06.12.2020, 02:06
(05.12.2020, 19:35)Gast schrieb: Im internationalen Vergleich ist der Staatsdienst in Deutschland gut bezahlt, gute Alterssicherung, Unkündbarkeit, Privatversicherung..... In vielen anderen europäischen Ländern wurde diese Beamtenprivilegien abgeschafft oder aufgeweicht.
In Frankreich u. Norwegen verdienen Beamte wenig, haben dafür Arbeitsplatzsicherheit
In Österreich gibt es einen Verbeamtungsstop seit dem Ende 90er (Ausnahme: Justiz und Polizei) und Beamte zahlen in die gesetzliche Rente ein
In den Niederlanden zahlen Beamte in die gesetzliche Rente ein
In der Schweiz zahlen Beamte in die gesetzliche Rente ein + gibt es keine Unkündbarkeit
In England gibt es auch keine Unkündbarkeit
Durch Globalisierung wird der Druck auf AN durch das magische Wort "Wettbewerbsfähigkeit" permanent erhöht. Befristungen und Flexibilisierung was Arbeitszeit und Standort angeht ist nun einmal normal. Die Zeiten, in denen man sein Leben lang in einem Betrieb gearbeitet hat inklusiver schöner Betriebsrente sind vorbei. Diesen Anachronismus gibt so nur noch beim Staat.
Der Staat gibt durch den sicheren Job Planungssicherheit was Familie, Eigentumserwerb etc angeht. Das ist für viele nun einmal erstrebenswerter als für 500 oder 600 Euro mehr dein Leben aufzugeben.
Vor einiger Zeit gab es in BW eine Umfrage bei Realschulabsolventen und Abiturienten bzgl der beruflichen Zukunft. Mehr als die Hälfte wollte in den sicheren Staatsdienst. Die FDP war damals richtig erstaunt.
Fraglich ist, ob wir uns das alles in Zukunft mit den Beamten, Pensionen und Beihilfen so leisten können. In 20 Jahren werden fast 30% der deutschen Wirtschaftsleistung in die Besoldung, Pension und Beihilfe gehen.
Ja, mal ein Beispiel. Mein Vater, A13, wäre er nicht vor der Pension gestorben hätte er jetzt 3000 - 4000 Euro Pension mit Familienzuschlägen, letzte Stufe etc.
Meine Mutter: mehrere Kinder, bis zur Altersdiskriminierung Mitte 50 von Anfang 20 in Teilzeit gearbeitet, Rente: 700 Euro.
06.12.2020, 02:10
Dänemark: keine Beamten, jeder 1500 Euro Rente und nicht einer 700 und einer 3000.
06.12.2020, 08:07
(06.12.2020, 02:02)Gast schrieb:(06.12.2020, 01:24)Gast schrieb: Ich fange jetzt in einer mittelgroßen Stadt in BW mit 2x4 in einer kleineren Kanzlei für 32k an.
Ist echt nicht dolle, aber hier kann man ganz gut davon leben. Davor war ich auch fast ein Jahr arbeitslos.
Wohne in einer WG aus Berufstätigen, so lässt es sich ganz gut aushalten.
Habe eine Perspektive auf Erhöhung auf 40k in zwei Jahren, wenn der Umsatz stimmt.
Das ist halt echt ein Witz. Mein Freund hat 42k nach einer auf zwei Jahre verkürzten Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsebtwicklung bekommen. Mittelgroße Stadt in BW.
Und wieder: Angebot und Nachfrage.
06.12.2020, 08:12
(05.12.2020, 19:35)Gast schrieb: Im internationalen Vergleich ist der Staatsdienst in Deutschland gut bezahlt, gute Alterssicherung, Unkündbarkeit, Privatversicherung..... In vielen anderen europäischen Ländern wurde diese Beamtenprivilegien abgeschafft oder aufgeweicht.
In Frankreich u. Norwegen verdienen Beamte wenig, haben dafür Arbeitsplatzsicherheit
In Österreich gibt es einen Verbeamtungsstop seit dem Ende 90er (Ausnahme: Justiz und Polizei) und Beamte zahlen in die gesetzliche Rente ein
In den Niederlanden zahlen Beamte in die gesetzliche Rente ein
In der Schweiz zahlen Beamte in die gesetzliche Rente ein + gibt es keine Unkündbarkeit
In England gibt es auch keine Unkündbarkeit
Durch Globalisierung wird der Druck auf AN durch das magische Wort "Wettbewerbsfähigkeit" permanent erhöht. Befristungen und Flexibilisierung was Arbeitszeit und Standort angeht ist nun einmal normal. Die Zeiten, in denen man sein Leben lang in einem Betrieb gearbeitet hat inklusiver schöner Betriebsrente sind vorbei. Diesen Anachronismus gibt so nur noch beim Staat.
Der Staat gibt durch den sicheren Job Planungssicherheit was Familie, Eigentumserwerb etc angeht. Das ist für viele nun einmal erstrebenswerter als für 500 oder 600 Euro mehr dein Leben aufzugeben.
Vor einiger Zeit gab es in BW eine Umfrage bei Realschulabsolventen und Abiturienten bzgl der beruflichen Zukunft. Mehr als die Hälfte wollte in den sicheren Staatsdienst. Die FDP war damals richtig erstaunt.
Fraglich ist, ob wir uns das alles in Zukunft mit den Beamten, Pensionen und Beihilfen so leisten können. In 20 Jahren werden fast 30% der deutschen Wirtschaftsleistung in die Besoldung, Pension und Beihilfe gehen.
In Österreich soll nur dann eine freie Stelle mit einem Beamten neu besetzt werden, wenn zwei Beamte dafür in Ruhestand gehen. Ansonsten halt Einstellung als Angestellter im öD.
06.12.2020, 09:28
Die Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung ist so ein Populismus. Ich kann es echt nicht mehr hören
06.12.2020, 10:20
06.12.2020, 10:21
06.12.2020, 10:26
(06.12.2020, 02:10)Gast schrieb: Dänemark: keine Beamten, jeder 1500 Euro Rente und nicht einer 700 und einer 3000.
Klingt für mich nach keinem guten System. Wieso soll ein Ing/Arzt/GK-Anwalt die gleiche Rente kriegen wie jemand, der 30 Semester Singen und Klatschen studiert hat und ab und an auf Festivals gejobbt hat?
06.12.2020, 10:38
(06.12.2020, 10:26)Wirtschaftsjurist schrieb:(06.12.2020, 02:10)Gast schrieb: Dänemark: keine Beamten, jeder 1500 Euro Rente und nicht einer 700 und einer 3000.
Klingt für mich nach keinem guten System. Wieso soll ein Ing/Arzt/GK-Anwalt die gleiche Rente kriegen wie jemand, der 30 Semester Singen und Klatschen studiert hat und ab und an auf Festivals gejobbt hat?
Das ist glaube ich die Mindestrente in Dänemark.
In der Schweiz gibt es i.Ü. auch eine Mindest- und Höchstgrenze. Gutverdiener zahlen dort folglich mehr ein als sie proportional an Rentenansprüchen erwerben. Durch diese Querfinanzierung wird dann die Mindestrente finanziert, damit auch Geringverdiener bzw Menschen mit Lücken im Berufsleben nicht völlug in die Armut abrutschen. Die Gutverdiener könben nebenher ja noch privat vorsorgen, was schlechter Verdienende nicht können.
06.12.2020, 10:42
(06.12.2020, 10:20)Gast schrieb:(06.12.2020, 09:28)Gast schrieb: Die Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung ist so ein Populismus. Ich kann es echt nicht mehr hören
Uhu Populismus! Wieso denn das?
Ganz einfach: es müssten die Gehälter erhöht werden damit beamte weiterhin auf ihr nettogehalt kämen. Alles andere verstieße gegen das Allimentationsprinzip. (Möchte mal sehen, wer als Richter für 2,8k netto noch beginnen würde, da kann man die Notengrenze gleich auf 2xa absenken, was gegen das Prinzip der Bestenauslese widerspräche). Die Folge wäre, dass der Staat aus dem höheren Bruttogehalt einem hohen Teil in die RV einzahlen muss, was im teurer zu stehen kommen würde, als wenn er es am Ende direkt auszahlt.
Es ist doch purer Neid der ganzen Anwaltsheinis hier, die erst mit ihren mind. 70k einsteigen und diejenigen, die richter werden belächelt aber dann rumheulen, weil sie auch gerne 3,5 k netto Pension hätten