09.10.2020, 18:36
Die Diskussion ist sehr interessant. Ich bin RA bei HM und hatte daher schon sehr oft mit Absolventen der Bucerius zu tun. Dazu folgende Punkte :
- die Praktikanten sind zwar oft eingebildeter als andere, dafür tatsächlich aber ebenfalls oft - für den Studienfortschritt - gut bzw sogar besser ausgebildet als die Studierenden staatlicher Unis. Zudem sind die Leute ziemlich motiviert und man merkt, daß sie im Leben was erreichen wollen.
- die Referendare sind mir ebenfalls positiv aufgefallen.
- jetzt kommt der seltsame Punkt : die Anwaltskollegen von der BLS arbeiten zwar oft ganz gut. Aus irgendwelchen Gründen gibt es dann aber immer wieder Leute von den staatlichen Unis, die noch smarter und einfach bessere Anwälte sind. Bis heute, 20 Jahre nach Gründung der BLS, hat es daher kein Absolvent in unsere Partnerschaft geschafft. Und das, obwohl besonders viele als junge Kollegen anfangen. Bei Freshfields ist das nach meiner Kenntnis nichts anders.
Die Frage lautet dann: Woran liegt es? Eine Antwort weiß ich nicht. Nur einige Thesen:
- BLS Absolventen können weniger gut selbstständig arbeiten. Das merkt man immer wieder in der Zusammenarbeit und es zeigt sich auch daran, daß bei BLS Leuten das zweite Examen ist gegenüber dem ersten (deutlich) schwächer ist. Die Kombi gut / befriedigend habe ich bei BLS Leuten schon recht oft im CV gesehen.
- Akademisch sind die Leute ist schwächer,weil es an theoretischen Grundlagen fehlt. Man merkt, daß auf Note gelernt wird.
- Nach der langen harten Zeit an der BLS sind die Leute bisschen ausgebrannt. Sie droppen deshalb nach zwei bis drei Jahren oft bei uns auf eigene Entscheidung raus, um etwas entspannteres zu machen.
Insgesamt wirklich komisch und nur Nahbereichsempirie, da ich natürlich nur HM wirklich kenne. Habe aber auch schon mit Freunden von FBD darüber philosophiert und dort war auch ein ähnlicher Eindruck.
- die Praktikanten sind zwar oft eingebildeter als andere, dafür tatsächlich aber ebenfalls oft - für den Studienfortschritt - gut bzw sogar besser ausgebildet als die Studierenden staatlicher Unis. Zudem sind die Leute ziemlich motiviert und man merkt, daß sie im Leben was erreichen wollen.
- die Referendare sind mir ebenfalls positiv aufgefallen.
- jetzt kommt der seltsame Punkt : die Anwaltskollegen von der BLS arbeiten zwar oft ganz gut. Aus irgendwelchen Gründen gibt es dann aber immer wieder Leute von den staatlichen Unis, die noch smarter und einfach bessere Anwälte sind. Bis heute, 20 Jahre nach Gründung der BLS, hat es daher kein Absolvent in unsere Partnerschaft geschafft. Und das, obwohl besonders viele als junge Kollegen anfangen. Bei Freshfields ist das nach meiner Kenntnis nichts anders.
Die Frage lautet dann: Woran liegt es? Eine Antwort weiß ich nicht. Nur einige Thesen:
- BLS Absolventen können weniger gut selbstständig arbeiten. Das merkt man immer wieder in der Zusammenarbeit und es zeigt sich auch daran, daß bei BLS Leuten das zweite Examen ist gegenüber dem ersten (deutlich) schwächer ist. Die Kombi gut / befriedigend habe ich bei BLS Leuten schon recht oft im CV gesehen.
- Akademisch sind die Leute ist schwächer,weil es an theoretischen Grundlagen fehlt. Man merkt, daß auf Note gelernt wird.
- Nach der langen harten Zeit an der BLS sind die Leute bisschen ausgebrannt. Sie droppen deshalb nach zwei bis drei Jahren oft bei uns auf eigene Entscheidung raus, um etwas entspannteres zu machen.
Insgesamt wirklich komisch und nur Nahbereichsempirie, da ich natürlich nur HM wirklich kenne. Habe aber auch schon mit Freunden von FBD darüber philosophiert und dort war auch ein ähnlicher Eindruck.
09.10.2020, 18:38
Bei der BLS wird eben viel mitgeliefert (eingekauft), worum man sich an einer staatlichen Uni selbst kümmern muss. Ich war an einer renommierten staatlichen Uni in Süddeutschland. Natürlich bin ich in der Zeit mit Profs in Kontakt gekommen, konnte sogar Vorlesungen von Harvard Professoren hören und mit einem abends ein Bier trinken gehen. Ebenso mit dem Managing Partner einer der best zahlendsten GKs. Absolventen der Uni sind überall und ich habe Kommilitonen in fast jeder GK. Und ich würde sogar sagen, dass es mir mehr gebracht hat, dass ich mir das alles selbst erarbeitet habe. Es macht selbstsicher, wenn man weiß, dass man dies oder jenes gemacht hat, weil man sich selbst darum gekümmert hat und nicht, weil es eben im „Stundenplan“ stand und organisiert wurde.
Aber genauso gibt es Kommilitonen, die in einem mehr schulischen System sicher besser aufgehoben gewesen wären.
Aber genauso gibt es Kommilitonen, die in einem mehr schulischen System sicher besser aufgehoben gewesen wären.
09.10.2020, 18:41
(09.10.2020, 18:36)Gastz schrieb: Die Diskussion ist sehr interessant. Ich bin RA bei HM und hatte daher schon sehr oft mit Absolventen der Bucerius zu tun. Dazu folgende Punkte :
- die Praktikanten sind zwar oft eingebildeter als andere, dafür tatsächlich aber ebenfalls oft - für den Studienfortschritt - gut bzw sogar besser ausgebildet als die Studierenden staatlicher Unis. Zudem sind die Leute ziemlich motiviert und man merkt, daß sie im Leben was erreichen wollen.
- die Referendare sind mir ebenfalls positiv aufgefallen.
- jetzt kommt der seltsame Punkt : die Anwaltskollegen von der BLS arbeiten zwar oft ganz gut. Aus irgendwelchen Gründen gibt es dann aber immer wieder Leute von den staatlichen Unis, die noch smarter und einfach bessere Anwälte sind. Bis heute, 20 Jahre nach Gründung der BLS, hat es daher kein Absolvent in unsere Partnerschaft geschafft. Und das, obwohl besonders viele als junge Kollegen anfangen. Bei Freshfields ist das nach meiner Kenntnis nichts anders.
Die Frage lautet dann: Woran liegt es? Eine Antwort weiß ich nicht. Nur einige Thesen:
- BLS Absolventen können weniger gut selbstständig arbeiten. Das merkt man immer wieder in der Zusammenarbeit und es zeigt sich auch daran, daß bei BLS Leuten das zweite Examen ist gegenüber dem ersten (deutlich) schwächer ist. Die Kombi gut / befriedigend habe ich bei BLS Leuten schon recht oft im CV gesehen.
- Akademisch sind die Leute ist schwächer,weil es an theoretischen Grundlagen fehlt. Man merkt, daß auf Note gelernt wird.
- Nach der langen harten Zeit an der BLS sind die Leute bisschen ausgebrannt. Sie droppen deshalb nach zwei bis drei Jahren oft bei uns auf eigene Entscheidung raus, um etwas entspannteres zu machen.
Insgesamt wirklich komisch und nur Nahbereichsempirie, da ich natürlich nur HM wirklich kenne. Habe aber auch schon mit Freunden von FBD darüber philosophiert und dort war auch ein ähnlicher Eindruck.
Wenn ich da meinen Senf dazu geben kann: Ich habe den Eindruck, dass die wirklich guten Leute an der BLS (zumindest in meinem Umfeld) nicht GK-Partner werden wollten. Das ist sicherlich für viele ein sehr befriedigender Job, aber gerade an der BLS findet man viele, die sozial sehr engagiert sind/ politisch aktiv o.ä. Und ein entsprechendes Engagement verträgt sich halt schlecht mit diesem Job.
09.10.2020, 18:46
(09.10.2020, 18:17)C8H10N4O2 schrieb: Bin ebenfalls BLS-Absolvent und finde den sich herauskristallisierenden allgemeinen Tenor eigentlich sehr passend. Möchte dennoch noch meinen persönlichen EIndruck schildern.
Die meisten Kandidaten, die an der BLS genommen wurden, haben die Fähigkeiten und Veranlagung auch an jeder anderen Uni in der Republik auf ein VB zu kommen. Die wirklich hervorragende Betreuung und der enge Kontakt zu den Kommilitonen aber auch zu den Professoren hilft insbesondere, wenn man Probleme hat sich selbst zu strukturieren und ein verschultes System mag. Darüber hinaus sind die Erfahrungen abseits der juristischen Ausbildung der größte Gewinn. Man lernt unglaublich spannende und interessante Leute kennen, neben den klassischen Superbrains die 2 Klassen übersprungen haben und mit 17 anfangen zu studieren sind Leute dabei, die bereits vor Studienbeginn ein eigenes IT Unternehmen gegründet haben, deutsche Meister in der Leichtathletik, Leute mit abgeschlossenem Mathematikstudium, (semi)professionelle Musiker unundund. Einfach unglaublich viele engagierte und interssierte Leute. Dementsprechend gibt es unter den Absolventen auch GK-Partner, Richter, Leute beim AA, bei der EU, Unternehmensgründer, Bundestagsabgeordnete, Leute die nochmal zu Psychologie gewechselt haben und jetzt Psychotherapeuten sind usw. Es ist einfach ein unglaublich inspirierendes Umfeld in dem alles ermöglicht wird was man sich vornimmt und wenn man sich darauf einlässt bekommt sein Leben lang etwas zurück.
Klingt nach langweiligem Streberverein. Mathestudium. IT Unternehmen. Wer's braucht...
09.10.2020, 18:48
Ich habe in der BLS Hamburg den schriftlichen Test fürs AA geschrieben. Es gab echte Luxustoiletten. Die Toilettenräume waren komplett rot gestaltet. Da geht die Kohle hin...
09.10.2020, 18:51
09.10.2020, 18:53
(09.10.2020, 18:51)Gast schrieb:(09.10.2020, 18:48)Gast schrieb: Ich habe in der BLS Hamburg den schriftlichen Test fürs AA geschrieben. Es gab echte Luxustoiletten. Die Toilettenräume waren komplett rot gestaltet. Da geht die Kohle hin...
ja stimmt, weil purpur ja so teuer ist.
Hätte mich jetzt auch nicht gewundert, wenn es goldene Toiletten gegeben hätte...
09.10.2020, 19:01
(09.10.2020, 18:53)Gast schrieb:(09.10.2020, 18:51)Gast schrieb:(09.10.2020, 18:48)Gast schrieb: Ich habe in der BLS Hamburg den schriftlichen Test fürs AA geschrieben. Es gab echte Luxustoiletten. Die Toilettenräume waren komplett rot gestaltet. Da geht die Kohle hin...
ja stimmt, weil purpur ja so teuer ist.
Hätte mich jetzt auch nicht gewundert, wenn es goldene Toiletten gegeben hätte...
Es sind ganz normale Toiletten, sie sehen halt nicht aus wie Schulklos.
09.10.2020, 19:16
(09.10.2020, 19:01)Gast schrieb:(09.10.2020, 18:53)Gast schrieb:(09.10.2020, 18:51)Gast schrieb:(09.10.2020, 18:48)Gast schrieb: Ich habe in der BLS Hamburg den schriftlichen Test fürs AA geschrieben. Es gab echte Luxustoiletten. Die Toilettenräume waren komplett rot gestaltet. Da geht die Kohle hin...
ja stimmt, weil purpur ja so teuer ist.
Hätte mich jetzt auch nicht gewundert, wenn es goldene Toiletten gegeben hätte...
Es sind ganz normale Toiletten, sie sehen halt nicht aus wie Schulklos.
Wenn ich mich recht erinnere hatten sie auch Selbstdesinfektion oder irgendwelche besonderen Funktionen. Also normal waren sie nicht, schon eher gehoben.
09.10.2020, 19:56
(09.10.2020, 19:16)Gast schrieb:(09.10.2020, 19:01)Gast schrieb:(09.10.2020, 18:53)Gast schrieb:(09.10.2020, 18:51)Gast schrieb:(09.10.2020, 18:48)Gast schrieb: Ich habe in der BLS Hamburg den schriftlichen Test fürs AA geschrieben. Es gab echte Luxustoiletten. Die Toilettenräume waren komplett rot gestaltet. Da geht die Kohle hin...
ja stimmt, weil purpur ja so teuer ist.
Hätte mich jetzt auch nicht gewundert, wenn es goldene Toiletten gegeben hätte...
Es sind ganz normale Toiletten, sie sehen halt nicht aus wie Schulklos.
Wenn ich mich recht erinnere hatten sie auch Selbstdesinfektion oder irgendwelche besonderen Funktionen. Also normal waren sie nicht, schon eher gehoben.
So ein Quatsch, die haben ganz normale Toiletten.