03.04.2021, 13:11
(02.04.2021, 20:32)Gast schrieb: Ich (w, 30, 50% Beihilfeanspruch) werde demnächst verbeamtet und möchte mich dann privat versichern und eigentlich am liebsten bei der Debeka.
Da ich nicht an unabhängige Berater glaube, hoffe ich, dass hier jemand den Weg so wie er vor mir liegt, schon hinter sich hat.
Ich möchte eine Vollversicherung, die grundsätzlich alles abdeckt (v.a. Brille und Zähne möchte ich dabei haben, gehe aber bei einem "normalen" Tarif davon aus). Alles rund um Geburt könnte gerne ausgeschlossen werden, da ich kein Kind möchte. Ich weiß nicht, ob es diese Möglichkeit gibt...
Ich habe keine chronischen Erkrankungen außer der Brille. Allerdings habe ich dies oder jenes mal beim Arzt abklären lassen und denke, der wird aus abrechnungstechnischen Gründen gewisse Diagnosen verwendet haben. Da die privaten Versicherungen da ja sehr pingelig sind, könnte ich mir vorstellen, dass es ggf. nur über die Öffnungsklausel klappt. Ich wüsste auch gerne wie teuer die Versicherung über die Öffnungsklausel wird. Gesunde Bekannte von mir zahlen bei der Debeka 250 €. Daher hatte ich gedacht: maximal 30% Aufschlag bedeutet 325€.
Wie gehe ich nun vor?
Ich hatte Folgendes gedacht: Ich rufe bei der Debeka an und bitte mir einen Antrag zuzusenden, der eine umfassende Versicherung abdeckt. Dann hole ich mir von den Ärzten die angegebenen Diagnosen und schreibe dazu, dass ich ggf. über die Öffnungsklausel reinmöchte?
Oder muss ich anders vorgehen oder noch etwas beachten, an das ich noch nicht gedacht habe.
Also ich würde dir empfehlen, dass auf gar keinen Fall ohne einen Makler zu machen, wenn bei dir wirklich in Betracht kommt, dass du nur über die Öffnungsaktion reinkommst. Das geht nämlich nur, wenn ein vorheriger Antrag nicht abgelehnt wurde (außerhalb der Öffnungsaktion), daher stellt man vorher eine anonyme Voranfrage. Und da es da einiges zu beachten gibt, würde ich so ein wichtiges Thema nicht alleine angehen.
03.04.2021, 13:15
Bei der Debeka liegt der Basistarif für 50% momentan bei 330€. Weniger zahlen nur Leute mit älteren Verträgen. Die werden aber auch nach und nach angepasst
03.04.2021, 13:18
(03.04.2021, 10:00)Gast schrieb:(03.04.2021, 09:34)Gast schrieb:(03.04.2021, 09:22)Gast schrieb: Such dir einen unabhängigen Berater. Der erklärt dir dann hoffentlich auch, dass Brille und Zähne nicht das wichtigste bei der PKV sind.
Was nützten dir schöne Zähne, wenn du nach nem Unfall mit Querschnittslähmung nur den Standardrollstuhl bekommst (weil nur medizinisch-notwendige Hilfsmittel in einfacher Ausstattung bezahlt werden) oder die Anschlussheilbehandlung (Reha) nach nem Oberschenkelbruch ausgeschlossen ist? Oder Du hast nen Tarif mit Primäraarztprinzip, gehst aber gleich zum Facharzt, der XY diagnostiziert und dir deshalb dein Leben lang nur noch 80% der Kosten diesbezüglich erstattet werden. Bei der PKV gibt es so viele Fallstricke, da braucht man gute, unabhängige Beratung.
Achja: Die Einstiegskosten sollten auch kein Kriterium sein. Und wenn dir jemand Charts mit der Beitragsentwicklung der vergangenen Jahre zeigt und von Beitragsstabilität faselt, such dir auch jemand anderen.
ernst gemeinte Frage: Warum? Ist das nicht (auch) ein wichtiger Punkt?
Weil die Beitragsentwicklung der Vergangenheit nichts über die Beitragsentwicklung der Zukunft aussagt. Beispiel: PKV XY legt einen neuen Tarif auf, bewirbt den massiv unter jungen Leuten und bekommt sehr viele Mitglieder. Irgendwann wird der Tarif „geschlossen“ (es werden keine neuen Mitglieder mehr aufgenommen). Durch die vielen jungen Mitglieder in der Vergangenheit war der Tarif im Regelfall äußerst beitragsstabil. Jetzt altern alle Mitglieder gemeinsam in diesem geschlossenen Tarif und benötigen alle im Alter mehr Leistungen. Von unten kommen aber keine gesunden Jungen mehr nach, im Regelfall wird der Tarif dadurch teurer.
Man sollte sich immer vor Augen führen, dass die PKV mit der Zeit deutlich teurer wird als die GKV und man im Alter ein Vielfaches des Beitrages bezahlt, mit dem man eingestiegen ist. Das liegt schlicht daran, dass die Leistungen in der PKV oft deutlich besser sind als in der GKV und diese Leistungen natürlich über die gesamten Vertragsdauer garantiert werden, wobei gleichzeitig durch den medizinischen Fortschritt die Kosten weiter steigen. Die GKV kann dem entgegenwirken, indem sie entweder den Beitrag erhöht ODER die Leistungen kürzt. Bei der PKV geht hingegen nur ersteres.
Das stimmt halt so nicht. Grundsätzlich sind Beiträge der PKV danach ausgerichtet, bei gleichbleibenden Kosten ein Leben lang stabil zu bleiben. Die Steigerung der Beiträge liegt an den allgemeinen Steigerungen der Kosten im Gesundheitswesen. Die PKV meines Vaters (73 Jahre) kostet mit um die 650 Euro pro Monat fast genau sovieo, wie meine PKV mit um die 600 Euro (inkl. AG Anteil). Und ich bin 33.
Die PKV wird nur dann teurer als die GKV, wenn das Einkommen deutlich abfällt und der AG Anteil wegfällt.
03.04.2021, 14:29
Ich bezahl 130 Euro PKV mit 80 % Beihilfe. Hatte aber ne Anwartschaft durch meinen Vater.
03.04.2021, 15:35
03.04.2021, 17:11
Ich kann folgende Seite empfehlen, auf der es viele nützliche und hilfreiche Tipps sowie einen Tarifrechner zur Privaten Krankenversicherung (PKV) für Richter/innen auf Probe bzw. Staatsanwälte gibt:
https://krankenversicherung-richter-staatsanwalt.de/
Und hier gehts direkt zum Tarifrechner: Tarifrechner
https://krankenversicherung-richter-staatsanwalt.de/
Und hier gehts direkt zum Tarifrechner: Tarifrechner
03.04.2021, 17:34
(03.04.2021, 13:18)Gast schrieb:(03.04.2021, 10:00)Gast schrieb:(03.04.2021, 09:34)Gast schrieb:(03.04.2021, 09:22)Gast schrieb: Such dir einen unabhängigen Berater. Der erklärt dir dann hoffentlich auch, dass Brille und Zähne nicht das wichtigste bei der PKV sind.
Was nützten dir schöne Zähne, wenn du nach nem Unfall mit Querschnittslähmung nur den Standardrollstuhl bekommst (weil nur medizinisch-notwendige Hilfsmittel in einfacher Ausstattung bezahlt werden) oder die Anschlussheilbehandlung (Reha) nach nem Oberschenkelbruch ausgeschlossen ist? Oder Du hast nen Tarif mit Primäraarztprinzip, gehst aber gleich zum Facharzt, der XY diagnostiziert und dir deshalb dein Leben lang nur noch 80% der Kosten diesbezüglich erstattet werden. Bei der PKV gibt es so viele Fallstricke, da braucht man gute, unabhängige Beratung.
Achja: Die Einstiegskosten sollten auch kein Kriterium sein. Und wenn dir jemand Charts mit der Beitragsentwicklung der vergangenen Jahre zeigt und von Beitragsstabilität faselt, such dir auch jemand anderen.
ernst gemeinte Frage: Warum? Ist das nicht (auch) ein wichtiger Punkt?
Weil die Beitragsentwicklung der Vergangenheit nichts über die Beitragsentwicklung der Zukunft aussagt. Beispiel: PKV XY legt einen neuen Tarif auf, bewirbt den massiv unter jungen Leuten und bekommt sehr viele Mitglieder. Irgendwann wird der Tarif „geschlossen“ (es werden keine neuen Mitglieder mehr aufgenommen). Durch die vielen jungen Mitglieder in der Vergangenheit war der Tarif im Regelfall äußerst beitragsstabil. Jetzt altern alle Mitglieder gemeinsam in diesem geschlossenen Tarif und benötigen alle im Alter mehr Leistungen. Von unten kommen aber keine gesunden Jungen mehr nach, im Regelfall wird der Tarif dadurch teurer.
Man sollte sich immer vor Augen führen, dass die PKV mit der Zeit deutlich teurer wird als die GKV und man im Alter ein Vielfaches des Beitrages bezahlt, mit dem man eingestiegen ist. Das liegt schlicht daran, dass die Leistungen in der PKV oft deutlich besser sind als in der GKV und diese Leistungen natürlich über die gesamten Vertragsdauer garantiert werden, wobei gleichzeitig durch den medizinischen Fortschritt die Kosten weiter steigen. Die GKV kann dem entgegenwirken, indem sie entweder den Beitrag erhöht ODER die Leistungen kürzt. Bei der PKV geht hingegen nur ersteres.
Das stimmt halt so nicht. Grundsätzlich sind Beiträge der PKV danach ausgerichtet, bei gleichbleibenden Kosten ein Leben lang stabil zu bleiben. Die Steigerung der Beiträge liegt an den allgemeinen Steigerungen der Kosten im Gesundheitswesen. Die PKV meines Vaters (73 Jahre) kostet mit um die 650 Euro pro Monat fast genau sovieo, wie meine PKV mit um die 600 Euro (inkl. AG Anteil). Und ich bin 33.
Die PKV wird nur dann teurer als die GKV, wenn das Einkommen deutlich abfällt und der AG Anteil wegfällt.
Die Beitragsstabilität funktioniert halt nur bei offenen Tarifen. Bitte auch nicht die aktuellen Tarife mit älteren Tarifen vergleichen. Neben den recht unterschiedlichen Leistungen (heute ist beispielsweise ein offener Hilfsmittelkatalog Standard und es gibt deutlich bessere Leistungen bei Psychotherapie) sind die älteren Tarife auch deshalb günstiger, weil es keine Unisex-Tarife sind. Gerade Männer haben da früher stark davon profitiert.