29.01.2021, 13:52
(28.01.2021, 16:15)Gast schrieb: Hi,
bin aktuell in der Anwaltsstation in einer größeren Wirtschaftskanzlei (vorrangig eingestellt für Kartellrecht). Allerdings bekomme ich von der zuständigen Partnerin keine Aufgaben (ständig unterwegs/schwer erreichbar). Die Referendarbeauftragte sagt mir, dass ich doch mal bei anderen Kollegen nachfragen könnte, ob sie etwas abzugeben haben. Leider interessieren mich deren Rechtsgebiete überhaupt nicht. Habe ich jetzt zwei mal gemacht, da kommen dann natürlich nur undankbare Aufgaben.
Geht's jemandem gerade genauso? Ich sitze im Home Office und bin während der Arbeitszeit mit schlechtem Gewissen am lernen.
Was macht man da am besten? (Die zuständige Partnerin wollte sich melden, ich möchte ihr jetzt aber nicht ein drittes mal anrufen).
Kurze Verständnisfrage: Hast Du bei anderen Referendars-Kollegen/WissMits nach Aufgaben gefragt oder bei Partnern oder Associates?
Ansonsten würde ich in Referendarszeiten den Fokus nicht zu sehr auf ein Rechtsgebiet legen, sondern ruhig mal einen Blick über den Tellerrand riskieren. Gerade das Kartellrecht strahlt in viele andere Rechtsgebiete aus und dem entsprechend groß sind häufig die Schnittstellen. Es schadet jedenfalls nicht, wenn Du als Kartellrechtlerin weißt, wie ein Patentverfahren abläuft, wie eine öffentliche Ausschreibung funktioniert oder was bei Beihilfen zu beachten ist.
29.01.2021, 13:53
(29.01.2021, 13:52)Gast schrieb:(28.01.2021, 16:15)Gast schrieb: Hi,
bin aktuell in der Anwaltsstation in einer größeren Wirtschaftskanzlei (vorrangig eingestellt für Kartellrecht). Allerdings bekomme ich von der zuständigen Partnerin keine Aufgaben (ständig unterwegs/schwer erreichbar). Die Referendarbeauftragte sagt mir, dass ich doch mal bei anderen Kollegen nachfragen könnte, ob sie etwas abzugeben haben. Leider interessieren mich deren Rechtsgebiete überhaupt nicht. Habe ich jetzt zwei mal gemacht, da kommen dann natürlich nur undankbare Aufgaben.
Geht's jemandem gerade genauso? Ich sitze im Home Office und bin während der Arbeitszeit mit schlechtem Gewissen am lernen.
Was macht man da am besten? (Die zuständige Partnerin wollte sich melden, ich möchte ihr jetzt aber nicht ein drittes mal anrufen).
Kurze Verständnisfrage: Hast Du bei anderen Referendars-Kollegen/WissMits nach Aufgaben gefragt oder bei Partnern oder Associates?
Ansonsten würde ich in Referendarszeiten den Fokus nicht zu sehr auf ein Rechtsgebiet legen, sondern ruhig mal einen Blick über den Tellerrand riskieren. Gerade das Kartellrecht strahlt in viele andere Rechtsgebiete aus und dem entsprechend groß sind häufig die Schnittstellen. Es schadet jedenfalls nicht, wenn Du als Kartellrechtlerin weißt, wie ein Patentverfahren abläuft, wie eine öffentliche Ausschreibung funktioniert oder was bei Beihilfen zu beachten ist.
Ergänzung: Mit weiteren Partnern/Counseln/Associates in Kontakt zu kommen und zusammen zu arbeiten, kann auch sehr gut für's Networking sein.
30.01.2021, 17:02
Ganz ehrlich, gerade in Home-Office Zeiten kommt sowas öfters vor, als es eigentlich sollte. Die Einbindung von Referendaren und WissMits gelingt den meisten Kanzleien im Ergebnis einfach nicht so gut, gerade weil die Formulierung eines Arbeitsauftrags per E-Mail oder Telefon durchaus schwieriger sein kann als face-to-face.
Das ist jedoch nicht dein Problem, würde daher die Zeit konsequent als Freizeit oder zum Lernen nutzen, ein schlechtes Gewissen brauchst du da nicht zu haben.
Natürlich kann man sich dadurch auch nicht besonders empfehlen und hervorheben (z.B. für eine Anstellung nach dem Ref), aber das kannst du leider nicht beeinflussen
Das ist jedoch nicht dein Problem, würde daher die Zeit konsequent als Freizeit oder zum Lernen nutzen, ein schlechtes Gewissen brauchst du da nicht zu haben.
Natürlich kann man sich dadurch auch nicht besonders empfehlen und hervorheben (z.B. für eine Anstellung nach dem Ref), aber das kannst du leider nicht beeinflussen
30.01.2021, 20:50
(29.01.2021, 13:52)Gast schrieb:(28.01.2021, 16:15)Gast schrieb: Hi,
bin aktuell in der Anwaltsstation in einer größeren Wirtschaftskanzlei (vorrangig eingestellt für Kartellrecht). Allerdings bekomme ich von der zuständigen Partnerin keine Aufgaben (ständig unterwegs/schwer erreichbar). Die Referendarbeauftragte sagt mir, dass ich doch mal bei anderen Kollegen nachfragen könnte, ob sie etwas abzugeben haben. Leider interessieren mich deren Rechtsgebiete überhaupt nicht. Habe ich jetzt zwei mal gemacht, da kommen dann natürlich nur undankbare Aufgaben.
Geht's jemandem gerade genauso? Ich sitze im Home Office und bin während der Arbeitszeit mit schlechtem Gewissen am lernen.
Was macht man da am besten? (Die zuständige Partnerin wollte sich melden, ich möchte ihr jetzt aber nicht ein drittes mal anrufen).
Kurze Verständnisfrage: Hast Du bei anderen Referendars-Kollegen/WissMits nach Aufgaben gefragt oder bei Partnern oder Associates?
Ansonsten würde ich in Referendarszeiten den Fokus nicht zu sehr auf ein Rechtsgebiet legen, sondern ruhig mal einen Blick über den Tellerrand riskieren. Gerade das Kartellrecht strahlt in viele andere Rechtsgebiete aus und dem entsprechend groß sind häufig die Schnittstellen. Es schadet jedenfalls nicht, wenn Du als Kartellrechtlerin weißt, wie ein Patentverfahren abläuft, wie eine öffentliche Ausschreibung funktioniert oder was bei Beihilfen zu beachten ist.
Ich habe bei anderen Associates und Partnern nachgefragt.
Ich werde jetzt einfach ein Zwischending machen (also nicht nur vor dem PC sitzen und warten, bis was kommt). Gerade im Hinblick darauf, dass die Kanzlei eigentlich ganz cool ist und ich mir vorstellen könnte, mir das nach dem Zweiten mal als Associate anzugucken. Ob das dann tatsächlich so kommt, ist eine andere Frage. Aber jedenfalls habe ich, wenigstens so halbwegs, Initiative gezeigt.
Würdet ihr, was eine zukünftige Anstellung angeht, euch für Aufgaben eher direkt an die Partner werden? Kann man bei der Kanzlei schon machen. Die Associates haben bei der Einstellung ja wohl eher kein großes Mitspracherecht oder?
31.01.2021, 12:46
(30.01.2021, 20:50)Gast schrieb:(29.01.2021, 13:52)Gast schrieb:(28.01.2021, 16:15)Gast schrieb: Hi,
bin aktuell in der Anwaltsstation in einer größeren Wirtschaftskanzlei (vorrangig eingestellt für Kartellrecht). Allerdings bekomme ich von der zuständigen Partnerin keine Aufgaben (ständig unterwegs/schwer erreichbar). Die Referendarbeauftragte sagt mir, dass ich doch mal bei anderen Kollegen nachfragen könnte, ob sie etwas abzugeben haben. Leider interessieren mich deren Rechtsgebiete überhaupt nicht. Habe ich jetzt zwei mal gemacht, da kommen dann natürlich nur undankbare Aufgaben.
Geht's jemandem gerade genauso? Ich sitze im Home Office und bin während der Arbeitszeit mit schlechtem Gewissen am lernen.
Was macht man da am besten? (Die zuständige Partnerin wollte sich melden, ich möchte ihr jetzt aber nicht ein drittes mal anrufen).
Kurze Verständnisfrage: Hast Du bei anderen Referendars-Kollegen/WissMits nach Aufgaben gefragt oder bei Partnern oder Associates?
Ansonsten würde ich in Referendarszeiten den Fokus nicht zu sehr auf ein Rechtsgebiet legen, sondern ruhig mal einen Blick über den Tellerrand riskieren. Gerade das Kartellrecht strahlt in viele andere Rechtsgebiete aus und dem entsprechend groß sind häufig die Schnittstellen. Es schadet jedenfalls nicht, wenn Du als Kartellrechtlerin weißt, wie ein Patentverfahren abläuft, wie eine öffentliche Ausschreibung funktioniert oder was bei Beihilfen zu beachten ist.
Ich habe bei anderen Associates und Partnern nachgefragt.
Ich werde jetzt einfach ein Zwischending machen (also nicht nur vor dem PC sitzen und warten, bis was kommt). Gerade im Hinblick darauf, dass die Kanzlei eigentlich ganz cool ist und ich mir vorstellen könnte, mir das nach dem Zweiten mal als Associate anzugucken. Ob das dann tatsächlich so kommt, ist eine andere Frage. Aber jedenfalls habe ich, wenigstens so halbwegs, Initiative gezeigt.
Würdet ihr, was eine zukünftige Anstellung angeht, euch für Aufgaben eher direkt an die Partner werden? Kann man bei der Kanzlei schon machen. Die Associates haben bei der Einstellung ja wohl eher kein großes Mitspracherecht oder?
Also bei uns (Magic Circle) entscheidet zwar letztlich der Partner, holt sich aber das Feedback ein und berücksichtigt schon ausschlaggebend, wenn da ein WiMi/Ref wirklich durchgefallen sein sollte. Im Ergebnis gibt es da schon ein starkes Mitspracherecht, da der Partner ja ein ureigenes Interesse hat, dass die anderen auch gut mit dem neuen Associate arbeiten können. Aber das kann natürlich überaĺl anders sein.
Es hört sich aber so an, dass du noch am Anfang der Station stehst. Vielleicht mal Kartellrecht vertiefen, stärker einarbeiten?
31.01.2021, 14:58
Wenn die Associates dich nicht mögen, dann bist du raus. Keiner wird sich sein Team zerschießen für einen Einsteiger.
15.02.2021, 13:05
Das ist nicht gut. Nichts zu tun haben ist immer schlecht. Denn so wird Dir keine Praxis vermittelt. Ich hatte eine Kanzlei, die zwar super war und ich hatte auch genug Arbeit, aber selten Feedback. Das kommt aufs Gleiche raus. Und später im richtigen Leben bringt Dir das niemand bei. Keine einzige Kanzlei hat Lust darauf, irgendwen auf eigene Kosten auszubilden, wenn er Anfänger ist. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Auch wenn da steht, "wir bilden aus". Selbst wenn Du Dein Examen schaffst und eine Stelle bekommst, bilde Dir nicht ein, das hätte irgendwas auch nur im Entferntesten damit zu tun, was man im Studium oder im Referendariat lernt. Ich würde an Deiner Stelle ein ernstes Wort mit Deinem Ausbilder haben und ihm das auch sagen. Eine Stelle, die nicht bereit ist, Dir zu sagen, was gut und was falsch ist und die Dir keine Arbeit gibt, kommt Dir später im Berufsleben teuer zu stehen. Es ist nur genau das, was man Referendaren nicht sagt. Also sitze nicht Deine Zeit ab, sondern mach den Leuten Dampf....
15.02.2021, 13:08
Nicht zu kurz denken und es toll finden, dass man genug Zeit zum Lernen und zum Chillen hat. Die bringt Dir nicht das Geringste. Je entspannter Du Dich jetzt fühlst, desto unentspannter wird es im richtigen Berufsleben, wenn Dich der Anwalt selbst bezahlt. So wirst Du vom Land bezahlt und keinen interessiert es. Warte ab, bis das richtige Leben beginnt und der wahre Umgangston. Das hat nichts mit dem zu tun, was Du von Praktika und Referendariat kennst.
15.02.2021, 22:32
Haste schlechte Noten weil du viel Stationsarbeit gemacht und wenig gelernt hast, dann wirste aber leider gar nicht erst eingestellt.
16.02.2021, 00:08
Ich finde auch, dass du dir da nichts vorwerfen musst. Ohne grobe Vorgaben ist es sicherlich auch schwierig, sich selber eine Arbeit zu suchen. Es stellt sich dann halt nur die Frage, was am Ende in deinem Ausbildungsnachweis steht; aber auch hier wird man dir sicherlich nichts vorwerfen können.