06.07.2021, 08:55
Eigentlich ist das doch erschreckend, wie wenig dir uns zahlen Wer erinnert sich nicht noch an die alte "Drittelregel"? 1/3 vom Umsatz für den angestellten Anwalt, 1/3 für sonstige Kosten und 1/3 für den Partner. Bei einem Umsatz pro Berufsträger von 1 Mio. sollte es mindestens 300k für die First-Years geben.
Ne, Spaß beiseite. Vergleichen mit anderen Studiengängen stehen wir gut da. Die Wiwis gehen in die UB oder ins IB und arbeiten dort genauso viel wie wir in der GK und die bekommen nicht mal die Hälfte als Einstiegsgehalt
Ne, Spaß beiseite. Vergleichen mit anderen Studiengängen stehen wir gut da. Die Wiwis gehen in die UB oder ins IB und arbeiten dort genauso viel wie wir in der GK und die bekommen nicht mal die Hälfte als Einstiegsgehalt
06.07.2021, 09:00
ich hab 1/6 in der KK bekommen. Bin dann schnell gewechselt
06.07.2021, 09:16
(06.07.2021, 07:18)DMOWMYH schrieb:(06.07.2021, 01:36)Gast schrieb:(06.07.2021, 00:43)Gast1278 schrieb:Hört sich gut an. Funktioniert aber in den meisten Praxisgruppen leider nicht. Zumal es einen Bedarf gibt, dass a) auch zu Unzeiten Arbeit erledigt wird und b) dies im Einzelfall sehr kurzfristig erfolgen muss und c) eine entsprechende Erwartungshaltung der Mandanten besteht. Wie stellt man sich den 4-Tages-Vorschlag vor? Ab 19 Uhr ist kein Associate mehr da und am Montag und Freitag ist jeweils nur die halbe Belegschaft anwesend? Gleichwohl wagt sich diese Kanzlei zu Pitches um große Transaktionen?(06.07.2021, 00:03)Gast schrieb:(05.07.2021, 23:50)Gast schrieb: Was sollen sie sonst machen ? Erfolgshonorare vereinbaren, damit man weniger arbeitet? Come on …
Naja, die erste Kanzlei, die es ernsthaft schafft, bei ordentlichem Gehalt eine wirklich gute Work Life Balance sicherzustellen, hat aus meiner Sicht einen echten Wettbewerbsvorteil. Und kommt mir nicht, dass das nicht möglich wäre. Sicher ist das nicht einfach und erfordert ein echtes Umdenken und wirkliches Wollen einer solchen fast schon Revolution. Daran dürfte es bisher schon im Ansatz scheitern und dann ist es eben doch einfacher, es erstmal mit den alten Mustern (mehr Gehalt) zu versuchen.
Denke ich auch. Viel Geld, Obstkörbe und gratis Getränke aus dem Cola Kühlschrank sind die Leier seit Jahren, flankiert von Vergünstigungen bei Fitness First (wo dann eh keiner Zeit für hat) etc. Irgendwie nicht mehr am Puls der Zeit.
Solange so Programme wie YourLink von Linklaters nur so halbseiden auf dem Papier existieren, wird das nichts.
Statt einen Associate für 140k und 60h Wochen stellt zwei Leute zu 70k und 32h 4 Tage Woche ein. Garantiert lockt das gute Leute, die aufgrund von Work Life Balance Gesichtspunkten von der GK Abstand nehmen. Die Arbeit wird vermutlich besser erledigt, die Mehrheit der Leute sind motivierter und konzentrierter etc.
Netter Nebeneffekt von so einem Umschwenken wäre auch, dass MKs vermutlich nicht mehr so durchkommen würden mit ihrer Unverhältnismäßigkeit hinsichtlich geforderte Stunden und Vergütung. Auch die Justiz würde das vor Herausforderungen stellen, unterm Strich für alle Absolventen massig Vorteile.
Wer weiß, wenn die vom EuGH geforderte Zeiterfassung bei Unternehmen auch für Associates in Kanzleien kommt, vielleicht gibt es dann endlich den notwendigen Ruck im System. Hoffen darf man ja noch.
Denkbar wären allenfalls einzelne Teammitglieder mit festen Arbeitszeiten. Worüber man reden kann, wären Auszeiten zwischen einzelnen arbeitsintensiven Blöcken. Aber an der Flexibilität der Mehrheit führt kein Weg vorbei. Das ist allerdings bekanntlich kein Alleinstellungsmerkmal der GK, sondern betrifft auch alle anderen Anwälte.
Naja man könnte ja auch in GKen Schichtdienst einführen, wie bei Aldi oder so.
Aber das Problem ist, dass mit der hohen Arbeitszeit ein gewisser Nimbus verknüpft ist. Mit entspannten Arbeitszeiten könnte das ja auf einmal jeder.
So richtig ausgeruht muss man für document/email Review nicht sein. In erster Linie sind Associates in ner GK halt dafür da, abrechenbare Stunden zu produzieren und nicht um Gutachten mit wissenschaftlichem Anspruch zu schreiben (so zumindest meine Erfahrung)...
Aber schön wäre es. Ich hoffe da auch auf die Umsetzung des EuGH Urteils. Anwaltsberuf mit Stempeln fänd ich super.
Da draußen gibt es mehr als genug Leute, die Bock auf den aktuellen Deal haben. Viel arbeiten - viel verdienen. Die sich mit der jeweiligen GK freiwillig auf genau so einen Deal einigen.
Wieso in aller Welt brauchen diese Leute jetzt einen Spielverderber, der meint ihnen erklären zu müssen, dass sie nicht so viel arbeiten dürfen? Wir sind erwachsene Menschen, lasst uns doch einfach in Ruhe unser Ding machen. Man muss doch nicht jeden Mist hier totregulieren, lasst uns doch noch wenigstens das bisschen Vertragsfreiheit.
06.07.2021, 09:25
Bin in einer 100k GK und überlege ernsthaft nächstes Jahr zu wechseln, falls noch mehr mit den Gehältern nachziehen. Weil bei uns tut sich da sicher nichts/nicht viel.
06.07.2021, 09:29
(06.07.2021, 09:25)Gast schrieb: Bin in einer 100k GK und überlege ernsthaft nächstes Jahr zu wechseln, falls noch mehr mit den Gehältern nachziehen. Weil bei uns tut sich da sicher nichts/nicht viel.
Ich fürchte, das Nachziehen wird etwas länger dauern.
Jetzt sind erstmal T1-Kanzleien am Zug. Eine muss den ersten Schritt machen, dann ziehen die anderen T1-Kanzleien nach. Erst dann kommt richtig Bewegungen in den Markt.
Bis die Erhöhungen überall ankommen, wird es sicherlich noch bis zu einem Jahr dauern.
06.07.2021, 09:35
(06.07.2021, 09:29)Gast schrieb:(06.07.2021, 09:25)Gast schrieb: Bin in einer 100k GK und überlege ernsthaft nächstes Jahr zu wechseln, falls noch mehr mit den Gehältern nachziehen. Weil bei uns tut sich da sicher nichts/nicht viel.
Ich fürchte, das Nachziehen wird etwas länger dauern.
Jetzt sind erstmal T1-Kanzleien am Zug. Eine muss den ersten Schritt machen, dann ziehen die anderen T1-Kanzleien nach. Erst dann kommt richtig Bewegungen in den Markt.
Bis die Erhöhungen überall ankommen, wird es sicherlich noch bis zu einem Jahr dauern.
Hab "nur" knapp unter 17 und 1x VB, also mit Tier1 wird bei mir eher nix. Aber für 30k unter Marktschnitt will ich mich auch nicht abspeisen lassen...bis jetzt konnte man sich das gerade noch durch die (vermeintlich?) besseren Arbeitszeiten schönreden.
06.07.2021, 09:39
Dann musst Du eben abwarten bis der Marktschnitt tatsächlich bei 130k liegt.
Noch sind es eher 120k.
Noch sind es eher 120k.
06.07.2021, 09:49
(06.07.2021, 09:25)Gast schrieb: Bin in einer 100k GK und überlege ernsthaft nächstes Jahr zu wechseln, falls noch mehr mit den Gehältern nachziehen. Weil bei uns tut sich da sicher nichts/nicht viel.
Da traurige ist, dass - wenn überhaupt - die Einstiegsgehälter angehoben werden. Bei den "Bestands-Associates" wird ja in den seltensten Fällen was gemacht. Ich kann mich noch an eine halbe Revolution bei uns erinnern, als die First-Years irgendwann das gleiche verdienten wie Senior Associates im ersten Senior-Jahr.
06.07.2021, 09:52
06.07.2021, 10:01
Bin ebenso in einer 100k+ GK, und bei uns bemerkt man den Versuch der Kanzlei das Gehalt als nur eine Komponente zu verkaufen, weshalb ich nicht glaube, dass bei uns schnell nachgezogen wird.
Konkretes Beispiel:
Keine Arbeit am Wochenende, meistens vor 20 Uhr raus, aber auch die Möglichkeit mehr als eine Woche Urlaub zu nehmen und nicht jeden Tag behelligt zu werden.
So wurde mir das Ganze auch verkauft, was für mich der Grund war ein anderes Angebot einer US GK mit deutlich höherem Gehalt auszuschlagen.
Würde ich also wechseln, wenn L&W auf einmal 20 k mehr zahlt, man aber Tag und Nacht ackern muss? Nö...
Konkretes Beispiel:
Keine Arbeit am Wochenende, meistens vor 20 Uhr raus, aber auch die Möglichkeit mehr als eine Woche Urlaub zu nehmen und nicht jeden Tag behelligt zu werden.
So wurde mir das Ganze auch verkauft, was für mich der Grund war ein anderes Angebot einer US GK mit deutlich höherem Gehalt auszuschlagen.
Würde ich also wechseln, wenn L&W auf einmal 20 k mehr zahlt, man aber Tag und Nacht ackern muss? Nö...