07.05.2021, 19:25
(07.05.2021, 17:49)Gästle schrieb:(07.05.2021, 17:45)Gast schrieb:(07.05.2021, 17:44)Gästle schrieb:(07.05.2021, 17:38)Gast schrieb: In welchem gottlosen Bundesland wird man im ersten Jahr schon als Einzelrichter am Amtsgericht auf die Menschheit losgelassen? Das finde ich schon echt heftig. Konkrete Hinweise bringen erst etwas, wenn du weißt, was du für ein Dezernat/Abteilung zu bekommst. Die Arbeit als Zivilrichter ist völlig anders als der Strafrichter. Zum Glück dürfen die dich im ersten Jahr noch nicht in die freiwillige Gerichtsbarkeit stecken....Das ist doch ein Skandal
Das gibts in mehreren BL. Ich fange ebenfalls im Juni als ProRi am AG in HH an (Zivilrecht). Ich bin mit dem Los aber ehrlich gesagt ganz glücklich.
Das wirst du in 3 Monaten nicht mehr sagen...
Und wieso? Sind wir doch mal ehrlich. Egal ob AG oder LG: am Anfang rennt man ohnehin mit jeder Akte zu den Kollegen.
Mehrere Kollegen haben das ebenso angefangen nach dem Ref. Alles patente Leute, alle haben die Arbeit als Einzelrichter am AG genossen oder jedenfalls als guten Einstieg empfunden. Also wird schon. Alles Gute!
07.05.2021, 19:28
Sagt mal in NRW ist ja das erste Jahr am LG gesetzt. Kann das auch mal eine Strafkammer sein?
07.05.2021, 20:31
07.05.2021, 20:32
(07.05.2021, 19:28)Gast schrieb: Sagt mal in NRW ist ja das erste Jahr am LG gesetzt. Kann das auch mal eine Strafkammer sein
Woher hast du das (erstes Jahr LG gesetzt)? In meinem Einführungslehrgang waren mehrere, die am AG angefangen haben, aus allen drei OLG Bezirken. Strafkammer kommt sehr selten vor, kenne aber auch eine Kollegin.
07.05.2021, 20:51
(07.05.2021, 20:32)GastNRW23 schrieb:(07.05.2021, 19:28)Gast schrieb: Sagt mal in NRW ist ja das erste Jahr am LG gesetzt. Kann das auch mal eine Strafkammer sein
Woher hast du das (erstes Jahr LG gesetzt)? In meinem Einführungslehrgang waren mehrere, die am AG angefangen haben, aus allen drei OLG Bezirken. Strafkammer kommt sehr selten vor, kenne aber auch eine Kollegin.
Soweit ich weiß geht das nur in Dortmund und an einem anderen Gericht (ich spreche jetzt nur vom Bezirk Hamm), fällt mir grade nicht mehr ein. In den Bezirken, die ich angegeben habe, kommt man definitiv ans LG.
Danke für die Rückmeldung :)
07.05.2021, 23:37
Na und? Dann fängt man halt beim AG an, dann ist das so. Ich hätte mir das rückblickend sogar gewünscht. Kammer ist einfach kacke. Hab beim AG mehr Hilfe gehabt als beim LG. Du bist zudem viel freier und kannst deine Termine auch selbst machen. Ist aber natürlich alles Geschmackssache und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Ich habe den Eindruck, dass die Kollegen aus den westdeutschen Bundesländern noch mehr an die Hand genommen werden (müssen) als in Ostdeutschland. Hängt vielleicht auch mit der Referendarausbildung zusammen…
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
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08.05.2021, 00:16
Ich bin auch in der ersten Verwendung bei einem AG gelandet und habe ein zum Teil abgesoffenes Mischdezernat übernommen. Der Einstieg hätte gewiss leichter sein können, aber man beißt sich durch. Das wirst du, TE, auch: Lass dich nicht verrückt machen, habe keine Scheu, Kollegen zu fragen, und mach dir immer klar, dass du zwar jeden Tag dein bestes geben kannst (und das ist ne ganze Menge), aber nicht die Welt retten wirst.
08.05.2021, 02:20
(07.05.2021, 19:02)Gast schrieb: Viel Erfolg und einen guten Einstieg. Die Praxis kommt mit der Zeit, mach dich da nicht zu sehr verrückt. Aus eigener Erfahrung ein ganz banaler Tipp: mach dir jeden Tag aufs neue bewusst dass du als Mensch über Menschen und die sie bewegenden Sachverhalte zu entscheiden hast. Jetzt gilt es all das zu lernen, was leider absolut kein Bestandteil der juristischen Ausbildung ist: Empathisch sein ohne emotional zu werden, sachlich entscheiden ohne den Menschen dahinter aus den Augen zu verlieren. Ein Drahtseilakt, wenn man sich als mehr sieht als die Summe zweier Staatsexamina. Und zu sich selbst und seinen Entscheidungen stehen. Klingt floskelhaft und leer - und das ist es auch. Aber es liegt an dir, eine gute Richterin zu werden und das mit Leben zu füllen. Die juristische Qualifikation ist da nur die halbe Miete, aber die hast du schon Mal!
Es gibt sie noch. Juristen mit HERZ!
08.05.2021, 08:45
Die Panik ist mehr als begründet. Stell dich darauf ein, dass die nächsten 3 Jahre (!) - zumindest beruflich- die härtesten in deinem Leben werden! Arbeit, Arbeit und nochmal Arbeit. Wenn du nicht aus diesem Holz geschnitzt bist, dann geh doch lieber in eine Behörde oder mittelständische Kanzlei!!
08.05.2021, 09:02
(08.05.2021, 08:45)Panik schrieb: Die Panik ist mehr als begründet. Stell dich darauf ein, dass die nächsten 3 Jahre (!) - zumindest beruflich- die härtesten in deinem Leben werden! Arbeit, Arbeit und nochmal Arbeit. Wenn du nicht aus diesem Holz geschnitzt bist, dann geh doch lieber in eine Behörde oder mittelständische Kanzlei!!
So ein Quatsch.