07.10.2021, 22:32
Hallo zusammen,
wie aus dem Betreff zu entnehmen ist, spiele ich schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, zum nächsten Semesterstart Jura berufsbegleitend an der Fernuni Hagen zu studieren. Vermutlich werden sich einige unter Euch denken, dass das ein ziemlich ambitioniertes Vorhaben ist, wenn nicht gar unmöglich zu schaffen sei, um am Ende der Ausbildung mit einem soliden Examen dazustehen.
Ich habe mich mit Jura schon umfassend auseinandergesetzt und oft lese ich aus anderen Foren zu ähnlichen Threads wie diesen, dass dies zumindest die ersten Semester des Studiums aber durchaus machbar sei und das Studium im Vergleich zu anderen Studiengängen noch relativ entspann sei. Mit 25 - 30 Stunden die Woche lernen inkl. Vorlesung soll man scheinbar schon zu den fleißigsten gehören. Lediglich die letzten eineinhalb Jahre, also wo es allmählich mit der Examensvorbereitung losgeht, soll es dann erst richtig zur Sache gehen (mir sind die ganzen Horrorgeschichten hierzu bestens bekannt).
Mir ist vollkommen bewusst, dass der Weg zum Volljurist sehr risikoreich ist. Mir ist außerdem bekannt, dass man nach einer harten und langwierigen Ausbildung bei bescheidenen Noten sich mit 35k - 40k abfinden muss. Aber ist eigentlich nicht fast alles im Leben ein Risiko, wie z.B. auch eine Ehe?
Vielleicht ist es in dem Zusammenhang nicht ganz unwichtig zu erwähnen, dass ich schon 27 Jahre alt bin. Mir ist daher vollkommen bewusst, dass Jura unter den finanziellen Aspekt sicherlich nicht der klügste Weg ist und man Beispielsweise mit Wirtschaftsinformatik oder ähnlichem, für die Zukunft wahrscheinlich besser aufgestellt ist, da dieser Weg - im Gegensatz zu einen Prädikatsexamen - planbarer und risikoarmer ist. Jedoch habe ich mich schon immer für Jura interessiert und begeistern können. Ich habe daher auch Online schon einige Schnuppervorlesungen zu BGB AT oder Schuldrecht AT (z.B. von Martin Fries, falls bekannt) angeschaut, um mich zu vergewissern, ob der Inhalt mich auch tatsächlich interessiert. Auch widme ich mich meiner Freizeit gern dem Thema, wo ich mir z.B. Urteile von BGH in Volltext durchlese, weil mir die Art und Weise wie das BGH argumentiert, Fälle löst, Fehlern von Vorinstanzen aufdeckt oder Fehlentscheidungen korrigiert, wahnsinnig fasziniert.
Meine Herangehensweise wäre erstmal Jura für die ersten drei Jahre neben einer 39-Stunden Woche berufsbegleitend zu studieren. An der Fernuni Hagen ist es so, dass man nebenbei noch den Bachelor of Laws (LL.B.) erwirbt. Wenn ich bis dahin dann feststelle, dass mir Jura tatsächlich liegt, würde ich mich für die Examensvorbereitung von der Arbeit dann komplett freistellen lassen. Das wäre problemlos möglich, da ich bei einem DAX Konzern beschäftigt bin. Außerdem profitiere ich auch von Homeoffice(auch nach Corona), sodass ich mehr vom Tag hab und somit auch mehr Zeit zum lernen hätte.
Mich würde nun interessieren, was ihr davon haltet und wie realistisch Ihr mein Vorhaben einschätzt. Da ich auch schon lange als stiller Leser mitlese, kann ich mir eigentlich schon fast denken, was für kritische Antworten kommen werden und mir die meisten wahrscheinlich von abraten werden. In diesem Forum scheinen recht viele mit Jura in Kriegsfuß zu stehen. Nichtdestotrotz hoffe ich auf hilfreiche und konstruktive Beiträge
wie aus dem Betreff zu entnehmen ist, spiele ich schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, zum nächsten Semesterstart Jura berufsbegleitend an der Fernuni Hagen zu studieren. Vermutlich werden sich einige unter Euch denken, dass das ein ziemlich ambitioniertes Vorhaben ist, wenn nicht gar unmöglich zu schaffen sei, um am Ende der Ausbildung mit einem soliden Examen dazustehen.
Ich habe mich mit Jura schon umfassend auseinandergesetzt und oft lese ich aus anderen Foren zu ähnlichen Threads wie diesen, dass dies zumindest die ersten Semester des Studiums aber durchaus machbar sei und das Studium im Vergleich zu anderen Studiengängen noch relativ entspann sei. Mit 25 - 30 Stunden die Woche lernen inkl. Vorlesung soll man scheinbar schon zu den fleißigsten gehören. Lediglich die letzten eineinhalb Jahre, also wo es allmählich mit der Examensvorbereitung losgeht, soll es dann erst richtig zur Sache gehen (mir sind die ganzen Horrorgeschichten hierzu bestens bekannt).
Mir ist vollkommen bewusst, dass der Weg zum Volljurist sehr risikoreich ist. Mir ist außerdem bekannt, dass man nach einer harten und langwierigen Ausbildung bei bescheidenen Noten sich mit 35k - 40k abfinden muss. Aber ist eigentlich nicht fast alles im Leben ein Risiko, wie z.B. auch eine Ehe?
Vielleicht ist es in dem Zusammenhang nicht ganz unwichtig zu erwähnen, dass ich schon 27 Jahre alt bin. Mir ist daher vollkommen bewusst, dass Jura unter den finanziellen Aspekt sicherlich nicht der klügste Weg ist und man Beispielsweise mit Wirtschaftsinformatik oder ähnlichem, für die Zukunft wahrscheinlich besser aufgestellt ist, da dieser Weg - im Gegensatz zu einen Prädikatsexamen - planbarer und risikoarmer ist. Jedoch habe ich mich schon immer für Jura interessiert und begeistern können. Ich habe daher auch Online schon einige Schnuppervorlesungen zu BGB AT oder Schuldrecht AT (z.B. von Martin Fries, falls bekannt) angeschaut, um mich zu vergewissern, ob der Inhalt mich auch tatsächlich interessiert. Auch widme ich mich meiner Freizeit gern dem Thema, wo ich mir z.B. Urteile von BGH in Volltext durchlese, weil mir die Art und Weise wie das BGH argumentiert, Fälle löst, Fehlern von Vorinstanzen aufdeckt oder Fehlentscheidungen korrigiert, wahnsinnig fasziniert.
Meine Herangehensweise wäre erstmal Jura für die ersten drei Jahre neben einer 39-Stunden Woche berufsbegleitend zu studieren. An der Fernuni Hagen ist es so, dass man nebenbei noch den Bachelor of Laws (LL.B.) erwirbt. Wenn ich bis dahin dann feststelle, dass mir Jura tatsächlich liegt, würde ich mich für die Examensvorbereitung von der Arbeit dann komplett freistellen lassen. Das wäre problemlos möglich, da ich bei einem DAX Konzern beschäftigt bin. Außerdem profitiere ich auch von Homeoffice(auch nach Corona), sodass ich mehr vom Tag hab und somit auch mehr Zeit zum lernen hätte.
Mich würde nun interessieren, was ihr davon haltet und wie realistisch Ihr mein Vorhaben einschätzt. Da ich auch schon lange als stiller Leser mitlese, kann ich mir eigentlich schon fast denken, was für kritische Antworten kommen werden und mir die meisten wahrscheinlich von abraten werden. In diesem Forum scheinen recht viele mit Jura in Kriegsfuß zu stehen. Nichtdestotrotz hoffe ich auf hilfreiche und konstruktive Beiträge

07.10.2021, 22:42
Schwierig.
Das geht. Aber nur mit ganz harter Selbstdisziplin und ganz starken Willen. Und dem absoluten Bewusstsein, dass ein Jura Studium schon in Vollzeit ein Marathon ist und die wenigsten das zügig durchziehen.
Ich war neben dem Studium alleinerziehend mit Baby, für mich war das Jura Studium also auch „nebenher“. Die kleinen Scheine sind mit Zielstrebigkeit und Disziplin zu schaffen. Aber ehrlich gesagt: auch nur, wenn es einem „liegt“.
Aber: nicht machen, und dann lebenslang überlegen „hätte ich mal“ ist doch keine Alternative!
Ziel vor Augen halten, persönliches Umfeld im Boot halten (Unterstützung von Freunden, Familie und Partner ist da einfach unverzichtbar!) und Attacke!
Das geht. Aber nur mit ganz harter Selbstdisziplin und ganz starken Willen. Und dem absoluten Bewusstsein, dass ein Jura Studium schon in Vollzeit ein Marathon ist und die wenigsten das zügig durchziehen.
Ich war neben dem Studium alleinerziehend mit Baby, für mich war das Jura Studium also auch „nebenher“. Die kleinen Scheine sind mit Zielstrebigkeit und Disziplin zu schaffen. Aber ehrlich gesagt: auch nur, wenn es einem „liegt“.
Aber: nicht machen, und dann lebenslang überlegen „hätte ich mal“ ist doch keine Alternative!
Ziel vor Augen halten, persönliches Umfeld im Boot halten (Unterstützung von Freunden, Familie und Partner ist da einfach unverzichtbar!) und Attacke!
07.10.2021, 22:43
(07.10.2021, 22:32)Supreme Court schrieb: Hallo zusammen,
wie aus dem Betreff zu entnehmen ist, spiele ich schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, zum nächsten Semesterstart Jura berufsbegleitend an der Fernuni Hagen zu studieren. Vermutlich werden sich einige unter Euch denken, dass das ein ziemlich ambitioniertes Vorhaben ist, wenn nicht gar unmöglich zu schaffen sei, um am Ende der Ausbildung mit einem soliden Examen dazustehen.
Ich habe mich mit Jura schon umfassend auseinandergesetzt und oft lese ich aus anderen Foren zu ähnlichen Threads wie diesen, dass dies zumindest die ersten Semester des Studiums aber durchaus machbar sei und das Studium im Vergleich zu anderen Studiengängen noch relativ entspann sei. Mit 25 - 30 Stunden die Woche lernen inkl. Vorlesung soll man scheinbar schon zu den fleißigsten gehören. Lediglich die letzten eineinhalb Jahre, also wo es allmählich mit der Examensvorbereitung losgeht, soll es dann erst richtig zur Sache gehen (mir sind die ganzen Horrorgeschichten hierzu bestens bekannt).
Mir ist vollkommen bewusst, dass der Weg zum Volljurist sehr risikoreich ist. Mir ist außerdem bekannt, dass man nach einer harten und langwierigen Ausbildung bei bescheidenen Noten sich mit 35k - 40k abfinden muss. Aber ist eigentlich nicht fast alles im Leben ein Risiko, wie z.B. auch eine Ehe?
Vielleicht ist es in dem Zusammenhang nicht ganz unwichtig zu erwähnen, dass ich schon 27 Jahre alt bin. Mir ist daher vollkommen bewusst, dass Jura unter den finanziellen Aspekt sicherlich nicht der klügste Weg ist und man Beispielsweise mit Wirtschaftsinformatik oder ähnlichem, für die Zukunft wahrscheinlich besser aufgestellt ist, da dieser Weg - im Gegensatz zu einen Prädikatsexamen - planbarer und risikoarmer ist. Jedoch habe ich mich schon immer für Jura interessiert und begeistern können. Ich habe daher auch Online schon einige Schnuppervorlesungen zu BGB AT oder Schuldrecht AT (z.B. von Martin Fries, falls bekannt) angeschaut, um mich zu vergewissern, ob der Inhalt mich auch tatsächlich interessiert. Auch widme ich mich meiner Freizeit gern dem Thema, wo ich mir z.B. Urteile von BGH in Volltext durchlese, weil mir die Art und Weise wie das BGH argumentiert, Fälle löst, Fehlern von Vorinstanzen aufdeckt oder Fehlentscheidungen korrigiert, wahnsinnig fasziniert.
Meine Herangehensweise wäre erstmal Jura für die ersten drei Jahre neben einer 39-Stunden Woche berufsbegleitend zu studieren. An der Fernuni Hagen ist es so, dass man nebenbei noch den Bachelor of Laws (LL.B.) erwirbt. Wenn ich bis dahin dann feststelle, dass mir Jura tatsächlich liegt, würde ich mich für die Examensvorbereitung von der Arbeit dann komplett freistellen lassen. Das wäre problemlos möglich, da ich bei einem DAX Konzern beschäftigt bin. Außerdem profitiere ich auch von Homeoffice(auch nach Corona), sodass ich mehr vom Tag hab und somit auch mehr Zeit zum lernen hätte.
Mich würde nun interessieren, was ihr davon haltet und wie realistisch Ihr mein Vorhaben einschätzt. Da ich auch schon lange als stiller Leser mitlese, kann ich mir eigentlich schon fast denken, was für kritische Antworten kommen werden und mir die meisten wahrscheinlich von abraten werden. In diesem Forum scheinen recht viele mit Jura in Kriegsfuß zu stehen. Nichtdestotrotz hoffe ich auf hilfreiche und konstruktive Beiträge
Du liest in deiner Freizeit BGH-Urteile, also höchstrichterliche Rechtsprechung zu Problemen, die du nicht verstehst, mit Argumenten und Lösungen, die du ebenso wenig verstehst? Sehr seltsam.
Zum Thema: Ob das Jurastudium in den ersten Jahren locker ist, kommt auf deinen Anspruch an dich selbst an. Man kann sich durch die ersten Jahre schleppen, ohne extrem viel zu machen, das stimmt, aber abgerechnet wird halt am Ende. Diejenigen, die von Anfang an kontinuierlich ordentlich studieren, nehmen - so meine Nahbereichsempirie - die Examensvorbereitung deutlicher lockerer wahr und schließen idR auch besser ab als diejenigen, die am Anfang chillen und sich dann 1,5 Jahre zum Examen hin knechten.
Ich habe "normal" studiert und kenne auch keinen, der Jura berufsbegleitend gemacht hat. Ich stelle es mir aber, insbesondere neben einer Arbeitsstelle in Vollzeit, extrem hart vor. Selbst wenn man die ersten Jahre eher locker nimmt, so bedarf es auch da eines gewissen Einsatzes. Dass Studierende diesen Einsatz letztlich abliefern können und nebenher chillen und Party machen können, ist das eine. Die Frage ist, ob du neben einer 40 Stunden Woche Arbeit auch bereit und in der Lage bist, diesen Einsatz zu bringen. Für mich wäre das jedenfalls nichts.
Ich denke nicht, dass hier allzu viele Leute so sehr auf Kriegsfuß mit Jura stehen, schließlich haben die allermeisten hier das erste Examen in der Tasche. Man hat, so denke ich, nur ein realistischeres Bild vom Ganzen als jemand, der auf Youtube in paar BGB-Vorlesungen schnuppert und aus "Interesse" BGH-Rechtsprechung liest.

07.10.2021, 22:57
Fang doch mal an und schau wie es sich entwickelt.
07.10.2021, 23:03
BGH-Urteile lesen als Laie, zum Spaß? Bitte sag, dass du die aus irgendeiner Zeitung ließt und nicht einfach zufällig irgendwelche Urteile.
08.10.2021, 00:02
Zunächst einmal Danke für die ersten Mut machenden Antworten.
Allerdings kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum ich von einigen jetzt so angegangen werde, weil ich angegebene habe, mir Urteile vom BGH durchzulesen? Bitte versteht mich nicht falsch. Ich wollte damit lediglich mein Interesse zum Ausdruck bringen und mich nicht als geilen Hecht darstellen, getreu dem Motto: sieht mal her, ich lies mir Urteile vom BGH durch.
Und ja, ich lies Sie mir im original durch. Verstehe ehrlicherweise nicht, was daran so außergewöhnlich sein soll? Verstehe als Laie zwar nicht immer alles, kommt auch immer drauf an wie komplex der Fall ist, aber im Groben und Ganzen kann ich schon folgen. Wusste nicht, dass dies nur Juristen vorenthalten ist. Wenn dem so ist, dann sollte man Urteile für die Allgemeinheit eventuell nicht öffentlich zugänglich machen. Naja genug Offtopic an der Stelle. Wollte damit aber wirklich niemanden auf den Schlips treten.
Und wie Ihr schon sagt, einfach probieren und zur Not kann man dann immer noch jederzeit abbrechen. Zumindest muss man sich dann nicht mehr der Frage quälen, was wäre wenn... gewesen.
Allerdings kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum ich von einigen jetzt so angegangen werde, weil ich angegebene habe, mir Urteile vom BGH durchzulesen? Bitte versteht mich nicht falsch. Ich wollte damit lediglich mein Interesse zum Ausdruck bringen und mich nicht als geilen Hecht darstellen, getreu dem Motto: sieht mal her, ich lies mir Urteile vom BGH durch.
Und ja, ich lies Sie mir im original durch. Verstehe ehrlicherweise nicht, was daran so außergewöhnlich sein soll? Verstehe als Laie zwar nicht immer alles, kommt auch immer drauf an wie komplex der Fall ist, aber im Groben und Ganzen kann ich schon folgen. Wusste nicht, dass dies nur Juristen vorenthalten ist. Wenn dem so ist, dann sollte man Urteile für die Allgemeinheit eventuell nicht öffentlich zugänglich machen. Naja genug Offtopic an der Stelle. Wollte damit aber wirklich niemanden auf den Schlips treten.
Und wie Ihr schon sagt, einfach probieren und zur Not kann man dann immer noch jederzeit abbrechen. Zumindest muss man sich dann nicht mehr der Frage quälen, was wäre wenn... gewesen.
08.10.2021, 00:10
(08.10.2021, 00:02)Supreme Court schrieb: Und ja, ich lies Sie mir im original durch. Verstehe ehrlicherweise nicht, was daran so außergewöhnlich sein soll?
Hat den Satz irgendwie nicht vollständig übernommen und hier kann man Beiträge anscheinend nicht editieren. Sollte heißen: Verstehe die Aufregung ehrlicherweise nicht und was daran so außergewöhnlich sein soll?
08.10.2021, 00:19
gewöhn dich an die verbitterten Juristen. Bis zum Examen ist es locker machbar mit dem Studium. Viel Erfolg

08.10.2021, 00:33
Thomas Fischer, ein sehr bekannter und erfolgreicher BGH Richter, hat auch erst mit 27 Jahren angefangen Jura zu studieren.
Es sollte halt okay für dich sein, erst mit 34-36 komplett durch zu sein und nicht vorher praktizieren zu können. Allerdings hast du selbst dann noch über 30 Arbeitsjahre bis zum Regelrenteneintrittsalter. Also lieber dem ganzen eine Chance geben, als es dein Leben lang zu bereuen ;-)
Ich würde mir allerdings gut überlegen, 25-30h die Woche zusätzlich zu einer 39h Woche zu investieren, da das nur die allerwenigsten Leute schaffen und das absolute Workaholics sind die auch gewillt sind auf !nahezu alles! andere zu verzichten. Musst du halt wissen, was du für ein Typ bist. Aber man läuft bei so einer Auslastung als Normalsterblicher sehr schnell Gefahr, vorzeitig das Handtuch zu werfen.
Gibt es nicht die Möglichkeit, deine Arbeit auf 70-80% zu reduzieren? Mit 28-32h/Woche arbeit + 15-20 Stunden Jura/Woche (das ist vollkommen ausreichend für die ersten 3 Jahre) hast du ein wesentlich entspannteres Leben. Zur Examensvorbereitung, also 12-18 Monate, solltest du dann, wie du bereits selbst angemerkt hast, dich allein auf das Examen vorbereiten.
Thema Auslastung im Studium: Wenn Jura einem liegt und man die Sachen schnell begreift, kann man mit wesentlich weniger als 25-30h die ersten Jahre durchkommen und trotzdem noch ein sehr gutes Examen hinlegen. Klar ist natürlich, dass die Leute die bereits früh konsequent lernen bei gleicher Begabung/Intelligenz in der Regel verständlicherweise die besseren Noten schreiben.
Allerdings ist es meiner Ansicht nach absolut nicht erforderlich so viel Zeit am Anfang zu investieren und sich in Spezialproblemen zu verlieren, die man zur Examensvorbereitung sowieso wieder vergessen hat.
Mein Tipp: Investiere die 15-20 Stunden/Woche konsequent und kontinuierlich und fokussiere dich immer auf die Basics und lass kein Rechtsgebiet aus (wofür die Versuchung groß ist, da in den meisten Rechtsgebieten keine Klausur geschrieben werden muss). Lieber die Grundlagen, wichtigsten Vorschriften, Probleme, Klagen etc. in jedem Rechtsgebiet schon einmal gehört haben als ein paar wenige Rechtsgebiete in denen man gute Noten schreiben will vertieft zu lernen weil man unbedingt gute Noten schreiben will. Detailfragen wirst du zur Examensvorbereitung eh wieder vergessen haben, die Grundlagen bleiben und nehmen viel Druck raus!
Ansonsten: Mach dir wegen den Noten im Examen kein Stress, heutzutage kann man auch mit 2x ausreichend Karriere machen. Und Selbstständigkeit geht im Zweifel immer ;-). Wenn dir Jura Spaß macht, du die nötige Disziplin mitbringst und nicht komplett auf den Kopf gefallen bist wirst du auch locker solidere bis sehr gute Noten schaffen!
Kleine Motivation: Ich hab selbst maximal 5 Stunden/Woche die ersten 4 Jahre investiert, bin außer im ersten Semster NIE in die Vorlesungen gegangen, nur die paar Wochen vor den Klausuren mit Fallbüchern auf Ritalin durchgelernt und zwischendurch mal monatelang auf Reisen gewesen. Viel gekifft, viel gesoffen. Trotzdem dank sehr disziplinierter Examensvorbereitung, Spaß an dem Fach und einer Portion Glück ein sehr gutes erstes Examen (12,xx im Pflichtteil) geschafft.
Also go for it!
Es sollte halt okay für dich sein, erst mit 34-36 komplett durch zu sein und nicht vorher praktizieren zu können. Allerdings hast du selbst dann noch über 30 Arbeitsjahre bis zum Regelrenteneintrittsalter. Also lieber dem ganzen eine Chance geben, als es dein Leben lang zu bereuen ;-)
Ich würde mir allerdings gut überlegen, 25-30h die Woche zusätzlich zu einer 39h Woche zu investieren, da das nur die allerwenigsten Leute schaffen und das absolute Workaholics sind die auch gewillt sind auf !nahezu alles! andere zu verzichten. Musst du halt wissen, was du für ein Typ bist. Aber man läuft bei so einer Auslastung als Normalsterblicher sehr schnell Gefahr, vorzeitig das Handtuch zu werfen.
Gibt es nicht die Möglichkeit, deine Arbeit auf 70-80% zu reduzieren? Mit 28-32h/Woche arbeit + 15-20 Stunden Jura/Woche (das ist vollkommen ausreichend für die ersten 3 Jahre) hast du ein wesentlich entspannteres Leben. Zur Examensvorbereitung, also 12-18 Monate, solltest du dann, wie du bereits selbst angemerkt hast, dich allein auf das Examen vorbereiten.
Thema Auslastung im Studium: Wenn Jura einem liegt und man die Sachen schnell begreift, kann man mit wesentlich weniger als 25-30h die ersten Jahre durchkommen und trotzdem noch ein sehr gutes Examen hinlegen. Klar ist natürlich, dass die Leute die bereits früh konsequent lernen bei gleicher Begabung/Intelligenz in der Regel verständlicherweise die besseren Noten schreiben.
Allerdings ist es meiner Ansicht nach absolut nicht erforderlich so viel Zeit am Anfang zu investieren und sich in Spezialproblemen zu verlieren, die man zur Examensvorbereitung sowieso wieder vergessen hat.
Mein Tipp: Investiere die 15-20 Stunden/Woche konsequent und kontinuierlich und fokussiere dich immer auf die Basics und lass kein Rechtsgebiet aus (wofür die Versuchung groß ist, da in den meisten Rechtsgebieten keine Klausur geschrieben werden muss). Lieber die Grundlagen, wichtigsten Vorschriften, Probleme, Klagen etc. in jedem Rechtsgebiet schon einmal gehört haben als ein paar wenige Rechtsgebiete in denen man gute Noten schreiben will vertieft zu lernen weil man unbedingt gute Noten schreiben will. Detailfragen wirst du zur Examensvorbereitung eh wieder vergessen haben, die Grundlagen bleiben und nehmen viel Druck raus!
Ansonsten: Mach dir wegen den Noten im Examen kein Stress, heutzutage kann man auch mit 2x ausreichend Karriere machen. Und Selbstständigkeit geht im Zweifel immer ;-). Wenn dir Jura Spaß macht, du die nötige Disziplin mitbringst und nicht komplett auf den Kopf gefallen bist wirst du auch locker solidere bis sehr gute Noten schaffen!
Kleine Motivation: Ich hab selbst maximal 5 Stunden/Woche die ersten 4 Jahre investiert, bin außer im ersten Semster NIE in die Vorlesungen gegangen, nur die paar Wochen vor den Klausuren mit Fallbüchern auf Ritalin durchgelernt und zwischendurch mal monatelang auf Reisen gewesen. Viel gekifft, viel gesoffen. Trotzdem dank sehr disziplinierter Examensvorbereitung, Spaß an dem Fach und einer Portion Glück ein sehr gutes erstes Examen (12,xx im Pflichtteil) geschafft.
Also go for it!
08.10.2021, 01:21
(08.10.2021, 00:19)guga schrieb: gewöhn dich an die verbitterten Juristen. Bis zum Examen ist es locker machbar mit dem Studium. Viel Erfolg
Der BGH entscheidet, falls es dir entgangen ist, über hochkomplexe Rechtsfragen, die in den Vorinstanzen über Jahre streitig waren und es in der Literatur teilweise auch nach der Entscheidung weiterhin bleiben. Das indiziert doch zumindest einen gewissen Schwierigkeitsgrad, der einen juristisch ungebildeten Menschen überfordern kann. Ich finde es verwunderlich, dass jemand, der mit Jura bis dato nichts am Hut hatte (ins BGB AT per Youtube „reinschnuppern“ zählt mE nicht), in seiner Freizeit BGH-Urteile liest und „die Argumentation des BGH und seine Art, die Fehler der Vorinstanzen aufzudecken, faszinierend findet“. Das macht mich jetzt zu einem verbitterten Juristen? Okay, sei’s drum. Meine Verwunderung über diese Ausführungen bleibt dennoch bestehen, ebenso wie über deine pauschale „alle verbittert“-Keule.
Aber ja. Das Jurastudium ist in den ersten Semestern ein Witz, lieber TE, das packste neben einer 39-Stunden-Woche locker, insbesondere wenn du weiter BGH-Urteile liest. *guga-o-ton off*
