06.07.2021, 08:42
Liebe Ref-Kollegen,
ich bin zum Ref. in eine Großstadt umgezogen. Wegen der teuren Mietpreise war meine Auswahl nicht besonders groß und ich habe eine günstigere Wohnung genommen. In dieser Stadt ist günstig immer noch teurer als andernorts ein Penthouse-Loft.
Schon in der ersten Nacht (damals noch im Lockdown) haben mir meine über mir wohnenden Nachbarn mit einer Hausparty angekündigt, was noch bevorsteht. Durch die schief eingesetzte Tür im Treppenhaus kriege ich alles mit, was so vor sich geht. Das Haus ist riesig und es wohnen entsprechend viele Parteien hier. Die ganze Nacht über ist Bewegung im Treppenhaus. Durch das Gepoltere schlafe ich erst um 2 Uhr nachts ein und wache zwischen 5 und 6 auf.
Ein noch größeres Problem als die Lautstärke, ist die extrem hohe Luftfeuchtigkeit in die Wohnung. Da man die Luft spürbar schneiden kann, habe ich mir einen Hygrometer angeschafft. Luftfeuchtigkeit beträgt stets zwischen 70 und 80%, nach dem Lüften geht es sofort wieder hoch. Schimmelbildung vorprogrammiert, falls es noch nicht soweit gekommen ist. Mittlerweile dusche ich kaum noch und koche gar nicht mehr in der Wohnung.
Ohne eine andere Bleibe zu haben, habe ich die Wohnung jetzt gekündigt (keine Mindestlaufzeit) und kann mich neben dem Ref. auf die Wohnungssuche in einer Großstadt machen. Was gibt es Besseres?
Unnötig, mich hier auszuheulen aber ich Suche nach Trost und Mitstreitern mit ähnlichen Erfahrungen.
Grüße von der armen Wurst :(
ich bin zum Ref. in eine Großstadt umgezogen. Wegen der teuren Mietpreise war meine Auswahl nicht besonders groß und ich habe eine günstigere Wohnung genommen. In dieser Stadt ist günstig immer noch teurer als andernorts ein Penthouse-Loft.
Schon in der ersten Nacht (damals noch im Lockdown) haben mir meine über mir wohnenden Nachbarn mit einer Hausparty angekündigt, was noch bevorsteht. Durch die schief eingesetzte Tür im Treppenhaus kriege ich alles mit, was so vor sich geht. Das Haus ist riesig und es wohnen entsprechend viele Parteien hier. Die ganze Nacht über ist Bewegung im Treppenhaus. Durch das Gepoltere schlafe ich erst um 2 Uhr nachts ein und wache zwischen 5 und 6 auf.
Ein noch größeres Problem als die Lautstärke, ist die extrem hohe Luftfeuchtigkeit in die Wohnung. Da man die Luft spürbar schneiden kann, habe ich mir einen Hygrometer angeschafft. Luftfeuchtigkeit beträgt stets zwischen 70 und 80%, nach dem Lüften geht es sofort wieder hoch. Schimmelbildung vorprogrammiert, falls es noch nicht soweit gekommen ist. Mittlerweile dusche ich kaum noch und koche gar nicht mehr in der Wohnung.
Ohne eine andere Bleibe zu haben, habe ich die Wohnung jetzt gekündigt (keine Mindestlaufzeit) und kann mich neben dem Ref. auf die Wohnungssuche in einer Großstadt machen. Was gibt es Besseres?
Unnötig, mich hier auszuheulen aber ich Suche nach Trost und Mitstreitern mit ähnlichen Erfahrungen.
Grüße von der armen Wurst :(
06.07.2021, 08:44
Gott bewahre, 3 Monate kann sehr knapp werden.
06.07.2021, 09:45
Immerhin machst du Nägel mit Köpfen. Die meisten würden halt lieber rumheulen und da weiter wohnen bleiben. Nichtjuristen würden vermutlich erst mal versuchen dagegen vorzugehen und sich an den Mieterschutzbund wenden, was bei so was ja aussichtslos ist.
Viel Glück bei der Wohnungssuche. Vielleicht schaust du dich in weniger beliebten Bezirken um, wo die Omas um halb 10 zur Sparkasse gehen, um sich am Schalter Geld für den Tag abzuheben und Kleingeld einzahlen.
Viel Glück bei der Wohnungssuche. Vielleicht schaust du dich in weniger beliebten Bezirken um, wo die Omas um halb 10 zur Sparkasse gehen, um sich am Schalter Geld für den Tag abzuheben und Kleingeld einzahlen.
06.07.2021, 10:08
(06.07.2021, 09:45)omnimodo schrieb: Immerhin machst du Nägel mit Köpfen. Die meisten würden halt lieber rumheulen und da weiter wohnen bleiben. Nichtjuristen würden vermutlich erst mal versuchen dagegen vorzugehen und sich an den Mieterschutzbund wenden, was bei so was ja aussichtslos ist.
Viel Glück bei der Wohnungssuche. Vielleicht schaust du dich in weniger beliebten Bezirken um, wo die Omas um halb 10 zur Sparkasse gehen, um sich am Schalter Geld für den Tag abzuheben und Kleingeld einzahlen.
So ein Bezirk ist mein feuchter Traum. Und ja, ich habe im Studium begleitend in einer Kanzlei gearbeitet. Bis auf in wirklich eindeutigen Fällen sind Klagen auf Minderung etc. in der Tat recht aussichtslos. Mir bringt es außerdem nichts für 80% der Miete in einer weiterhin gammligen Bleibe zu Hausen… Immerhin ist die Nachbarin süß
06.07.2021, 12:40
Tja. Wohnen ist DAS Problem der Bevölkerung, zum Glück packts keiner wirklich an.
06.07.2021, 13:19
Viel Glück bei der Wohnungssuche. Wenn du jung bist kannst du vllt in eine WG ziehen.
Ich habe im Ref in einer 10 qm Wohnung in Paris gewohnt. Die Wände waren dünn und man konnte ganze Unterhaltungen und dämliches Gelächter von der Nachbarwohnung hören. Im Gang war eine Toilette für Zimmer ohne Bad, wo man dann die Pissgeräusche in voller Lautstärke hören konnte.
Nichts kann so schlimm sein wie das. In einer anderen Station konnte man dann jeden Tag Pornogeräusche aus einer Nachbarwohnung hören und in einer anderen wiederum eine verkappte Musikerin, die den ganzen Tag Gitarre gespielt und gesungen hat und Kindergeheule ab morgens um 5.
Ich bin jeweils da wohnen geblieben, weil es nur wenige Monate war. Kleine Wohnungen und im Altbau sind besonders hellhörig.
Guck mal bei Wohngesellschaften. Mit Refeinkommen hast du auch vllt Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein und kannst da was wegen Dringlichkeit beantragen.
Ich habe im Ref in einer 10 qm Wohnung in Paris gewohnt. Die Wände waren dünn und man konnte ganze Unterhaltungen und dämliches Gelächter von der Nachbarwohnung hören. Im Gang war eine Toilette für Zimmer ohne Bad, wo man dann die Pissgeräusche in voller Lautstärke hören konnte.
Nichts kann so schlimm sein wie das. In einer anderen Station konnte man dann jeden Tag Pornogeräusche aus einer Nachbarwohnung hören und in einer anderen wiederum eine verkappte Musikerin, die den ganzen Tag Gitarre gespielt und gesungen hat und Kindergeheule ab morgens um 5.
Ich bin jeweils da wohnen geblieben, weil es nur wenige Monate war. Kleine Wohnungen und im Altbau sind besonders hellhörig.
Guck mal bei Wohngesellschaften. Mit Refeinkommen hast du auch vllt Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein und kannst da was wegen Dringlichkeit beantragen.
06.07.2021, 13:24
06.07.2021, 13:24
In solch überteuerten Städten gibt es des häufiger auch WG mit Berufstätigen Leuten...Vlt. so als Typ, denn die stehen früh auf und müssen zur Arbeit.
06.07.2021, 15:41
(06.07.2021, 12:40)HerrKules schrieb: Tja. Wohnen ist DAS Problem der Bevölkerung, zum Glück packts keiner wirklich an.
Im Gegenteil. Die Politik schafft sogar ein regelrechtes Anreizprogramm, den Wohnungsmarkt leerzukaufen und zu überteuerten Preisen zu vermieten.
- Null/Negativzinspolitik -> Um das Geld nicht auf dem Festgeldkonto verschwinden zu lassen, kaufen Boomer und Rentner Wohnungen und Häuser, was die Kaufpreise in die Höhe treibt. Kredite gibt es quasi kostenlos. Mit den Kaufpreisen gehen auch die Mietpreise hoch.
- Mietpreisbremsen (ungeachtet ihrer fraglichen Wirksamkeit) werden nicht geprüft bzw. ein Fehlverhalten nicht sanktioniert.
- Ungenügend ausgebaute Öffis machen das Pendeln ortsabhängig unzumutbar. In meinem Studienort habe ich in einem Randbezirk gewohnt. 45 Minuten mit Bus und Bahn zur Uni, 10 Minuten mit dem Auto.
Durch eine Wohnung wird man in allenfalls 5 Minuten durchgeschleust und hängt anschließend in einem Dauermietvertrag.
Ich frage mich, warum es bei Mietverträgen kein 14-tägiges Widerrufsrecht gibt. Wegen der hohen "Switching-Costs" in Form eines Umzuges und Suche einer neuen Wohnung wird man ohnehin nur bei erheblichem Mängeln umziehen. Zudem kann man die Beschaffenheit einer Wohnung erst halbwegs zuverlässig abschätzen, nachdem man einige oder mehrere Nächte darin übernachtet hat.
- Wer einen Politiker kennt, gerne mal weiter geben.
Ansonsten danke für die Story über die Wohnung in Paris :D - Für solche Geschichten habe ich den Thread gestartet.
06.07.2021, 16:12
(06.07.2021, 15:41)Arme Wurst schrieb:(06.07.2021, 12:40)HerrKules schrieb: Tja. Wohnen ist DAS Problem der Bevölkerung, zum Glück packts keiner wirklich an.
Im Gegenteil. Die Politik schafft sogar ein regelrechtes Anreizprogramm, den Wohnungsmarkt leerzukaufen und zu überteuerten Preisen zu vermieten.
Am lustigsten finde ich, dass man beim Kauf eines Kugelschreibers auf Amazon ein 14-31 tägiges Widerrufsrecht hat.
- Null/Negativzinspolitik -> Um das Geld nicht auf dem Festgeldkonto verschwinden zu lassen, kaufen Boomer und Rentner Wohnungen und Häuser, was die Kaufpreise in die Höhe treibt. Kredite gibt es quasi kostenlos. Mit den Kaufpreisen gehen auch die Mietpreise hoch.
- Mietpreisbremsen (ungeachtet ihrer fraglichen Wirksamkeit) werden nicht geprüft bzw. ein Fehlverhalten nicht sanktioniert.
- Ungenügend ausgebaute Öffis machen das Pendeln ortsabhängig unzumutbar. In meinem Studienort habe ich in einem Randbezirk gewohnt. 45 Minuten mit Bus und Bahn zur Uni, 10 Minuten mit dem Auto.
Durch eine Wohnung wird man in allenfalls 5 Minuten durchgeschleust und hängt anschließend in einem Dauermietvertrag.
Ich frage mich, warum es bei Mietverträgen kein 14-tägiges Widerrufsrecht gibt. Wegen der hohen "Switching-Costs" in Form eines Umzuges und Suche einer neuen Wohnung wird man ohnehin nur bei erheblichem Mängeln umziehen. Zudem kann man die Beschaffenheit einer Wohnung erst halbwegs zuverlässig abschätzen, nachdem man einige oder mehrere Nächte darin übernachtet hat.
- Wer einen Politiker kennt, gerne mal weiter geben.
Ansonsten danke für die Story über die Wohnung in Paris :D - Für solche Geschichten habe ich den Thread gestartet.
Ich halte es für unzumutbar, jemanden in mein Eigentum einziehen zu lassen, welcher nach kurzer Zeit wieder aus dem Vertrag kommen kann, sodass ich Leerstand und Mietausfall habe bis ich den Nächsten gefunden habe, der meine Wohnung probewohnt und dann wieder widerrufen kann.