12.09.2020, 10:53
Hallo,
ich bin selbst noch im Ref., aber möchte mich anschließend, wenn alles passt, für die Justiz oder den öD bewerben.
Mich würden mal eure Einschätzungen und Erfahrungen interessieren, inwieweit man dort die Bewerber vorher online checkt und inwieweit das Auswirkungen auf die Bewerbung haben kann. Oder ist sowas eher in der freien Wirtschaft üblich?
Mal ganz abgesehen von den rechtlichen Schwierigkeiten, dass eine solcher online Check gegen Datenschutzrecht verstoßen könnte, weil über Suchmaschinen und soziale Netzwerke nichts gefunden werden kann, was objektiv für die Entscheidung, ob ein Arbeitsverhältnis begründen werden soll, erforderlich ist....
Ich selbst bin z. B. als Sängerin unter meinem bürgerlichen Namen im Hobby- und semi-professionellen Bereich aktiv. Wenn man mich also googelt, findet man meine Socialmedia Präzens, Videos, Fotos, Presseartikel und auch Songs über Streaming- und Downloadplattformen. Alles im eher kleinen Rahmen, aber ich bin halt aktiv.
Grundsätzlich darf ich als Beamter in meiner Freizeit ja erstmal machen, wozu ich Lust habe, solange es nichts illegales ist...Könnte es trotzdem negative Auswirkungen haben, dass man dann die künftige Richterin am AG oder die Regierungsrätin der Stadt xy so leicht im Netz findet? Also ist das eventuell nicht gern gesehen, weil es sich für ein Beamtenverhältnis "nicht ziemt"?
Was habt ihr für Erfahrungen und habt ihr vor Bewerbungen vllt sogar überprüft, was man über euch findet, um so eventuell gegenzusteuern?
LG und ein schönes Wochenende!
ich bin selbst noch im Ref., aber möchte mich anschließend, wenn alles passt, für die Justiz oder den öD bewerben.
Mich würden mal eure Einschätzungen und Erfahrungen interessieren, inwieweit man dort die Bewerber vorher online checkt und inwieweit das Auswirkungen auf die Bewerbung haben kann. Oder ist sowas eher in der freien Wirtschaft üblich?
Mal ganz abgesehen von den rechtlichen Schwierigkeiten, dass eine solcher online Check gegen Datenschutzrecht verstoßen könnte, weil über Suchmaschinen und soziale Netzwerke nichts gefunden werden kann, was objektiv für die Entscheidung, ob ein Arbeitsverhältnis begründen werden soll, erforderlich ist....
Ich selbst bin z. B. als Sängerin unter meinem bürgerlichen Namen im Hobby- und semi-professionellen Bereich aktiv. Wenn man mich also googelt, findet man meine Socialmedia Präzens, Videos, Fotos, Presseartikel und auch Songs über Streaming- und Downloadplattformen. Alles im eher kleinen Rahmen, aber ich bin halt aktiv.
Grundsätzlich darf ich als Beamter in meiner Freizeit ja erstmal machen, wozu ich Lust habe, solange es nichts illegales ist...Könnte es trotzdem negative Auswirkungen haben, dass man dann die künftige Richterin am AG oder die Regierungsrätin der Stadt xy so leicht im Netz findet? Also ist das eventuell nicht gern gesehen, weil es sich für ein Beamtenverhältnis "nicht ziemt"?
Was habt ihr für Erfahrungen und habt ihr vor Bewerbungen vllt sogar überprüft, was man über euch findet, um so eventuell gegenzusteuern?
LG und ein schönes Wochenende!
12.09.2020, 11:02
Also wenn der Kollege am SG Punkrock vom Feinen abliefern darf, sehe ich nicht, was an einer bloßen Nebentätigkeit als Sängerin verwerflich sein sollte. Probleme dürfte es nur geben, wenn die Texte verfassungsfeindlich oder die Darbietung mit dem richterlichen Mäßigungsgebot schlicht unvereinbar ist.
12.09.2020, 11:25
(12.09.2020, 11:02)Auch Bln schrieb: Also wenn der Kollege am SG Punkrock vom Feinen abliefern darf, sehe ich nicht, was an einer bloßen Nebentätigkeit als Sängerin verwerflich sein sollte. Probleme dürfte es nur geben, wenn die Texte verfassungsfeindlich oder die Darbietung mit dem richterlichen Mäßigungsgebot schlicht unvereinbar ist.
Wobei dieser bekannte Kollege ja tatsächlich eine Unterredung mit dem Präsidenten usw hatte, als das "rauskam".
Dass aktiv nach dir per google gesucht wird kann ich mir für Justiz und Behörde idR nicht vorstellen.
12.09.2020, 13:07
Wie die Vorredner schon schreiben: Wenn deine Musik keine verfassungsfeindliche Richtung annimmt, sollte es keine Probleme geben. Ganz im Gegenteil, habe eher öfter mitbekommen, dass Bewerber mit aktivem Sozialleben, Hobbies bzw. gesellschaftlichen Engagements begrüßt wurden.
Hatte in meiner Ref-Zeit auch zwei Richter kennengelernt, die nichtjuristische Nebentätigkeiten ausgeübt hatten und deren Namen dazu gegoogelt werden konnten.
Das eine hatte was mit Musik und das andere mit Persönlichkeitsentwicklung zutun :-)
Der Umfang deiner Musiktätigkeit muss aber Gewähr dafür bieten, dass deine Arbeit als Richter/-in nicht beeinträchtigt wird.
Hatte in meiner Ref-Zeit auch zwei Richter kennengelernt, die nichtjuristische Nebentätigkeiten ausgeübt hatten und deren Namen dazu gegoogelt werden konnten.
Das eine hatte was mit Musik und das andere mit Persönlichkeitsentwicklung zutun :-)
Der Umfang deiner Musiktätigkeit muss aber Gewähr dafür bieten, dass deine Arbeit als Richter/-in nicht beeinträchtigt wird.
12.09.2020, 13:23
Maik Bunz ist ja seine Sängertätigkeit zum Verhängnis als Richter geworden...
Im Ernst: Klar google ich Bewerber und schaue nach, ob sie auf Social Media präsent sind. Es ist aber eher negativ, wenn man gar nichts über jemanden findet, da ich schon einen sicheren Umgang mit Social Media erwarte.
Im Ernst: Klar google ich Bewerber und schaue nach, ob sie auf Social Media präsent sind. Es ist aber eher negativ, wenn man gar nichts über jemanden findet, da ich schon einen sicheren Umgang mit Social Media erwarte.
12.09.2020, 16:08
(12.09.2020, 13:23)Gast schrieb: Maik Bunz ist ja seine Sängertätigkeit zum Verhängnis als Richter geworden...
Im Ernst: Klar google ich Bewerber und schaue nach, ob sie auf Social Media präsent sind. Es ist aber eher negativ, wenn man gar nichts über jemanden findet, da ich schon einen sicheren Umgang mit Social Media erwarte.
Es ist vllt besser, wenn man seine Social Media Accounts deaktiviert, wenn man sie eh nicht nutzt als dass Personaler die Discobilder von vor 5 Jahren finden und gucken wer so alles in der Freundesliste ist.
Ich habe z.b. seit Jahren nichts genutzt. FB ist doch eher dafür da, um anzugeben nach dem Motto guckt mal wo ich mir Urlaub leisten kann.Wenn ich dann aus Geldmangel und wegen Corona immer zu Hause sitze, habe ich keinen Bock mir das anzugucken.
12.09.2020, 16:13
(12.09.2020, 13:23)Gast schrieb: Maik Bunz ist ja seine Sängertätigkeit zum Verhängnis als Richter geworden...
Im Ernst: Klar google ich Bewerber und schaue nach, ob sie auf Social Media präsent sind. Es ist aber eher negativ, wenn man gar nichts über jemanden findet, da ich schon einen sicheren Umgang mit Social Media erwarte.
Wenn jemand sein gesamtes Leben online stellt inklusive peinlicher Fotos finde ich das eher nachteilig. Social Media ist out, wenn man über 30 ist. Leute treffen sich dann nicht mehr online, sondern in echt und lassen andere nicht dabei zugucken. Wer von uns nutzt hier denn z.B.noch aktiv fb ohne irgendwas promoten zu wollen?
12.09.2020, 16:13
(12.09.2020, 13:23)Gast schrieb: Maik Bunz ist ja seine Sängertätigkeit zum Verhängnis als Richter geworden...
Im Ernst: Klar google ich Bewerber und schaue nach, ob sie auf Social Media präsent sind. Es ist aber eher negativ, wenn man gar nichts über jemanden findet, da ich schon einen sicheren Umgang mit Social Media erwarte.
Im Ernst?
Also wenn man bei mir im Bewerbungsgespräch durchblicken lassen würde, dass man es für eher negativ erachtet, weil man mich in social Media nicht findet, dann.....Einfach Tschüss ..
12.09.2020, 18:54
Echt mal, das ist wieder einer der unterwürfigen Angstthreads. Willst du ernsthaft für einen Arbeitgeber arbeiten der sich an so was harmlosem wie deiner Tätigkeit als Sängerin stört? Der öD ist zwar an Steifheit teilweise schwer zu überbieten aber das dürfte selbst die Kollegen dort kaum interessieren. Ist doch nichts wofür man sich schämen muss sondern eher bewundernswert
12.09.2020, 19:01
Ob es da eine allgemeine Herangehensweise gibt, weiß ich nicht. In meinem Gespräch bei der Generalstaatsanwaltschaft war aber schnell klar, dass man um meine (unproblematische) Parteimitgliedschaft durch Google wusste.