04.10.2020, 10:35
Findet noch jemand den Verbesserungsversuch krass wettbewerbsverzerrend?? Ich kenne so viele, die sich verbessert haben. Die Herausforderung beim Examen ist es doch gerade, gute Leistungen abzurufen, wenn es wirklich zählt. Und nicht, wenn man weich fällt.
Es kann sich auch nicht jeder die Verbesserung leisten. Außerdem machen es die besser und länger vorbereiteten Kandidaten für alle anderen schwieriger. Korrigiert wird immer relativ.
Es kann sich auch nicht jeder die Verbesserung leisten. Außerdem machen es die besser und länger vorbereiteten Kandidaten für alle anderen schwieriger. Korrigiert wird immer relativ.
04.10.2020, 10:39
Quark, man kann doch locker 2-3 Tage neben dem Lernen arbeiten. Was, wenn man Kopfschmerzen oder Streit oÄ hatte während dem Examen?
04.10.2020, 11:04
(04.10.2020, 10:39)Gast schrieb: Quark, man kann doch locker 2-3 Tage neben dem Lernen arbeiten. Was, wenn man Kopfschmerzen oder Streit oÄ hatte während dem Examen?
+1
Außerdem haben manche immer einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen, zum Beispiel durch bessere finanzielle Verhältnisse, Juristen in der Familie, Gesundheit, stabiles/unterstützendes Umfeld, etc. Ich glaube nicht, dass der Verbesserungsversuch da groß ins Gewicht fällt. Dazu kommt, dass potenzielle Arbeitgeber am Datum sehen, ob man den VV gemacht hat.
04.10.2020, 11:14
(04.10.2020, 11:04)Gast schrieb:(04.10.2020, 10:39)Gast schrieb: Quark, man kann doch locker 2-3 Tage neben dem Lernen arbeiten. Was, wenn man Kopfschmerzen oder Streit oÄ hatte während dem Examen?
+1
Dazu kommt, dass potenzielle Arbeitgeber am Datum sehen, ob man den VV gemacht hat.
Man muss ja sein Examensdatum nicht im Lebenslauf angeben. Es genügt ja etwa, Ref von... bis... Abschluss: zweites Examen Note....
Aus ddm Zeugnis ist das zwar ersichtlich, aber wer schaut sich da genau das Datum an und gleicht es ab?
04.10.2020, 11:22
Jein. Ist wie mit allen Dingen im Leben. Alles ist relativ gesehen irgendwie unfair.
Ja, für die Korrektoren ist natürlich nicht erkennbar, ob sie da gerade einen Verbesserer korrigieren. Wenn nun viele Verbesserer mitschreiben und durch mehr Vorbereitungszeit beispielsweise bessere Noten erzielen, wirkt sich das negativ auf die regulären Kandidaten aus, weil Korrektoren nunmal auch immer im Verhältnis korrigieren. Je mehr gute Kandidaten mitschreiben, desto schlechter ist das für die schwächeren Kandidaten.
Natürlich kann man nun aber auch sagen, dass jeder diese Option hat, also die Verbesserung wahrnehmen kann und dadurch wieder alles ausgeglichen ist.
Allerdings kann sich die Verbesserung auch nicht jeder leisten... das sagen zumindest viele, obwohl man ALG I beantragen kann und schon während des Refs weiß, dass der Verbesserungsversuch in eigentlich allen Bundesländern (mit Ausnahme von Bayern) eine Gebühr kostet. Diese könnte auch in 24 Monaten angespart werden. Oder man nimmt halt einen Kredit auf. Das ist schließlich eine einmalige Chance und eventuell eine lohnende Investition für das gesamte restliche Leben.
Jedenfalls gilt: macht die Verbesserung doch erst gar nicht zu einer Notwendigkeit. Es ist schließlich zum Beginn des Refs bekannt, dass das zweite Examen kein Kinderspiel ist, wie wichtig die Note für den Arbeitsmarkt ist, dass die Ausbildung alleine nicht auf die Klausuren vorbereitet und dass man schon am besten mit Beginn des Refs anfangen sollte, einmal pro Woche eine Klausur zu schreiben.
Auf alles, worauf man Einfluss nehmen kann (Vorbereitung auf das Examen, Geld ansparren für den VV usw.), sollte man also auch unbedingt Einfluss nehmen.
Alles andere (strenge Korrektoren, geizige Kommissionen, privater Stress in der Vorbereitungszeit oder während der Klausuren etc.) sind die gewöhnlichen, unfairen Widrigkeiten des Lebens und nennt man wohl Schicksal oder persönliches Pech...
Ja, für die Korrektoren ist natürlich nicht erkennbar, ob sie da gerade einen Verbesserer korrigieren. Wenn nun viele Verbesserer mitschreiben und durch mehr Vorbereitungszeit beispielsweise bessere Noten erzielen, wirkt sich das negativ auf die regulären Kandidaten aus, weil Korrektoren nunmal auch immer im Verhältnis korrigieren. Je mehr gute Kandidaten mitschreiben, desto schlechter ist das für die schwächeren Kandidaten.
Natürlich kann man nun aber auch sagen, dass jeder diese Option hat, also die Verbesserung wahrnehmen kann und dadurch wieder alles ausgeglichen ist.
Allerdings kann sich die Verbesserung auch nicht jeder leisten... das sagen zumindest viele, obwohl man ALG I beantragen kann und schon während des Refs weiß, dass der Verbesserungsversuch in eigentlich allen Bundesländern (mit Ausnahme von Bayern) eine Gebühr kostet. Diese könnte auch in 24 Monaten angespart werden. Oder man nimmt halt einen Kredit auf. Das ist schließlich eine einmalige Chance und eventuell eine lohnende Investition für das gesamte restliche Leben.
Jedenfalls gilt: macht die Verbesserung doch erst gar nicht zu einer Notwendigkeit. Es ist schließlich zum Beginn des Refs bekannt, dass das zweite Examen kein Kinderspiel ist, wie wichtig die Note für den Arbeitsmarkt ist, dass die Ausbildung alleine nicht auf die Klausuren vorbereitet und dass man schon am besten mit Beginn des Refs anfangen sollte, einmal pro Woche eine Klausur zu schreiben.
Auf alles, worauf man Einfluss nehmen kann (Vorbereitung auf das Examen, Geld ansparren für den VV usw.), sollte man also auch unbedingt Einfluss nehmen.
Alles andere (strenge Korrektoren, geizige Kommissionen, privater Stress in der Vorbereitungszeit oder während der Klausuren etc.) sind die gewöhnlichen, unfairen Widrigkeiten des Lebens und nennt man wohl Schicksal oder persönliches Pech...
04.10.2020, 12:07
(04.10.2020, 11:22)Gast schrieb: Jein. Ist wie mit allen Dingen im Leben. Alles ist relativ gesehen irgendwie unfair.
Ja, für die Korrektoren ist natürlich nicht erkennbar, ob sie da gerade einen Verbesserer korrigieren. Wenn nun viele Verbesserer mitschreiben und durch mehr Vorbereitungszeit beispielsweise bessere Noten erzielen, wirkt sich das negativ auf die regulären Kandidaten aus, weil Korrektoren nunmal auch immer im Verhältnis korrigieren. Je mehr gute Kandidaten mitschreiben, desto schlechter ist das für die schwächeren Kandidaten.
Natürlich kann man nun aber auch sagen, dass jeder diese Option hat, also die Verbesserung wahrnehmen kann und dadurch wieder alles ausgeglichen ist.
Allerdings kann sich die Verbesserung auch nicht jeder leisten... das sagen zumindest viele, obwohl man ALG I beantragen kann und schon während des Refs weiß, dass der Verbesserungsversuch in eigentlich allen Bundesländern (mit Ausnahme von Bayern) eine Gebühr kostet. Diese könnte auch in 24 Monaten angespart werden. Oder man nimmt halt einen Kredit auf. Das ist schließlich eine einmalige Chance und eventuell eine lohnende Investition für das gesamte restliche Leben.
Jedenfalls gilt: macht die Verbesserung doch erst gar nicht zu einer Notwendigkeit. Es ist schließlich zum Beginn des Refs bekannt, dass das zweite Examen kein Kinderspiel ist, wie wichtig die Note für den Arbeitsmarkt ist, dass die Ausbildung alleine nicht auf die Klausuren vorbereitet und dass man schon am besten mit Beginn des Refs anfangen sollte, einmal pro Woche eine Klausur zu schreiben.
Auf alles, worauf man Einfluss nehmen kann (Vorbereitung auf das Examen, Geld ansparren für den VV usw.), sollte man also auch unbedingt Einfluss nehmen.
Alles andere (strenge Korrektoren, geizige Kommissionen, privater Stress in der Vorbereitungszeit oder während der Klausuren etc.) sind die gewöhnlichen, unfairen Widrigkeiten des Lebens und nennt man wohl Schicksal oder persönliches Pech...
Ich in bei dem Thema auch gespalten.
Zu meinem Vorredner: selbst wenn man alle diese Dinge macht, ist das keine Garantie, eine zufriedenstellend Note zu erreichen. Nachdem ich mehrere Ergebnisse in meinem Bekanntenkreis gesehen habe, würde ich den Faktor Glück (böse Zungen und würden sagen: Willkür) als relativ einflussreich einschätzen. Dann ist es gut, dass es den verbesserungsversuch gibt.
Allerdings habe ich dann in meinem Termin die Erfahrung gemacht, dass alle, die mit ihren Noten zufrieden waren, verbesserer waren, sodass der verbesserungsversuch quasi zur notwendigkeit ist wird. Das finde ich dann auch wieder absurd.
04.10.2020, 12:14
Wer bitte kann sich den Verbesserungsversuch finanziell bitte nicht leisten? Sorry, das glaube ich einfach nicht. Es gibt kein Recht darauf, schuldenfrei ins Berufsleben zu starten...
04.10.2020, 12:19
04.10.2020, 12:20
Du hast das ganze Studium einen Vorteil, wenn du Geld hast.
ich musst 18 Monate vor dem 1. Examen nicht mehr arbeiten ( DAS ist der krasse Vorteil). Dazu teuere Reps.
Das führt dann zu einer Note, die mir eine gut bezahlte Tauchstation erlaubt, sodass ich wieder 8 Monate vor dem Examen in die Lernphase starten kann.
Mal abgesehen von den subtileren Vorteilen, wenn man aus einem Akademikerhaushalt kommt. Frühes Lesen. Sprache. Allgemeinbildung. Netzwerk. NIE finanziellen Druck.
Der Verbesserungsversuch ist da echt das geringste Übel.
ich musst 18 Monate vor dem 1. Examen nicht mehr arbeiten ( DAS ist der krasse Vorteil). Dazu teuere Reps.
Das führt dann zu einer Note, die mir eine gut bezahlte Tauchstation erlaubt, sodass ich wieder 8 Monate vor dem Examen in die Lernphase starten kann.
Mal abgesehen von den subtileren Vorteilen, wenn man aus einem Akademikerhaushalt kommt. Frühes Lesen. Sprache. Allgemeinbildung. Netzwerk. NIE finanziellen Druck.
Der Verbesserungsversuch ist da echt das geringste Übel.
04.10.2020, 12:23
(04.10.2020, 12:19)Gast schrieb:(04.10.2020, 12:14)Gast schrieb: Wer bitte kann sich den Verbesserungsversuch finanziell bitte nicht leisten? Sorry, das glaube ich einfach nicht. Es gibt kein Recht darauf, schuldenfrei ins Berufsleben zu starten...
Wie kann man so arrogant und lebensfremd sein.
Erklär es mir doch bitte, welche horrenden und Existenzvernichtenden Ausgaben du für den Verbesserungsversuch zu tragen hast