19.06.2021, 15:56
Liebes Forum,
mir stellt sich die Frage, wieso sehr viele Studenten in die Justiz möchten. Klar sollte man beachten, dass sich jeder Mensch individuelle Prioritäten setzt. Aber m.E. rentiert sich das in Relation zur normalen Anwaltschaft nicht, da man als Richter beispielsweise den gleichen Arbeitsaufwand an den Tag legen muss, wie ein Associate an einer Großkanzlei. Ich kenne nämlich auch einen Anwalt persönlich, der von einer GK in die Justiz umgestiegen ist. Von vielen anderen Richtern hört man auch, dass die Work-Life-Balance unterschätzt wird. Man wird regelrecht mit Akten überschwemmt, da es einen Richtermangel gibt und die arbeiten dann auch mal gut und gerne 55-60h die Woche. Für 5x weniger Gehalt.
Also das verstehe ich nicht ganz. Und selbst wenn einer sagt, dass man nicht sein Leben lang an einer Großkanzlei tätig sein will, dann kann man auch - so wie es viele Ex GK Associates tun - in eine MK gehen, und sich dort bis zur Partnerschaft hocharbeiten oder ggf. in die BigFour und dort bis zur Partnerschaft ackern.
mir stellt sich die Frage, wieso sehr viele Studenten in die Justiz möchten. Klar sollte man beachten, dass sich jeder Mensch individuelle Prioritäten setzt. Aber m.E. rentiert sich das in Relation zur normalen Anwaltschaft nicht, da man als Richter beispielsweise den gleichen Arbeitsaufwand an den Tag legen muss, wie ein Associate an einer Großkanzlei. Ich kenne nämlich auch einen Anwalt persönlich, der von einer GK in die Justiz umgestiegen ist. Von vielen anderen Richtern hört man auch, dass die Work-Life-Balance unterschätzt wird. Man wird regelrecht mit Akten überschwemmt, da es einen Richtermangel gibt und die arbeiten dann auch mal gut und gerne 55-60h die Woche. Für 5x weniger Gehalt.
Also das verstehe ich nicht ganz. Und selbst wenn einer sagt, dass man nicht sein Leben lang an einer Großkanzlei tätig sein will, dann kann man auch - so wie es viele Ex GK Associates tun - in eine MK gehen, und sich dort bis zur Partnerschaft hocharbeiten oder ggf. in die BigFour und dort bis zur Partnerschaft ackern.
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
19.06.2021, 16:15
(19.06.2021, 15:56)GK Partner schrieb: Liebes Forum,1.
mir stellt sich die Frage, wieso sehr viele Studenten in die Justiz möchten. Klar sollte man beachten, dass sich jeder Mensch individuelle Prioritäten setzt. Aber m.E. rentiert sich das in Relation zur normalen Anwaltschaft nicht, da man als Richter beispielsweise den gleichen Arbeitsaufwand an den Tag legen muss, wie ein Associate an einer Großkanzlei. Ich kenne nämlich auch einen Anwalt persönlich, der von einer GK in die Justiz umgestiegen ist. Von vielen anderen Richtern hört man auch, dass die Work-Life-Balance unterschätzt wird. Man wird regelrecht mit Akten überschwemmt, da es einen Richtermangel gibt und die arbeiten dann auch mal gut und gerne 55-60h die Woche. Für 5x weniger Gehalt.
Also das verstehe ich nicht ganz. Und selbst wenn einer sagt, dass man nicht sein Leben lang an einer Großkanzlei tätig sein will, dann kann man auch - so wie es viele Ex GK Associates tun - in eine MK gehen, und sich dort bis zur Partnerschaft hocharbeiten oder ggf. in die BigFour und dort bis zur Partnerschaft ackern.
mach erstmal dein studium
2.
nein, ein typ ist keine aussgefähige quelle. es ist von Dez. zu Dez. und deiner arbeitsweise stark verschieden.
3.
du bist unabhängig und frei. kein partner, kein teamleiter, nur du (die kammer) und deine rechtsauffassung. du musst keinem nach dem mund sprechen.
4.
unkündbarkeit, pension, familienplanung, beihilfe
5.
30 tage urlaubsanspruch
6.
automatische gehaltssteigerung
7.
keine anrufe außerhalb der dienstzeit, wochenende
8.
wechsel zur sta/ anderen gerichten/ kammern am lg, zum ag = abwechslung
19.06.2021, 16:23
(19.06.2021, 15:56)GK Partner schrieb: Liebes Forum,
mir stellt sich die Frage, wieso sehr viele Studenten in die Justiz möchten. Klar sollte man beachten, dass sich jeder Mensch individuelle Prioritäten setzt. Aber m.E. rentiert sich das in Relation zur normalen Anwaltschaft nicht, da man als Richter beispielsweise den gleichen Arbeitsaufwand an den Tag legen muss, wie ein Associate an einer Großkanzlei. Ich kenne nämlich auch einen Anwalt persönlich, der von einer GK in die Justiz umgestiegen ist. Von vielen anderen Richtern hört man auch, dass die Work-Life-Balance unterschätzt wird. Man wird regelrecht mit Akten überschwemmt, da es einen Richtermangel gibt und die arbeiten dann auch mal gut und gerne 55-60h die Woche. Für 5x weniger Gehalt.
Also das verstehe ich nicht ganz. Und selbst wenn einer sagt, dass man nicht sein Leben lang an einer Großkanzlei tätig sein will, dann kann man auch - so wie es viele Ex GK Associates tun - in eine MK gehen, und sich dort bis zur Partnerschaft hocharbeiten oder ggf. in die BigFour und dort bis zur Partnerschaft ackern.
Kurze Frage : Bist du Student? Hoffentlich fall ich nicht auf einen troll rein.
Da ist vieles einfach nicht ganz richtig.
Kaum ein Richter arbeitet dauerhaft 50-60h/Woche. Die meisten wechseln ja gerade zur Justiz, um weniger zu arbeiten.
Derartige Arbeitszeiten kommen häufig - nicht immer - in der Zeit als Proberichter vor, was verschiedene Gründe hat. Sobald man verplant ist, ist man in der Regel sehr nahe an den 40 h (zumindest auf Dauer), klar kann es mal länger zwischendurch ansteigen, aber gleiche Belastung wie in der GK ist in der Regel einfach falsch.
5x weniger Gehalt stimmt (außerhalb von Partnerschaft in der GK) auch nicht. Eher im Verhältnis 1 zu 1,5/2 kommt aber auf die Seniorität und das Bundesland an.
Der Exit/Wechsel in Mittelstand ist auch nicht immer besser und selten besser als beim Staat. Dort ist die Regel auch eher 8:9/19/19:30.
Bei der Justiz ist man da regelmäßig schon daheim, im Biergarten oder beim Sport.
Partnertrack in MK/Big4 ist ein Weg, aber das ist auch eher zeitintensiv, sodass man in der Regel zumindest wieder ans GK Niveau rankommt. So wenig arbeiten - gutverdienende - Partner im Mittelstand auch nicht. Aber es mag Ausnahmen geben. Kenne aus dem Bereich nur eine handvoll.
Wechsel ins Unternehmen ist finanziell / von der Arbeitszeit auch nur bedingt besser.
Ansonsten gibt's natürlich generell die Vorteile, dass man als Richter einfach selbstständiger in der Planung ist & generell unabhängiger. Das ist in der Wirtschaft in der Regel, egal wo, anders.
Justiz ist finanziell nicht der "beste" (Achtung Präferenz) Weg, aber auch nicht der Schlechteste.
Definitiv ein guter Weg um das Leben samt Familie und Freunden zu genießen.
Gibt auch Nachteile, aber gerade geht's ja nur ums Geld und die Arbeitszeit im Vergleich zur Wirtschaft.
19.06.2021, 16:37
Abseits von den immer noch akzeptablen Bezügen wird es gerade die Kombination aus Sicherheit durch Lebenszeiternennung und Freiheit des Richteramts sein. (StA mal ausgenommen)
Das kann so in dieser Kombination kein anderer Arbeitgeber bieten.
Nur dann später wieder der Staat für Behördenleiter, mehr oder weniger.
Das kann so in dieser Kombination kein anderer Arbeitgeber bieten.
Nur dann später wieder der Staat für Behördenleiter, mehr oder weniger.
19.06.2021, 17:34
Ich, RiAG, arbeite 4 Tage die Woche und krieg dafür inkl Kinderzuschlag Pension etc etwa 80k. Bis ich in Rente bin, sind es 120k. Meine Frau (Landesbeamtin) dann (A15 oder 16) ebenfalls, weil ihre Karriere trotz Kinder weitergeht. Gibt kaum einen besser bezahlten Job für den Aufwand.
19.06.2021, 17:58
(19.06.2021, 17:34)Gast schrieb: Ich, RiAG, arbeite 4 Tage die Woche und krieg dafür inkl Kinderzuschlag Pension etc etwa 80k. Bis ich in Rente bin, sind es 120k. Meine Frau (Landesbeamtin) dann (A15 oder 16) ebenfalls, weil ihre Karriere trotz Kinder weitergeht. Gibt kaum einen besser bezahlten Job für den Aufwand.
Klar, 4 Tage und 80k.
Warum wo anders arbeiten wenn es so einfach ist, für wenig Arbeit so viel Geld zu verdienen? Dann macht ja alles andere außer Beamtentum keinen Sinn mehr..
4 Tage Arbeit, Pension, 80k, Beamter,...
WENN das stimmen sollte, finde ich das schon unfair So ein Luxus hat man woanders nie.
19.06.2021, 20:13
(19.06.2021, 17:58)Gastj schrieb:(19.06.2021, 17:34)Gast schrieb: Ich, RiAG, arbeite 4 Tage die Woche und krieg dafür inkl Kinderzuschlag Pension etc etwa 80k. Bis ich in Rente bin, sind es 120k. Meine Frau (Landesbeamtin) dann (A15 oder 16) ebenfalls, weil ihre Karriere trotz Kinder weitergeht. Gibt kaum einen besser bezahlten Job für den Aufwand.
Klar, 4 Tage und 80k.
Warum wo anders arbeiten wenn es so einfach ist, für wenig Arbeit so viel Geld zu verdienen? Dann macht ja alles andere außer Beamtentum keinen Sinn mehr..
4 Tage Arbeit, Pension, 80k, Beamter,...
WENN das stimmen sollte, finde ich das schon unfair So ein Luxus hat man woanders nie.
Ist halt so. Dafür hat man auch nicht die Chance 250k für 50-60h die Woche zu verdienen. Muss jeder selbst wissen.
19.06.2021, 20:25
Haha in der GK 5x so viel wie als Richter? Wo? Hinterm Mond?
Beispiel zum Einstieg: R1 für mich ca. 3800€ netto pro Monat, in der Großkanzlei ca 5000€. Dafür muss man in der Großkanzlei wohl noch etwas für die Altersvorsorge abziehen, bei R1 dafür 50% der PKV-Kosten.
5x sieht anders aus. Die Schere mag, wenn es als Anwalt wirklich gut läuft, auseinandergehen, aber so weit dann kaum. Die meisten Großkanzleianwälte werden auch gar nicht viel mehr verdienen, einfach weil sie entweder in kleinere Einheiten gehen oder in Unternehmen und da keine Gehaltssprünge drin sind.
Beispiel zum Einstieg: R1 für mich ca. 3800€ netto pro Monat, in der Großkanzlei ca 5000€. Dafür muss man in der Großkanzlei wohl noch etwas für die Altersvorsorge abziehen, bei R1 dafür 50% der PKV-Kosten.
5x sieht anders aus. Die Schere mag, wenn es als Anwalt wirklich gut läuft, auseinandergehen, aber so weit dann kaum. Die meisten Großkanzleianwälte werden auch gar nicht viel mehr verdienen, einfach weil sie entweder in kleinere Einheiten gehen oder in Unternehmen und da keine Gehaltssprünge drin sind.
19.06.2021, 20:28
(19.06.2021, 17:34)Gast schrieb: Ich, RiAG, arbeite 4 Tage die Woche und krieg dafür inkl Kinderzuschlag Pension etc etwa 80k. Bis ich in Rente bin, sind es 120k. Meine Frau (Landesbeamtin) dann (A15 oder 16) ebenfalls, weil ihre Karriere trotz Kinder weitergeht. Gibt kaum einen besser bezahlten Job für den Aufwand.Stimmt das wirklich?? wer im Staatsdienst arbeitet bitte so wenig und verdient diese Summe an Geld?
19.06.2021, 20:29
Easy. Mach 17 Kinder dann kommst sogar auf 150k.