofort den Tatbestand schreiben. Ohne T-Blatt oder ähnlichem, höchstens mit Zeitstrahl, wenn der Ablauf kompliziert ist. So bin ich immer nach spätestens 1:15 mit dem Tatbestand durch. Der Vorteil ist, dass man schnell erste Erfolge verzeichnet und das ich das Risiko, bei der rechtlichen Lösung den Sachverhalt noch nicht verstanden zu haben, enorm reduzieren kann.
Dann mache ich mich an die rechtliche Lösung 45-90 Minuten (je nachdem, wie viel Kommentararbeit erforderlich ist). Spätestens nach 2:30 fange ich mit dem Schreiben an, eher früher.
Diese Zeitgrenzen einzuhalten, hilft mir enorm und ich habe so eigentlich nie Zeitprobleme.
Ist sicherlich nicht für jeden was, aber gerade den Tatbestand zuerst zu schreiben hilft mir enorm.
Bei den anderen Klausurtypen habe ich keinen festen Fahrplan, da mache ich alles nach Gefühl.
Viel Erfolg beim Examen! :-)
Hätte es nicht besser formulieren können, habe es exakt genau so gemacht. Birgt zwar die Gefahr, im Tatbestand überflüssiges zu schreiben, aber das wiegt weniger schwer, als wenn etwas fehlt oder die Entscheidungsgründe nicht fertig werden. Genau genommen ist das nicht mal ein Fehler, weil ein "umfangreicherer" Tatbestand für die Berufungsinstanz wichtig sein kann.
Z1
Mh. Sehe ich anders. Am Ende des Tages spiegeln die Entscheidungsgründe den Tatbestand wieder. Wenn nun etwas Überflüssiges im Tatbestand vorhanden ist, was einfach gar nicht in den Entscheidungsgründen zu finden ist, ist der Tatbestand nicht sauber. So zumindest die rein formale Sicht.
Ich lese erst den Bearbeitervermerk.
Dann die Akte. Mit Textmarkern habe ich mir ein System überlegt. Bspw. Rechtsbegriffe eine Farbe, Unstreitiges eine Farbe, Rechtsansichten eine Farbe etc.
Dann Lösungsskizze und wenn die steht bzw. man einen groben Plan hat, wo der Weg hinführen soll, dann den Tatbestand.
Jetzt sind und sollten nicht mehr als zwei Stunden rum sein.
Dann maximal eine Stunde Tatbestand, maximal (kommt vor allem bei VU, WidvS oder auch WK in Betracht)!
Dann zwei Stunden Entscheidungsgründe.
Z2:
BV lesen; Akte lesen; LK erstellen und dann lauf :D; maximal eine Stunde vor dem Ende (egal wie weit ich materiell bin) kommt der praktische Teil. Man muss sich zwingen! Und wenn ich nach dem praktischen Teil noch Zeit habe, setze ich mich wieder an den materiellen Teil.
Z3 siehe Z1
Z4 siehe Z2
S1:
BV, dann Akte und dann schnelle LK.
Selbiges Verfahren wie bei Z2, wobei ich hier sagen muss, dass man eigentlich 1:15 bis 1:30 einrechnen muss für den praktischen Teil (B und C Gutachten)
S2:
Sofern Revision:
Ich fange immer mit dem materiellen Teil an. Erst danach mache ich den Revisionspart.
Urteil:
siehe Z1
Örecht:
s.o.
Danke für die Tipps, haben geholfen