27.05.2021, 11:42
(27.05.2021, 10:19)Gast schrieb:(15.04.2021, 14:45)GastBW schrieb: Gibt eine kleine Anfrage im Landtag zu dem Thema, da findet man die hard facts aufgeschlüsselt:
https://www.landtag-bw.de/files/live/sit...9950_D.pdf
Sehr interessantes Dokument, danke dafür! Das zeigt ja z.B., dass im Jahr 2020 die Zahl der Bewerber trotz Corona gar nicht gestiegen ist, allerdings dass die Bewerber besser als sonst waren. Interessant ist auch der deutliche Anstieg der Pensionierungen in den kommenden Jahren, was sich natürlich auch auf die Einstellungspolitik auswirken wird.
Da wir ja eh schon über Bayern gesprochen haben (ja ich weiß, buh) - weiß jemand, ob es da auch irgendwo ähnliche Auskünfte gibt?
Das ist das Entscheidende und führt de facto zu einer Art "größerer Anzahl". Denn wenn man sonst zwar Bewerber hatte, die die Bedingungen definitiv nicht erfüllen (insbesondere bei festen Grenzen) und manche, bei denen man überlegt, ob man sie noch nehmen will oder doch auf bessere wartet, hat man jetzt eben genug gute Bewerber. Für die Mittel-Kandidaten, die sonst stärker vertreten waren, bleibt dann weniger und die schwächeren, die bei schlechter Lage im Ausnahmebedarf früher noch eine Chance hatten, sind ganz draußen.
Wenn Du 60 Bewerber hast, 20 mit VB, 20 knapp dran vorbei, 10 mit 8,5-8.7 und 10 mit 7,8-8, 4 und 30 Stellen zu besetzen sind, hat der mit knapp über oder unter 8 eben keine Chance und von denen mit 8,5-8,7 kommen auch nur sehr wenige (z.B. besonders gutes erstes, Dr. , Berufserfahrung), darunter keine zum Zuge. Wenn Du 100 Bewerber hast, davon nur 10 mit VB, der Großteil im 8-8,7 Bereich und der Rest unter 8, gibt es mehr Bewerber, die Auswahl ist schwieriger (und nicht so wie vom Land gewünscht;) ) und es kommen einerseits deutlich mehr im 8,x Bereich rein, andererseits bleiben auch viele draußen. Das führt dann auch dazu, dass hier vielleicht einer schreibt, er wurde mit 8,7 genommen und einer mit 8,6 oder 8,8, aber z.B. schlechterem ersten Examen nicht. Das ist dann viel Glück dabei.
27.05.2021, 12:16
(27.05.2021, 11:42)Gast schrieb:(27.05.2021, 10:19)Gast schrieb:(15.04.2021, 14:45)GastBW schrieb: Gibt eine kleine Anfrage im Landtag zu dem Thema, da findet man die hard facts aufgeschlüsselt:
https://www.landtag-bw.de/files/live/sit...9950_D.pdf
Sehr interessantes Dokument, danke dafür! Das zeigt ja z.B., dass im Jahr 2020 die Zahl der Bewerber trotz Corona gar nicht gestiegen ist, allerdings dass die Bewerber besser als sonst waren. Interessant ist auch der deutliche Anstieg der Pensionierungen in den kommenden Jahren, was sich natürlich auch auf die Einstellungspolitik auswirken wird.
Da wir ja eh schon über Bayern gesprochen haben (ja ich weiß, buh) - weiß jemand, ob es da auch irgendwo ähnliche Auskünfte gibt?
Das ist das Entscheidende und führt de facto zu einer Art "größerer Anzahl". Denn wenn man sonst zwar Bewerber hatte, die die Bedingungen definitiv nicht erfüllen (insbesondere bei festen Grenzen) und manche, bei denen man überlegt, ob man sie noch nehmen will oder doch auf bessere wartet, hat man jetzt eben genug gute Bewerber. Für die Mittel-Kandidaten, die sonst stärker vertreten waren, bleibt dann weniger und die schwächeren, die bei schlechter Lage im Ausnahmebedarf früher noch eine Chance hatten, sind ganz draußen.
Wenn Du 60 Bewerber hast, 20 mit VB, 20 knapp dran vorbei, 10 mit 8,5-8.7 und 10 mit 7,8-8, 4 und 30 Stellen zu besetzen sind, hat der mit knapp über oder unter 8 eben keine Chance und von denen mit 8,5-8,7 kommen auch nur sehr wenige (z.B. besonders gutes erstes, Dr. , Berufserfahrung), darunter keine zum Zuge. Wenn Du 100 Bewerber hast, davon nur 10 mit VB, der Großteil im 8-8,7 Bereich und der Rest unter 8, gibt es mehr Bewerber, die Auswahl ist schwieriger (und nicht so wie vom Land gewünscht;) ) und es kommen einerseits deutlich mehr im 8,x Bereich rein, andererseits bleiben auch viele draußen. Das führt dann auch dazu, dass hier vielleicht einer schreibt, er wurde mit 8,7 genommen und einer mit 8,6 oder 8,8, aber z.B. schlechterem ersten Examen nicht. Das ist dann viel Glück dabei.
Dort steht aber nicht wie viele von den Bewerbungen insgesamt die Grenze überschritten haben.
Wenn von 300 Bewerbungen grade einmal 30 doppel 8P oder besser haben, dann sieht das ein 1 bis 3 Jahren schon etwas anders aus...
Außerdem bewerben sich bestimmt viele auch parallel in anderen BL. Würde nicht allzu viel allein aus der Anzahl an Bewerbungen rauslesen.
Corona hat der Justiz nur kurzzeitig zugespielt. Zumal es auch sicher ein paar Kandidaten gibt, die lieber in die Wirtschaft wollen, sobald die Spitzenarbeitgeber wieder Sicherheit bieten.
27.05.2021, 14:29
(27.05.2021, 12:16)Sky schrieb:(27.05.2021, 11:42)Gast schrieb:(27.05.2021, 10:19)Gast schrieb:(15.04.2021, 14:45)GastBW schrieb: Gibt eine kleine Anfrage im Landtag zu dem Thema, da findet man die hard facts aufgeschlüsselt:
https://www.landtag-bw.de/files/live/sit...9950_D.pdf
Sehr interessantes Dokument, danke dafür! Das zeigt ja z.B., dass im Jahr 2020 die Zahl der Bewerber trotz Corona gar nicht gestiegen ist, allerdings dass die Bewerber besser als sonst waren. Interessant ist auch der deutliche Anstieg der Pensionierungen in den kommenden Jahren, was sich natürlich auch auf die Einstellungspolitik auswirken wird.
Da wir ja eh schon über Bayern gesprochen haben (ja ich weiß, buh) - weiß jemand, ob es da auch irgendwo ähnliche Auskünfte gibt?
Das ist das Entscheidende und führt de facto zu einer Art "größerer Anzahl". Denn wenn man sonst zwar Bewerber hatte, die die Bedingungen definitiv nicht erfüllen (insbesondere bei festen Grenzen) und manche, bei denen man überlegt, ob man sie noch nehmen will oder doch auf bessere wartet, hat man jetzt eben genug gute Bewerber. Für die Mittel-Kandidaten, die sonst stärker vertreten waren, bleibt dann weniger und die schwächeren, die bei schlechter Lage im Ausnahmebedarf früher noch eine Chance hatten, sind ganz draußen.
Wenn Du 60 Bewerber hast, 20 mit VB, 20 knapp dran vorbei, 10 mit 8,5-8.7 und 10 mit 7,8-8, 4 und 30 Stellen zu besetzen sind, hat der mit knapp über oder unter 8 eben keine Chance und von denen mit 8,5-8,7 kommen auch nur sehr wenige (z.B. besonders gutes erstes, Dr. , Berufserfahrung), darunter keine zum Zuge. Wenn Du 100 Bewerber hast, davon nur 10 mit VB, der Großteil im 8-8,7 Bereich und der Rest unter 8, gibt es mehr Bewerber, die Auswahl ist schwieriger (und nicht so wie vom Land gewünscht;) ) und es kommen einerseits deutlich mehr im 8,x Bereich rein, andererseits bleiben auch viele draußen. Das führt dann auch dazu, dass hier vielleicht einer schreibt, er wurde mit 8,7 genommen und einer mit 8,6 oder 8,8, aber z.B. schlechterem ersten Examen nicht. Das ist dann viel Glück dabei.
Dort steht aber nicht wie viele von den Bewerbungen insgesamt die Grenze überschritten
Wenn von 300 Bewerbungen grade einmal 30 doppel 8P oder besser haben, dann sieht das ein 1 bis 3 Jahren schon etwas anders aus
Außerdem bewerben sich bestimmt viele auch parallel in anderen BL. Würde nicht allzu viel allein aus der Anzahl an Bewerbungen rauslesen.
Corona hat der Justiz nur kurzzeitig zugespielt. Zumal es auch sicher ein paar Kandidaten gibt, die lieber in die Wirtschaft wollen, sobald die Spitzenarbeitgeber wieder Sicherheit bieten.
doch. 2020 haben 93 % der Bewerber die Notenanforderungen voll erreicht, also mindestens 2x8. Die restlichen 7 % haben vermutlich alle mindestens in einem die Anforderungen erreicht.
27.05.2021, 15:14
Bewerber =! Eingestellte
27.05.2021, 15:45
(27.05.2021, 14:29)Gast schrieb:(27.05.2021, 12:16)Sky schrieb:(27.05.2021, 11:42)Gast schrieb:(27.05.2021, 10:19)Gast schrieb:(15.04.2021, 14:45)GastBW schrieb: Gibt eine kleine Anfrage im Landtag zu dem Thema, da findet man die hard facts aufgeschlüsselt:
https://www.landtag-bw.de/files/live/sit...9950_D.pdf
Sehr interessantes Dokument, danke dafür! Das zeigt ja z.B., dass im Jahr 2020 die Zahl der Bewerber trotz Corona gar nicht gestiegen ist, allerdings dass die Bewerber besser als sonst waren. Interessant ist auch der deutliche Anstieg der Pensionierungen in den kommenden Jahren, was sich natürlich auch auf die Einstellungspolitik auswirken wird.
Da wir ja eh schon über Bayern gesprochen haben (ja ich weiß, buh) - weiß jemand, ob es da auch irgendwo ähnliche Auskünfte gibt?
Das ist das Entscheidende und führt de facto zu einer Art "größerer Anzahl". Denn wenn man sonst zwar Bewerber hatte, die die Bedingungen definitiv nicht erfüllen (insbesondere bei festen Grenzen) und manche, bei denen man überlegt, ob man sie noch nehmen will oder doch auf bessere wartet, hat man jetzt eben genug gute Bewerber. Für die Mittel-Kandidaten, die sonst stärker vertreten waren, bleibt dann weniger und die schwächeren, die bei schlechter Lage im Ausnahmebedarf früher noch eine Chance hatten, sind ganz draußen.
Wenn Du 60 Bewerber hast, 20 mit VB, 20 knapp dran vorbei, 10 mit 8,5-8.7 und 10 mit 7,8-8, 4 und 30 Stellen zu besetzen sind, hat der mit knapp über oder unter 8 eben keine Chance und von denen mit 8,5-8,7 kommen auch nur sehr wenige (z.B. besonders gutes erstes, Dr. , Berufserfahrung), darunter keine zum Zuge. Wenn Du 100 Bewerber hast, davon nur 10 mit VB, der Großteil im 8-8,7 Bereich und der Rest unter 8, gibt es mehr Bewerber, die Auswahl ist schwieriger (und nicht so wie vom Land gewünscht;) ) und es kommen einerseits deutlich mehr im 8,x Bereich rein, andererseits bleiben auch viele draußen. Das führt dann auch dazu, dass hier vielleicht einer schreibt, er wurde mit 8,7 genommen und einer mit 8,6 oder 8,8, aber z.B. schlechterem ersten Examen nicht. Das ist dann viel Glück dabei.
Dort steht aber nicht wie viele von den Bewerbungen insgesamt die Grenze überschritten
Wenn von 300 Bewerbungen grade einmal 30 doppel 8P oder besser haben, dann sieht das ein 1 bis 3 Jahren schon etwas anders aus
Außerdem bewerben sich bestimmt viele auch parallel in anderen BL. Würde nicht allzu viel allein aus der Anzahl an Bewerbungen rauslesen.
Corona hat der Justiz nur kurzzeitig zugespielt. Zumal es auch sicher ein paar Kandidaten gibt, die lieber in die Wirtschaft wollen, sobald die Spitzenarbeitgeber wieder Sicherheit bieten.
doch. 2020 haben 93 % der Bewerber die Notenanforderungen voll erreicht, also mindestens 2x8. Die restlichen 7 % haben vermutlich alle mindestens in einem die Anforderungen erreicht.
nein, da steht 93% der eingestellten, nicht der bewerber.
es gab genug gute - aber interessant ist wie viele von dem 300 bewerbern weiter weg von den 8p im zweiten sind.
grade die tatsache, dass 7% unter der grenze in einem von beiden waren bedeutet, dass es wohl weniger voll passende bewerber gab.
daher kann man in den nächsten 1-3 jahren ab 8-9 im zweiten wohl doch ganz gut mit einer einladung zum AC rechnen.
interpretiert aus 33 GG heißt es, dass die persönliche eignung erst als entscheidungskriterium priorisiert wird, wenn neben der stets gleichen eignung auch die fachliche leistung gleich ist - jedenfalls ist das der grundgedanke, von dem sicher auch oft genug abgewichen wird.
daher sollte es primär nach note gegeb und man müsste wohl eher ähnlich starke leute einladen
27.05.2021, 15:49
(27.05.2021, 15:14)guga schrieb: Bewerber =! Eingestellte
Mea culpa.
2020 gab es 358 Bewerbungen und 207 Einstellungen, von denen wiederum 93 % mindestens 2x8 hatten.
Das heißt, dass von allen Bewerbern insgesamt 54 % die Noten voll erreicht haben und der Bedarf zu 93 % aus diesem Bewerberpool gestillt wurde.
Klar, in Zukunft kann die Zahl derer, die sich mit der vollen Qualifikation bewerben, absinken, insbesondere weil weniger Absolventen + Pensionierungen + Corona keinen triftigen Durst nach „Sicherheit im Beruf“ mehr erzeugt. Aber solange sich in absoluten Zahlen noch genügend Bewerber finden, nimmt man die natürlich. Und wenn sie mal fehlen, nimmt man halt die mit gutem zweiten, wenn das erste schlechter ist.
27.05.2021, 16:52
(27.05.2021, 15:49)Gast schrieb:(27.05.2021, 15:14)guga schrieb: Bewerber =! Eingestellte
Mea culpa.
2020 gab es 358 Bewerbungen und 207 Einstellungen, von denen wiederum 93 % mindestens 2x8 hatten.
Das heißt, dass von allen Bewerbern insgesamt 54 % die Noten voll erreicht haben und der Bedarf zu 93 % aus diesem Bewerberpool gestillt wurde.
Klar, in Zukunft kann die Zahl derer, die sich mit der vollen Qualifikation bewerben, absinken, insbesondere weil weniger Absolventen + Pensionierungen + Corona keinen triftigen Durst nach „Sicherheit im Beruf“ mehr erzeugt. Aber solange sich in absoluten Zahlen noch genügend Bewerber finden, nimmt man die natürlich. Und wenn sie mal fehlen, nimmt man halt die mit gutem zweiten, wenn das erste schlechter ist.
stimmt, daran erkennt man das.
finde auch interessant, dass bw mehr einstellt als pensioniert wird. schön, dass dort vergrößert wird.
müsste in anderen BL eigentlich auch so sein.