09.03.2022, 22:24
(09.03.2022, 02:54)Gast135 schrieb:(22.02.2022, 13:49)Gast schrieb: Danke für die Besserungswünsche :-)
ich bekomme B2, was aber nur unwesentlich mehr ist als A16. In den "reichen" Bundesländern bekommt man dafür B4 bis B6.
Meine Freundinnen sind fast alle Anwältinnen. Viele in der Großkanzlei, sie haben dauerhaft nach den Kindern auf 30 Stunden reduziert und arbeiten auch wirklich nur noch 30 Stunden. Rechnet man das rein nach den Stunden und dem Gehalt, haben die vielleicht den besseren Deal gemacht.
Aber das wäre halt einfach nicht mein Job. Das Netzwerken, der Austausch, die große Bandbreite meiner Aufgaben, die strategische Herangehensweise,... das hat man so in einer Kanzlei einfach nicht. Übrigens auch nicht in einer Rechtsabteilung, die Aufgabe habe ich vorher einige Jahre gehabt und fand es da immer sehr schade, dass ich nur beratend dabei war und wenig einige Projekte hatte. Auch die Budgetverantwortung für einen Betrag, der an der Milliarde kratzt, finde ich total reizvoll - wo hat man das? Im Laufe der Jahre habe ich richtiggehend mein Controllerherz entdeckt, obwohl ich ursprünglich mal Jura wegen kein Mathe studiert habe :-)) mit vielen tollen Führungskräften gemeinsam die Themen voranzubringen, neue Ideen zu entwickeln, umzusetzen, Schwerpunkte zu setzen. Ich liebe das einfach. Und meine Erfahrung ist auch, egal auf welcher Stelle, wenn man gut und strategisch arbeitet, dann bekommt man auch die Politik überzeugt. Meistens jedenfalls :-) Ich habe übrigens auch kein Parteibuch :-)
Wenn man einen verantwortungsvollen, spannenden, abwechslungsreichen Job haben möchte, ist es einfach überall so, dass man überobligatorisch Einsatz zeigen muss bzw. auch einfach in diese Rolle rein rutscht. Es steht und stand nie jemand mit der Peitsche hinter mir und hat gesagt: Du musst (mehr als 40 Stunden arbeiten, gleich nach dem Mutterschutz wieder los,...). Ich denke nie, oh man, es ist erst Mittwoch, wann ist wieder Wochenende. Oder ich denke auch nie, wie lange ich noch durchhalten muss, bis endlich Feierabend ist. Irgendwo meine 40 Stunden abzusitzen und auf den Feierabend zu warten, wäre mein Alptraum. ich empfinde meinen Job als großes Privileg und bin sehr dankbar für diese Konstellation.
Kannst du vielleicht noch etwas dazu sagen, welche Rolle die examensnoten für das „vorankommen“ in der Verwaltung spielen? Braucht man 2xVB um für eine B Stelle in Frage zu kommen?
Überhaupt keine.
10.03.2022, 12:26
Hier nochmal die Abteilungsleiterin:
-Theoretisch habe ich Stundenerfassung, Gleitzeit wird bei allem über - ich glaube- 80 oder 90 Stunden gekappt, das heißt, die verfallen einfach.
-ich habe vernünftige Examina (zwei Prädikate, das zweite zweistellig), aber das interessiert nur am Rande für meine derzeitige Stelle. Wichtiger sind die dienstlichen Beurteilungen. Bei Stellen mit juristischem Background, wie vorher als Leitung der Rechtsabteilung gelten die Noten aber schon als eine gewisse Grundvoraussetzungen. Da in meinem Bundesland nur extrem wenig eingestellt wird, sind die Notenanforderungen für den Einstieg aber so oder schon hoch.
Bestimmt könnte ich woanders mehr verdienen. Aber der andere Job würde mir vermutlich keinen Spaß machen und nicht so abwechselungsreich sein. Und gewisse Vorteile nehme ich mir einfach. Ja, ich mache 3 Wochen Urlaub am Stück und dann bleibt mein Diensthandy auch wirklich aus. Und wie ich schon ganz am Anfang schrieb, ich komme und gehe, wie es mir passt und wie ich es auch ein Stück weit für richtig halte. Außerdem schätze ich es sehr, nicht Mandanten begöschern zu müssen. Zu Kollegen kann ich deutlicher sagen, wenn die mir auf den Geist gehen. Die Politik nervt manchmal ein wenig, aber da habe ich einfach auch einen guten Umgang mit gefunden.
-Theoretisch habe ich Stundenerfassung, Gleitzeit wird bei allem über - ich glaube- 80 oder 90 Stunden gekappt, das heißt, die verfallen einfach.
-ich habe vernünftige Examina (zwei Prädikate, das zweite zweistellig), aber das interessiert nur am Rande für meine derzeitige Stelle. Wichtiger sind die dienstlichen Beurteilungen. Bei Stellen mit juristischem Background, wie vorher als Leitung der Rechtsabteilung gelten die Noten aber schon als eine gewisse Grundvoraussetzungen. Da in meinem Bundesland nur extrem wenig eingestellt wird, sind die Notenanforderungen für den Einstieg aber so oder schon hoch.
Bestimmt könnte ich woanders mehr verdienen. Aber der andere Job würde mir vermutlich keinen Spaß machen und nicht so abwechselungsreich sein. Und gewisse Vorteile nehme ich mir einfach. Ja, ich mache 3 Wochen Urlaub am Stück und dann bleibt mein Diensthandy auch wirklich aus. Und wie ich schon ganz am Anfang schrieb, ich komme und gehe, wie es mir passt und wie ich es auch ein Stück weit für richtig halte. Außerdem schätze ich es sehr, nicht Mandanten begöschern zu müssen. Zu Kollegen kann ich deutlicher sagen, wenn die mir auf den Geist gehen. Die Politik nervt manchmal ein wenig, aber da habe ich einfach auch einen guten Umgang mit gefunden.
11.03.2022, 05:46
(10.03.2022, 12:26)Gast schrieb: Hier nochmal die Abteilungsleiterin:
-Theoretisch habe ich Stundenerfassung, Gleitzeit wird bei allem über - ich glaube- 80 oder 90 Stunden gekappt, das heißt, die verfallen einfach.
-ich habe vernünftige Examina (zwei Prädikate, das zweite zweistellig), aber das interessiert nur am Rande für meine derzeitige Stelle. Wichtiger sind die dienstlichen Beurteilungen. Bei Stellen mit juristischem Background, wie vorher als Leitung der Rechtsabteilung gelten die Noten aber schon als eine gewisse Grundvoraussetzungen. Da in meinem Bundesland nur extrem wenig eingestellt wird, sind die Notenanforderungen für den Einstieg aber so oder schon hoch.
Bestimmt könnte ich woanders mehr verdienen. Aber der andere Job würde mir vermutlich keinen Spaß machen und nicht so abwechselungsreich sein. Und gewisse Vorteile nehme ich mir einfach. Ja, ich mache 3 Wochen Urlaub am Stück und dann bleibt mein Diensthandy auch wirklich aus. Und wie ich schon ganz am Anfang schrieb, ich komme und gehe, wie es mir passt und wie ich es auch ein Stück weit für richtig halte. Außerdem schätze ich es sehr, nicht Mandanten begöschern zu müssen. Zu Kollegen kann ich deutlicher sagen, wenn die mir auf den Geist gehen. Die Politik nervt manchmal ein wenig, aber da habe ich einfach auch einen guten Umgang mit gefunden.
Sorry, Vlt stehe ich gerade auf dem Schlauch – heißt das, du arbeitest mehr als 80-90 Stunden pro Woche oder meinst du, dass alle aufgebauten Überstunden über 80/90 einfach verfallen?
11.03.2022, 10:00
(11.03.2022, 05:46)Gast schrieb:(10.03.2022, 12:26)Gast schrieb: Hier nochmal die Abteilungsleiterin:
-Theoretisch habe ich Stundenerfassung, Gleitzeit wird bei allem über - ich glaube- 80 oder 90 Stunden gekappt, das heißt, die verfallen einfach.
-ich habe vernünftige Examina (zwei Prädikate, das zweite zweistellig), aber das interessiert nur am Rande für meine derzeitige Stelle. Wichtiger sind die dienstlichen Beurteilungen. Bei Stellen mit juristischem Background, wie vorher als Leitung der Rechtsabteilung gelten die Noten aber schon als eine gewisse Grundvoraussetzungen. Da in meinem Bundesland nur extrem wenig eingestellt wird, sind die Notenanforderungen für den Einstieg aber so oder schon hoch.
Bestimmt könnte ich woanders mehr verdienen. Aber der andere Job würde mir vermutlich keinen Spaß machen und nicht so abwechselungsreich sein. Und gewisse Vorteile nehme ich mir einfach. Ja, ich mache 3 Wochen Urlaub am Stück und dann bleibt mein Diensthandy auch wirklich aus. Und wie ich schon ganz am Anfang schrieb, ich komme und gehe, wie es mir passt und wie ich es auch ein Stück weit für richtig halte. Außerdem schätze ich es sehr, nicht Mandanten begöschern zu müssen. Zu Kollegen kann ich deutlicher sagen, wenn die mir auf den Geist gehen. Die Politik nervt manchmal ein wenig, aber da habe ich einfach auch einen guten Umgang mit gefunden.
Sorry, Vlt stehe ich gerade auf dem Schlauch – heißt das, du arbeitest mehr als 80-90 Stunden pro Woche oder meinst du, dass alle aufgebauten Überstunden über 80/90 einfach verfallen?
Auch wenn ich nicht die ALin bin. Aber das heißt, dass du bis zu 80 Überstunden aufbauen kannst und alle die darüber hinaus gehen, werden nicht mehr gezählt. Also dein Gleitzeitkonto ist bei +80 "voll".
Das heißt also nicht, dass die 80h wie Wochenarbeitszeit betrifft ;)
14.03.2022, 10:29
hier nochmal die AL`in: Genau richtig erklärt. Ich kann bis zu 80 Überstunden aufbauen, danach wird gekappt.
Wieviel ich tatsächlich pro Woche arbeite, ist ehrlich gesagt total schwer zu sagen. Unsere Zeiterfassung läuft nämlich nur von 6-20 Uhr und nicht am WE. Und wenn man über 10 Stunden gearbeitet hat, wird auch nicht mehr gezählt. Und wenn ich einen Call am Rande des Sportplatzes wahrnehme, während mein Kind Training hat, logge ich mich ja auch nicht ein.
Ich würde schätzen, es sind so 55 Stunden, weiß aber auch noch aus den Zeiten "echter Zeiterfassung", als ich noch Referentin war, dass man sich da sehr schnell vertut.
Wieviel ich tatsächlich pro Woche arbeite, ist ehrlich gesagt total schwer zu sagen. Unsere Zeiterfassung läuft nämlich nur von 6-20 Uhr und nicht am WE. Und wenn man über 10 Stunden gearbeitet hat, wird auch nicht mehr gezählt. Und wenn ich einen Call am Rande des Sportplatzes wahrnehme, während mein Kind Training hat, logge ich mich ja auch nicht ein.
Ich würde schätzen, es sind so 55 Stunden, weiß aber auch noch aus den Zeiten "echter Zeiterfassung", als ich noch Referentin war, dass man sich da sehr schnell vertut.
14.03.2022, 11:28
(14.03.2022, 10:29)Gast schrieb: hier nochmal die AL`in: Genau richtig erklärt. Ich kann bis zu 80 Überstunden aufbauen, danach wird gekappt.
Wieviel ich tatsächlich pro Woche arbeite, ist ehrlich gesagt total schwer zu sagen. Unsere Zeiterfassung läuft nämlich nur von 6-20 Uhr und nicht am WE. Und wenn man über 10 Stunden gearbeitet hat, wird auch nicht mehr gezählt. Und wenn ich einen Call am Rande des Sportplatzes wahrnehme, während mein Kind Training hat, logge ich mich ja auch nicht ein.
Ich würde schätzen, es sind so 55 Stunden, weiß aber auch noch aus den Zeiten "echter Zeiterfassung", als ich noch Referentin war, dass man sich da sehr schnell vertut.
Und diese Überstunden kannst du dir dann auch tatsächlich nehmen oder verfallen da sehr viele?
16.03.2022, 11:48
Kann jemand etwas zu Vergünstigungen/Goodies bei den bayerischen Ministerien sagen? Also zB verbilligtes Bauland, Kinderbetreuung o.ä.
Weiß jemand, wie HO nach Corona gehandhabt werden soll?
Ich interessiere mich sehr für die Tätigkeit da aber perspektivisch ist die Besoldung schon wirklich mau...
Weiß jemand, wie HO nach Corona gehandhabt werden soll?
Ich interessiere mich sehr für die Tätigkeit da aber perspektivisch ist die Besoldung schon wirklich mau...
17.03.2022, 12:40
(14.03.2022, 11:28)Tiger schrieb:(14.03.2022, 10:29)Gast schrieb: hier nochmal die AL`in: Genau richtig erklärt. Ich kann bis zu 80 Überstunden aufbauen, danach wird gekappt.
Wieviel ich tatsächlich pro Woche arbeite, ist ehrlich gesagt total schwer zu sagen. Unsere Zeiterfassung läuft nämlich nur von 6-20 Uhr und nicht am WE. Und wenn man über 10 Stunden gearbeitet hat, wird auch nicht mehr gezählt. Und wenn ich einen Call am Rande des Sportplatzes wahrnehme, während mein Kind Training hat, logge ich mich ja auch nicht ein.
Ich würde schätzen, es sind so 55 Stunden, weiß aber auch noch aus den Zeiten "echter Zeiterfassung", als ich noch Referentin war, dass man sich da sehr schnell vertut.
Und diese Überstunden kannst du dir dann auch tatsächlich nehmen oder verfallen da sehr viele?
das lässt sich so nicht sagen. Wenn irgendwas ansteht, ich zB am WE wegfahren möchte, blocke ich meinen Kalender ab 12 und bin dann auch rigoros weg. Oder wenn irgendwas bei den Kindern ansteht, mache ich das auch so. Da muss man schon ein wenig für sich selbst sorgen. Und dafür sind dann genug Stunden da. Einen Antrag auf Gleittag habe ich in meiner Position noch nie gestellt und auch noch nie davon gehört, dass das Leute in vergleichbarer Position machen.
Früher habe ich mich auch immer gefragt, wie es bloß zu so vielen Stunden kommt. Bei mir ist das Problem, dass ich in so vielen Runden/Besprechungen/Lenkungsgruppen/weiß der Geier was sitze, das damit mein Tag einfach schon total zugeballert ist. Und dann wartet noch mein Email-Postfach auf mich. Daher arbeite ich auch so häufig früh morgens oder spät abends, weil ich dann wenigstens mal Ruhe dazu habe und nicht ständig unterbrochen werde.
17.03.2022, 18:52
Aber Zeit für das Forum ist trotzdem oder reden in den Besprechungen sowieso alle dasselbe - frei nach dem Motto „es wurde zwar alles schon dreimal gesagt, bloß von mir nicht“.
17.03.2022, 19:00
(17.03.2022, 18:52)Gast schrieb: Aber Zeit für das Forum ist trotzdem oder reden in den Besprechungen sowieso alle dasselbe - frei nach dem Motto „es wurde zwar alles schon dreimal gesagt, bloß von mir nicht“.
Boah, was für ein unnützer Beitrag. Ein paar Seiten davor steht, warum Zeit für das Forum ist. Lies selbst. Unfassbar, wie sehr gute und hilfreiche Poster wie die AL angegangen werden. Was ist los mit dir?