24.05.2021, 23:00
(24.05.2021, 09:52)puh schrieb: Du schmeißt deine 20iger weg für die Lösung der Frage, ob ein Bauer Wertersatz für seine gestohlene Kuh bekommt, die zu Wurst verarbeitet wurde. Lass es einfach sein.
Das ist doch ein gutes Beispiel dafür, worum es geht.
Niemanden interessiert die Kuh oder der Bauer (im Studium! Wenn Du als Richter darüber entscheiden musst, werden Bauer und Fabrikant dagegen sagen, dass ihr Glaube an den Rechtsstaat und ihr wirtschaftliches Überleben von Deiner Entscheidung abhängt, und manchmal ist das auch so). Aber wissenschaftlich gesehen geht es überhaupt nicht um die Kuh, es kann auch eine Maschine oder Gold oder sonstwas sein, zufällig war es halt eine Kuh (bzw. ein Jungbulle).
Es geht vielmehr um verschiedene Regelungssysteme und deren Reichweite und Verbindungen zueinander, die im Kern jede für sich überzeugend sind, in den Randbereichen aber zweifelhaft. Das kann man spannend finden oder nicht oder mittelmäßig (so geht es mir im konkreten Fall). Wenn man es aber generell uninteressant findet, ist Rechtswissenschaft halt nicht das Richtige.
Übrigens hilft die Freude am Kuriosen durchaus. Dass das sehr theoretische Problem gerade am Beispiel eines Jungbullen (Schwimmerschalters, Haifischfleisches usw.) praktisch geworden ist, finde ich irgendwie auf verquere Art lustig.
25.05.2021, 07:28
(24.05.2021, 12:49)Gast schrieb:(24.05.2021, 11:56)Gastp schrieb: Es geht doch lediglich, um die Frage, ob es sich lohnt!Das kann man oft lesen, ist aber Quatsch. Die paar IT-Kenntnisse, die die BWLer gelehrt bekommen, kann man sich prima selbst aneignen. Als Jurist muss man Statistik und Excel im Job aber nunmal nicht nutzen.
Wenn man RA oder Richter werden möchte, dann geht es halt nicht ohne ein Jurastudium. Das Problem ist, dass die Masse, Jura aus Verlegenheit studiert. Dementsprechend ist die Enttäuschung auch groß, wenn man sieht, dass man den 40k Bürojob auch mit einem schnöden BWL Studium erreicht hätte.
Viel tiefgreifender ist die veraltete Schmalspur-Ausbildung für den breiten Arbeitsmarkt. IT, Statistik etc. spielen im Jura Studium keine Rolle. Das ist dann insofern ein Problem, dass der schnöde BWLer nunmal in 3 Jahren besser ausgebildet wird, als der Jurist, der sich durch 2. Staatsexamina gequält hat.
Also ich hab nunmehr bereits den zweiten Job, wo es genau darum geht. Nicht jeder wird RA, Richter oder StA.
Führungspositionen beinhalten nunmal derartige Dinge. Das ist dann ein hartes Aufschlagen auf dem Boden der Realität, wenn mal realisiert, dass der 3. MS zu Problem XY wertlos ist, es aber schön wäre, wenn man den Excel Lookup hinbekommt und die FTE‘s für die Personalplanung korrekt berechnet.
25.05.2021, 07:41
(25.05.2021, 07:28)GastGast schrieb:(24.05.2021, 12:49)Gast schrieb:(24.05.2021, 11:56)Gastp schrieb: Es geht doch lediglich, um die Frage, ob es sich lohnt!Das kann man oft lesen, ist aber Quatsch. Die paar IT-Kenntnisse, die die BWLer gelehrt bekommen, kann man sich prima selbst aneignen. Als Jurist muss man Statistik und Excel im Job aber nunmal nicht nutzen.
Wenn man RA oder Richter werden möchte, dann geht es halt nicht ohne ein Jurastudium. Das Problem ist, dass die Masse, Jura aus Verlegenheit studiert. Dementsprechend ist die Enttäuschung auch groß, wenn man sieht, dass man den 40k Bürojob auch mit einem schnöden BWL Studium erreicht hätte.
Viel tiefgreifender ist die veraltete Schmalspur-Ausbildung für den breiten Arbeitsmarkt. IT, Statistik etc. spielen im Jura Studium keine Rolle. Das ist dann insofern ein Problem, dass der schnöde BWLer nunmal in 3 Jahren besser ausgebildet wird, als der Jurist, der sich durch 2. Staatsexamina gequält hat.
Also ich hab nunmehr bereits den zweiten Job, wo es genau darum geht. Nicht jeder wird RA, Richter oder StA.
Führungspositionen beinhalten nunmal derartige Dinge. Das ist dann ein hartes Aufschlagen auf dem Boden der Realität, wenn mal realisiert, dass der 3. MS zu Problem XY wertlos ist, es aber schön wäre, wenn man den Excel Lookup hinbekommt und die FTE‘s für die Personalplanung korrekt berechnet.
Ist jetzt auch nicht so als wäre wirklich ein Studium nötig, um sich Excel beizubringen.
11.06.2021, 21:04
(21.05.2021, 20:22)Neuer schrieb: Liebes Forum,
derzeit befinde ich mich in der Oberstufe und liebäugle mit dem Gedanken, nach der Schule Jura zu studieren. Daher wollte ich mich hier im Forum darüber informieren, was man vor einem Jurastudium besser wissen sollte und welche Fähigkeiten man mitbringen muss, um dieses erfolgreich (mit einem Vb) zu bestehen. Im Zuge dessen wäre es auch hilfreich zu wissen, inwieweit sich ein Jurastudium a) finanziell, b) von den Jobmöglichkeiten her und c) hinsichtlich der Rationalisierungsgefahr lohnt.
Ps: Was die Fähigkeiten angeht, hatte ich gehört, dass perfektionistische Menschen eher schlechte Karten im Jurastudium haben; leider gehöre ich zu einer dieser Personen, die dazu neigen, an Sachen solange zu arbeiten, bis sie meiner Vorstellung nach perfekt sind. Inwieweit stimmt das?
Kurz und knapp: nein, lohnt sich nicht!
13.06.2021, 11:24
(11.06.2021, 21:04)Gast schrieb:(21.05.2021, 20:22)Neuer schrieb: Liebes Forum,
derzeit befinde ich mich in der Oberstufe und liebäugle mit dem Gedanken, nach der Schule Jura zu studieren. Daher wollte ich mich hier im Forum darüber informieren, was man vor einem Jurastudium besser wissen sollte und welche Fähigkeiten man mitbringen muss, um dieses erfolgreich (mit einem Vb) zu bestehen. Im Zuge dessen wäre es auch hilfreich zu wissen, inwieweit sich ein Jurastudium a) finanziell, b) von den Jobmöglichkeiten her und c) hinsichtlich der Rationalisierungsgefahr lohnt.
Ps: Was die Fähigkeiten angeht, hatte ich gehört, dass perfektionistische Menschen eher schlechte Karten im Jurastudium haben; leider gehöre ich zu einer dieser Personen, die dazu neigen, an Sachen solange zu arbeiten, bis sie meiner Vorstellung nach perfekt sind. Inwieweit stimmt das?
Kurz und knapp: nein, lohnt sich nicht!
es lohnt wie viele andere studiengänge für die, die gut sind oder sich zu vermarkten wissen
13.06.2021, 16:05
(13.06.2021, 11:24)Sky schrieb:(11.06.2021, 21:04)Gast schrieb:(21.05.2021, 20:22)Neuer schrieb: Liebes Forum,
derzeit befinde ich mich in der Oberstufe und liebäugle mit dem Gedanken, nach der Schule Jura zu studieren. Daher wollte ich mich hier im Forum darüber informieren, was man vor einem Jurastudium besser wissen sollte und welche Fähigkeiten man mitbringen muss, um dieses erfolgreich (mit einem Vb) zu bestehen. Im Zuge dessen wäre es auch hilfreich zu wissen, inwieweit sich ein Jurastudium a) finanziell, b) von den Jobmöglichkeiten her und c) hinsichtlich der Rationalisierungsgefahr lohnt.
Ps: Was die Fähigkeiten angeht, hatte ich gehört, dass perfektionistische Menschen eher schlechte Karten im Jurastudium haben; leider gehöre ich zu einer dieser Personen, die dazu neigen, an Sachen solange zu arbeiten, bis sie meiner Vorstellung nach perfekt sind. Inwieweit stimmt das?
Kurz und knapp: nein, lohnt sich nicht!
es lohnt wie viele andere studiengänge für die, die gut sind oder sich zu vermarkten wissen
Nur dass die, die nicht so gut in Jura sind, noch schlechtere Jobmöglichkeiten haben, als schlechte Studenten aus andere Studiengänge wie Bwl oder MINT, und dazu noch länger studiert haben.
14.06.2021, 10:05
Es ist vor allem auch ein Fleißstudium. Von mir selber kann ich behaupten, dass es sich bisher gelohnt hat. Abi war ziemlich schlecht, im Studium und im Ref angestrengt und solide Ergebnisse eingefahren. Jetzt mit 30+ mache ich einen Job der mir Spaß macht und verdiene dabei teils deutlich mehr als die meisten Leute, die ich kenne - gerade auch BWLer im gleichen Alter (die steigen bestenfalls zwar mit Mitte 20 mit 50k (Master) in einem Unternehmen ein, aber Leitungspositionen sind eben auch rar). Nach drei Jahren im Job kann ich daher behaupten, ich habe die finanziellen Nachteile des späteren Berufseinstiegs fast wieder drin.
14.06.2021, 10:15
Ich denke auch, dass es sich lohnt.
Juristen steigen überall (teilweise auch erheblich) höher ein als Master-Absolventen. Und auch für mittelgute bis schlechte Juristen gibt es genügend Möglichkeiten. Klar, sind die oberen 10% der Absolventen begehrter aber das ist doch überall so.
Im Nachhinein würde ich vermutlich auch wieder Jura studieren. Denn dieser Studiengang wird gesucht und hat Zukunft.
Klar, wenn einen jetzt Informatik immens interessiert, ist das vermutlich der Studiengang der Zukunft.
Aber auch hier sehe ich: Meine Münchener Ingenieurs- und Informatikkollegen steigen irgendwo um die 50k auf 40h ein. Das schaffen hier auch alle Juristen, idR sogar deutlich mehr.
Juristen steigen überall (teilweise auch erheblich) höher ein als Master-Absolventen. Und auch für mittelgute bis schlechte Juristen gibt es genügend Möglichkeiten. Klar, sind die oberen 10% der Absolventen begehrter aber das ist doch überall so.
Im Nachhinein würde ich vermutlich auch wieder Jura studieren. Denn dieser Studiengang wird gesucht und hat Zukunft.
Klar, wenn einen jetzt Informatik immens interessiert, ist das vermutlich der Studiengang der Zukunft.
Aber auch hier sehe ich: Meine Münchener Ingenieurs- und Informatikkollegen steigen irgendwo um die 50k auf 40h ein. Das schaffen hier auch alle Juristen, idR sogar deutlich mehr.
14.06.2021, 12:54
(14.06.2021, 10:15)Gast schrieb: Ich denke auch, dass es sich lohnt.
Juristen steigen überall (teilweise auch erheblich) höher ein als Master-Absolventen. Und auch für mittelgute bis schlechte Juristen gibt es genügend Möglichkeiten. Klar, sind die oberen 10% der Absolventen begehrter aber das ist doch überall so.
Im Nachhinein würde ich vermutlich auch wieder Jura studieren. Denn dieser Studiengang wird gesucht und hat Zukunft.
Klar, wenn einen jetzt Informatik immens interessiert, ist das vermutlich der Studiengang der Zukunft.
Aber auch hier sehe ich: Meine Münchener Ingenieurs- und Informatikkollegen steigen irgendwo um die 50k auf 40h ein. Das schaffen hier auch alle Juristen, idR sogar deutlich mehr.
50k auf 40h wäre für viele Juristen, die ich kenne ein Traum. Viele Leute mit denen ich im Ref war, haben nur Jobs in kleinen Kanzleien für 30-40k + 50h bekommen. D.h. ein gewisser Teil der Juristen (Ich schätze so um die 25%) steigen genauso schlecht wie Studenten aus anderen Fachrichtungen oder schlechter ein.
14.06.2021, 18:36
(14.06.2021, 12:54)Gast schrieb:(14.06.2021, 10:15)Gast schrieb: Ich denke auch, dass es sich lohnt.
Juristen steigen überall (teilweise auch erheblich) höher ein als Master-Absolventen. Und auch für mittelgute bis schlechte Juristen gibt es genügend Möglichkeiten. Klar, sind die oberen 10% der Absolventen begehrter aber das ist doch überall so.
Im Nachhinein würde ich vermutlich auch wieder Jura studieren. Denn dieser Studiengang wird gesucht und hat Zukunft.
Klar, wenn einen jetzt Informatik immens interessiert, ist das vermutlich der Studiengang der Zukunft.
Aber auch hier sehe ich: Meine Münchener Ingenieurs- und Informatikkollegen steigen irgendwo um die 50k auf 40h ein. Das schaffen hier auch alle Juristen, idR sogar deutlich mehr.
50k auf 40h wäre für viele Juristen, die ich kenne ein Traum. Viele Leute mit denen ich im Ref war, haben nur Jobs in kleinen Kanzleien für 30-40k + 50h bekommen. D.h. ein gewisser Teil der Juristen (Ich schätze so um die 25%) steigen genauso schlecht wie Studenten aus anderen Fachrichtungen oder schlechter ein.
Wer über 50 Std im Monat für 30k pa arbeitet, lässt sich halt auch derbe ausbeuten. Selber schuld, man muss ja nicht so blöd sein. Egal welche Note.
Aber das sind halt vielleicht auch Leute, die ihr Dorf nicht verlassen wollen.