21.03.2022, 18:45
Guten Abend zusammen, kann mir jemand eine Empfehlung geben, in welchem Verlag eine medizinrechtliche Diss am besten untergebracht ist, wenn man gerne im wissenschaftlichen Bereich bleiben möchte (vielleicht auch als Lektor tätig werden möchte) und keine Karriere als Anwalt oder Richter anstrebt?
Vielen Dank und schönen Abend allen!
Vielen Dank und schönen Abend allen!
21.03.2022, 20:26
(21.03.2022, 18:45)Mary schrieb: Guten Abend zusammen, kann mir jemand eine Empfehlung geben, in welchem Verlag eine medizinrechtliche Diss am besten untergebracht ist, wenn man gerne im wissenschaftlichen Bereich bleiben möchte (vielleicht auch als Lektor tätig werden möchte) und keine Karriere als Anwalt oder Richter anstrebt?
Vielen Dank und schönen Abend allen!
ME ergeben sich aus Deinem Thema und Deinen Zielen keine Besonderheiten im Hinblick auf die Verlagswahl. Solltest daher wohl einen der klassischen, angesehenen Verlage wählen.
22.03.2022, 16:34
Vielen Dank, würde Springer da auch zu zählen? Oder wären Duncker oder Nomos eher zu empfehlen? Oder Mohr Siebeck? Oder nehmen sich die 4 nichts?
22.03.2022, 16:58
1. Duncker & Humblot / Mohr Siebeck
2. Nomos
3. Springer
Wäre meine Rangliste
2. Nomos
3. Springer
Wäre meine Rangliste
22.03.2022, 17:02
22.03.2022, 23:54
(22.03.2022, 16:58)Frieda schrieb: 1. Duncker & Humblot / Mohr Siebeck
2. Nomos
3. Springer
Wäre meine Rangliste
Ganz allgemein würde ich das so unterschreiben.
Inwieweit es bei den vier genannten Verlagen im Medizinrecht renommierte Schriftenreihen gibt, kann ich allerdings nicht beurteilen. Prinzipiell machst du mit den genannten Verlagen aber nichts verkehrt.
Bei Springer muss man vielleicht dazu sagen, dass der Verlag erst in den letzten Jahren unter Juristen an Reichweite und Marktanteil gewonnen hat (vorher gab es in erster Linie die renommierte Schriftenreihe "Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht"). Daher profitiert der Verlag vielleicht nicht so sehr von einem traditionsreichen Ruf wie Duncker & Humblot, Mohr Siebeck oder Nomos (auf die Rechtswissenschaft bezogen, wie gesagt – in anderen Disziplinen ist Springer teils führend). Satz und Layout sind für meinen Geschmack eher mittelmäßig, dafür kann man hier sehr günstig veröffentlichen (es gibt ein Modell, wo du keinen Druckkostenzuschuss zahlen, dafür aber die Pflichtexemplare für die Bibliothek aus eigener Tasche mit Autorenrabatt kaufen musst). Voraussetzung ist 2 x m.c.l.
Bei Mohr Siebeck ist bei einigen Schriftenreihen s.c.l. Voraussetzung, allerdings kommt man mit 1 x s.c.l. + 1 x m.c.l. bzw. 2 x m.c.l. im Regelfall trotzdem unter (zwischen s.c.l. oder m.c.l. liegt ja auch oft nicht viel, daher wird das auch bei den anspruchsvolleren Schriftenreihen wohl oft nicht ganz so eng gesehen, wenn die Arbeit inhaltlich überzeugt und sich gut in die Reihe einfügt). Ansonsten genügt bei Mohr Siebeck auch oft von vornherein 2 x m.c.l. Die Bücher dürften in puncto Material und Optik mit zu den hochwertigsten gehören.
Bei Duncker liegt die Voraussetzung bei mindestens 2 x m.c.l. und vom Renommee her liegen die meiner Wahrnehmung nach mit Mohr Siebeck ziemlich gleichauf (wenn überhaupt nur sehr knapp dahinter). Auch hier, wie gesagt, in der Gesamtschau. Je nach Rechtsgebiet/Schriftenreihe gibt es natürlich Unterschiede, so dass mal Mohr Siebeck vorne liegt, mal Duncker (aber auch da sind es oft Nuancen, die der Rede kaum wert sind). Satz, Layout und Optik sind überdurchschnittlich.
Bei Nomos sind es grundsätzlich auch 2 x m.c.l., wobei ich aus dem Bekanntenkreis weiß, dass Ausnahmen nach unten (c.l.) im Einzelfall möglich sind (eher als das bei Mohr Siebeck und Duncker der Fall ist). Vom Renommee her liegt Nomos nicht weit hinter Mohr Siebeck und Duncker, das sind Nuancen. Ich habe bei Nomos jetzt aber schon ein paar mal inhaltlich und orthografisch eher mittelmäßige Arbeiten in den Händen gehabt (was aber vielleicht weniger etwas über das Renommee aussagt als über den eigenen Anspruch bzw. die Qualitätskontrolle). Satz, Layout und Verarbeitungsqualität sind in etwa auf dem Niveau von Duncker, würde ich sagen. Nomos ist durchschnittlich am teuersten (11 Euro + USt. waren es mal vor einer Weile; weiß nicht, ob das noch aktuell ist). Mohr Siebeck und Duncker sind günstiger und liegen preislich in etwa auf einer Linie. Von Duncker und Mohr Siebeck bekommst du einen Gesamtpreis genannt, der wohl von unterschiedlichen Faktoren abhängt (welche das sind, weiß ich nicht, es hängt aber nicht nur von der Seitenzahl ab, wie das bei Nomos der Fall ist).
Wenn du in die Wissenschaft willst, würde ich von Dr. Kovac und Peter Lang übrigens die Finger lassen. Damit will ich gar nicht sagen, dass da nicht ebenfalls mal gute Dissertationen veröffentlicht werden, aber in Wissenschaftskreisen genießen die beiden Verlage einfach keinen guten Ruf. Aber das weißt du ja vielleicht selbst.
Bzgl. Renommee würde ich also sagen:
1. Mohr Siebeck/Duncker & Humblot
2. Nomos
3. Springer
4. Peter Lang
5. Dr. Kovac
Die restlichen (noch kleineren) Verlage dürften oft so um Peter Lang herum rangieren (LIT, Boorberg, BWV, JWV etc.), Wolters Kluwer/Carl Heymanns wohl weiter oben.
Wenn es billig sein soll (Preis-Leistungs-Verhältnis mit starker Gewichtung des Preis-Faktors):
1. Springer
2. Dr. Kovac
3. Mohr Siebeck/Duncker & Humblot
4. Peter Lang
5. Nomos
Bei beiden Listen würde ich aber, wenn du in die Wissenschaft willst, Peter Lang und Dr. Kovac gedanklich ignorieren.
23.03.2022, 00:19
(22.03.2022, 23:54)Xariego schrieb:(22.03.2022, 16:58)Frieda schrieb: 1. Duncker & Humblot / Mohr Siebeck
2. Nomos
3. Springer
Wäre meine Rangliste
Ganz allgemein würde ich das so unterschreiben.
Inwieweit es bei den vier genannten Verlagen im Medizinrecht renommierte Schriftenreihen gibt, kann ich allerdings nicht beurteilen. Prinzipiell machst du mit den genannten Verlagen aber nichts verkehrt.
Bei Springer muss man vielleicht dazu sagen, dass der Verlag erst in den letzten Jahren unter Juristen an Reichweite und Marktanteil gewonnen hat (vorher gab es in erster Linie die renommierte Schriftenreihe "Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht"). Daher profitiert der Verlag vielleicht nicht so sehr von einem traditionsreichen Ruf wie Duncker & Humblot, Mohr Siebeck oder Nomos (auf die Rechtswissenschaft bezogen, wie gesagt – in anderen Disziplinen ist Springer teils führend). Satz und Layout sind für meinen Geschmack eher mittelmäßig, dafür kann man hier sehr günstig veröffentlichen (es gibt ein Modell, wo du keinen Druckkostenzuschuss zahlen, dafür aber die Pflichtexemplare für die Bibliothek aus eigener Tasche mit Autorenrabatt kaufen musst). Voraussetzung ist 2 x m.c.l.
Bei Mohr Siebeck ist bei einigen Schriftenreihen s.c.l. Voraussetzung, allerdings kommt man mit 1 x s.c.l. + 1 x m.c.l. bzw. 2 x m.c.l. im Regelfall trotzdem unter (zwischen s.c.l. oder m.c.l. liegt ja auch oft nicht viel, daher wird das auch bei den anspruchsvolleren Schriftenreihen wohl oft nicht ganz so eng gesehen, wenn die Arbeit inhaltlich überzeugt und sich gut in die Reihe einfügt). Ansonsten genügt bei Mohr Siebeck auch oft von vornherein 2 x m.c.l. Die Bücher dürften in puncto Material und Optik mit zu den hochwertigsten gehören.
Bei Duncker liegt die Voraussetzung bei mindestens 2 x m.c.l. und vom Renommee her liegen die meiner Wahrnehmung nach mit Mohr Siebeck ziemlich gleichauf (wenn überhaupt nur sehr knapp dahinter). Auch hier, wie gesagt, in der Gesamtschau. Je nach Rechtsgebiet/Schriftenreihe gibt es natürlich Unterschiede, so dass mal Mohr Siebeck vorne liegt, mal Duncker (aber auch da sind es oft Nuancen, die der Rede kaum wert sind). Satz, Layout und Optik sind überdurchschnittlich.
Bei Nomos sind es grundsätzlich auch 2 x m.c.l., wobei ich aus dem Bekanntenkreis weiß, dass Ausnahmen nach unten (c.l.) im Einzelfall möglich sind (eher als das bei Mohr Siebeck und Duncker der Fall ist). Vom Renommee her liegt Nomos nicht weit hinter Mohr Siebeck und Duncker, das sind Nuancen. Ich habe bei Nomos jetzt aber schon ein paar mal inhaltlich und orthografisch eher mittelmäßige Arbeiten in den Händen gehabt (was aber vielleicht weniger etwas über das Renommee aussagt als über den eigenen Anspruch bzw. die Qualitätskontrolle). Satz, Layout und Verarbeitungsqualität sind in etwa auf dem Niveau von Duncker, würde ich sagen. Nomos ist durchschnittlich am teuersten (11 Euro + USt. waren es mal vor einer Weile; weiß nicht, ob das noch aktuell ist). Mohr Siebeck und Duncker sind günstiger und liegen preislich in etwa auf einer Linie. Von Duncker und Mohr Siebeck bekommst du einen Gesamtpreis genannt, der wohl von unterschiedlichen Faktoren abhängt (welche das sind, weiß ich nicht, es hängt aber nicht nur von der Seitenzahl ab, wie das bei Nomos der Fall ist).
Wenn du in die Wissenschaft willst, würde ich von Dr. Kovac und Peter Lang übrigens die Finger lassen. Damit will ich gar nicht sagen, dass da nicht ebenfalls mal gute Dissertationen veröffentlicht werden, aber in Wissenschaftskreisen genießen die beiden Verlage einfach keinen guten Ruf. Aber das weißt du ja vielleicht selbst.
Bzgl. Renommee würde ich also sagen:
1. Mohr Siebeck/Duncker & Humblot
2. Nomos
3. Springer
4. Peter Lang
5. Dr. Kovac
Die restlichen (noch kleineren) Verlage dürften oft so um Peter Lang herum rangieren (LIT, Boorberg, BWV, JWV etc.), Wolters Kluwer/Carl Heymanns wohl weiter oben.
Wenn es billig sein soll (Preis-Leistungs-Verhältnis mit starker Gewichtung des Preis-Faktors):
1. Springer
2. Dr. Kovac
3. Mohr Siebeck/Duncker & Humblot
4. Peter Lang
5. Nomos
Bei beiden Listen würde ich aber, wenn du in die Wissenschaft willst, Peter Lang und Dr. Kovac gedanklich ignorieren.
Vielen Dank für diese Einschätzung!

23.03.2022, 13:41
Vielen Dank für die Einschätzung! Gibt es einen Grund warum der Springerverlag (trotz medizinrechtlicher Diss-Thematik) hier an letzter Stelle steht? Ich dachte der wäre der (auch fachübergreifend und international) bekannteste Verlag.
23.03.2022, 14:01
(23.03.2022, 13:41)Mary schrieb: Vielen Dank für die Einschätzung! Gibt es einen Grund warum der Springerverlag (trotz medizinrechtlicher Diss-Thematik) hier an letzter Stelle steht? Ich dachte der wäre der (auch fachübergreifend und international) bekannteste Verlag.
Meine Einschätzung war wie gesagt als Gesamtschau zu verstehen und weniger auf das Medizinrecht bezogen.
Da Springer ja gerade im Bereich Naturwissenschaften/Lebenswissenschaften recht einflussreich ist, mag deine Arbeit dort sehr gut aufgehoben sein.
Wenn du in die Wissenschaft gehen willst, machst du mit Duncker, Mohr Siebeck, Nomos oder Springer ohnehin nichts falsch. Die sind vom Ansehen/Renommee alle recht nah beieinander. Bildlich gesprochen: Zwischen Mohr Siebeck/Duncker und Springer liegt ein Fingerbreit, zwischen Springer und Dr. Kovac eine Zollstocklänge.

(Von Springer als Erstwahl würde ich allenfalls dann abraten, wenn es um ein Grundlagen-Thema geht und du in die Wissenschaft willst. Da sind Mohr Siebeck/Duncker meiner Meinung nach die bessere Wahl, weil sie in dem Bereich einfach extrem gut aufgestellt sind und es möglicherweise gerade in konservativeren Kreisen ein Stück weit erwartet wird, dass man dort veröffentlicht. Gerade bei praxisnäheren Themen (insbesondere in Richtung Medizin, Umwelt etc.) ist Springer aber sicher eine gleichwertige und zudem preiswertere Alternative, mit der du nichts falsch machst.)