05.07.2022, 21:10
Also ich hab letztes Jahr bei einem Verband für 45k angefangen, keine Überstunden, max. 40 Stunden... gehaltsteigerung gibt es nach dem tvöd plus tariflichvertragliche anpassungen
05.07.2022, 21:55
(04.07.2022, 10:02)Gast schrieb: Ich hab aktuell ein Angebot von einem Arbeitgeberverband (Raum Stuttgart). Einstiegsgehalt unmittelbar nach dem Ref läge bei 65k. 30 Tage Urlaubs. Keine Zeiterfassung (Vertrauensarbeitszeit). Gehaltsaufstieg ist nur schwer möglich. Wie die Vorautoren schon mitteilten, nur bei Aufstieg in Leitungsposition / GF.
Aus der Tätigkeitsbeschreibung heraus hört sich der Job schon ziemlich stressig an. Ständige telefonische Erreichbarkeit für die Mitglieder während der Geschäftszeiten (unmittelbarer Ansprechpartner, Anrufe laufen nicht über eine Sekretärin). Man erwartet eine kurzfristige Rückantwort noch am selben Tag. Homeoffice ist möglich, aber sollte wegen der Erreichbarkeit eher die Ausnahme sein. Neben der "Mandatsbearbeitung" sind zusätzliche Aufgaben zu erfüllen (Vorträge, Publikationen, ...).
So stressig, wie du vermutest, ist das nicht. Ich bin Arbeitsrechtlerin in einer WP-Gesellschaft und natürlich stehen wir unseren Mandanten während der Arbeitszeit telefonisch zur Verfügung. Dabei geht es nicht darum, dass der Verband sich keine Sekretärin leisten könnte, sondern um den Service, den man den Mitgliedern anbietet und das ist nun einmal eine schnelle und kurzfristige Rechtsberatung wenn es brennt. Eine Sekretärin, die alle Anrufe abfängt wäre dafür kontraproduktiv.
Aber keine Sorge, es erwartet keiner von dir einen 20seitigen Aufsatz innerhalb von 2 Stunden. Viele Fragen kann man mit Berufserfahrung sofort beantworten und für die umfangreichen Sachen, gibst du eine kurze Zwischenmeldung, dass es vermutlich so und so aussieht, du das aber noch einmal im Detail nachschauen musst, und dann zeitnah eine Antwort gibst. Zeitnah kann ein paar Stunden oder auch Tage bedeuten, je nach Dringlichkeit und Umfang.
Gehaltssteigerungen sind außer im ÖD und in GKs kein Automatismus. Man verhandelt sein Gehalt zu Beginn und anschließend von Zeit zu Zeit. Wenn dir das Gehalt zu wenig ist, wechselt du und legst bei jedem Wechsel ordentlich was drauf.
05.07.2022, 22:22
(05.07.2022, 21:10)Gast schrieb: Also ich hab letztes Jahr bei einem Verband für 45k angefangen, keine Überstunden, max. 40 Stunden... gehaltsteigerung gibt es nach dem tvöd plus tariflichvertragliche anpassungen
Verband ist ja nicht gleich Verband - es wäre gut, wenn jeweils zumindest die Kategorie des Verbandes (AGV, Branche...) und weitere Daten zur Einordnung des Gehalts angegeben würden:
06.07.2022, 08:15
(05.07.2022, 22:22)Gast schrieb:(05.07.2022, 21:10)Gast schrieb: Also ich hab letztes Jahr bei einem Verband für 45k angefangen, keine Überstunden, max. 40 Stunden... gehaltsteigerung gibt es nach dem tvöd plus tariflichvertragliche anpassungen
Verband ist ja nicht gleich Verband - es wäre gut, wenn jeweils zumindest die Kategorie des Verbandes (AGV, Branche...) und weitere Daten zur Einordnung des Gehalts angegeben würden:
45k brutto nach TVöD (ggf. angeglichen) kann allenfalls eine EG10, Stufe 1 ohne Zulagen usw. sein. Volljuristen werden im ÖD (jedenfalls grundsätzlich) im hD beschäftigt (EG13 und aufwärts, wobei man regelmäßig/ je nach Behörde/ Geschäftsbereich als Volljurist auch nicht in Stufe 1 beginnt). Mit EG10 TVöD (= 45k brutto) verkauft man sich als Volljurist m.M.n. unter Wert (und das auch dann, wenn man 'nur' 2x ausreichend mitbringen sollte): Der gD (EG9 - EG12) ist für Bachelor- oder FH-Absolventen vorgesehen. Den Zugang zum gD oder Äquivalent hätte man also auch einfacher haben können..
06.07.2022, 13:44
(06.07.2022, 08:15)Gast321 schrieb:Es kommt wie immer darauf an. Ich habe während meines Verbesserungsversuches ein Jahr lang bei der Agentur für Arbeit in der Rechtsbehelfsstelle gearbeitet. Die Stelle war offiziell auch nur mit A10 bewertet. Das waren so 2300 netto zum Einstieg. Dafür wurde man dort aber mit Zulagen geradezu beworfen. Eigentlich alle dort hatten mindestens zwei (die erste gibt knapp 200 brutto, die zweite nochmal knapp 400 brutto, insgesamt also 600 brutto zusätzlich), aber es gibt noch mehr. Nach dem Verbesserungsversuch bin ich dann für E13 in der Landesverwaltung eingestiegen. Das hat sich inhaltlich zwar gelohnt, finanziell hab ich jetzt aber knapp 200€ weniger im Monat als vorher. Und das bei wesentlich mehr Aufwand und höherer Erfahrungsstufe.(05.07.2022, 22:22)Gast schrieb:(05.07.2022, 21:10)Gast schrieb: Also ich hab letztes Jahr bei einem Verband für 45k angefangen, keine Überstunden, max. 40 Stunden... gehaltsteigerung gibt es nach dem tvöd plus tariflichvertragliche anpassungen
Verband ist ja nicht gleich Verband - es wäre gut, wenn jeweils zumindest die Kategorie des Verbandes (AGV, Branche...) und weitere Daten zur Einordnung des Gehalts angegeben würden:
45k brutto nach TVöD (ggf. angeglichen) kann allenfalls eine EG10, Stufe 1 ohne Zulagen usw. sein. Volljuristen werden im ÖD (jedenfalls grundsätzlich) im hD beschäftigt (EG13 und aufwärts, wobei man regelmäßig/ je nach Behörde/ Geschäftsbereich als Volljurist auch nicht in Stufe 1 beginnt). Mit EG10 TVöD (= 45k brutto) verkauft man sich als Volljurist m.M.n. unter Wert (und das auch dann, wenn man 'nur' 2x ausreichend mitbringen sollte): Der gD (EG9 - EG12) ist für Bachelor- oder FH-Absolventen vorgesehen. Den Zugang zum gD oder Äquivalent hätte man also auch einfacher haben können..
Man sollte also nicht immer nur auf die Eingruppierung starren, sondern sich insgesamt angucken was rauskommt. Zumindest wenn es für einen persönlich relevant ist. Mir persönlich ist es wichtiger inhaltlich gefordert zu sein, aber die faktischen 25-Stunden Wochen hatten auch was für sich.
06.07.2022, 16:51
(06.07.2022, 08:15)Gast321 schrieb:(05.07.2022, 22:22)Gast schrieb:(05.07.2022, 21:10)Gast schrieb: Also ich hab letztes Jahr bei einem Verband für 45k angefangen, keine Überstunden, max. 40 Stunden... gehaltsteigerung gibt es nach dem tvöd plus tariflichvertragliche anpassungen
Verband ist ja nicht gleich Verband - es wäre gut, wenn jeweils zumindest die Kategorie des Verbandes (AGV, Branche...) und weitere Daten zur Einordnung des Gehalts angegeben würden:
45k brutto nach TVöD (ggf. angeglichen) kann allenfalls eine EG10, Stufe 1 ohne Zulagen usw. sein. Volljuristen werden im ÖD (jedenfalls grundsätzlich) im hD beschäftigt (EG13 und aufwärts, wobei man regelmäßig/ je nach Behörde/ Geschäftsbereich als Volljurist auch nicht in Stufe 1 beginnt). Mit EG10 TVöD (= 45k brutto) verkauft man sich als Volljurist m.M.n. unter Wert (und das auch dann, wenn man 'nur' 2x ausreichend mitbringen sollte): Der gD (EG9 - EG12) ist für Bachelor- oder FH-Absolventen vorgesehen. Den Zugang zum gD oder Äquivalent hätte man also auch einfacher haben können..
Die 45k brutto sind EG 12 - der Unterschied zu EG 13 ist in meinen Augen jetzt nicht so gravierend, wenn man dabei Arbeitsklima, keine Überstunden und kein krasser Leistungsdruck von oben mit berücksichtigt
08.07.2022, 18:00
(06.07.2022, 16:51)Gast schrieb:(06.07.2022, 08:15)Gast321 schrieb:(05.07.2022, 22:22)Gast schrieb:(05.07.2022, 21:10)Gast schrieb: Also ich hab letztes Jahr bei einem Verband für 45k angefangen, keine Überstunden, max. 40 Stunden... gehaltsteigerung gibt es nach dem tvöd plus tariflichvertragliche anpassungen
Verband ist ja nicht gleich Verband - es wäre gut, wenn jeweils zumindest die Kategorie des Verbandes (AGV, Branche...) und weitere Daten zur Einordnung des Gehalts angegeben würden:
45k brutto nach TVöD (ggf. angeglichen) kann allenfalls eine EG10, Stufe 1 ohne Zulagen usw. sein. Volljuristen werden im ÖD (jedenfalls grundsätzlich) im hD beschäftigt (EG13 und aufwärts, wobei man regelmäßig/ je nach Behörde/ Geschäftsbereich als Volljurist auch nicht in Stufe 1 beginnt). Mit EG10 TVöD (= 45k brutto) verkauft man sich als Volljurist m.M.n. unter Wert (und das auch dann, wenn man 'nur' 2x ausreichend mitbringen sollte): Der gD (EG9 - EG12) ist für Bachelor- oder FH-Absolventen vorgesehen. Den Zugang zum gD oder Äquivalent hätte man also auch einfacher haben können..
Die 45k brutto sind EG 12 - der Unterschied zu EG 13 ist in meinen Augen jetzt nicht so gravierend, wenn man dabei Arbeitsklima, keine Überstunden und kein krasser Leistungsdruck von oben mit berücksichtigt
Ich empfinde die Tätigkeit im Verband durchaus als anstrengender als eine Tätigkeit in einer gut organisierten Kanzlei.