21.08.2020, 08:54
Das mag punktuell so sein, aus eigener Erfahrung (Freischuss und Verbesserung in NRW) kann ich aber sagen, dass in beiden Durchgängen im 1. Examen auch absolut abgefahrene Dinge dran kamen, die in der Uni auch nicht gelehrt wurden. Zudem wird das Standardzeug sehr(!) streng korrigiert.
21.08.2020, 08:58
(20.08.2020, 17:27)Gast schrieb: Irgendjemand hat vor einiger Zeit mal in diesem Forum geschrieben: "Das Examen ist die schlechteste Möglichkeit die Qualität eines Juristen zu bestimmen. Mit Ausnahme aller anderen." Ich denke damit ist alles gesagt (schrieb er und fügte weitere Sätze an). Examen nervt, ist unfair und nicht vergleichbar, hat eine komische Form und hängt zu einem viel zu großen Teil von Variablen ab, auf die man keinen Einfluss hat. Es ist trotzdem von allen Messinstrumenten die man hat, immer noch das genaueste.
So ein Quatsch.
Das wäre so als würde man sagen: „Der Warentransport über lange Strecken ist zeitraubend, unbequem, dauert lange und oft geht Ware verloren. Es wäre gut, wenn das anders wäre, aber außer dem Transportmittel „Pferdefuhrwerk“ gibt es halt nichts anderes.“
21.08.2020, 09:41
Also ich frage mich bei diesen vollgepackten Klausuren auch immer, ob die zumindest vorab ein einziges Mal mit mehreren Personen auf Probe geschrieben worden sind und ob es in manchen Klausuren überhaupt möglich ist, die 18 Punkte in den mickrigen fünf Stunden zu erreichen.
Mir kommt das, um ganz ehrlich zu sein, jedenfalls nicht bei jeder Klausur so vor. Ist das dann überhaupt rechtens? :(
Mir kommt das, um ganz ehrlich zu sein, jedenfalls nicht bei jeder Klausur so vor. Ist das dann überhaupt rechtens? :(
21.08.2020, 09:45
(21.08.2020, 08:52)Gast schrieb:(21.08.2020, 00:45)Gast schrieb:(20.08.2020, 22:56)GastHE schrieb: Haha ich hab immer eher das Gefühl, dass alle anderen behaupten, dass die Bayern behaupten würden ihr Examen sei mehr wert / schwerer. Hier im Forum lese ich selten einen Bayer der meint er sei mehr wert.
Doch doch. Das habe sowohl in Bezug auf das 1. als auch das 2. Examen oft genug gehört. Allerdings (und zwar in beiden Fällen) besonders gerne aus dem Mund von Studenten bzw. frischgebackenen Absolventen, die noch nicht im Ref waren.
Besonders lustig sind die Quellen, die als Grundlage dieser Erkenntnis genannt werden: Dass Jura in Bayern ganz einfach schiwieriger ist und die bayrischen Unis entsprechend angesehener sind, bestätigte niemand geringeres als ein Prof aus Regensburg (das ist irgendwo ein Dörfchen in Bayern). Dass das bayrische 2. Examen nicht nur besonders schwierig, sondern dann auch gleich die schwerste Prüfung der Welt überhaupt (kein Witz!) ist, habe schließlich eine Studie der Harvard Universität (auch kein Witz!) ergeben.
Ich bekomme in solchen Fällen Kopfschmerzen.
Sowas hört man dann tatsächlich immer nur auf Bayern.
Ähnliches vor kurzem noch von einer bayrischen Abiturienten, die mein lausiges NRW-Abi mit ihrem bayrischen Realschulabschluss gleichstellen wollte. Komische Leute dort.
Jedenfalls fürs erste Examen ist meiner Meinung nach zutreffend, dass das Examen in Bayern und Baden-Württemberg ein anderes Niveau/Schwierigkeitsgrad hat, als in den restlichen Bundesländern. Es ist doch durch Studien belegt, dass eine (teils deutliche) Notenverbesserung nach dem 1. Examen durch Bundeslandwechsel eintritt. Das kann sicher kein Zufall sein.
In der Examensvorbereitung wurden wir (BW) vom Prof gewarnt, nicht mit Examensklausuren aus NRW zu üben, da diese den Anforderungen nicht entsprechen. Aus Neugierde habe ich mir damals Klausuren aus Zeitschriften besorgt und musste feststellen, der Prof hatte recht: Examensklausuren fürs erste Examen bauten in der Regel auf absoluten Standardproblemen (Prüfungsrecht des Bundespräsidenten, Anfechtung einer Vollmacht usw.) auf. Solche Klausuren kann man mit stupidem Auswendiglernen bestehen, wohingegen jedenfalls die Examensklausuren in BW durch Systemverständnis und unbekannte Probleme tatsächlich juristische Begabung abfragen.
In der Praxis wird das auch anerkannt, da mir sowohl bei Bewerbung als WissMit, als auch für die Anwaltsstation (beides GK) mitgeteilt wurde, dass ein Examen aus BW einen hohen Stellenwert besitzt und Absolventen deshalb gerne eingestellt werden.
Es gibt auch Studien dazu, wie oft man eine offensichtliche Lüge (heute würde man Fake-News sagen) wiederholen muss, damit diese geglaubt und damit faktisch zur Wahrheit wird.
21.08.2020, 10:31
(21.08.2020, 09:45)RechtsanwaltII schrieb:(21.08.2020, 08:52)Gast schrieb:(21.08.2020, 00:45)Gast schrieb:(20.08.2020, 22:56)GastHE schrieb: Haha ich hab immer eher das Gefühl, dass alle anderen behaupten, dass die Bayern behaupten würden ihr Examen sei mehr wert / schwerer. Hier im Forum lese ich selten einen Bayer der meint er sei mehr wert.
Doch doch. Das habe sowohl in Bezug auf das 1. als auch das 2. Examen oft genug gehört. Allerdings (und zwar in beiden Fällen) besonders gerne aus dem Mund von Studenten bzw. frischgebackenen Absolventen, die noch nicht im Ref waren.
Besonders lustig sind die Quellen, die als Grundlage dieser Erkenntnis genannt werden: Dass Jura in Bayern ganz einfach schiwieriger ist und die bayrischen Unis entsprechend angesehener sind, bestätigte niemand geringeres als ein Prof aus Regensburg (das ist irgendwo ein Dörfchen in Bayern). Dass das bayrische 2. Examen nicht nur besonders schwierig, sondern dann auch gleich die schwerste Prüfung der Welt überhaupt (kein Witz!) ist, habe schließlich eine Studie der Harvard Universität (auch kein Witz!) ergeben.
Ich bekomme in solchen Fällen Kopfschmerzen.
Sowas hört man dann tatsächlich immer nur auf Bayern.
Ähnliches vor kurzem noch von einer bayrischen Abiturienten, die mein lausiges NRW-Abi mit ihrem bayrischen Realschulabschluss gleichstellen wollte. Komische Leute dort.
Jedenfalls fürs erste Examen ist meiner Meinung nach zutreffend, dass das Examen in Bayern und Baden-Württemberg ein anderes Niveau/Schwierigkeitsgrad hat, als in den restlichen Bundesländern. Es ist doch durch Studien belegt, dass eine (teils deutliche) Notenverbesserung nach dem 1. Examen durch Bundeslandwechsel eintritt. Das kann sicher kein Zufall sein.
In der Examensvorbereitung wurden wir (BW) vom Prof gewarnt, nicht mit Examensklausuren aus NRW zu üben, da diese den Anforderungen nicht entsprechen. Aus Neugierde habe ich mir damals Klausuren aus Zeitschriften besorgt und musste feststellen, der Prof hatte recht: Examensklausuren fürs erste Examen bauten in der Regel auf absoluten Standardproblemen (Prüfungsrecht des Bundespräsidenten, Anfechtung einer Vollmacht usw.) auf. Solche Klausuren kann man mit stupidem Auswendiglernen bestehen, wohingegen jedenfalls die Examensklausuren in BW durch Systemverständnis und unbekannte Probleme tatsächlich juristische Begabung abfragen.
In der Praxis wird das auch anerkannt, da mir sowohl bei Bewerbung als WissMit, als auch für die Anwaltsstation (beides GK) mitgeteilt wurde, dass ein Examen aus BW einen hohen Stellenwert besitzt und Absolventen deshalb gerne eingestellt werden.
Es gibt auch Studien dazu, wie oft man eine offensichtliche Lüge (heute würde man Fake-News sagen) wiederholen muss, damit diese geglaubt und damit faktisch zur Wahrheit wird.
da muss ich dich leider enttäuschen, ist keine fake-news:
"Statistisch signifikante Nettoeffekte eines Wechsels des Bundeslandes zwischen der ersten und der zweiten Staatsprüfung sind insgesamt für fünf Bundesländer festzustellen. Nicht überraschend ist in diesem Zusammenhang der Befund, dass sich die in der ersten Staatsprüfung erzielte Note stets signifikant, positiv und stark auf die in der zweiten Staatsprüfung erzielte Note auswirkt."
Quelle: https://www.degruyter.com/view/journals/...e-p133.xml
21.08.2020, 10:42
Die Gründe dafür können doch vielfältiger Natur sein.
Vielleicht stellt sich ein Bayer bzw. Ba-wü.berger beim Bundeslandswechsel anders an als andere, kommt durch anmaßende Sprüche vielleicht arrogant rüber und findet im nun gewählten Bundesland keinen sozialen Anschluß.
Wer einsam ist und keine Freunde hat, der hat auch mehr Zeit zum Lernen.
Wer viel lernt schreibt in der Regel auch bessere Klausuren und damit ein besseres Examen. :sleepy:
...
Vielleicht stellt sich ein Bayer bzw. Ba-wü.berger beim Bundeslandswechsel anders an als andere, kommt durch anmaßende Sprüche vielleicht arrogant rüber und findet im nun gewählten Bundesland keinen sozialen Anschluß.
Wer einsam ist und keine Freunde hat, der hat auch mehr Zeit zum Lernen.
Wer viel lernt schreibt in der Regel auch bessere Klausuren und damit ein besseres Examen. :sleepy:
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21.08.2020, 10:52
(21.08.2020, 10:42)Gast schrieb: Die Gründe dafür können doch vielfältiger Natur sein.
Vielleicht stellt sich ein Bayer bzw. Ba-wü.berger beim Bundeslandswechsel anders an als andere, kommt durch anmaßende Sprüche vielleicht arrogant rüber und findet im nun gewählten Bundesland keinen sozialen Anschluß.
Wer einsam ist und keine Freunde hat, der hat auch mehr Zeit zum Lernen.
Wer viel lernt schreibt in der Regel auch bessere Klausuren und damit ein besseres Examen. :sleepy:
...
unwahrscheinlich, wir Leute aus dem Süden sind doch bekanntermaßen offenherzig und kontaktfreudig :D
21.08.2020, 11:04
(21.08.2020, 10:52)Gast schrieb:(21.08.2020, 10:42)Gast schrieb: Die Gründe dafür können doch vielfältiger Natur sein.
Vielleicht stellt sich ein Bayer bzw. Ba-wü.berger beim Bundeslandswechsel anders an als andere, kommt durch anmaßende Sprüche vielleicht arrogant rüber und findet im nun gewählten Bundesland keinen sozialen Anschluß.
Wer einsam ist und keine Freunde hat, der hat auch mehr Zeit zum Lernen.
Wer viel lernt schreibt in der Regel auch bessere Klausuren und damit ein besseres Examen. :sleepy:
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unwahrscheinlich, wir Leute aus dem Süden sind doch bekanntermaßen offenherzig und kontaktfreudig :D
Wirklich offenherzig und kontaktfreudig dürften im Vergleich wohl nur die Rheinländer sein.
Aber die genießen bekanntlich ja auch als einzige ein ziemlich einfaches Leben mit ihrem Pilleplalle-Examen :P ;)
21.08.2020, 13:26
Mal was zu den AG-Klausuren: Einfach lächerlich, abschreiben und Punkte kassieren. Wer irgendwas auf diese AG-Klausuren geben sollte, den kann ich nicht verstehen. Skripte benutzen, Lösungsskizze abschreiben, 16 Punkte kassieren. Herzlichen Glückwunsch.
21.08.2020, 15:17
(21.08.2020, 13:26)NordiRhein schrieb: Mal was zu den AG-Klausuren: Einfach lächerlich, abschreiben und Punkte kassieren. Wer irgendwas auf diese AG-Klausuren geben sollte, den kann ich nicht verstehen. Skripte benutzen, Lösungsskizze abschreiben, 16 Punkte kassieren. Herzlichen Glückwunsch.
Ja aber man sollte schon bedenken, dass man 16 Punkte bspw. nur bekommt wenn man auch einen super Urteilsstil hat. Das ist dann jdf. auf der Habenseite :D