26.12.2020, 12:59
Moin moin, an diesem zweiten Weihnachtstag ;)
Mein Ref. beginnt vss. im März in Darmstadt/Frankfurt oder Wiesbaden und ich möchte, zumindest ein paar Monate, eine Nebentätigkeit aufnehmen. Im Moment warte ich auf Rückmeldung einer GK, die mich ggf. in ihrer Litigation-Abteilung einsetzen möchte. Nach Rücksprache mit einer Kollegin dort (selbst seit 3 Monaten im Ref und seit 1,5 Jahren in der GK.) würde man in der Abteilung sehr viel lernen, das einem im Ref. weiterhilft. Der Partner der Kanzlei hat durchblicken lassen, dass ich zwei Tage neben dem Ref arbeiten soll.
Haltet ihr das für realistisch? Ich weiß, dass das auch sehr stark vom Einzelausbilder abhängt usw.
Aber seid ihr einer Nebentätigkeit im Ref nachgegangen und wenn ja, wie viele Stunden im Monat?
Bei uns in Hessen darf man, einigermaßen Noten vorausgesetzt, 50h zusätzlich arbeiten. Habt ihr eine Ahnung, ob es irgendwie rauskommt, wenn man das (mal) übersteigt?
Das Leben hier ist teuer und die Unterhaltsbeihilfe reicht zwar (knapp), ich möchte aber noch etwas Eigenkapital fürs Eigenheim ansparen...
Viele Grüße und Merry Christmas :)
Mein Ref. beginnt vss. im März in Darmstadt/Frankfurt oder Wiesbaden und ich möchte, zumindest ein paar Monate, eine Nebentätigkeit aufnehmen. Im Moment warte ich auf Rückmeldung einer GK, die mich ggf. in ihrer Litigation-Abteilung einsetzen möchte. Nach Rücksprache mit einer Kollegin dort (selbst seit 3 Monaten im Ref und seit 1,5 Jahren in der GK.) würde man in der Abteilung sehr viel lernen, das einem im Ref. weiterhilft. Der Partner der Kanzlei hat durchblicken lassen, dass ich zwei Tage neben dem Ref arbeiten soll.
Haltet ihr das für realistisch? Ich weiß, dass das auch sehr stark vom Einzelausbilder abhängt usw.
Aber seid ihr einer Nebentätigkeit im Ref nachgegangen und wenn ja, wie viele Stunden im Monat?
Bei uns in Hessen darf man, einigermaßen Noten vorausgesetzt, 50h zusätzlich arbeiten. Habt ihr eine Ahnung, ob es irgendwie rauskommt, wenn man das (mal) übersteigt?
Das Leben hier ist teuer und die Unterhaltsbeihilfe reicht zwar (knapp), ich möchte aber noch etwas Eigenkapital fürs Eigenheim ansparen...
Viele Grüße und Merry Christmas :)
26.12.2020, 13:03
Das Ref ist die falsche Zeit um Geld fürs Eigenheim zu sparen. Investiere das Geld lieber in Ausbildungsliteratur, Klausurenkurse etc.
26.12.2020, 14:19
Du wirst auch tatsächlich keine Zeit haben, zwei Tage zusätzlich zu arbeiten, außer du hast kein Privatleben und bearbeitest die Akten und lernst am Wochenende. Ob du das direkt am Anfang durchhältst, wage ich zu bezweifeln, auch wenn ich dich nicht kenne. Konzentriere dich lieber aufs Ref, Geld verdienen kannst du danach, wenn du es gut gemeistert hast. Du kannst dir die Litigation Praxisgruppe ja für die Anwaltsstation aufheben und dann zwei Tage dort sein (einen Tag Ausbildung, einen Tag Nebentätigkeit). Davor würde ich keinesfalls mehr als einen Tag pro Woche nebenher arbeiten und in der GK lernt man auch eigentlich nichts, was für das Ref relevant wäre. Ob das überhaupt entdeckt werden kann, weiß ich nicht. Ich würde es aber nicht darauf ankommen lassen, für vielleicht 400-700 Euro mehr netto im Monat für diesen einen Tag mehr, mir das Ref zu versauen.
26.12.2020, 14:31
Du musst dir auch klar machen, dass dort nochmal Lohnsteuer und Rentenversicherung und nach meiner Kenntnis bei Überschreiten der 450€-Grenze auch die gesetzliche KV anfallen, du also effektiv nur zu 60% bezahlt wirst. Von den 16 Std pro Woche (ohne Überstunden), die du in der GK verbringst, werden dir also nur ca 9,6 bezahlt. Ca 6,4 Std arbeitest du also "für die Gesellschaft", die dir dieses Ref unter diesen Konditionen (Stichwort Unterbezahlung nach abgeschlossenem Studium) auferlegt hat, wenn du deinem Berufswunsch nachgehen willst. Ich würde mir sehr genau überlegen, ob ich das so mitmache.
26.12.2020, 15:15
Nimm den Job an, wenn er dir angeboten wird. Dann kannst du gleich zu Beginn des Refs wieder kündigen bzw. auf einen Tag runter gehen (und mit der vollständigen Kündigung "drohen").
Zum Sparen für das Eigentum: Das würde ich nicht machen. In zwei Jahren steigst du sowieso in Vollzeit ein. Gelingt der Einstieg dann in der GK (für eine Zeit lang kann sich das wohl jeder antun), dann verdienst du da im Monat mehr netto als du jetzt "sparen" könntest. Du wirst von dem Job auch bei zwei Wochenarbeitstagen nicht reich werden und könntest/wirst den sowieso nur für begrenzte Zeit ausüben. Dementsprechend sind es nicht viele Sparbeiträge, die dir "fehlen" könnten, wenn du dich jetzt voll auf das Ref konzentrierst. Abgesehen davon, dass jetzt die falsche Zeit ist, um zu sparen bzw. dafür sogar Nebenjobs anzunehmen.
Das beste Investment ist jetzt das Verschaffen von möglichst viel Lernzeit.
Du solltest auch genau ausrechnen, wie viel pro Monat du bei einem oder zwei Arbeitstagen dann wirklich mehr hättest, also nach allen Abzügen (in manchen BL gibt es ja auch Abzüge vom Ref-Grundgehalt). Wenn du bis zu der GK pendeln musst (was ich vermute), dann kann auch das erschöpfend sein.
Zum Sparen für das Eigentum: Das würde ich nicht machen. In zwei Jahren steigst du sowieso in Vollzeit ein. Gelingt der Einstieg dann in der GK (für eine Zeit lang kann sich das wohl jeder antun), dann verdienst du da im Monat mehr netto als du jetzt "sparen" könntest. Du wirst von dem Job auch bei zwei Wochenarbeitstagen nicht reich werden und könntest/wirst den sowieso nur für begrenzte Zeit ausüben. Dementsprechend sind es nicht viele Sparbeiträge, die dir "fehlen" könnten, wenn du dich jetzt voll auf das Ref konzentrierst. Abgesehen davon, dass jetzt die falsche Zeit ist, um zu sparen bzw. dafür sogar Nebenjobs anzunehmen.
Das beste Investment ist jetzt das Verschaffen von möglichst viel Lernzeit.
Du solltest auch genau ausrechnen, wie viel pro Monat du bei einem oder zwei Arbeitstagen dann wirklich mehr hättest, also nach allen Abzügen (in manchen BL gibt es ja auch Abzüge vom Ref-Grundgehalt). Wenn du bis zu der GK pendeln musst (was ich vermute), dann kann auch das erschöpfend sein.
26.12.2020, 17:03
Und ja, es kommt raus. Bei der Genehmigung der Nebentätigkeit legst Du dem OLG den vollständigen Arbeitsvertrag mit der Kanzlei vor. Daraus ergibt sich die Stundenzahl.
27.12.2020, 10:56
Hey,
ich kann dich absolut verstehen, dass es verlockend ist in einer GK zu arbeiten, aber ich kann dir nur davon nur abraten.
Einer Freudin und mir wurde auch so ein Angebot von einer GK gemacht bevor unser Ref anfing. Meine Freundin hatte es angenommen und es im Nachhinein bereut und auch nach ein paar Monaten gekündigt.
Die GK lockt dich mit dem Geld und dass du etwas für das Ref lernst. Im Endeffekt bist du für sie eine billige Arbeitskraft und du wirst auch nichts, was du für das Ref brauchst, dort lernen. Wenn du kein gutes 2.Staatsexamen haben wirst, werden sie dich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, denn dankbar für das, was du an Zeit und Energie in den Job investiert hast, werden sie nicht sein.
Konzentriere dich lieber auf das Ref und investiere deine ganze Energie dafür. Es wird anstrengend genug, auch ohne einen Job in der GK. Mach das 2.Staatsexamen gut und dann kannst du immer noch in einer GK anfangen,wenn du es dann noch machen möchtest.
Dies habe ich auch von anderen Leuten gehört und mitbekommen, dass es so abgelaufen ist.
Im Endeffekt musst du entscheiden, was für dich das Richtige ist. Wir können dir nur unsere Einschätzung und unsere Ansicht erzählen.
ich kann dich absolut verstehen, dass es verlockend ist in einer GK zu arbeiten, aber ich kann dir nur davon nur abraten.
Einer Freudin und mir wurde auch so ein Angebot von einer GK gemacht bevor unser Ref anfing. Meine Freundin hatte es angenommen und es im Nachhinein bereut und auch nach ein paar Monaten gekündigt.
Die GK lockt dich mit dem Geld und dass du etwas für das Ref lernst. Im Endeffekt bist du für sie eine billige Arbeitskraft und du wirst auch nichts, was du für das Ref brauchst, dort lernen. Wenn du kein gutes 2.Staatsexamen haben wirst, werden sie dich fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, denn dankbar für das, was du an Zeit und Energie in den Job investiert hast, werden sie nicht sein.
Konzentriere dich lieber auf das Ref und investiere deine ganze Energie dafür. Es wird anstrengend genug, auch ohne einen Job in der GK. Mach das 2.Staatsexamen gut und dann kannst du immer noch in einer GK anfangen,wenn du es dann noch machen möchtest.
Dies habe ich auch von anderen Leuten gehört und mitbekommen, dass es so abgelaufen ist.
Im Endeffekt musst du entscheiden, was für dich das Richtige ist. Wir können dir nur unsere Einschätzung und unsere Ansicht erzählen.
28.12.2020, 16:03
(26.12.2020, 12:59)Kosmische Quante schrieb: Moin moin, an diesem zweiten Weihnachtstag ;)
Mein Ref. beginnt vss. im März in Darmstadt/Frankfurt oder Wiesbaden und ich möchte, zumindest ein paar Monate, eine Nebentätigkeit aufnehmen. Im Moment warte ich auf Rückmeldung einer GK, die mich ggf. in ihrer Litigation-Abteilung einsetzen möchte. Nach Rücksprache mit einer Kollegin dort (selbst seit 3 Monaten im Ref und seit 1,5 Jahren in der GK.) würde man in der Abteilung sehr viel lernen, das einem im Ref. weiterhilft. Der Partner der Kanzlei hat durchblicken lassen, dass ich zwei Tage neben dem Ref arbeiten soll.
Haltet ihr das für realistisch? Ich weiß, dass das auch sehr stark vom Einzelausbilder abhängt usw.
Aber seid ihr einer Nebentätigkeit im Ref nachgegangen und wenn ja, wie viele Stunden im Monat?
Bei uns in Hessen darf man, einigermaßen Noten vorausgesetzt, 50h zusätzlich arbeiten. Habt ihr eine Ahnung, ob es irgendwie rauskommt, wenn man das (mal) übersteigt?
Das Leben hier ist teuer und die Unterhaltsbeihilfe reicht zwar (knapp), ich möchte aber noch etwas Eigenkapital fürs Eigenheim ansparen...
Viele Grüße und Merry Christmas :)
Habe 1.5 Tage pro Woche in Frankfurt gearbeitet (später statt 1.5 dann 2 Tage in einer Woche und 1 Tag in der Folgewoche). Das hat problemlos geklappt und auch mit dem lernen gepasst für mich.
30.12.2020, 10:40
Die Aber Kann mir jemand sagen wie lange es dauert bis die Genehmigung vorliegt? Ich warte seit zwei Wochen :-(
30.12.2020, 12:43
(30.12.2020, 10:40)GastRef schrieb: Die Aber Kann mir jemand sagen wie lange es dauert bis die Genehmigung vorliegt? Ich warte seit zwei Wochen :-(
Naja mit Blick auf die Feiertage haben ja auch viele Urlaub gehabt..
Bei mir waren es glaube ich 6 Wochen und dann kam es vorab via Mail. Hab dann aber auch einfach schon angefangen gehabt zu arbeiten. Hat auch keinen gestört. War in FFM.