26.11.2020, 23:08
(26.11.2020, 22:59)Nordlicht-SH schrieb:(26.11.2020, 22:50)Justizgast schrieb:(26.11.2020, 22:39)Nordlicht-SH schrieb:(26.11.2020, 22:38)Gast schrieb:(26.11.2020, 22:14)Nordlicht_SH schrieb: Ich bin ein gutes Jahr dabei. Am Wochenende habe ich bisher noch nicht gearbeitet. Unter der Woche arbeite ich relativ konzentriert 9 Stunden pro Tag ohne große Schwätzereien zwischendurch. Richter ist mein absoluter Traumberuf; ich würde es wahrscheinlich auch für die Hälfte des Gehaltes machen. Unerklärlich ist mir - dieser Thread ist ja ein Paradebeispiel - die Mimosenhaftigkeit unter den Kollegen. Kaum ein Gespräch lässt sich führen, ohne dass auf die Überlastung hingewiesen wird. Ich schätze die Kollegen, die in ihrer überwiegenden Mehrheit mit viel Herzblut, Leidenschaft und ehrlichem Interesse ihren Job nachgehen. Aber aus irgendeinem Grund denken viele Kollegen, nur weil man in wenigen Großkanzleien deutlich mehr verdient, sei jede Überstunde eine Zumutung und nahezu standewidrig.
Ich glaube du verwechselst da was. Es geht nicht um ein paar Überstunden. Es geht um die massive Überforderung, die an vielen Gerichten mittlerweile herrscht.
Besser hätte ich meinen Beitrag nicht veranschaulichen können ;-)
Es bleibt zu hoffen, dass du deine Vergleichsverhandlungen weniger Provokant führst.
Der Deal lautet doch: Besoldung gegen 40/41 Stunden in der Woche (je nach Land). Bis 45 Stunden ist nichts einzuwenden. Gelegentlich dürfen auch mal 50 Stunden in der Woche sein, das sind dann aber schon mehr als 20 % Mehrarbeit. Aber das Beklagen eines Dezernats, das noch mehr Aufwand benötigt, um seine Aufgaben verantwortlich zu erledigen, hat nichts mit Mimosenhaftigkeit zu tun, sondern ist ein verantwortungsloses Ausnutzen des Verantwortungsbewusstseins der Richter.
Da stimme ich Dir zu! Meine persönliche Erfahrung ist aber - die absolut nicht repräsentativ ist -, dass maximal 10 Prozent der Richter so viel arbeiten. Und das sind in der Regel die besonders ambitionierten und die, die „kein Ende finden“. Aber ich kenne auch nur die Zustände in SH. Möglicherweise sind die Verhältnisse in anderen Bundesländern deutlich schlechter.
10%? Dein Ernst?
Und selbst wenn es so wäre, es wäre ein Armutszeugnis.
26.11.2020, 23:11
Er ist also auch für die Frage zuständig, ob der Amtsrichter, der ein Ordnungsgeld gegen ihn verhängt hat, befördert wird, oder die Staatsanwälte, die die Anklage gegen seinen Sohn geschrieben bzw. die StA in der Sitzung vertreten haben und die Richter der Strafkammer. Sowas interessiert in Hessen einfach niemand, etwas Wind im Landtag und alles läuft einfach weiter.
27.11.2020, 00:01
Diese hier geschilderten dramatischen Zustände treffen zumindest auf SH nicht zu. Bin seit einem Jahr an einem Landgericht. Arbeite 40-45 Stunden die Woche. 3-4 Verhandlungen pro Woche. Derzeit wegen Corona weniger. Wenn ich um 17 Uhr zum Auto gehe, steht da kaum noch ein anderes Auto.
27.11.2020, 00:25
(27.11.2020, 00:01)RiSH schrieb: Diese hier geschilderten dramatischen Zustände treffen zumindest auf SH nicht zu. Bin seit einem Jahr an einem Landgericht. Arbeite 40-45 Stunden die Woche. 3-4 Verhandlungen pro Woche. Derzeit wegen Corona weniger. Wenn ich um 17 Uhr zum Auto gehe, steht da kaum noch ein anderes Auto.
Dass Schleswig nicht das Maß aller Dinge ist, sollte klar sein.
27.11.2020, 07:54
(27.11.2020, 00:25)Gast schrieb:(27.11.2020, 00:01)RiSH schrieb: Diese hier geschilderten dramatischen Zustände treffen zumindest auf SH nicht zu. Bin seit einem Jahr an einem Landgericht. Arbeite 40-45 Stunden die Woche. 3-4 Verhandlungen pro Woche. Derzeit wegen Corona weniger. Wenn ich um 17 Uhr zum Auto gehe, steht da kaum noch ein anderes Auto.
Dass Schleswig nicht das Maß aller Dinge ist, sollte klar sein.
So sieht es aus. Ganz ehrlich: Wenn der eine oder andere aus Schleswig Holstein und eventuell noch woanders mit 40 Stunden in der Woche auskommt, freut mich das. Und wenn der Richterberuf dazu noch der Traumjob ist umso mehr. Das bedeutet aber nicht, dass es bei jedem so ist. Die, die so unter den Bedingungen leiden, haben auch das Recht, sich hier anonym mal auszukotzen, ohne dass sie unmittelbar aufs Schärfste attackiert und als Weicheier oder Mimosen beschimpft werden. Es ist abstrus, dass solche Leute im Forum nicht gesperrt werden, aber diejenigen, die über die Zustände sachlich diskutieren teilweise schon bzw. Threads geschlossen werden. Aber egal...
Ich finde es völlig legitim, wenn jemand unglücklich ist, sich mit anderen auszutauschen (geteiltes Leid ist halbes Leid usw...). Die glücklichen unter euch haben vielleicht auch keine Kinder und Frau/Mann zuhause, die sie auch aufgrund dieser mangelhaften Planwirtschaft in der Justiz völlig vernachlässigen müssen und damit etwas viel Wichtigeres aufs Spiel setzen. Als Single stellt sich die Lage etwas anders dar.
Ich habe großen Respekt für all diejenige Kollegen, die eben nicht alle 5 gerade sein lassen, weil ja eh alles in die Berufung geht und einen gewissen - und auch erforderlichen - Berufsethos besitzen.
27.11.2020, 08:10
(27.11.2020, 07:54)Gast schrieb:(27.11.2020, 00:25)Gast schrieb:(27.11.2020, 00:01)RiSH schrieb: Diese hier geschilderten dramatischen Zustände treffen zumindest auf SH nicht zu. Bin seit einem Jahr an einem Landgericht. Arbeite 40-45 Stunden die Woche. 3-4 Verhandlungen pro Woche. Derzeit wegen Corona weniger. Wenn ich um 17 Uhr zum Auto gehe, steht da kaum noch ein anderes Auto.
Dass Schleswig nicht das Maß aller Dinge ist, sollte klar sein.
So sieht es aus. Ganz ehrlich: Wenn der eine oder andere aus Schleswig Holstein und eventuell noch woanders mit 40 Stunden in der Woche auskommt, freut mich das. Und wenn der Richterberuf dazu noch der Traumjob ist umso mehr. Das bedeutet aber nicht, dass es bei jedem so ist. Die, die so unter den Bedingungen leiden, haben auch das Recht, sich hier anonym mal auszukotzen, ohne dass sie unmittelbar aufs Schärfste attackiert und als Weicheier oder Mimosen beschimpft werden. Es ist abstrus, dass solche Leute im Forum nicht gesperrt werden, aber diejenigen, die über die Zustände sachlich diskutieren teilweise schon bzw. Threads geschlossen werden. Aber egal...
Ich finde es völlig legitim, wenn jemand unglücklich ist, sich mit anderen auszutauschen (geteiltes Leid ist halbes Leid usw...). Die glücklichen unter euch haben vielleicht auch keine Kinder und Frau/Mann zuhause, die sie auch aufgrund dieser mangelhaften Planwirtschaft in der Justiz völlig vernachlässigen müssen und damit etwas viel Wichtigeres aufs Spiel setzen. Als Single stellt sich die Lage etwas anders dar.
Ich habe großen Respekt für all diejenige Kollegen, die eben nicht alle 5 gerade sein lassen, weil ja eh alles in die Berufung geht und einen gewissen - und auch erforderlichen - Berufsethos besitzen.
Das scheint mir im Übrigen neben der Mimosenhaftigkeit auch Teil des Zeitgeistes zu sein. Sofern jemand einen anderer Meinung ist und nicht in den allgemeinen Jammer-Chor miteinstimmt, wird das sofort als unsachlich oder Beleidigung aufgenommen. Ein bisschen Widerspruch und Zuspitzung wird ja wohl noch erlaubt sein!
27.11.2020, 10:50
(27.11.2020, 08:10)Nordlicht-SH schrieb:(27.11.2020, 07:54)Gast schrieb:(27.11.2020, 00:25)Gast schrieb:(27.11.2020, 00:01)RiSH schrieb: Diese hier geschilderten dramatischen Zustände treffen zumindest auf SH nicht zu. Bin seit einem Jahr an einem Landgericht. Arbeite 40-45 Stunden die Woche. 3-4 Verhandlungen pro Woche. Derzeit wegen Corona weniger. Wenn ich um 17 Uhr zum Auto gehe, steht da kaum noch ein anderes Auto.
Dass Schleswig nicht das Maß aller Dinge ist, sollte klar sein.
So sieht es aus. Ganz ehrlich: Wenn der eine oder andere aus Schleswig Holstein und eventuell noch woanders mit 40 Stunden in der Woche auskommt, freut mich das. Und wenn der Richterberuf dazu noch der Traumjob ist umso mehr. Das bedeutet aber nicht, dass es bei jedem so ist. Die, die so unter den Bedingungen leiden, haben auch das Recht, sich hier anonym mal auszukotzen, ohne dass sie unmittelbar aufs Schärfste attackiert und als Weicheier oder Mimosen beschimpft werden. Es ist abstrus, dass solche Leute im Forum nicht gesperrt werden, aber diejenigen, die über die Zustände sachlich diskutieren teilweise schon bzw. Threads geschlossen werden. Aber egal...
Ich finde es völlig legitim, wenn jemand unglücklich ist, sich mit anderen auszutauschen (geteiltes Leid ist halbes Leid usw...). Die glücklichen unter euch haben vielleicht auch keine Kinder und Frau/Mann zuhause, die sie auch aufgrund dieser mangelhaften Planwirtschaft in der Justiz völlig vernachlässigen müssen und damit etwas viel Wichtigeres aufs Spiel setzen. Als Single stellt sich die Lage etwas anders dar.
Ich habe großen Respekt für all diejenige Kollegen, die eben nicht alle 5 gerade sein lassen, weil ja eh alles in die Berufung geht und einen gewissen - und auch erforderlichen - Berufsethos besitzen.
Das scheint mir im Übrigen neben der Mimosenhaftigkeit auch Teil des Zeitgeistes zu sein. Sofern jemand einen anderer Meinung ist und nicht in den allgemeinen Jammer-Chor miteinstimmt, wird das sofort als unsachlich oder Beleidigung aufgenommen. Ein bisschen Widerspruch und Zuspitzung wird ja wohl noch erlaubt sein!
Von einer ausgewogenen Richterpersönlichkeit erwarte ich das glatte Gegenteil von Zuspitzung, namentlich Ausgleich verschiedener Interessen und Konstruktivität. Ich finde es schade, wenn dieses Forum im Wesentlichen dazu genutzt wird, das Ventil zu öffnen und Dampf abzulassen, der sich möglicherweise auch bei Dir angestaut hat. Gerne können wir hier darüber schreiben, was dich so beschäftigt oder belastet.
27.11.2020, 10:59
(27.11.2020, 10:50)Justizgast schrieb:(27.11.2020, 08:10)Nordlicht-SH schrieb:(27.11.2020, 07:54)Gast schrieb:(27.11.2020, 00:25)Gast schrieb:(27.11.2020, 00:01)RiSH schrieb: Diese hier geschilderten dramatischen Zustände treffen zumindest auf SH nicht zu. Bin seit einem Jahr an einem Landgericht. Arbeite 40-45 Stunden die Woche. 3-4 Verhandlungen pro Woche. Derzeit wegen Corona weniger. Wenn ich um 17 Uhr zum Auto gehe, steht da kaum noch ein anderes Auto.
Dass Schleswig nicht das Maß aller Dinge ist, sollte klar sein.
So sieht es aus. Ganz ehrlich: Wenn der eine oder andere aus Schleswig Holstein und eventuell noch woanders mit 40 Stunden in der Woche auskommt, freut mich das. Und wenn der Richterberuf dazu noch der Traumjob ist umso mehr. Das bedeutet aber nicht, dass es bei jedem so ist. Die, die so unter den Bedingungen leiden, haben auch das Recht, sich hier anonym mal auszukotzen, ohne dass sie unmittelbar aufs Schärfste attackiert und als Weicheier oder Mimosen beschimpft werden. Es ist abstrus, dass solche Leute im Forum nicht gesperrt werden, aber diejenigen, die über die Zustände sachlich diskutieren teilweise schon bzw. Threads geschlossen werden. Aber egal...
Ich finde es völlig legitim, wenn jemand unglücklich ist, sich mit anderen auszutauschen (geteiltes Leid ist halbes Leid usw...). Die glücklichen unter euch haben vielleicht auch keine Kinder und Frau/Mann zuhause, die sie auch aufgrund dieser mangelhaften Planwirtschaft in der Justiz völlig vernachlässigen müssen und damit etwas viel Wichtigeres aufs Spiel setzen. Als Single stellt sich die Lage etwas anders dar.
Ich habe großen Respekt für all diejenige Kollegen, die eben nicht alle 5 gerade sein lassen, weil ja eh alles in die Berufung geht und einen gewissen - und auch erforderlichen - Berufsethos besitzen.
Das scheint mir im Übrigen neben der Mimosenhaftigkeit auch Teil des Zeitgeistes zu sein. Sofern jemand einen anderer Meinung ist und nicht in den allgemeinen Jammer-Chor miteinstimmt, wird das sofort als unsachlich oder Beleidigung aufgenommen. Ein bisschen Widerspruch und Zuspitzung wird ja wohl noch erlaubt sein!
Von einer ausgewogenen Richterpersönlichkeit erwarte ich das glatte Gegenteil von Zuspitzung, namentlich Ausgleich verschiedener Interessen und Konstruktivität. Ich finde es schade, wenn dieses Forum im Wesentlichen dazu genutzt wird, das Ventil zu öffnen und Dampf abzulassen, der sich möglicherweise auch bei Dir angestaut hat. Gerne können wir hier darüber schreiben, was dich so beschäftigt oder belastet.
Deinen versöhnlichen Hinweis werde ich mir heute Abend beim Feierabend mal selbstkritisch durch den Kopf gehen lassen. Einen persönlichen Angriff hatte ich nicht beabsichtigt. In diesem Sinne ein schönes Wochenende =)
27.11.2020, 19:08
(27.11.2020, 07:54)Gast schrieb:(27.11.2020, 00:25)Gast schrieb:(27.11.2020, 00:01)RiSH schrieb: Diese hier geschilderten dramatischen Zustände treffen zumindest auf SH nicht zu. Bin seit einem Jahr an einem Landgericht. Arbeite 40-45 Stunden die Woche. 3-4 Verhandlungen pro Woche. Derzeit wegen Corona weniger. Wenn ich um 17 Uhr zum Auto gehe, steht da kaum noch ein anderes Auto.
Dass Schleswig nicht das Maß aller Dinge ist, sollte klar sein.
So sieht es aus. Ganz ehrlich: Wenn der eine oder andere aus Schleswig Holstein und eventuell noch woanders mit 40 Stunden in der Woche auskommt, freut mich das. Und wenn der Richterberuf dazu noch der Traumjob ist umso mehr. Das bedeutet aber nicht, dass es bei jedem so ist. Die, die so unter den Bedingungen leiden, haben auch das Recht, sich hier anonym mal auszukotzen, ohne dass sie unmittelbar aufs Schärfste attackiert und als Weicheier oder Mimosen beschimpft werden. Es ist abstrus, dass solche Leute im Forum nicht gesperrt werden, aber diejenigen, die über die Zustände sachlich diskutieren teilweise schon bzw. Threads geschlossen werden. Aber egal...
Ich finde es völlig legitim, wenn jemand unglücklich ist, sich mit anderen auszutauschen (geteiltes Leid ist halbes Leid usw...). Die glücklichen unter euch haben vielleicht auch keine Kinder und Frau/Mann zuhause, die sie auch aufgrund dieser mangelhaften Planwirtschaft in der Justiz völlig vernachlässigen müssen und damit etwas viel Wichtigeres aufs Spiel setzen. Als Single stellt sich die Lage etwas anders dar.
Ich habe großen Respekt für all diejenige Kollegen, die eben nicht alle 5 gerade sein lassen, weil ja eh alles in die Berufung geht und einen gewissen - und auch erforderlichen - Berufsethos besitzen.
Warum die Gestalt aus dem Norden nicht gelöscht wird? Ein Schelm, wer Böses denkt...
27.11.2020, 20:17
Ist ok Verschwörungstheoretiker.