14.01.2022, 20:40
Könnte auch der Anfang eines schlechten Witzes sein
"Kommt ein Zahnarzt in ein Rechtsreferendarsforum..."
"Kommt ein Zahnarzt in ein Rechtsreferendarsforum..."
14.01.2022, 20:49
14.01.2022, 21:15
(14.01.2022, 18:23)Will anonym bleiben schrieb: Ich arbeite angestellt, mehr als 50+ die Woche. ... Im Schnitt komme ich auch 3600-4100Euro. Dafür muss ich extrem viel arbeiten. Brutto reden wir hier also so zwischen 6,6-7,5k im Median. Ich habe ein Kind, 7Jahre, lebt bei der Mutter ... ca 600euro Unterhalt.
Da muss ich mich doch wundern. Denn meinem Eindruck nach sind Zahnärzte eigentlich immer recht gut juristisch beraten. Hier scheint es anders zu sein. Bei einem (bereinigten!) Netto von 3600-4100 würde sich für ein Siebenjähriges Kind ein Zahlbetrag von 509-547 EUR ergeben. Dabei bleibt das Gehalt für die Überstunden vielleicht sogar unberücksichtigt, sodass sich ein geringerer Betrag ergeben würde.
Zitat:Studium habe ich selbst finanziert KfW und privater Kredit.
Nein. Die Kosten für dein Studium hat (weitestgehend) der Steuerzahler getragen. Du hast allenfalls einen Teil davon übernommen. Die Kredite dienten wohl eher der Deckung deines Lebensunterhalts. Warum hast du dafür denn kein Bafög bekommen? Zu reiche Eltern, die ihrer Unterhaltspflicht nicht nachgekommen sind?
Zitat:Studium habe ich selbst finanziert KfW und privater Kredit. ... Sobald ich meine Studienkredite getilgt habe
Ich vermute doch sehr stark, dass dieser Kredit abzugsfähig ist. Damit dürfte sich dann ein geringerer Zahlbetrag ergeben. Möglicherweise kann man die Tilgungshöhe auch "geschickt" gestalten. Davon abgesehen vermute ich ganz stark, dass man bei einem angestellten Zahnarzt noch eine Reihe von weiteren Ausgaben abziehen kann.
Zitat:zumal mein Sohn sehr häufig bei mir ist, ich also alles doppelt beschaffe
Diese tatäslich etwas perverse Rechtslage ist vom Gesetzgeber ausdrücklich so gewollt. Sag und, wen du bei der letzten Bundestagswahl gewählt hast, und ich sage dir, wann diese Partei zuletzt diese Rechtslage gestützt hat. Selbst die Zahnärztepartei von Lindner hat genau dies getan. Mehrfach.
Zitat:Laut Anwalt stehen mir maximal 960euro Selbsterhaltung zu.
Das scheint wirklich ein schlechter Anwalt zu sein. Bei erwerbstätigen Unterhaltspflichten beträgt der Selbstbehalt immerhin 1160 EUR. Aber auf den Selbstbehalt kommt es bei nur einem einzigen Unterhaltsberechtigten mit einem doch immer noch ganz beachtlichen Nettoeinkommen gar nicht erst an. Auch nach Abzu sämtlicher Kosten und Zahlung der 600 EUR dürftest du noch immer ganz deutlich über den 1160 EUR liegen.
Zitat:Die Steuerlast erdrückend.
Die Steuerlast ist in der Tat pervers hoch. Und die eingenommenen Steuern werden entweder verschwendet oder sogar für durch und durch schädliche Projekte verausgabt. Aber wiederum: genau das ist politisch gewollt und auch die Zahnärztepartei hat dem nicht immer so entschieden entgegen gewirkt, wie sie es im Wahlkampf versprochen hat.
Zitat:Hausbesuche für alte Menschen zahle ich quasi drauf.
Wieso überhaupt? Du bist doch angestellt. Dann dürften dich solche wirtschaftlichen Erwägungen doch gar nicht treffen. Du hast ein Fixgehalt, würde ich vermuten. Jedenfalls sollten deine Arbeitskosten durch deinen Arbeitgeber getragen werden. Oder bist du dein eigener Arbeitgeber?
Zitat:wissend, dass all die Jahre an der Uni und Arbeitszeit keine adäquate monetäre Gegenleistung bringen…
Deine Jahre an der Uni haben die andere Steuerzahler einen Haufen Geld gekostet. Wäre dein Steeursatz bei 0 % und müsstet du keinen Unterhalt zahlen, so stündest du wirtschaftlich am Ende womöglich trotzdem schlechter da als jetzt, wenn du dein Studium (wie in vielen Ländern üblich) wirklich selbst hättest bezahlen müssen.
Aktuell zahlt die Allgemeinheit auch die Schulkosten für dein Kind usw.
Zitat:irgendwann geht dieses Sozialstaaten sowieso in die Knie.
Das befürchte ich auch.
14.01.2022, 21:17
Oder ganz kurz gesagt: Lass dich mal bei einem guten Fachanwalt für Familienrecht dazu beraten, wie viel Unterhalt du wirklich leisten musst, welche deiner Ausgaben vielleicht abzugsfähig sind und in welcher Höhe du die Kredit am besten tilgst.
14.01.2022, 23:52
(14.01.2022, 20:49)HerrKules schrieb:(14.01.2022, 20:40)omnimodo schrieb: Könnte auch der Anfang eines schlechten Witzes sein
"Kommt ein Zahnarzt in ein Rechtsreferendarsforum..."
Hoffentlich schreibt er mir jetzt keine Rechnung für eine Ganzkörperbehandlung oder so..
Solange du keine Zähne am Fuß hast kein Ding!
15.01.2022, 09:34
Ich bin neugierig geworden? Ein Zahnarzt der Hausbesuche macht? Und diese dann außergewöhnlich oft? Kenne ich bislang nicht.
15.01.2022, 09:47
Irgendwie glaube ich die Geschichte mit dem Zahnarzt nicht.
15.01.2022, 10:46
(15.01.2022, 09:47)Gast schrieb: Irgendwie glaube ich die Geschichte mit dem Zahnarzt nicht.
Warum nicht? Informier dich mal, wie tief einem in die Taschen gegriffen werden. Deutschland hat neben Belgien die höchste Steuer- und Abgabenlast weltweit.
Man arbeitet für nichts. Vom Ersparten kann man sich nichts leisten, weil die Inflation (zumindest die schon seit Jahren im Immobilienmarkt stattfindende, danke EZB) alles auffrisst. Aber gut, für ein gehobenes Studentenleben reichts auch als Berufstätiger.
15.01.2022, 11:24
(15.01.2022, 10:46)Gast schrieb:(15.01.2022, 09:47)Gast schrieb: Irgendwie glaube ich die Geschichte mit dem Zahnarzt nicht.
Warum nicht? Informier dich mal, wie tief einem in die Taschen gegriffen werden. Deutschland hat neben Belgien die höchste Steuer- und Abgabenlast weltweit.
Man arbeitet für nichts. Vom Ersparten kann man sich nichts leisten, weil die Inflation (zumindest die schon seit Jahren im Immobilienmarkt stattfindende, danke EZB) alles auffrisst. Aber gut, für ein gehobenes Studentenleben reichts auch als Berufstätiger.
War ja klar, dass die EZB für alles verantwortlich gemacht wird. Bis letztens Jahr gab es in den 10 Jahren eine moderate Inflation unter 2 %. Es wundert mich ehrlich gesagt, dass die EZB nicht noch dafür verantwortlich gemacht wird, dass die Polkappen schmelzen…
15.01.2022, 11:33
Arbeiten lohnt sich nicht. Der dumme Arbeiter darf den ganzen Staat finanzieren. Die ganzen Vermögen werden ja nicht angefasst. Wer bereits viel hat, darf es behalten. Wer wenig hat, dem wird es schwer gemacht etwas aufzubauen.