05.07.2021, 23:59
Kanzleien wie Taylor Wessing konkurrieren halt auch nicht mit Latham um Bewerber.
Bei den T4 Kanzleien wird sich denke ich nichts ändern, mglw werden die Notenanforderungen minimal gesenkt.
Bei den T4 Kanzleien wird sich denke ich nichts ändern, mglw werden die Notenanforderungen minimal gesenkt.
06.07.2021, 00:03
(05.07.2021, 23:50)Gast schrieb:(05.07.2021, 23:37)Gast schrieb:(05.07.2021, 16:53)Insider schrieb: Ich schätze auch dass aus dem MC da mitgezogen wird. (Vermutlich legt Freshfields oder Linklaters vor) Ich kann mir aber irgendwie schwer vorstellen, dass die direkt den Schritt auf 145k mitgehen. Ich sehe da höchstens 140k. Und in den MC Kanzleien gibt es ja bislang zumindest ganz am Anfang keine Boni. Das Paket das LW da anbietet wird in meinen Augen also erstmal von keiner anderen MC Kanzlei oder auch HM/GL geschlagen
Viel spannender wird aber sein was beispielsweise CMS macht wenn der MC wirklich nachziehen sollte. Füllen die das Vakuum aus und ziehen auf 120k oder zumindest 110k nach? Gab es hier nicht letztens ohnehin das Gerücht, dass CMS kurz vor einer Erhöhung steht?
Finde ich auch interessant, was dann bei Kanzleien wie CMS, Taylor Wessing, Noerr oder Heuking passiert, wo in vielen Praxisgruppen häufig auch extrem viel gearbeitet wird. Eigentlich müssen sie sann erhöhen, um die Lücke nicht zu groß werden zu lassen. Und am Ende zahlen alle mehr und im Verhältnis der Kanzleien zueinander hat sich nichts geändert, nur das Gesamtniveau der Gehälter ist höher. Immer wieder erstaunlich, dass den Kanzleien nichts anderes einfällt, als Gehälter zu erhöhen...
Was sollen sie sonst machen ? Erfolgshonorare vereinbaren, damit man weniger arbeitet? Come on …
Naja, die erste Kanzlei, die es ernsthaft schafft, bei ordentlichem Gehalt eine wirklich gute Work Life Balance sicherzustellen, hat aus meiner Sicht einen echten Wettbewerbsvorteil. Und kommt mir nicht, dass das nicht möglich wäre. Sicher ist das nicht einfach und erfordert ein echtes Umdenken und wirkliches Wollen einer solchen fast schon Revolution. Daran dürfte es bisher schon im Ansatz scheitern und dann ist es eben doch einfacher, es erstmal mit den alten Mustern (mehr Gehalt) zu versuchen.
06.07.2021, 00:08
(05.07.2021, 23:58)Gast schrieb:(05.07.2021, 23:37)Gast schrieb:(05.07.2021, 16:53)Insider schrieb: Ich schätze auch dass aus dem MC da mitgezogen wird. (Vermutlich legt Freshfields oder Linklaters vor) Ich kann mir aber irgendwie schwer vorstellen, dass die direkt den Schritt auf 145k mitgehen. Ich sehe da höchstens 140k. Und in den MC Kanzleien gibt es ja bislang zumindest ganz am Anfang keine Boni. Das Paket das LW da anbietet wird in meinen Augen also erstmal von keiner anderen MC Kanzlei oder auch HM/GL geschlagen
Viel spannender wird aber sein was beispielsweise CMS macht wenn der MC wirklich nachziehen sollte. Füllen die das Vakuum aus und ziehen auf 120k oder zumindest 110k nach? Gab es hier nicht letztens ohnehin das Gerücht, dass CMS kurz vor einer Erhöhung steht?
Finde ich auch interessant, was dann bei Kanzleien wie CMS, Taylor Wessing, Noerr oder Heuking passiert, wo in vielen Praxisgruppen häufig auch extrem viel gearbeitet wird. Eigentlich müssen sie sann erhöhen, um die Lücke nicht zu groß werden zu lassen. Und am Ende zahlen alle mehr und im Verhältnis der Kanzleien zueinander hat sich nichts geändert, nur das Gesamtniveau der Gehälter ist höher. Immer wieder erstaunlich, dass den Kanzleien nichts anderes einfällt, als Gehälter zu erhöhen...
Und das soll jetzt schlecht sein? Das ist dieses Wettbewerb. Hier mal in seiner Reinform und schön ansehlich zu Gunsten der Verbraucher = Arbeitnehmer.
Nö, warum sollte das schlecht sein? Nur sehr unkreativ. Das Gehalt ist halt nur ein Faktor, wenn auch einer, der einfach zu vergleichen ist. Aber Apple hat ja auch nicht einfach eine Nokia oder Alcatel Kopie zum billigeren Preis in den Wettbewerb geworfen, sondern stattdessen das iPhone erfunden. Wettbewerb kann halt über verschiedene Faktoren funktionieren, nicht nur über den Preis.
06.07.2021, 00:14
(05.07.2021, 23:27)Gast schrieb:(05.07.2021, 22:57)Gast schrieb:(05.07.2021, 17:46)Gast schrieb:(05.07.2021, 17:00)Gast schrieb:(05.07.2021, 16:57)Gast schrieb: Denkt ihr, dass die anderen US-Kanzleien auch nachziehen werden? Hatte vor kurzem gehört, dass einige Kosten sparen wollen, aber eigentlich müssen sie ja bei den Gehältern mitgehen.
Die Amis (KE, Milbank, SC, Willkie) liegen doch schon alle kräftig drüber.
Cleary zum Beispiel nicht. Kommt womöglich noch.
Cleary ist in Deutschland leider zu unrentabel, als dass die sich das leisten könnten.
Warum sind die im Gegensatz zu den anderen Buden unrentabel und warum gibt es die dann hier?
Könnte mir gut vorstellen, dass Cleary trotzdem für die Associates erhöht, das macht den Kohl nicht fett. Weltweiter Lockstep bei Partnerentnahmen + schlechte deutsche Stundensätze ist das viel größere Problem.
Wenn es Aufsteiger wie Latham oder Kirkland gibt, muss es auch Absteiger im Markt geben. Mit Ausnahme von Kartellrecht ist Cleary in D in keinem Rechtsgebiet mehr hoch gerankt, reduziert seit Jahren die Anzahl der Partner in D und es gibt immer nocht mehr Partner mit > 60 Jahren als Partner mit < 50 Jahren... Wäre mega, wenn sie das Ruder noch rumreißen könnten, weil es echt ein cooler Laden ist...
06.07.2021, 00:29
(06.07.2021, 00:14)Gast schrieb:(05.07.2021, 23:27)Gast schrieb:(05.07.2021, 22:57)Gast schrieb:(05.07.2021, 17:46)Gast schrieb:(05.07.2021, 17:00)Gast schrieb: Die Amis (KE, Milbank, SC, Willkie) liegen doch schon alle kräftig drüber.
Cleary zum Beispiel nicht. Kommt womöglich noch.
Cleary ist in Deutschland leider zu unrentabel, als dass die sich das leisten könnten.
Warum sind die im Gegensatz zu den anderen Buden unrentabel und warum gibt es die dann hier?
Könnte mir gut vorstellen, dass Cleary trotzdem für die Associates erhöht, das macht den Kohl nicht fett. Weltweiter Lockstep bei Partnerentnahmen + schlechte deutsche Stundensätze ist das viel größere Problem.
Wenn es Aufsteiger wie Latham oder Kirkland gibt, muss es auch Absteiger im Markt geben. Mit Ausnahme von Kartellrecht ist Cleary in D in keinem Rechtsgebiet mehr hoch gerankt, reduziert seit Jahren die Anzahl der Partner in D und es gibt immer nocht mehr Partner mit > 60 Jahren als Partner mit < 50 Jahren... Wäre mega, wenn sie das Ruder noch rumreißen könnten, weil es echt ein cooler Laden ist...
Der UBT 2020 ist ja bei Cleary für DE eigentlich solide (knapp unter 1mio). Klar, die sind jetzt nicht in der Spitzengruppe mit SC, QE, Wilkie und Weil mit dabei. Aber dass die Lockstep-Partnerentnahmen das alles auffressen ist dann doch überraschend.
06.07.2021, 00:43
(06.07.2021, 00:03)Gast schrieb:(05.07.2021, 23:50)Gast schrieb:(05.07.2021, 23:37)Gast schrieb:(05.07.2021, 16:53)Insider schrieb: Ich schätze auch dass aus dem MC da mitgezogen wird. (Vermutlich legt Freshfields oder Linklaters vor) Ich kann mir aber irgendwie schwer vorstellen, dass die direkt den Schritt auf 145k mitgehen. Ich sehe da höchstens 140k. Und in den MC Kanzleien gibt es ja bislang zumindest ganz am Anfang keine Boni. Das Paket das LW da anbietet wird in meinen Augen also erstmal von keiner anderen MC Kanzlei oder auch HM/GL geschlagen
Viel spannender wird aber sein was beispielsweise CMS macht wenn der MC wirklich nachziehen sollte. Füllen die das Vakuum aus und ziehen auf 120k oder zumindest 110k nach? Gab es hier nicht letztens ohnehin das Gerücht, dass CMS kurz vor einer Erhöhung steht?
Finde ich auch interessant, was dann bei Kanzleien wie CMS, Taylor Wessing, Noerr oder Heuking passiert, wo in vielen Praxisgruppen häufig auch extrem viel gearbeitet wird. Eigentlich müssen sie sann erhöhen, um die Lücke nicht zu groß werden zu lassen. Und am Ende zahlen alle mehr und im Verhältnis der Kanzleien zueinander hat sich nichts geändert, nur das Gesamtniveau der Gehälter ist höher. Immer wieder erstaunlich, dass den Kanzleien nichts anderes einfällt, als Gehälter zu erhöhen...
Was sollen sie sonst machen ? Erfolgshonorare vereinbaren, damit man weniger arbeitet? Come on …
Naja, die erste Kanzlei, die es ernsthaft schafft, bei ordentlichem Gehalt eine wirklich gute Work Life Balance sicherzustellen, hat aus meiner Sicht einen echten Wettbewerbsvorteil. Und kommt mir nicht, dass das nicht möglich wäre. Sicher ist das nicht einfach und erfordert ein echtes Umdenken und wirkliches Wollen einer solchen fast schon Revolution. Daran dürfte es bisher schon im Ansatz scheitern und dann ist es eben doch einfacher, es erstmal mit den alten Mustern (mehr Gehalt) zu versuchen.
Denke ich auch. Viel Geld, Obstkörbe und gratis Getränke aus dem Cola Kühlschrank sind die Leier seit Jahren, flankiert von Vergünstigungen bei Fitness First (wo dann eh keiner Zeit für hat) etc. Irgendwie nicht mehr am Puls der Zeit.
Solange so Programme wie YourLink von Linklaters nur so halbseiden auf dem Papier existieren, wird das nichts.
Statt einen Associate für 140k und 60h Wochen stellt zwei Leute zu 70k und 32h 4 Tage Woche ein. Garantiert lockt das gute Leute, die aufgrund von Work Life Balance Gesichtspunkten von der GK Abstand nehmen. Die Arbeit wird vermutlich besser erledigt, die Mehrheit der Leute sind motivierter und konzentrierter etc.
Netter Nebeneffekt von so einem Umschwenken wäre auch, dass MKs vermutlich nicht mehr so durchkommen würden mit ihrer Unverhältnismäßigkeit hinsichtlich geforderte Stunden und Vergütung. Auch die Justiz würde das vor Herausforderungen stellen, unterm Strich für alle Absolventen massig Vorteile.
Wer weiß, wenn die vom EuGH geforderte Zeiterfassung bei Unternehmen auch für Associates in Kanzleien kommt, vielleicht gibt es dann endlich den notwendigen Ruck im System. Hoffen darf man ja noch.
06.07.2021, 01:36
(06.07.2021, 00:43)Gast1278 schrieb:Hört sich gut an. Funktioniert aber in den meisten Praxisgruppen leider nicht. Zumal es einen Bedarf gibt, dass a) auch zu Unzeiten Arbeit erledigt wird und b) dies im Einzelfall sehr kurzfristig erfolgen muss und c) eine entsprechende Erwartungshaltung der Mandanten besteht. Wie stellt man sich den 4-Tages-Vorschlag vor? Ab 19 Uhr ist kein Associate mehr da und am Montag und Freitag ist jeweils nur die halbe Belegschaft anwesend? Gleichwohl wagt sich diese Kanzlei zu Pitches um große Transaktionen?(06.07.2021, 00:03)Gast schrieb:(05.07.2021, 23:50)Gast schrieb:(05.07.2021, 23:37)Gast schrieb:(05.07.2021, 16:53)Insider schrieb: Ich schätze auch dass aus dem MC da mitgezogen wird. (Vermutlich legt Freshfields oder Linklaters vor) Ich kann mir aber irgendwie schwer vorstellen, dass die direkt den Schritt auf 145k mitgehen. Ich sehe da höchstens 140k. Und in den MC Kanzleien gibt es ja bislang zumindest ganz am Anfang keine Boni. Das Paket das LW da anbietet wird in meinen Augen also erstmal von keiner anderen MC Kanzlei oder auch HM/GL geschlagen
Viel spannender wird aber sein was beispielsweise CMS macht wenn der MC wirklich nachziehen sollte. Füllen die das Vakuum aus und ziehen auf 120k oder zumindest 110k nach? Gab es hier nicht letztens ohnehin das Gerücht, dass CMS kurz vor einer Erhöhung steht?
Finde ich auch interessant, was dann bei Kanzleien wie CMS, Taylor Wessing, Noerr oder Heuking passiert, wo in vielen Praxisgruppen häufig auch extrem viel gearbeitet wird. Eigentlich müssen sie sann erhöhen, um die Lücke nicht zu groß werden zu lassen. Und am Ende zahlen alle mehr und im Verhältnis der Kanzleien zueinander hat sich nichts geändert, nur das Gesamtniveau der Gehälter ist höher. Immer wieder erstaunlich, dass den Kanzleien nichts anderes einfällt, als Gehälter zu erhöhen...
Was sollen sie sonst machen ? Erfolgshonorare vereinbaren, damit man weniger arbeitet? Come on …
Naja, die erste Kanzlei, die es ernsthaft schafft, bei ordentlichem Gehalt eine wirklich gute Work Life Balance sicherzustellen, hat aus meiner Sicht einen echten Wettbewerbsvorteil. Und kommt mir nicht, dass das nicht möglich wäre. Sicher ist das nicht einfach und erfordert ein echtes Umdenken und wirkliches Wollen einer solchen fast schon Revolution. Daran dürfte es bisher schon im Ansatz scheitern und dann ist es eben doch einfacher, es erstmal mit den alten Mustern (mehr Gehalt) zu versuchen.
Denke ich auch. Viel Geld, Obstkörbe und gratis Getränke aus dem Cola Kühlschrank sind die Leier seit Jahren, flankiert von Vergünstigungen bei Fitness First (wo dann eh keiner Zeit für hat) etc. Irgendwie nicht mehr am Puls der Zeit.
Solange so Programme wie YourLink von Linklaters nur so halbseiden auf dem Papier existieren, wird das nichts.
Statt einen Associate für 140k und 60h Wochen stellt zwei Leute zu 70k und 32h 4 Tage Woche ein. Garantiert lockt das gute Leute, die aufgrund von Work Life Balance Gesichtspunkten von der GK Abstand nehmen. Die Arbeit wird vermutlich besser erledigt, die Mehrheit der Leute sind motivierter und konzentrierter etc.
Netter Nebeneffekt von so einem Umschwenken wäre auch, dass MKs vermutlich nicht mehr so durchkommen würden mit ihrer Unverhältnismäßigkeit hinsichtlich geforderte Stunden und Vergütung. Auch die Justiz würde das vor Herausforderungen stellen, unterm Strich für alle Absolventen massig Vorteile.
Wer weiß, wenn die vom EuGH geforderte Zeiterfassung bei Unternehmen auch für Associates in Kanzleien kommt, vielleicht gibt es dann endlich den notwendigen Ruck im System. Hoffen darf man ja noch.
Denkbar wären allenfalls einzelne Teammitglieder mit festen Arbeitszeiten. Worüber man reden kann, wären Auszeiten zwischen einzelnen arbeitsintensiven Blöcken. Aber an der Flexibilität der Mehrheit führt kein Weg vorbei. Das ist allerdings bekanntlich kein Alleinstellungsmerkmal der GK, sondern betrifft auch alle anderen Anwälte.
06.07.2021, 01:42
Zitat:Statt einen Associate für 140k und 60h Wochen stellt zwei Leute zu 70k und 32h 4 Tage Woche ein. Garantiert lockt das gute Leute, die aufgrund von Work Life Balance Gesichtspunkten von der GK Abstand nehmen. Die Arbeit wird vermutlich besser erledigt, die Mehrheit der Leute sind motivierter und konzentrierter etc.
Dann brauchts du aber doppelt so viele (gute) Bewerber, wärhend die idealtypisch anvisierten VB/VB/Dr/LLM-Bewerber schon jetzt nicht die Tür einrennen. Tendenziell sinkt dann das durchschnittliche Qualitätsniveau der Bearbeiter eines Mandats.
Du brauchst mehr Büroräume, mehr Technik und plötzlich auch zwei Mitgliedschaften bei FitnessFirst (warum ist es eigentlich immer FitnessFirst?).
Doppelt so hohes Risiko, dass einer ausfällt. Arbeiten alle anderen schon auf Anschlag, dann kann da auch keiner einspringen.
Die Koordinierungen zwischen den beiden frisst Zeit.
Viele Köche verderben den Brei.
Hat alles seine Vor- und Nachteile. Die gegenwärtige Strategie der GKs bewährt sich ja offenbar.
06.07.2021, 07:18
(06.07.2021, 01:36)Gast schrieb:(06.07.2021, 00:43)Gast1278 schrieb:Hört sich gut an. Funktioniert aber in den meisten Praxisgruppen leider nicht. Zumal es einen Bedarf gibt, dass a) auch zu Unzeiten Arbeit erledigt wird und b) dies im Einzelfall sehr kurzfristig erfolgen muss und c) eine entsprechende Erwartungshaltung der Mandanten besteht. Wie stellt man sich den 4-Tages-Vorschlag vor? Ab 19 Uhr ist kein Associate mehr da und am Montag und Freitag ist jeweils nur die halbe Belegschaft anwesend? Gleichwohl wagt sich diese Kanzlei zu Pitches um große Transaktionen?(06.07.2021, 00:03)Gast schrieb:(05.07.2021, 23:50)Gast schrieb:(05.07.2021, 23:37)Gast schrieb: Finde ich auch interessant, was dann bei Kanzleien wie CMS, Taylor Wessing, Noerr oder Heuking passiert, wo in vielen Praxisgruppen häufig auch extrem viel gearbeitet wird. Eigentlich müssen sie sann erhöhen, um die Lücke nicht zu groß werden zu lassen. Und am Ende zahlen alle mehr und im Verhältnis der Kanzleien zueinander hat sich nichts geändert, nur das Gesamtniveau der Gehälter ist höher. Immer wieder erstaunlich, dass den Kanzleien nichts anderes einfällt, als Gehälter zu erhöhen...
Was sollen sie sonst machen ? Erfolgshonorare vereinbaren, damit man weniger arbeitet? Come on …
Naja, die erste Kanzlei, die es ernsthaft schafft, bei ordentlichem Gehalt eine wirklich gute Work Life Balance sicherzustellen, hat aus meiner Sicht einen echten Wettbewerbsvorteil. Und kommt mir nicht, dass das nicht möglich wäre. Sicher ist das nicht einfach und erfordert ein echtes Umdenken und wirkliches Wollen einer solchen fast schon Revolution. Daran dürfte es bisher schon im Ansatz scheitern und dann ist es eben doch einfacher, es erstmal mit den alten Mustern (mehr Gehalt) zu versuchen.
Denke ich auch. Viel Geld, Obstkörbe und gratis Getränke aus dem Cola Kühlschrank sind die Leier seit Jahren, flankiert von Vergünstigungen bei Fitness First (wo dann eh keiner Zeit für hat) etc. Irgendwie nicht mehr am Puls der Zeit.
Solange so Programme wie YourLink von Linklaters nur so halbseiden auf dem Papier existieren, wird das nichts.
Statt einen Associate für 140k und 60h Wochen stellt zwei Leute zu 70k und 32h 4 Tage Woche ein. Garantiert lockt das gute Leute, die aufgrund von Work Life Balance Gesichtspunkten von der GK Abstand nehmen. Die Arbeit wird vermutlich besser erledigt, die Mehrheit der Leute sind motivierter und konzentrierter etc.
Netter Nebeneffekt von so einem Umschwenken wäre auch, dass MKs vermutlich nicht mehr so durchkommen würden mit ihrer Unverhältnismäßigkeit hinsichtlich geforderte Stunden und Vergütung. Auch die Justiz würde das vor Herausforderungen stellen, unterm Strich für alle Absolventen massig Vorteile.
Wer weiß, wenn die vom EuGH geforderte Zeiterfassung bei Unternehmen auch für Associates in Kanzleien kommt, vielleicht gibt es dann endlich den notwendigen Ruck im System. Hoffen darf man ja noch.
Denkbar wären allenfalls einzelne Teammitglieder mit festen Arbeitszeiten. Worüber man reden kann, wären Auszeiten zwischen einzelnen arbeitsintensiven Blöcken. Aber an der Flexibilität der Mehrheit führt kein Weg vorbei. Das ist allerdings bekanntlich kein Alleinstellungsmerkmal der GK, sondern betrifft auch alle anderen Anwälte.
Naja man könnte ja auch in GKen Schichtdienst einführen, wie bei Aldi oder so.
Aber das Problem ist, dass mit der hohen Arbeitszeit ein gewisser Nimbus verknüpft ist. Mit entspannten Arbeitszeiten könnte das ja auf einmal jeder.
So richtig ausgeruht muss man für document/email Review nicht sein. In erster Linie sind Associates in ner GK halt dafür da, abrechenbare Stunden zu produzieren und nicht um Gutachten mit wissenschaftlichem Anspruch zu schreiben (so zumindest meine Erfahrung)...
Aber schön wäre es. Ich hoffe da auch auf die Umsetzung des EuGH Urteils. Anwaltsberuf mit Stempeln fänd ich super.
06.07.2021, 07:46
Die meisten Aufgaben in einer GK kann man nicht einfach durch zwei teilen. Außer natürlich die stupide DD Arbeit der M&A Jungs.