08.07.2018, 14:11
Es ist doch einfach Typfrage. Der eine lernt lieber für sich im stillen Kämmerlein und schreibt sich selbst komprimierte Zusammenfassungen. Der andere geht gerne zu Kaiser und bekommt den Stoff kompakt dargestellt.
Ich zum Beispiel lernen viel durchs "Schreiben" und mache mir daher immer meine eigenen Zusammenfassungen, die ich teilweise auch mit den Skripten von Kaiser erstellt habe.
Da hat doch jeder seine eigenen Vorlieben. Dem einen hilft Kaiser, dem anderen nicht. Dabei kommt es nicht nur auf den eigenen Geschmack an, sondern auch auf den jeweiligen Lernstand. Jemandem, der schon sehr viel gelernt hat, hilft Kaiser vielleicht etwas weniger als demjenigen, der noch vollkommen unstrukturiert ist, was die Examensvorbereitung angeht.
Ich zum Beispiel lernen viel durchs "Schreiben" und mache mir daher immer meine eigenen Zusammenfassungen, die ich teilweise auch mit den Skripten von Kaiser erstellt habe.
Da hat doch jeder seine eigenen Vorlieben. Dem einen hilft Kaiser, dem anderen nicht. Dabei kommt es nicht nur auf den eigenen Geschmack an, sondern auch auf den jeweiligen Lernstand. Jemandem, der schon sehr viel gelernt hat, hilft Kaiser vielleicht etwas weniger als demjenigen, der noch vollkommen unstrukturiert ist, was die Examensvorbereitung angeht.
08.07.2018, 14:14
ABER eine kleine Ergänzung noch: Ich bin auch der Meinung, dass alleine der Besuch von Kaiser Seminaren nicht genügt. Ich habe auch zum ersten Examen kein Rep besucht und ein gutes Examen geschrieben. Wo wir wieder beim Thema wären - es ist Typfrage...
30.07.2018, 13:35
Also ich fand Kaiser einfach super. Ich finde es gerade in der Juristenwelt mal toll, wenn man Dozenten vor sich hat, die sich nicht allzu ernst nehmen und die auch rüberbringen, dass wir alle mit Wasser kochen. Das JPA sollte mal in dieser Diskussion sich ganz raushalten. Mit dem was vom JPA ständig an Anforderungen auf die Kandidaten reingeprasselt wird, lassen die wohl privaten Frust einfach an armen Examenskandidaten raus. Es ist einfach unmöglich was alles von uns gefordert wird. Und ja Kaiser bedient sich sicherlich an schlechteren Klausuren und trägt die Ergebnisse und Bewertungen weiter. Aber es gibt auch genug Kandidaten, die mit 8,.. zu Kaiser gehen und anfechten wollen, um auf Prädi zu kommen. Auf diese Weise werden auch an sich gute Klausuren überprüft.
Es ist durch die Masse an Stoff schlicht unmöglich sich so gut auf das Examen vorzubereiten, dass man jede mögliche Konstellation drauf hat. Es sei denn man ist ein Genie oder hat sonst kein Leben. Ich war und bin dankbar für die Kaiser-Seminare. Vorallem die zivilrechtlichen Seminare bauen gerade nicht auf Angst, sind mega motivierend und geben einem die Hoffnung, dass das ganze gut machbar ist.
Mein Examen lief super und ich weiß, dass ich es auch Kaiser zu verdanken habe. Klar kann man sich da nicht für paar Wochenenden hinsetzen und erwarten, dass alles super läuft-. Eigene Nacharbeit muss sein. Aber ist die gegeben und verlässt man sich auf die Themen, die bisher am meisten dran kamen, ist man gut dran. Bei mir kamen in beiden Examensversuchen mehrere Themen dran, die zuvor besprochen wurden. man hat ein ganz anderes Gefühl in der Klausur, wenn einem materiell rechtlich das alles nicht komplett Banane vorkommt.
Und die Übersichten von Kaiser mit den Kommentaren "BÄÄÄÄÄÄÄM" bzw. den Abkürzungen waren genau richtig. Wer den Palandt lesen kann (und das sollte jeder drauf haben), dem dürfte das keine Probleme bereiten. Und auf einer DinA4 Seite sind mega viele wichtige Entscheidungen drauf, die man kurz vorher lesen kann und die Kommentare dahinter lockern den ohnehin zermürbten Examenskandidaten ein wenig auf. Just my opinion.
Es ist durch die Masse an Stoff schlicht unmöglich sich so gut auf das Examen vorzubereiten, dass man jede mögliche Konstellation drauf hat. Es sei denn man ist ein Genie oder hat sonst kein Leben. Ich war und bin dankbar für die Kaiser-Seminare. Vorallem die zivilrechtlichen Seminare bauen gerade nicht auf Angst, sind mega motivierend und geben einem die Hoffnung, dass das ganze gut machbar ist.
Mein Examen lief super und ich weiß, dass ich es auch Kaiser zu verdanken habe. Klar kann man sich da nicht für paar Wochenenden hinsetzen und erwarten, dass alles super läuft-. Eigene Nacharbeit muss sein. Aber ist die gegeben und verlässt man sich auf die Themen, die bisher am meisten dran kamen, ist man gut dran. Bei mir kamen in beiden Examensversuchen mehrere Themen dran, die zuvor besprochen wurden. man hat ein ganz anderes Gefühl in der Klausur, wenn einem materiell rechtlich das alles nicht komplett Banane vorkommt.
Und die Übersichten von Kaiser mit den Kommentaren "BÄÄÄÄÄÄÄM" bzw. den Abkürzungen waren genau richtig. Wer den Palandt lesen kann (und das sollte jeder drauf haben), dem dürfte das keine Probleme bereiten. Und auf einer DinA4 Seite sind mega viele wichtige Entscheidungen drauf, die man kurz vorher lesen kann und die Kommentare dahinter lockern den ohnehin zermürbten Examenskandidaten ein wenig auf. Just my opinion.
30.07.2018, 13:44
Wieder Typfrage. Ich kann dieses "bäm" und "safe" und "kaboom" einfach nicht Ernst nehmen, es macht mich geradezu aggressiv. Ich hab die Skripten genutzt, weil es nichts anderes vergleichbares gibt, aber ich war mehrmals kurz davor, sie gegen die Wand zu werfen.
Ganz schlimm ist das Skript zur StA. Selten sowas belehrendes gelesen.
Ganz schlimm ist das Skript zur StA. Selten sowas belehrendes gelesen.
30.07.2018, 14:10
Meine Gedanken dazu:
Kaiser ist gut. Man darf weder von den Skripten, noch von den Seminaren Wunder erwarten, aber wenn man die wesentlichen Skripten durchgearbeitet hat ist man gut vorbereitet. Wenn man wenig Zeit hat und das Seminar besucht, dort etwas mitschreibt und dann die Unterlagen einmal mit Verstand durcharbeitet hat man +/- das selbe auf dem Kasten und spart unterm Strich Zeit.
Man darf sich nur nicht verrückt machen lassen und darf nicht erwarten, dass man da in zwei Tagen alles eingebimst bekommt was man braucht um das Examen zu bestehen! Man sollte schon ein paar Klausuren nebenbei schreiben.
Ich finde außerdem, dass einige Skripte mehr oder weniger unnötig sind. Beim Anwaltsrechtskript wurde aber schon im Seminar empfohlen, sich auszugsweise Kapitel zu bestimmten Klausuren durchzulesen und es im Übrigen als Nachschlagewerk zu nutzen.
Nicht gut fand ich (für Niedersachsen) auch den Band zur Staatsanwaltsklausur. Im Zivilrecht unnötig: Band 2 zur Urteilsklausur. Der hat sowohl bei mir als auch bei einigen Kollegen mit seinen teils eher unübersichtlichen Übersichten mit den vielen Pfeilen wahrscheinlich zumindest erstmal mehr kaputt gemacht als geholfen. Ich habe dann tatsächlich diese Übersichten in ein eigenes Schema übertragen und dann erst gesehen, dass mir das ja eigentlich alles klar war. Den Rest kann man gebrauchen, es sind allerdings schon etwas abgefahrene Probleme die man hoffentlich nicht ohne weitere Hilfestellung in der Klausur lösen muss.
Auch schwächelt Kaiser daran, dass man mehrere Bundesländer abdeckt. Gerade in Niedersachsen hatte ich im Klausurenkurs und im Examen nie diese komplexe Widerklagesituationen. Es kann ja nicht schaden, wenn man die drauf hat aber man darf sich halt auch nicht verrückt machen lassen, wenn man im Kaiserseminar sitzt und diese Konstellationen noch nie im (Übungs-)klausurfall hatte.
Ansonsten möchte ich mich meinem Vorposter anschließen: Dieser belehrende Stil in einigen Skripten geht gar nicht. Ich erwarte Hilfestellung und nicht dass man mich runterputzt. Mag sein, dass es da andere - vorbildlichere - Referendare gibt die dabei sitzen und nur zustimmend nicken. Ich hatte bei den ersten Seiten mancher Skripte regelmäßig ein schlechtes Gewissen wenn da stand dass man schon am Anfang des Referendariats dies und jenes hätte machen sollen. Nützt ja nichts wenn die Klausuren nur noch einige Wochen / Monate entfernt sind.
Das ist mir auch bei einigen Gratis-Handouts aufgefallen und das bringt in die ganze Sache eine unnötige Schärfe. Es ist eine Sache sowas im Seminar zu sagen, es gedruckt lesen zu müssen ist was ganz anderes.
Kurzum: Ich finde Kaiser insgesamt gut.
Kaiser ist gut. Man darf weder von den Skripten, noch von den Seminaren Wunder erwarten, aber wenn man die wesentlichen Skripten durchgearbeitet hat ist man gut vorbereitet. Wenn man wenig Zeit hat und das Seminar besucht, dort etwas mitschreibt und dann die Unterlagen einmal mit Verstand durcharbeitet hat man +/- das selbe auf dem Kasten und spart unterm Strich Zeit.
Man darf sich nur nicht verrückt machen lassen und darf nicht erwarten, dass man da in zwei Tagen alles eingebimst bekommt was man braucht um das Examen zu bestehen! Man sollte schon ein paar Klausuren nebenbei schreiben.
Ich finde außerdem, dass einige Skripte mehr oder weniger unnötig sind. Beim Anwaltsrechtskript wurde aber schon im Seminar empfohlen, sich auszugsweise Kapitel zu bestimmten Klausuren durchzulesen und es im Übrigen als Nachschlagewerk zu nutzen.
Nicht gut fand ich (für Niedersachsen) auch den Band zur Staatsanwaltsklausur. Im Zivilrecht unnötig: Band 2 zur Urteilsklausur. Der hat sowohl bei mir als auch bei einigen Kollegen mit seinen teils eher unübersichtlichen Übersichten mit den vielen Pfeilen wahrscheinlich zumindest erstmal mehr kaputt gemacht als geholfen. Ich habe dann tatsächlich diese Übersichten in ein eigenes Schema übertragen und dann erst gesehen, dass mir das ja eigentlich alles klar war. Den Rest kann man gebrauchen, es sind allerdings schon etwas abgefahrene Probleme die man hoffentlich nicht ohne weitere Hilfestellung in der Klausur lösen muss.
Auch schwächelt Kaiser daran, dass man mehrere Bundesländer abdeckt. Gerade in Niedersachsen hatte ich im Klausurenkurs und im Examen nie diese komplexe Widerklagesituationen. Es kann ja nicht schaden, wenn man die drauf hat aber man darf sich halt auch nicht verrückt machen lassen, wenn man im Kaiserseminar sitzt und diese Konstellationen noch nie im (Übungs-)klausurfall hatte.
Ansonsten möchte ich mich meinem Vorposter anschließen: Dieser belehrende Stil in einigen Skripten geht gar nicht. Ich erwarte Hilfestellung und nicht dass man mich runterputzt. Mag sein, dass es da andere - vorbildlichere - Referendare gibt die dabei sitzen und nur zustimmend nicken. Ich hatte bei den ersten Seiten mancher Skripte regelmäßig ein schlechtes Gewissen wenn da stand dass man schon am Anfang des Referendariats dies und jenes hätte machen sollen. Nützt ja nichts wenn die Klausuren nur noch einige Wochen / Monate entfernt sind.
Das ist mir auch bei einigen Gratis-Handouts aufgefallen und das bringt in die ganze Sache eine unnötige Schärfe. Es ist eine Sache sowas im Seminar zu sagen, es gedruckt lesen zu müssen ist was ganz anderes.
Kurzum: Ich finde Kaiser insgesamt gut.
30.07.2018, 15:05
Da möchte ich mich Zock anschließen. Allerdings fand ich weniger das StA-Skript, als vielmehr das MatÖffR Skript überarbeitungsbedürftig. Und zwar empfand ich den Teil zum BauR als viel zu kurz.
30.07.2018, 15:21
Hallo,
ich gehöre eigentlich auch zu den Skeptikern. Allerdings muss man Kaiser einfach lassen, dass sie wissen was sie tun. Ja, auch ich fand die "bildliche Sprache" einiger Skripte manchmal anstrengend und man hätte durch das Streichen dieser Passagen gut ein paar Seiten weglassen können, aber alles in allen solide Skripte.
Allerdings trifft dies mehr auf Zivilrecht und Strafrecht zu. Im Öffentlichen Recht tendiere ich zu Alpmann. Gerade der Wüstenbecker schafft es unglaublich eingängige Skripte zu schreiben!
ich gehöre eigentlich auch zu den Skeptikern. Allerdings muss man Kaiser einfach lassen, dass sie wissen was sie tun. Ja, auch ich fand die "bildliche Sprache" einiger Skripte manchmal anstrengend und man hätte durch das Streichen dieser Passagen gut ein paar Seiten weglassen können, aber alles in allen solide Skripte.
Allerdings trifft dies mehr auf Zivilrecht und Strafrecht zu. Im Öffentlichen Recht tendiere ich zu Alpmann. Gerade der Wüstenbecker schafft es unglaublich eingängige Skripte zu schreiben!
30.07.2018, 16:29
Skripten sind ganz gut. Aber die Klausurlösungen sind echt mittelmäßig und dürftig. Da hätte ich teilweise gerne den Rotstift angesetzt und die Lösung zurückgeschickt mit dem Vermerk "für mehr als 8 Punkte reicht das im Examen nicht".
30.07.2018, 17:04
Die Skripten finde ich größtenteils gut, ich habe tatsächlich mit kaum was anderem gelernt, die "Rep"-Sprache und die Eigenwerbung könnten sie sich schenken, aber das ist ja bei allen Anbietern so oder so ähnlich. Kaiser fällt hier aber besonders negativ auf. Nicht nur was die Skripten angeht, auch bezüglich der Seminarpräsentation könnten sich die Kaisers einiges bei ihrem Kollegen Russack abschauen. Keine Show oder Gelaber sondern Jura auf einem dem Examen entsprechenden Niveau.
Von den Seminaren habe ich neben den von Russack die von den Kaiserbrüdern geleiteten Zwangsvollstreckung und materielles Zivilrecht gesehen. Da war leider sehr viel unnötige Show dabei. Zwangsvollstreckung empfand ich als Zeitverschwendung, ich war allerdings auch schon recht fit. Das Skript dazu ist klasse und wenn man das drauf hat, kann man sich das Seminar schenken. Materielles Zivilrecht war in Ordnung, hier wurden viele Dinge besprochen, die nicht im Skript stehen und man hatte einen deutlichen Mehrwert.
Russack fand ich wie gesagt klasse.
Die Klausuren von Kaiser sind teilweise schon ganz gut, gerade die älteren fragen aber hauptsächlich die prozessualen Standardprobleme ab, auf die Kaiser so viel Wert legt.
Unnötig und teilweise eine Frechheit sind die Bewertungen. Da scheinen keine besonders guten Juristen zu sitzen, die nur die Lösungsskizze abhaken und gerne niedrige einstellige Noten verteilen.
Von den Seminaren habe ich neben den von Russack die von den Kaiserbrüdern geleiteten Zwangsvollstreckung und materielles Zivilrecht gesehen. Da war leider sehr viel unnötige Show dabei. Zwangsvollstreckung empfand ich als Zeitverschwendung, ich war allerdings auch schon recht fit. Das Skript dazu ist klasse und wenn man das drauf hat, kann man sich das Seminar schenken. Materielles Zivilrecht war in Ordnung, hier wurden viele Dinge besprochen, die nicht im Skript stehen und man hatte einen deutlichen Mehrwert.
Russack fand ich wie gesagt klasse.
Die Klausuren von Kaiser sind teilweise schon ganz gut, gerade die älteren fragen aber hauptsächlich die prozessualen Standardprobleme ab, auf die Kaiser so viel Wert legt.
Unnötig und teilweise eine Frechheit sind die Bewertungen. Da scheinen keine besonders guten Juristen zu sitzen, die nur die Lösungsskizze abhaken und gerne niedrige einstellige Noten verteilen.
31.07.2018, 07:21
Das ist auch wieder so ein Thread, bei dem Angestellte oder sogar Inhaber der Veranstaltung mitposten können. Zudem muss man vorsichtig sein, dass man hier keine absoluten Aussagen macht, denn sie könnten zu einem winzigen Pfitzelchen daneben liegen und wären dann natürlich sofort Fake News.
Fakt ist, dass die Skripte zur ZPO in dieser Form einzigartig sind. Dass sie ein Verständnis schaffen, das über die normale Stoffvermittlung hinausgehen, dürfte unstreitig sein. Zudem sind es auch die einzigen mir bekannten Skripte, in denen Klausurtaktik angesprochen wird. Irgendwas Gutes muss es auch geben, womit Kaiser bekannt geworden ist.
Das Problem ist, dass Zulässigkeitsprobleme im 2. Examen eine untergeordnete Rolle spielen und der Aufbau eines Urteils nach etwas Eingewöhnungszeit soooooo kompliziert dann doch nicht ist. Das heißt die theoretische Vorbereitung im Bereich der ZPO geht weitgehend ins Leere.
Die Musik spielt im Examen im materiellen Recht und dort jeweils in einem Segment, das den Palandt an den Rand seiner Aussagekraft bringt. Die Lösung einer Examensklausur liegt den "Bearbeitern nicht vor", ist immer hochgradig komplex, hochgradig ungewöhnlich und regelmäßig komplett counterintuitive. Sie steht auch garantiert nicht im Kaiserskript, sonst hätten die Referenten im JPA gepennt. Soll auch mal vorkommen, aber ich würde nicht darauf wetten.
Nicht ohne Grund liegt der Klausurenschnitt seit Jahrzehnten stabil bei 5,3x Punkten und das war bereits vor dem Auftauchen von Kaiser so und hat sich seither nicht verändert. Die Noten bilden die Gauss'sche Glockenkurve ab und korrelieren allenfalls mit dem IQ der Kandidaten. Ich habe jedenfalls noch keinen kompletten Trottel mit VB+ gesehen. Bei anderen Notenstufen kann ich das leider nicht sagen.
Was das materielle Recht anbetrifft, bekommt man bei Kaiser eine Auswahl von Problemen präsentiert, die mal irgendwann gelaufen sind. Das heißt, die Vorbereitung findet auf vergangene Examenstermine - quasi im Rückspiegel - statt. Ein interessantes Indiz ist dabei, dass das Skript zum materiellen Recht über die Jahre immer dicker wurde. Was hat da wohl gefehlt? Die Probleme des aktuellen Termins?
Die Zukunft wird über Prognosen im Stile eines Börsenbriefs abgedeckt. Die "Experten" von Kaiser haben in die Glaskugel geschaut und Themen (Mietrecht, 767-Klage etc.) und Listen mit über 100 Fällen zusammengestellt, die angeblich unglaublich heiß seien . Solche Aktienbriefe sind genau wie die Kartenlegerei auf AstroTV alles, nur nicht seriös. Sie schaffen jedoch beim Kunden die Angst, dass er etwas verpassen könnte. Das ist auch ein Bestandteil des Geschäftsmodells.
Dann wäre da noch der berühmte Klausurenkurs. Zu dem ist anzumerken, dass - in mindestens einem Fall - Originalklausuren aus 2005-2006 übernommen wurden, bei denen gerade mal Namen und Automarke und ein paar unerhebliche Details ausgetauscht waren. Insoweit müsste man sich auch mal Gedanken zum Urheberrecht machen. Meiner Meinung nach bilden diese Klausuren das aktuelle Examen jedenfalls weder vom Umfang, noch vom Schwierigkeitsgrad ab. Gut, meine Erfahrungen sind ein paar Jahre her. Kann sein, dass sie besser geworden sind. Zur Preisgestaltung gilt jedenfalls: Gutes muss nicht teuer sein, oder umgekehrt.
Was ferner zu beobachten ist, aber mit Kaiser nichts zu tun haben muss, ist die auffällige Manipulation von Jura-Foren. Überall treten seit ein paar Jahren scheinbare Überflieger auf, bei denen alles angeblich nur so geflutscht hat, und sie haben sich natürlich auch allesamt an den üblichen Weg des Mainstreams gehalten: Brav Übungsklausuren schreiben, Repetitorium besuchen, Volltreffer landen und ab in die amerikanische Großkanzlei, wo work-life-balance praktiziert wird. Diese Topverdiener posten seltsamerweise zu den üblichen Arbeitszeiten und auch am Wochenende, z.T. bis spät in die Nacht...
https://www.youtube.com/watch?v=-bYAQ-ZZtEU
https://de.wikipedia.org/wiki/Astroturfing
Das bringt mich zum zweiten Fakt: Der Examenskandidat ist Kunde und wird auch als solcher behandelt und betreut. Dazu gehört nicht nur das unmittelbare Verkaufsgespräch, sondern auch die mittelbare psychologische Betreuung.
Lange Rede, kurzer Sinn: Auf Messageboards wird viel Bullshit verzapft. 85% der Kandidaten machen kein VB, egal welche Seminare sie besucht haben. Im Schnitt gehen sie mit 5,3x Punkten in die mündliche Prüfung und müssen um ein unteres Befriedigend kämpfen. Dabei spielen übrigens Quote auch noch eine Rolle, aber das ist ein anderes Thema. 66% der Richter auf Probe sind Mädels und das liegt bestimmt nicht daran, dass die Jungs keinen Bock auf Akten haben.
Fakt ist, dass die Skripte zur ZPO in dieser Form einzigartig sind. Dass sie ein Verständnis schaffen, das über die normale Stoffvermittlung hinausgehen, dürfte unstreitig sein. Zudem sind es auch die einzigen mir bekannten Skripte, in denen Klausurtaktik angesprochen wird. Irgendwas Gutes muss es auch geben, womit Kaiser bekannt geworden ist.
Das Problem ist, dass Zulässigkeitsprobleme im 2. Examen eine untergeordnete Rolle spielen und der Aufbau eines Urteils nach etwas Eingewöhnungszeit soooooo kompliziert dann doch nicht ist. Das heißt die theoretische Vorbereitung im Bereich der ZPO geht weitgehend ins Leere.
Die Musik spielt im Examen im materiellen Recht und dort jeweils in einem Segment, das den Palandt an den Rand seiner Aussagekraft bringt. Die Lösung einer Examensklausur liegt den "Bearbeitern nicht vor", ist immer hochgradig komplex, hochgradig ungewöhnlich und regelmäßig komplett counterintuitive. Sie steht auch garantiert nicht im Kaiserskript, sonst hätten die Referenten im JPA gepennt. Soll auch mal vorkommen, aber ich würde nicht darauf wetten.
Nicht ohne Grund liegt der Klausurenschnitt seit Jahrzehnten stabil bei 5,3x Punkten und das war bereits vor dem Auftauchen von Kaiser so und hat sich seither nicht verändert. Die Noten bilden die Gauss'sche Glockenkurve ab und korrelieren allenfalls mit dem IQ der Kandidaten. Ich habe jedenfalls noch keinen kompletten Trottel mit VB+ gesehen. Bei anderen Notenstufen kann ich das leider nicht sagen.
Was das materielle Recht anbetrifft, bekommt man bei Kaiser eine Auswahl von Problemen präsentiert, die mal irgendwann gelaufen sind. Das heißt, die Vorbereitung findet auf vergangene Examenstermine - quasi im Rückspiegel - statt. Ein interessantes Indiz ist dabei, dass das Skript zum materiellen Recht über die Jahre immer dicker wurde. Was hat da wohl gefehlt? Die Probleme des aktuellen Termins?
Die Zukunft wird über Prognosen im Stile eines Börsenbriefs abgedeckt. Die "Experten" von Kaiser haben in die Glaskugel geschaut und Themen (Mietrecht, 767-Klage etc.) und Listen mit über 100 Fällen zusammengestellt, die angeblich unglaublich heiß seien . Solche Aktienbriefe sind genau wie die Kartenlegerei auf AstroTV alles, nur nicht seriös. Sie schaffen jedoch beim Kunden die Angst, dass er etwas verpassen könnte. Das ist auch ein Bestandteil des Geschäftsmodells.
Dann wäre da noch der berühmte Klausurenkurs. Zu dem ist anzumerken, dass - in mindestens einem Fall - Originalklausuren aus 2005-2006 übernommen wurden, bei denen gerade mal Namen und Automarke und ein paar unerhebliche Details ausgetauscht waren. Insoweit müsste man sich auch mal Gedanken zum Urheberrecht machen. Meiner Meinung nach bilden diese Klausuren das aktuelle Examen jedenfalls weder vom Umfang, noch vom Schwierigkeitsgrad ab. Gut, meine Erfahrungen sind ein paar Jahre her. Kann sein, dass sie besser geworden sind. Zur Preisgestaltung gilt jedenfalls: Gutes muss nicht teuer sein, oder umgekehrt.
Was ferner zu beobachten ist, aber mit Kaiser nichts zu tun haben muss, ist die auffällige Manipulation von Jura-Foren. Überall treten seit ein paar Jahren scheinbare Überflieger auf, bei denen alles angeblich nur so geflutscht hat, und sie haben sich natürlich auch allesamt an den üblichen Weg des Mainstreams gehalten: Brav Übungsklausuren schreiben, Repetitorium besuchen, Volltreffer landen und ab in die amerikanische Großkanzlei, wo work-life-balance praktiziert wird. Diese Topverdiener posten seltsamerweise zu den üblichen Arbeitszeiten und auch am Wochenende, z.T. bis spät in die Nacht...
https://www.youtube.com/watch?v=-bYAQ-ZZtEU
https://de.wikipedia.org/wiki/Astroturfing
Das bringt mich zum zweiten Fakt: Der Examenskandidat ist Kunde und wird auch als solcher behandelt und betreut. Dazu gehört nicht nur das unmittelbare Verkaufsgespräch, sondern auch die mittelbare psychologische Betreuung.
Lange Rede, kurzer Sinn: Auf Messageboards wird viel Bullshit verzapft. 85% der Kandidaten machen kein VB, egal welche Seminare sie besucht haben. Im Schnitt gehen sie mit 5,3x Punkten in die mündliche Prüfung und müssen um ein unteres Befriedigend kämpfen. Dabei spielen übrigens Quote auch noch eine Rolle, aber das ist ein anderes Thema. 66% der Richter auf Probe sind Mädels und das liegt bestimmt nicht daran, dass die Jungs keinen Bock auf Akten haben.