30.04.2021, 11:54
Hallo zusammen,
habe eine Frage zu dem leidigen Thema Klausuren schreiben. Ich habe damit angefangen, aber gemerkt, dass es mich doch ziemlich schlaucht. Zum ersten Examen hin habe ich tatsächlich nicht eine einzige geschrieben. Ich wollte es jetzt so handhaben, dass ich lediglich in jeder Klausur die Formalia ( Urteilsaufbau incl. Tatbestand, Anklageaufbau) niederschreibe und den Rest nur Skizzenhaft löse und das dann mit der Lösungsskizze vergleiche bzw. auf die Klausurbesprechung. So habe ich mangels Klausurabgabe zwar keine Korrektur der Formalia, aber "erspare" mir letzendlich die komplette Lösung und habe somit Zeit evtl. zwei oder drei Klausuren in der Zeit zu bearbeiten. Hat das jemand genauso gemacht?
habe eine Frage zu dem leidigen Thema Klausuren schreiben. Ich habe damit angefangen, aber gemerkt, dass es mich doch ziemlich schlaucht. Zum ersten Examen hin habe ich tatsächlich nicht eine einzige geschrieben. Ich wollte es jetzt so handhaben, dass ich lediglich in jeder Klausur die Formalia ( Urteilsaufbau incl. Tatbestand, Anklageaufbau) niederschreibe und den Rest nur Skizzenhaft löse und das dann mit der Lösungsskizze vergleiche bzw. auf die Klausurbesprechung. So habe ich mangels Klausurabgabe zwar keine Korrektur der Formalia, aber "erspare" mir letzendlich die komplette Lösung und habe somit Zeit evtl. zwei oder drei Klausuren in der Zeit zu bearbeiten. Hat das jemand genauso gemacht?
30.04.2021, 12:02
Glaub 90% der ehemaligen Referendare: Klausuren AUSschreiben ist essentiell.
Die Skizzen kannst du zusätzlich noch machen oder damit AG-Fälle vorbereiten.
Die Skizzen kannst du zusätzlich noch machen oder damit AG-Fälle vorbereiten.
30.04.2021, 12:51
Ich würde da zustimmen. Die weit überwiegende Zahl von Referendaren wird davon profitieren, die Probeklausuren tatsächlich zu formulieren und innerhalb von 5 Std aufzuschreiben. Das trainiert einfach, weil u.a. Aufbau und Formalia besser hängenbleiben, wenn man sie aktiv "gebraucht.
Aber wie ist denn dein Gefühl bezogen auf dein erstes Examen? Denkst du, dass du von mehr geschriebenen Klausuren profitiert hättest? Wenn du im ersten ohne Probeklausuren ein zB gut hast, musst du dir die Frage in meinen Augen nicht mehr ernsthaft stellen. Dann funktioniert das juristische Lernen für dich auch einfach ohne Klausurtraining. Wenn es im Ersten aber ein ausreichend war, solltest du womöglich noch mal in dich gehen und überlegen, ob du dich nicht besser durch Probeklausuren quälen solltest.
Aber wie ist denn dein Gefühl bezogen auf dein erstes Examen? Denkst du, dass du von mehr geschriebenen Klausuren profitiert hättest? Wenn du im ersten ohne Probeklausuren ein zB gut hast, musst du dir die Frage in meinen Augen nicht mehr ernsthaft stellen. Dann funktioniert das juristische Lernen für dich auch einfach ohne Klausurtraining. Wenn es im Ersten aber ein ausreichend war, solltest du womöglich noch mal in dich gehen und überlegen, ob du dich nicht besser durch Probeklausuren quälen solltest.
30.04.2021, 13:27
Die Mischung machts.
Ich habe einmal die Woche eine Klausur ausgeschrieben. Da eignen sich die Klausurenkurse an den Gerichten gut.
Und den Rest der Zeit eigtl. nur mit Lösungsskizzen und stupidem Schemata runterrattern verbracht. Gegen Ende ca. 6 Klausuren am Tag "mental gelöst" und die Lösung dazu im Anschluss gelesen. Die immer wiederkehrenden Formulierungen gehen dir irgendwann automatisch ins Mark über.
VU/Klageänderung/Rücknahme etc wo, wie?
Zwangsvollstreckungsformalia in der Zulässigkeit
Beweisverwertungsverbote wie einleiten?
Entscheidungsgründe wie aufbauen?
Immer dasselbe.
Hast du so 200 Klausuren gelesen, ist damit auch gedient.
Ich habe gemerkt: Mein Problembewusstsein wurde immer besser.
Allerdings muss man natürlich der Lerntyp dafür sein.
Im 1. Examen schrieb ich noch obligatorisch 100 Klausuren aus.
War zäh.
Ich habe einmal die Woche eine Klausur ausgeschrieben. Da eignen sich die Klausurenkurse an den Gerichten gut.
Und den Rest der Zeit eigtl. nur mit Lösungsskizzen und stupidem Schemata runterrattern verbracht. Gegen Ende ca. 6 Klausuren am Tag "mental gelöst" und die Lösung dazu im Anschluss gelesen. Die immer wiederkehrenden Formulierungen gehen dir irgendwann automatisch ins Mark über.
VU/Klageänderung/Rücknahme etc wo, wie?
Zwangsvollstreckungsformalia in der Zulässigkeit
Beweisverwertungsverbote wie einleiten?
Entscheidungsgründe wie aufbauen?
Immer dasselbe.
Hast du so 200 Klausuren gelesen, ist damit auch gedient.
Ich habe gemerkt: Mein Problembewusstsein wurde immer besser.
Allerdings muss man natürlich der Lerntyp dafür sein.
Im 1. Examen schrieb ich noch obligatorisch 100 Klausuren aus.
War zäh.
30.04.2021, 13:33
Ein weiterer Tipp: Ich habe mir nach dem stichpunktartigen Lösen der Klausuren auch die relevanten Stellen (Schwerpunkte) im Kommentar nachgelesen. So konnte ich im Examen mehrere Passagen direkt abschreiben.
Jedenfalls habe ich im Endeffekt fast alle Klausuren zweistellig geschrieben und glaube, dass ich zum Teil mit den Schlagwörtern aus dem Kommentar „geblendet“ habe.
Jedenfalls habe ich im Endeffekt fast alle Klausuren zweistellig geschrieben und glaube, dass ich zum Teil mit den Schlagwörtern aus dem Kommentar „geblendet“ habe.
30.04.2021, 13:49
Du Fuchs
30.04.2021, 20:23
Gewisse Anzahl schreiben ist sinnvoll, aber ab einem gewissen Punkt, tut es auch gliedern. Die Frage ist, was einem genau Probleme macht.
Zudem natürlich auch Typsache.
In unserer AG hatten bspw die 2 "besten" (jeweils gut im schriftlichen) nur Pflichtklausuren geschrieben (und sich immer beschwert, keine Zeit für Rep und andere Klausuren zu haben). Heißt also ca 20 Klausuren geschrieben.
Die Repjünger bei uns, die teils wöchentlich oder zumindest monatlich ab Beginn des Refs Klausuren geschrieben sind alle max im befriedigend gelandet.
Mal zwei extreme. Dazwischen natürlich paar Abstufungen.
Aber rückblickend würde ich persönlich sagen, das ausschreiben nicht so wichtig ist, sobald formalia sitzen. Bis dahin muss man aber natürlich ausschreiben.
Habe zudem das Gefühl, dass viele Repklausuren einem auch ein falsches Gefühl vermitteln. Selbst die gefürchteten Kaiserklausuren waren deutlich leichter, als alles was im Examen kam. Zudem kommt im Examen immer was neues dran und gerade die Grundlagenfälle im Rep bringen im Ergebnis nicht so viel (ist aber natürlich Terminssache).
Bei mir kam bspw in zwei Versuchen kein Schuldrecht BT und nur 1x deliktsrecht im zr. Dafür 7x Exoten, die bei meinem Rep bspw nie angesprochen werden.
Auch im Örecht war das ähnlich (nur Strafrecht wirkt da relativ konstant).
Will sagen : Gefühlt, zumindest was ich seit letztem Jahr auch aus dem forum mitkriege, kommt tendenziell schon mehr abgefahrenes Zeug dran.
Zudem natürlich auch Typsache.
In unserer AG hatten bspw die 2 "besten" (jeweils gut im schriftlichen) nur Pflichtklausuren geschrieben (und sich immer beschwert, keine Zeit für Rep und andere Klausuren zu haben). Heißt also ca 20 Klausuren geschrieben.
Die Repjünger bei uns, die teils wöchentlich oder zumindest monatlich ab Beginn des Refs Klausuren geschrieben sind alle max im befriedigend gelandet.
Mal zwei extreme. Dazwischen natürlich paar Abstufungen.
Aber rückblickend würde ich persönlich sagen, das ausschreiben nicht so wichtig ist, sobald formalia sitzen. Bis dahin muss man aber natürlich ausschreiben.
Habe zudem das Gefühl, dass viele Repklausuren einem auch ein falsches Gefühl vermitteln. Selbst die gefürchteten Kaiserklausuren waren deutlich leichter, als alles was im Examen kam. Zudem kommt im Examen immer was neues dran und gerade die Grundlagenfälle im Rep bringen im Ergebnis nicht so viel (ist aber natürlich Terminssache).
Bei mir kam bspw in zwei Versuchen kein Schuldrecht BT und nur 1x deliktsrecht im zr. Dafür 7x Exoten, die bei meinem Rep bspw nie angesprochen werden.
Auch im Örecht war das ähnlich (nur Strafrecht wirkt da relativ konstant).
Will sagen : Gefühlt, zumindest was ich seit letztem Jahr auch aus dem forum mitkriege, kommt tendenziell schon mehr abgefahrenes Zeug dran.
30.04.2021, 21:08
(30.04.2021, 20:23)Gast schrieb: Gewisse Anzahl schreiben ist sinnvoll, aber ab einem gewissen Punkt, tut es auch gliedern. Die Frage ist, was einem genau Probleme macht.
Zudem natürlich auch Typsache.
In unserer AG hatten bspw die 2 "besten" (jeweils gut im schriftlichen) nur Pflichtklausuren geschrieben (und sich immer beschwert, keine Zeit für Rep und andere Klausuren zu haben). Heißt also ca 20 Klausuren geschrieben.
Die Repjünger bei uns, die teils wöchentlich oder zumindest monatlich ab Beginn des Refs Klausuren geschrieben sind alle max im befriedigend gelandet.
Mal zwei extreme. Dazwischen natürlich paar Abstufungen.
Aber rückblickend würde ich persönlich sagen, das ausschreiben nicht so wichtig ist, sobald formalia sitzen. Bis dahin muss man aber natürlich ausschreiben.
Habe zudem das Gefühl, dass viele Repklausuren einem auch ein falsches Gefühl vermitteln. Selbst die gefürchteten Kaiserklausuren waren deutlich leichter, als alles was im Examen kam. Zudem kommt im Examen immer was neues dran und gerade die Grundlagenfälle im Rep bringen im Ergebnis nicht so viel (ist aber natürlich Terminssache).
Bei mir kam bspw in zwei Versuchen kein Schuldrecht BT und nur 1x deliktsrecht im zr. Dafür 7x Exoten, die bei meinem Rep bspw nie angesprochen werden.
Auch im Örecht war das ähnlich (nur Strafrecht wirkt da relativ konstant).
Will sagen : Gefühlt, zumindest was ich seit letztem Jahr auch aus dem forum mitkriege, kommt tendenziell schon mehr abgefahrenes Zeug dran.
Genau das ist mMn ein wichtiger Punkt und wurde von mir erst im Examen bemerkt. Man schreibt alte AG Klausuren und merkt, genau das Problem steht im kaiserskript. Es steht aber eben erst wegen der entsprechenden Klausur dort
30.04.2021, 21:08
(30.04.2021, 13:27)069 schrieb: Die Mischung machts.
Ich habe einmal die Woche eine Klausur ausgeschrieben. Da eignen sich die Klausurenkurse an den Gerichten gut.
Und den Rest der Zeit eigtl. nur mit Lösungsskizzen und stupidem Schemata runterrattern verbracht. Gegen Ende ca. 6 Klausuren am Tag "mental gelöst" und die Lösung dazu im Anschluss gelesen. Die immer wiederkehrenden Formulierungen gehen dir irgendwann automatisch ins Mark über.
VU/Klageänderung/Rücknahme etc wo, wie?
Zwangsvollstreckungsformalia in der Zulässigkeit
Beweisverwertungsverbote wie einleiten?
Entscheidungsgründe wie aufbauen?
Immer dasselbe.
Hast du so 200 Klausuren gelesen, ist damit auch gedient.
Ich habe gemerkt: Mein Problembewusstsein wurde immer besser.
Allerdings muss man natürlich der Lerntyp dafür sein.
Im 1. Examen schrieb ich noch obligatorisch 100 Klausuren aus.
War zäh.
Das klingt ziemlich sinnvoll (und war ja auch von Erfolg gekrönt). Aber jetzt mal ehrlich. 6 Klausuren am Tag stichlunktartig lösen und nacharbeiten? Also wenn ich eine klausur stichlunktartig löse, brauche ich schon um die 1,5h dafür (wenn ich es ganz ernsthaft angehe und bspw auch bereits beim lösen den Kommentar nutze eher 2h). Mit einem sinnvollen nacharbeiten der Lösung braucht man da doch schon 2,5h pro Klausur.
30.04.2021, 21:11
(30.04.2021, 21:08)Gast schrieb:(30.04.2021, 13:27)069 schrieb: Die Mischung machts.
Ich habe einmal die Woche eine Klausur ausgeschrieben. Da eignen sich die Klausurenkurse an den Gerichten gut.
Und den Rest der Zeit eigtl. nur mit Lösungsskizzen und stupidem Schemata runterrattern verbracht. Gegen Ende ca. 6 Klausuren am Tag "mental gelöst" und die Lösung dazu im Anschluss gelesen. Die immer wiederkehrenden Formulierungen gehen dir irgendwann automatisch ins Mark über.
VU/Klageänderung/Rücknahme etc wo, wie?
Zwangsvollstreckungsformalia in der Zulässigkeit
Beweisverwertungsverbote wie einleiten?
Entscheidungsgründe wie aufbauen?
Immer dasselbe.
Hast du so 200 Klausuren gelesen, ist damit auch gedient.
Ich habe gemerkt: Mein Problembewusstsein wurde immer besser.
Allerdings muss man natürlich der Lerntyp dafür sein.
Im 1. Examen schrieb ich noch obligatorisch 100 Klausuren aus.
War zäh.
Das klingt ziemlich sinnvoll (und war ja auch von Erfolg gekrönt). Aber jetzt mal ehrlich. 6 Klausuren am Tag stichlunktartig lösen und nacharbeiten? Also wenn ich eine klausur stichlunktartig löse, brauche ich schon um die 1,5h dafür (wenn ich es ganz ernsthaft angehe und bspw auch bereits beim lösen den Kommentar nutze eher 2h). Mit einem sinnvollen nacharbeiten der Lösung braucht man da doch schon 2,5h pro Klausur.
Nächste frage: wie kommt man an so viele Klausuren zum lösen, oder hast du die von dem berühmten Klausurensticks genommen, die gingen bei uns nur bis 2010 und waren daher extrem kurz