21.07.2021, 11:44
Hallo zusammen!
Was meint ihr, inwieweit haben sich die Klausuren für das 2. Staatsexamen vom Schwierigkeitsgrad/Anforderungsprofil verändert? Ich habe von einem Bekannten einen gut sortierten USB-Stick mit vielen Klausuren bekommen. Leider sind die meisten aus dem Jahr 2011. Lohnt es sich, die mal zur Übung durchzuskizzieren oder sind die mittlerweile nicht mehr vergleichbar mit den aktuellen Anforderungen? Es geht weniger um die Rechtsprechung, vielmehr um Schwierigkeit, Fülle etc.
Viele Grüße
Was meint ihr, inwieweit haben sich die Klausuren für das 2. Staatsexamen vom Schwierigkeitsgrad/Anforderungsprofil verändert? Ich habe von einem Bekannten einen gut sortierten USB-Stick mit vielen Klausuren bekommen. Leider sind die meisten aus dem Jahr 2011. Lohnt es sich, die mal zur Übung durchzuskizzieren oder sind die mittlerweile nicht mehr vergleichbar mit den aktuellen Anforderungen? Es geht weniger um die Rechtsprechung, vielmehr um Schwierigkeit, Fülle etc.
Viele Grüße
21.07.2021, 11:47
Definitiv!
In jeder Hinsicht. Man mag sich als jemand, der damals geschrieben hat etwas sträuben darüber, aber ich empfinde es so aus meiner Erfahrung mit dem Ref und dem Examen so.
Im Ref lernt man mit älteren Klausuren von 2010 - 2017 (glaube die werden immer mit Abstand von 3 Jahren etwa freigegeben). Man merkt da schon einen Unterschied, aber das Examen ist heute nochmal viel voller und abgespaceter. MMn waren es früher mehr Grundlagen, mehr Argumentation und mehr juristisches Können und heute ist es mehr abgefahrenes und seeeehr viel mehr Aktenfülle.
Heutzutage ist es dafür im Gegensatz zu damals so, dass die Parteien viele Argumente selbst vortragen. Ob man das gut oder schlecht findet ist natürlich Geschmackssache.
Dennoch kann es nicht schaden als Übung. Für die Grundlagen, für das Verständnis, für einen Lösungsweg finden.
In jeder Hinsicht. Man mag sich als jemand, der damals geschrieben hat etwas sträuben darüber, aber ich empfinde es so aus meiner Erfahrung mit dem Ref und dem Examen so.
Im Ref lernt man mit älteren Klausuren von 2010 - 2017 (glaube die werden immer mit Abstand von 3 Jahren etwa freigegeben). Man merkt da schon einen Unterschied, aber das Examen ist heute nochmal viel voller und abgespaceter. MMn waren es früher mehr Grundlagen, mehr Argumentation und mehr juristisches Können und heute ist es mehr abgefahrenes und seeeehr viel mehr Aktenfülle.
Heutzutage ist es dafür im Gegensatz zu damals so, dass die Parteien viele Argumente selbst vortragen. Ob man das gut oder schlecht findet ist natürlich Geschmackssache.
Dennoch kann es nicht schaden als Übung. Für die Grundlagen, für das Verständnis, für einen Lösungsweg finden.
21.07.2021, 11:56
(21.07.2021, 11:47)NRW schrieb: Definitiv!
In jeder Hinsicht. Man mag sich als jemand, der damals geschrieben hat etwas sträuben darüber, aber ich empfinde es so aus meiner Erfahrung mit dem Ref und dem Examen so.
Im Ref lernt man mit älteren Klausuren von 2010 - 2017 (glaube die werden immer mit Abstand von 3 Jahren etwa freigegeben). Man merkt da schon einen Unterschied, aber das Examen ist heute nochmal viel voller und abgespaceter. MMn waren es früher mehr Grundlagen, mehr Argumentation und mehr juristisches Können und heute ist es mehr abgefahrenes und seeeehr viel mehr Aktenfülle.
Heutzutage ist es dafür im Gegensatz zu damals so, dass die Parteien viele Argumente selbst vortragen. Ob man das gut oder schlecht findet ist natürlich Geschmackssache.
Dennoch kann es nicht schaden als Übung. Für die Grundlagen, für das Verständnis, für einen Lösungsweg finden.
Vielen Dank!
Das habe ich mir schon gedacht.
Habe im ersten Examen das genaue Gegenteil erlebt. Dort habe ich den Klausurenkurs von Hemmer besucht und der war nun wirklich teilweise abgespaced mit viel Detailwissen. Im schriftlichen Examen kamen dann fast ausschließlich die Grundlagen dran…
Der Klausurenkurs hatte mir aber insoweit für die mündliche Prüfung geholfen, die auf einem völlig anderen Niveau war (z.B. im ZR Zwangsvollstreckung kombiniert mit Kollision Eigentumsvorbehalt, Sicherungsübereignung, Vermieterpfandrecht sowie gutgläubiger Zweiterwerb der Vormerkung).
21.07.2021, 12:06
Ist auf jeden Fall sinnvoll sich da durchzuarbeiten.
Auch wenn das Schwierigkeitsniveau gestiegen sein sollte - es sind trotzdem noch juristische Examensklausuren. Nur weil du 2021/2022 einen Meter weiter springen musst, heißt das ja nicht, dass sich die grundlegende Sprungtechnik komplett geändert hat.
Sei dir beim Durcharbeiten halt bewusst, dass du im Ernstfall ggfs. mit mehr Fülle rechnen musst Aber das kannst du ja ausgleichen, indem du dir zB 15-30min weniger Zeit fürs Gliedern nimmst.
Auch wenn das Schwierigkeitsniveau gestiegen sein sollte - es sind trotzdem noch juristische Examensklausuren. Nur weil du 2021/2022 einen Meter weiter springen musst, heißt das ja nicht, dass sich die grundlegende Sprungtechnik komplett geändert hat.
Sei dir beim Durcharbeiten halt bewusst, dass du im Ernstfall ggfs. mit mehr Fülle rechnen musst Aber das kannst du ja ausgleichen, indem du dir zB 15-30min weniger Zeit fürs Gliedern nimmst.
21.07.2021, 14:05
Gilt das für alle Bundesländer, dass das Niveau gestiegen ist?
Ich habe mir auch alte Examensklausuren angesehen und kann
jetzt keinen großen Unterschied feststellen. Aber mein Eindruck ist,
dass die heutigen Referendare ehrgeiziger sind als noch vor 10 Jahren und
es wird ja immer im Vergleich korrigiert.
Ich habe mir auch alte Examensklausuren angesehen und kann
jetzt keinen großen Unterschied feststellen. Aber mein Eindruck ist,
dass die heutigen Referendare ehrgeiziger sind als noch vor 10 Jahren und
es wird ja immer im Vergleich korrigiert.
21.07.2021, 17:12
Das stimmt schon, die Examensklausuren der letzten Jahre sind vor allen Dingen deshalb schwieriger geworden, weil sie länger geworden sind. Immer mehr Daten, immer mehr Personen, immer mehr Sachverhalt. Die Klausuren von jetzt sind häufig daher schwieriger zu bewältigen, als die Klausuren, die noch vor ein paar Jahren geschrieben worden sind. Das bedeutet aber dann leider auch, dass die AG – Klausuren nicht mehr vergleichbar sind mit den Klausuren, die im Examen gestellt werden. Warum fällt das nicht den Jpas auf? Und wenn es denen nicht auffällt, warum merken dass die Korrekturen im Examen nicht und lassen das in die Bewertung mit einfließen? Das ist echt so gemein. Ständig steht am Rand „nicht geprüft… Nicht erkannt… Nicht eingegangen auf…“, Dabei werden die Sachverhalte so lang gemacht, dass man das alles nicht schaffen kann.
21.07.2021, 17:56
Tut es doch. Deswegen werden die Noten ja auch nicht schlechter.
21.07.2021, 19:23
Und warum dann das ganze?
21.07.2021, 23:12
Interessant. Habe Anfang 2017 mein zweites Examen gemacht und wir haben damals schon genau das Gleiche gedacht. Wir hatten auch das Gefühl, dass die Klausuren immer umfangreicher wurden. Wenn sich diese Entwicklung in den letzten 4 1/2 Jahren noch fortgesetzt hat, dann ist das wirklich nicht spaßig.
22.07.2021, 08:05
Wenn die Durchschnittsnote dann doch gleich bleibt, dann kann man sich in der Tat fragen, was das ganze soll. Wollen die Prüfungsunter nur den psychischen Druck auf die Kandidaten erhöhen? Wollen die uns ärgern? Übrigens war beim vorletzten Post meines Erachtens ein Denkfehler drin. Wenn die Klausuren zwar länger und komplizierter werden, die Durchschnittsnote aber gleich bleibt, dann ist die Schwierigkeit ja insgesamt doch gestiegen.Die Frage ist, warum? Es ist ja nicht so, dass es vorher furchtbar einfach war…