19.11.2020, 10:59
Hallo,
ich möchte gern den Verbesserungsversuch machen. Im Erstversuch habe ich gemerkt, dass ich einfach zu wenig Klausuren geschrieben habe.
Welchen Klausurenkurs würdet ihr empfehlen?
Danke und liebe Grüße
ich möchte gern den Verbesserungsversuch machen. Im Erstversuch habe ich gemerkt, dass ich einfach zu wenig Klausuren geschrieben habe.
Welchen Klausurenkurs würdet ihr empfehlen?
Danke und liebe Grüße
19.11.2020, 11:04
Bundesland?
19.11.2020, 13:57
GastBundesland?
Hessen :blush:
Hessen :blush:
19.11.2020, 18:33
Niemand einen Tipp?
19.11.2020, 18:53
Kaiser oder Hemmer mal ausprobieren. Hemmer kann man monatlich kündigen und Kaiser verkauft eh nur Pakete. Alpmann fand ich nicht empfehlenswert.
19.11.2020, 19:21
Habe bei Kaiser ca. 5 und bei Alpmann ca. 15 Klausuren geschrieben. Würde beide nicht weiterempfehlen.
Bei Kaiser sind die Klausuren arg konstruiert, echte Examensklausuren sind einfach anders. Bei Alpmann fand ich die Korrekturen oft sehr schwach, die Korrektoren scheinen überhaupt nicht mitzudenken.
Am realistischsten fand ich die Altklausuren.
Mittlere gibt es ja an vielen LGs Klausurenkurse. Weiß nicht, ob man als Verbesserer da irgendwie reinkommt.
Bei Kaiser sind die Klausuren arg konstruiert, echte Examensklausuren sind einfach anders. Bei Alpmann fand ich die Korrekturen oft sehr schwach, die Korrektoren scheinen überhaupt nicht mitzudenken.
Am realistischsten fand ich die Altklausuren.
Mittlere gibt es ja an vielen LGs Klausurenkurse. Weiß nicht, ob man als Verbesserer da irgendwie reinkommt.
19.11.2020, 20:45
Teile zwar die Kritik bzgl. der Klausurqualität, aber sowohl Kaiser als auch Alpmann erfüllen letztlich den Übungszweck. Letzterer punktet mit dem Preis. Wenn LG-Klausurenkurs verfügbar, ist der natürlich vorzuziehen.
19.11.2020, 22:40
(19.11.2020, 20:45)Gorst schrieb: Teile zwar die Kritik bzgl. der Klausurqualität, aber sowohl Kaiser als auch Alpmann erfüllen letztlich den Übungszweck. Letzterer punktet mit dem Preis. Wenn LG-Klausurenkurs verfügbar, ist der natürlich vorzuziehen.
Es gibt einen LG Klausurenkurs aber da bekommt man keine Lösungskizze.
Deshalb hab ich dort nur ein paar geschrieben...bringt einfach nicht so viel für mich leider
21.11.2020, 09:52
Ich wäre über weitere Tipps sehr dankbar ?
21.11.2020, 14:03
Ich habe habe Klausurenkurse bei Alpmann, Hemmer und Kaiser sowie den Kurs des OLGs gemacht. Keiner kann auch nur im Ansatz an die Klausuren der AGs rankommen.
Alpmann:
Ich habe den „Kassettenkurs“ gemacht, hier bekommt man die Korrektur als mp3 Datei gesprochen. Vorteil: der Korrektor sagt im Zweifel etwas mehr, woraus man Honig saugen kann. Das war der Grund, warum ich mich überhaupt angemeldet hatte.
Aber: die Klausuren waren überhaupt nicht vergleichbar zu normalen Examensklausuren. Man hat bei allen Korrektoren die fehlende Motivation und die Abneigung gegen die Korrektur deutlich aus der Stimme heraushören können. Es wird monoton für 7-12 Minuten ein Monolog gehalten, bei dem immer wieder auf die Lösung verwiesen wird. Korrektoren beschäftigen sich nicht mit Dingen, die von der Lösungsskizze abweichen und im Zweifel ist es halt dann nicht gelungen. Mir kam es auch immer so vor, als ob Randthemen abgefragt werden. Die Wartezeit auf Klausuren war ok, 3+ Wochen ist normal.
Hemmer:
Der Hemmer-Kurs ist vergleichsweise günstig und man kann schnell kündigen. Das war es dann auch schon mit Vorteilen. Diesen Kurs fand ich mit Abstand den schlechtesten. Die Korrekturen dauern ewig, 5+ Wochen war normal. Wenn die Klausur dann kam, konnte ich mich kaum mehr an den Fall erinnern.
Die Korrektoren haben eine Lösungsskizze zum abhaken und halten sich penibel daran. Es wird nicht beachtet, wenn man hiervon abweicht, das ist dann schlicht falsch. Wenn was fehlt, gibt es massive Abzüge, seien es auch nur kleinere Teile der Lösung. Mein Highlight war eine Klausur zum Thema §§ 994, 996 BGB. Es ging um gewöhnliche Erhaltungsmaßnahmen. Ich hatte hier den Palandt abgeschrieben, was im Ergebnis so auch eins zu eins in der Lösung stand. Der Korrektor hat es als falsch gewertet, weil er nur Stichwörter unterstrichen hatte und offenbar schlicht darüber hinweggelesen hatte.
Zudem war es auffällig, dass Korrektoren teilweise alle Gebiete korrigiert haben. Die Noten waren hier eher schlechter. Die Aufgaben auch eher nicht repräsentativ. Im Strafrecht musste man zB ein Plädoyer schreiben, was vermutlich nie im echten Examen laufen wird. Was ich auch nicht zeitgemäß finde ist, dass die Klausuren noch per Post geschickt werden müssen.
Kaiser:
Zunächst hatte ich Kaiser wegen der deutlich höheren Kosten gemieden, nachdem die beiden anderen aber in meinen Augen Flops waren, mich dennoch angemeldet. Zu Beginn war ich begeistert. Die Korrekturen kamen nach 2 Wochen, teilweise schon deutlich früher. Eine kam schon am Tag nach Einsendung. Die Ergebnisse waren zu Beginn in Ordnung, die Korrekturen auch. Die Lösungsskizzen fand ich gut. Aber warum auch immer hat sich dies urplötzlich gedreht. Auf einmal dauerte es ewig, die versprochenen 2 Wochen wurden nicht mehr eingehalten. Ich musste mehrfach nachfragen (Antwort immer: tut uns Leid, wir fragen mal beim Korrektor nach), wo die Klausuren bleiben. Offenbar hat Kaiser keine Ö-Recht Korrektoren, hier dauerte es immer länger als 4 Wochen. Nach Nachfrage kamen Korrekturen dann auch mal Nachts um halb eins. Zivilrecht ging zügig, landete aber meist beim gnadenlosen Korrektor aus Unterfranken. Strafrecht dauert auch länger, geht aber schneller als Ö-Recht.
Gegen Ende wurden die Noten schlechter, quasi jedes Votum fing bei mir so an: „Die Klausur ist ihnen grundsätzlich gelungen, weist jedoch auch Mängel/Lücken auf.“ in meinen Augen kann man da dann alles als Wertung nehmen. Die Punkte waren dann meistens gewürfelt, so kam es mir zumindest vor.
Was ich aber als positiv hervorheben will: es gibt den ein oder anderen Korrektor, der sich offenbar viel Mühe gibt. Einige Beurteilungen fand ich sehr hilfreich, das war aber leider die Ausnahme.
Die Klausuren selbst orientieren sich stark an deren Skripten, quasi in jeder Lösung findet sich ein Verweis auf Skript XY, wo das Problem zu finden ist. Mich stört bei Kaiser zudem - wie in vielen der Skripte auch - der Ton, der in den Texten mitschwingt. Ihr dürftet wissen, was gemeint ist. Jedenfalls im Hinblick zur schwachen Konkurrenz noch die beste Wahl.
OLG Kurs (Baden-Württemberg):
kostenlos und an das Land angepasst. Ich habe jedoch nicht viele Klausuren geschrieben, weil die Korrektur hier 6 Wochen mit fettem plus war. Entsprechend kann ich nicht viel dazu sagen.
AG Klausuren:
Originale Examensklausuren, was ich mit Abstand am besten fand. Der Nachteil ist, dass davon zu wenige geschrieben werden, dass die AG-Leiter nicht wirklich total objektiv bewerten (gerade zu Beginn gibt es Welpenschutz, der einen in Sicherheit wiegt), dass die Klausuren schon zu Beginn des Refs starten, wenn man noch eher planlos ist. Auch fand ich die Lösungen meistens nicht gut.
Letztlich muss ich leider sagen, dass ich keinen der Kurse wirklich überzeugt empfehlen kann. Man investiert viel Zeit und Geld, bekommt dafür aber im Regelfall eine hingerotzte Korrektur eines Korrektors, der sich an der Lösungsskizze entlang hangelt und der vermutlich ohne diese Skizze die Lösung niemals so treffen würde, wie er es nach Lektüre der Lösung vom Prüfling erwartet. Auf der anderen Seite hilft einem das letztlich nichts, wenn man weiß, dass die Kurse nicht gut sind. Denn man muss sich ja irgendwie vorbereiten und üben. Hier muss man also für dich selbst abwägen. Die Vorteile von Alpmann/Hemmer sind die niedrigeren Kosten sowie die Tatsache, dass man nehmen muss, was kommt (wie im Examen auch). Die Vorteile von Kaiser sind die im Schnitt kürzeren Korrekturzeiten und die besseren Lösungsskizzen.
Mein Tipp an alle, die gerade erst loslegen: schreibt die AG Klausuren alle! Verlasst euch nicht auf die Option eines kommerziellen Kurses.
Ich will abschließend noch erwähnen, dass das selbstverständlich nur meine Erfahrungen (und teilweise von Kollegen) sind. Das muss nicht repräsentativ sein, ggf. hatten andere mehr Glück.
Alpmann:
Ich habe den „Kassettenkurs“ gemacht, hier bekommt man die Korrektur als mp3 Datei gesprochen. Vorteil: der Korrektor sagt im Zweifel etwas mehr, woraus man Honig saugen kann. Das war der Grund, warum ich mich überhaupt angemeldet hatte.
Aber: die Klausuren waren überhaupt nicht vergleichbar zu normalen Examensklausuren. Man hat bei allen Korrektoren die fehlende Motivation und die Abneigung gegen die Korrektur deutlich aus der Stimme heraushören können. Es wird monoton für 7-12 Minuten ein Monolog gehalten, bei dem immer wieder auf die Lösung verwiesen wird. Korrektoren beschäftigen sich nicht mit Dingen, die von der Lösungsskizze abweichen und im Zweifel ist es halt dann nicht gelungen. Mir kam es auch immer so vor, als ob Randthemen abgefragt werden. Die Wartezeit auf Klausuren war ok, 3+ Wochen ist normal.
Hemmer:
Der Hemmer-Kurs ist vergleichsweise günstig und man kann schnell kündigen. Das war es dann auch schon mit Vorteilen. Diesen Kurs fand ich mit Abstand den schlechtesten. Die Korrekturen dauern ewig, 5+ Wochen war normal. Wenn die Klausur dann kam, konnte ich mich kaum mehr an den Fall erinnern.
Die Korrektoren haben eine Lösungsskizze zum abhaken und halten sich penibel daran. Es wird nicht beachtet, wenn man hiervon abweicht, das ist dann schlicht falsch. Wenn was fehlt, gibt es massive Abzüge, seien es auch nur kleinere Teile der Lösung. Mein Highlight war eine Klausur zum Thema §§ 994, 996 BGB. Es ging um gewöhnliche Erhaltungsmaßnahmen. Ich hatte hier den Palandt abgeschrieben, was im Ergebnis so auch eins zu eins in der Lösung stand. Der Korrektor hat es als falsch gewertet, weil er nur Stichwörter unterstrichen hatte und offenbar schlicht darüber hinweggelesen hatte.
Zudem war es auffällig, dass Korrektoren teilweise alle Gebiete korrigiert haben. Die Noten waren hier eher schlechter. Die Aufgaben auch eher nicht repräsentativ. Im Strafrecht musste man zB ein Plädoyer schreiben, was vermutlich nie im echten Examen laufen wird. Was ich auch nicht zeitgemäß finde ist, dass die Klausuren noch per Post geschickt werden müssen.
Kaiser:
Zunächst hatte ich Kaiser wegen der deutlich höheren Kosten gemieden, nachdem die beiden anderen aber in meinen Augen Flops waren, mich dennoch angemeldet. Zu Beginn war ich begeistert. Die Korrekturen kamen nach 2 Wochen, teilweise schon deutlich früher. Eine kam schon am Tag nach Einsendung. Die Ergebnisse waren zu Beginn in Ordnung, die Korrekturen auch. Die Lösungsskizzen fand ich gut. Aber warum auch immer hat sich dies urplötzlich gedreht. Auf einmal dauerte es ewig, die versprochenen 2 Wochen wurden nicht mehr eingehalten. Ich musste mehrfach nachfragen (Antwort immer: tut uns Leid, wir fragen mal beim Korrektor nach), wo die Klausuren bleiben. Offenbar hat Kaiser keine Ö-Recht Korrektoren, hier dauerte es immer länger als 4 Wochen. Nach Nachfrage kamen Korrekturen dann auch mal Nachts um halb eins. Zivilrecht ging zügig, landete aber meist beim gnadenlosen Korrektor aus Unterfranken. Strafrecht dauert auch länger, geht aber schneller als Ö-Recht.
Gegen Ende wurden die Noten schlechter, quasi jedes Votum fing bei mir so an: „Die Klausur ist ihnen grundsätzlich gelungen, weist jedoch auch Mängel/Lücken auf.“ in meinen Augen kann man da dann alles als Wertung nehmen. Die Punkte waren dann meistens gewürfelt, so kam es mir zumindest vor.
Was ich aber als positiv hervorheben will: es gibt den ein oder anderen Korrektor, der sich offenbar viel Mühe gibt. Einige Beurteilungen fand ich sehr hilfreich, das war aber leider die Ausnahme.
Die Klausuren selbst orientieren sich stark an deren Skripten, quasi in jeder Lösung findet sich ein Verweis auf Skript XY, wo das Problem zu finden ist. Mich stört bei Kaiser zudem - wie in vielen der Skripte auch - der Ton, der in den Texten mitschwingt. Ihr dürftet wissen, was gemeint ist. Jedenfalls im Hinblick zur schwachen Konkurrenz noch die beste Wahl.
OLG Kurs (Baden-Württemberg):
kostenlos und an das Land angepasst. Ich habe jedoch nicht viele Klausuren geschrieben, weil die Korrektur hier 6 Wochen mit fettem plus war. Entsprechend kann ich nicht viel dazu sagen.
AG Klausuren:
Originale Examensklausuren, was ich mit Abstand am besten fand. Der Nachteil ist, dass davon zu wenige geschrieben werden, dass die AG-Leiter nicht wirklich total objektiv bewerten (gerade zu Beginn gibt es Welpenschutz, der einen in Sicherheit wiegt), dass die Klausuren schon zu Beginn des Refs starten, wenn man noch eher planlos ist. Auch fand ich die Lösungen meistens nicht gut.
Letztlich muss ich leider sagen, dass ich keinen der Kurse wirklich überzeugt empfehlen kann. Man investiert viel Zeit und Geld, bekommt dafür aber im Regelfall eine hingerotzte Korrektur eines Korrektors, der sich an der Lösungsskizze entlang hangelt und der vermutlich ohne diese Skizze die Lösung niemals so treffen würde, wie er es nach Lektüre der Lösung vom Prüfling erwartet. Auf der anderen Seite hilft einem das letztlich nichts, wenn man weiß, dass die Kurse nicht gut sind. Denn man muss sich ja irgendwie vorbereiten und üben. Hier muss man also für dich selbst abwägen. Die Vorteile von Alpmann/Hemmer sind die niedrigeren Kosten sowie die Tatsache, dass man nehmen muss, was kommt (wie im Examen auch). Die Vorteile von Kaiser sind die im Schnitt kürzeren Korrekturzeiten und die besseren Lösungsskizzen.
Mein Tipp an alle, die gerade erst loslegen: schreibt die AG Klausuren alle! Verlasst euch nicht auf die Option eines kommerziellen Kurses.
Ich will abschließend noch erwähnen, dass das selbstverständlich nur meine Erfahrungen (und teilweise von Kollegen) sind. Das muss nicht repräsentativ sein, ggf. hatten andere mehr Glück.