27.06.2020, 14:38
(27.06.2020, 12:04)VerzweifelterJurist schrieb: Hello,
ich habe mir eigentlich vorgenommen in diesem Forum nicht so viel zu lesen, weil es mich ein bisschen runterzieht.
Hier schreiben gefühlt immer nur Leute, die:
- jammern, wie schwer ihr Durchgang war
- erzählen, dass sie in der AG immer 8-10 Punkte im Schnitt hatten und dann 4 Punkte im Examen
- im Examen durchgefallen sind, obwohl sie sich sehr gut vorbereitet haben
Das schürrt meine Angst vor dem Examen etwas. Das zweite Examen fällt zwar laut Statistik insgesamt schlechter aus als das erste Examen, aber es fallen ja deutlich weniger Leute durch. Insgesamt bekommen ziemlich viele ein befriedigend oder besser (immerhin ca. 45% in NRW, und da ein befriedigend im zweiten nicht schlecht ist, müsste hier eigentlich jeder zweite schreiben, dass er mit seinem Examen einigermaßen zufrieden war).
Ich will gar nicht diskutieren, welcher Examensdurchgang wie schwierig war. Ich lese hier teilweise mit und finde einige Klausuren auch sehr abstrus oder schwer und denke, dass ich die nicht geschafft hätte.
Ich frage mich aber, ob es nicht auch Leute gibt, die mal was positives berichten können. zB:
- das Examen am Ende doch gar nicht so schlimm fanden
- trotz durchschnittlicher Vorbereitung ganz gut mit den Klausuren zurecht gekommen sind
- deren Noten am Ende "gepasst" haben, wenn man mal objektiv überlegt, wie die eigene Leistung bisher so war und was realistischerweise machbar war
- wo die Noten der AG-Kollegen so waren, wie man sie ggf. auch eingeschätzt hätte
- man bei der Korrektur den Eindruck hatte, die Prüfer wollten einem nix schlimmes und haben trotz Mängeln noch ein ausreichend gegeben
- man für ein Durchfallen wirklich viel falsch machen muss
- man im Ergebnis zufrieden mit der Benotung war
Ich frage mich, ob hier im Forum nicht eher die "schlechten" Kandidaten mitschreiben, die schon im ersten nicht so gut waren, in der AG Probleme hatten (aber halt 8 Punkte in der AG geschrieben haben, weil die Klausuren da netter bewertet wurden), ihre Leistung nicht realistisch einschätzen können und sich dann aufregen, dass sie keine 8,0 in den Klausuren geschafft haben.
JA.
In der AG lief es mittelmäßig. Probeexamen/Klausurenwoche/wie auch immer es im jeweiligen Bundesland heißt mit Mühe und Not ganz ganz knapp bestanden. Examen dann schriftlich fast 8 Punkte. Vorbereitung normal, nichts wildes, vor der Anwaltsstation kein bisschen gelernt. Es ist alles machbar, Kaiser sowie AG-Leiter (sowie die Jahre an der Uni schon) haben mir viel zu viel Angst gemacht. War am Ende alles unnötig. Klar ist das Examen nicht zu unterschätzen aber man muss die Kirche echt im Dorf lassen.
Lass dich nicht von Juristen stressen, es gibt viel zu viele Idioten und Panikmacher und Leute, die sich besser fühlen, wenn sie andere mit runter ziehen.
27.06.2020, 14:41
(27.06.2020, 14:06)Gast schrieb: Nach meinem stillen Mitlesen gibt es drei Typen die das Forum nutzen.
1. Menschen, die nichts anderes haben als ihr Prädikat und sich damit bei jeder Gelegenheit profilieren müssen;
2. Menschen, die dermaßen selbstunsicher, unselbstständig, verhelikoptereltert sind, dass ich hoffe, diese nie auf der Richterbank oder als Anwalt zu sehen und letztlich
3. normale Menschen, die den Sinn des Forums verstehen & Hilfe bieten. Davon gibt es aber am wenigsten.
Das bringt die Wahrheit in kompakter Weise, aber vollumfänglich auf den Punkt!
Und nur mit dieser Info im Hinterkopf sollte das ganze hier - bedacht und im Rahmen des für einen selbst noch Zumutbaren - genutzt werden!
27.06.2020, 14:53
JA
Mein Examen war unter aller Sau, schriftlich genau 4, mit der mündlichen dann 6. Aber es hat zu meiner Leistung im Examen gepasst. In den schriftlichen war ich nicht gut, hab mich zu verrückt gemacht und teilweise einfachste Dinge nicht auf die Kette gekriegt. Die Note war die berechtigte Quittung, ich hätte mich auch über das Durchfallen nicht beschweren dürfen. Es lag meiner Meinung nach gerade an einer zu intensiven Vorbereitung, in der das ganze Leben auf diese beiden Wochen zugeschnitten war und ich dann als es so weit war, einfach mit den Nerven am Ende war. Hab dann auch den Fehler mit dem Forum hier gemacht und alles nachgelesen, vergangene Klausuren nicht abgehakt und es wurde immer schlimmer. In der mündlichen hab ich dann halt immer die Einstiegsfragen bekommen, die ich auch beantworten konnte. Aber in den Fragen für die höheren Punkteränge war ich meistens außen vor. Insgesamt war meine Leistung damit solide ausreichend, auch wenn die Noten in den Klausuren vorher, egal ob in der AG oder den KKs von Kaiser und Alpmann, immer (weit) darüber waren.
Verbesserungsversuch hab ich trotzdem nicht gemacht, ich wollte immer schon Anwalt sein und auch eher in kleineren Einheiten arbeiten, ich mag es normale Menschen mit alltäglichen Problemen zu vertreten und in einem familiären Umfeld zu arbeiten. Das hat dann auch geklappt, die Note war kein Thema, das Einstiegsgehalt nicht so der Hit, aber es ist schnell gestiegen und inzwischen verdiene ich sehr ordentlich. Es ist also alles gut.
Ich glaube das Problem mit diesem Forum ist, dass die meisten Leute sich halt für gut halten in dem was sie tun. Und wenn das Examen es dann nicht bestätigt, ist man erstmal angepisst auf das Verfahren und will es nicht sich selber zuschreiben. Andersrum gibt es dem Ego natürlich einen (teilweise ungesunden) Boost, wenn die Selbsteinschätzung im Examen bestätigt wird und es gut läuft. Psychologen nennen das IKEA-Effekt :D
Ich glaube es ist wichtig zu realisieren, dass das Examen zwar wichtig ist, es aber nicht das Ende des Lebens ist, wenn man es nicht so gut hinkriegt. Es bedeutet nicht mal, dass man ein nicht so guter Jurist ist, sondern nur, dass man an diesen 9 Tagen ein schlechterer Jurist war als ein paar andere, die zufällig am selben Tag geprüft wurden.
Mein Examen war unter aller Sau, schriftlich genau 4, mit der mündlichen dann 6. Aber es hat zu meiner Leistung im Examen gepasst. In den schriftlichen war ich nicht gut, hab mich zu verrückt gemacht und teilweise einfachste Dinge nicht auf die Kette gekriegt. Die Note war die berechtigte Quittung, ich hätte mich auch über das Durchfallen nicht beschweren dürfen. Es lag meiner Meinung nach gerade an einer zu intensiven Vorbereitung, in der das ganze Leben auf diese beiden Wochen zugeschnitten war und ich dann als es so weit war, einfach mit den Nerven am Ende war. Hab dann auch den Fehler mit dem Forum hier gemacht und alles nachgelesen, vergangene Klausuren nicht abgehakt und es wurde immer schlimmer. In der mündlichen hab ich dann halt immer die Einstiegsfragen bekommen, die ich auch beantworten konnte. Aber in den Fragen für die höheren Punkteränge war ich meistens außen vor. Insgesamt war meine Leistung damit solide ausreichend, auch wenn die Noten in den Klausuren vorher, egal ob in der AG oder den KKs von Kaiser und Alpmann, immer (weit) darüber waren.
Verbesserungsversuch hab ich trotzdem nicht gemacht, ich wollte immer schon Anwalt sein und auch eher in kleineren Einheiten arbeiten, ich mag es normale Menschen mit alltäglichen Problemen zu vertreten und in einem familiären Umfeld zu arbeiten. Das hat dann auch geklappt, die Note war kein Thema, das Einstiegsgehalt nicht so der Hit, aber es ist schnell gestiegen und inzwischen verdiene ich sehr ordentlich. Es ist also alles gut.
Ich glaube das Problem mit diesem Forum ist, dass die meisten Leute sich halt für gut halten in dem was sie tun. Und wenn das Examen es dann nicht bestätigt, ist man erstmal angepisst auf das Verfahren und will es nicht sich selber zuschreiben. Andersrum gibt es dem Ego natürlich einen (teilweise ungesunden) Boost, wenn die Selbsteinschätzung im Examen bestätigt wird und es gut läuft. Psychologen nennen das IKEA-Effekt :D
Ich glaube es ist wichtig zu realisieren, dass das Examen zwar wichtig ist, es aber nicht das Ende des Lebens ist, wenn man es nicht so gut hinkriegt. Es bedeutet nicht mal, dass man ein nicht so guter Jurist ist, sondern nur, dass man an diesen 9 Tagen ein schlechterer Jurist war als ein paar andere, die zufällig am selben Tag geprüft wurden.
27.06.2020, 15:26
Das ist doch im Internet überall so - die Leute schreiben dann, wenn Sie Hilfe suchen, bzw. irgendwas nicht läuft. Die ganzen Normalos werden halt hier nicht sofort reinschreiben, wie es bei ihnen lief. Ich bin da auch nicht ganz normal, weil ich mich immer für schlecher halte/mache als ich dann bin - ist halt auch eine Strategie, dann gehts einem danach wenigstens gut, wenn es dann doch ordentlich lief. Bin halt so einer, der dann gehasst wird :D
Ansonsten gibts meiner Erfahrung nach auch viele Referendare, die einfach von Jura überhaupt keine Ahnung haben. Im ersten Examen hat man noch den Schwerpunkt und die mündliche, da kann auch einer 6 Punkte haben ohne irgendwas verstanden zu haben. Die können dir dann nach den Klausuren viel über ihre geniale Lösung erzählen, am Ende ist es dann meist falsch oder zumindest ein völliger Nebenkriegsschauplatz. Ich habs hier schon mal gesagt - die guten Leute haben meinem Eindruck nach sehr oft Zweifel an ihrer Lösung, weil sie Probleme und Fehlerträchtiges sehen. Die Schlechten schreiben irgendwas hin und feiern sich danach überall für ihre Lösung, weil sie die Probleme daran gar nicht gesehen haben.
Ansonsten gibts meiner Erfahrung nach auch viele Referendare, die einfach von Jura überhaupt keine Ahnung haben. Im ersten Examen hat man noch den Schwerpunkt und die mündliche, da kann auch einer 6 Punkte haben ohne irgendwas verstanden zu haben. Die können dir dann nach den Klausuren viel über ihre geniale Lösung erzählen, am Ende ist es dann meist falsch oder zumindest ein völliger Nebenkriegsschauplatz. Ich habs hier schon mal gesagt - die guten Leute haben meinem Eindruck nach sehr oft Zweifel an ihrer Lösung, weil sie Probleme und Fehlerträchtiges sehen. Die Schlechten schreiben irgendwas hin und feiern sich danach überall für ihre Lösung, weil sie die Probleme daran gar nicht gesehen haben.
27.06.2020, 15:30
Das Gegenteil dürfte der Fall sein.
Viele gute Kandidaten haben aber noch nie Noten aus dem ersten Examen im Kopf. Im zweiten Examen gibt es diese Noten in der Regeln aber nicht, jedenfalls nicht in den Klausuren. Ich kenne Leute, die hatten im ersten Examen 14,x Punkte und schriftlich im zweiten Examen 4,7 Punkte. Dass sich diese Kandidaten (und andere mit guten Noten im ersten Examen) dann hier im Forum auslassen, dürfte kein Wunder sein.
Viele gute Kandidaten haben aber noch nie Noten aus dem ersten Examen im Kopf. Im zweiten Examen gibt es diese Noten in der Regeln aber nicht, jedenfalls nicht in den Klausuren. Ich kenne Leute, die hatten im ersten Examen 14,x Punkte und schriftlich im zweiten Examen 4,7 Punkte. Dass sich diese Kandidaten (und andere mit guten Noten im ersten Examen) dann hier im Forum auslassen, dürfte kein Wunder sein.
27.06.2020, 15:38
Ich würde sagen, dass tendenziell die Leute schreiben, die sich eben eher gut oder schlecht h a l t e n schreiben. Die einen, um Trost zu suchen. Die anderen, um zu prahlen. Ich poste hier, weil ich mich wirklich sau gern über die Klausuren unterhalte, ich brauche das. Aber weil keiner meiner Kollegen mit mir reden wollte, bin ich halt in's Forum. Sonst ist das Forum wirklich spannend, weil echt krass viel gehatet wird, dafür dass wir eigentlich alle in einem Boot sitzen.
27.06.2020, 15:47
(27.06.2020, 15:38)GastRLP[Flocki] schrieb: Ich würde sagen, dass tendenziell die Leute schreiben, die sich eben eher gut oder schlecht h a l t e n schreiben. Die einen, um Trost zu suchen. Die anderen, um zu prahlen. Ich poste hier, weil ich mich wirklich sau gern über die Klausuren unterhalte, ich brauche das. Aber weil keiner meiner Kollegen mit mir reden wollte, bin ich halt in's Forum. Sonst ist das Forum wirklich spannend, weil echt krass viel gehatet wird, dafür dass wir eigentlich alle in einem Boot sitzen.
Mit dem gehate hast du recht. Juristen gönnen den Kollegen nicht mal die Butter auf dem Brot. Aber daran ist dieses System aus dem Studium und Referendariat nicht ganz unschuldig..
28.06.2020, 19:21
(27.06.2020, 12:55)GastStätte schrieb:(27.06.2020, 12:04)VerzweifelterJurist schrieb: Hello,
ich habe mir eigentlich vorgenommen in diesem Forum nicht so viel zu lesen, weil es mich ein bisschen runterzieht.
Hier schreiben gefühlt immer nur Leute, die:
- jammern, wie schwer ihr Durchgang war
- erzählen, dass sie in der AG immer 8-10 Punkte im Schnitt hatten und dann 4 Punkte im Examen
- im Examen durchgefallen sind, obwohl sie sich sehr gut vorbereitet haben
Das schürrt meine Angst vor dem Examen etwas. Das zweite Examen fällt zwar laut Statistik insgesamt schlechter aus als das erste Examen, aber es fallen ja deutlich weniger Leute durch. Insgesamt bekommen ziemlich viele ein befriedigend oder besser (immerhin ca. 45% in NRW, und da ein befriedigend im zweiten nicht schlecht ist, müsste hier eigentlich jeder zweite schreiben, dass er mit seinem Examen einigermaßen zufrieden war).
Ich will gar nicht diskutieren, welcher Examensdurchgang wie schwierig war. Ich lese hier teilweise mit und finde einige Klausuren auch sehr abstrus oder schwer und denke, dass ich die nicht geschafft hätte.
Ich frage mich aber, ob es nicht auch Leute gibt, die mal was positives berichten können. zB:
- das Examen am Ende doch gar nicht so schlimm fanden
- trotz durchschnittlicher Vorbereitung ganz gut mit den Klausuren zurecht gekommen sind
- deren Noten am Ende "gepasst" haben, wenn man mal objektiv überlegt, wie die eigene Leistung bisher so war und was realistischerweise machbar war
- wo die Noten der AG-Kollegen so waren, wie man sie ggf. auch eingeschätzt hätte
- man bei der Korrektur den Eindruck hatte, die Prüfer wollten einem nix schlimmes und haben trotz Mängeln noch ein ausreichend gegeben
- man für ein Durchfallen wirklich viel falsch machen muss
- man im Ergebnis zufrieden mit der Benotung war
Ich frage mich, ob hier im Forum nicht eher die "schlechten" Kandidaten mitschreiben, die schon im ersten nicht so gut waren, in der AG Probleme hatten (aber halt 8 Punkte in der AG geschrieben haben, weil die Klausuren da netter bewertet wurden), ihre Leistung nicht realistisch einschätzen können und sich dann aufregen, dass sie keine 8,0 in den Klausuren geschafft haben.
Die Antwort auf diese Frage würdest du nur bekommen, wenn jetzt alle hier offenlegen, ob sie zu den "schwächeren" Kandidaten zählen. Für wen die Erfahrungsberichte in diesem Forum repräsentativ sind, lässt sich ansonsten schlicht nicht sagen.
Am besten du hältst dich an die Fakten, sprich: an die vom LJPA veröffentlichten Zahlen. Leider geht aus denen jedenfalls beim LJPA NRW nur hervor, wieviele Referendare endgültig (!) nicht bestehen (ca. 17%), nicht aber (jedenfalls nicht mit meinen mathematischen Fähigkeiten), wieviele pro Monatsdurchgang durchfallen. Die Zahl dürfte gerüchteweise bei 20-35% liegen. Aus meiner Nahbereichsemperie ergibt sich jedenfalls: Alle Kollegen mit Prädikat im 2., hatten auch eines – und zwar ausnahmslos ein besseres – im 1 und haben es im 2. nur über die Mündliche gepackt. Die allermeisten Kollegen waren unzufrieden mit ihrer Note, viele haben einen Verbesserungsversuch gemacht. Drei aus meinem Freundeskreis sind durchgefallen, einer davon mit Prädikat im 1.
Hier ein positiv Beispiel meiner Lerngruppe (wir waren drei), anhand der von dem/der Threadersteller*in gestellten Fragen:
- das Examen am Ende doch gar nicht so schlimm fanden
Wir fanden es alle drei schon arg anstrengend, aber letztlich wirklich machbar.
- trotz durchschnittlicher Vorbereitung ganz gut mit den Klausuren zurecht gekommen sind
Ich würde schon sagen, dass wir letztlich alle doch sehr viel gelernt hatten. Insbesondere die Tauch-Phase war ziemlich intensiv. Mit den Klausuren sind wir allerdings letztlich super zurecht gekommen und haben alle drei alle Klausuren bestanden (wir haben uns alle drei im Vergleich zum ersten Examen sogar bereits schriftlich (um 1, 1,5 und 2,4 Punkte) verbessert). Während der Klausuren hat es sich aber nicht so angefühlt!!! Insbesondere bei der ersten dachten wir alle drei, die sei furchtbar gelaufen und wir wären mit Sicherheit durchgefallen (Spoiler: wir hatten 7, 7 und 11 Punkte (...) ). Also auch wenn das Gefühl nach den Klausuren scheiße ist und einem zig Fehler auffallen, heißt das nicht, dass auch die Note bescheiden wird. Hier in dem Forum sind viele Leute unterwegs, die gerade Klausuren schreiben und geschrieben haben. Die Selbsteinschätzung kann mit dem Endergebnis echt arg auseinanderfallen; also lass dich davon nicht verunsichern.
- deren Noten am Ende "gepasst" haben, wenn man mal objektiv überlegt, wie die eigene Leistung bisher so war und was realistischerweise machbar war
Wir waren sogar alle drei sogar total positiv überrascht (1 x gut, 1 x VB, 1 x hohes befriedigend).
- wo die Noten der AG-Kollegen so waren, wie man sie ggf. auch eingeschätzt hätte
Letztlich ja, aber es gab schon ein paar, wo die schriftlichen im Zweiten jetzt wesentlich schlechter waren, als im Ersten. Allerdings haben die sich fast alle (bei denen erstes sowie Leistung im Ref und zweites Examen so weit auseinander fielen) enorm in der mündlichen verbessert (GPA, also mündliche zählt 40%), sodass letztlich eine sehr passende Note raus kam.
- man bei der Korrektur den Eindruck hatte, die Prüfer wollten einem nix schlimmes und haben trotz Mängeln noch ein ausreichend gegeben
Bei der oben bereits erwähnten Klausur haben wir richtig viel Stuss geschrieben (und alle drei komplett unterschiedliche Lösungen). Insgesamt habe ich auf jeden Fall einiges an Flüchtigkeitsfehlern gebracht. Das merkt man dem Endergebnis jetzt null an. Also mit (auch größeren) Mängeln kannst du definitiv noch ein ausreichend kriegen!
- man für ein Durchfallen wirklich viel falsch machen muss
Muss man. Was natürlich nicht heißt, dass diejenigen, die durchfallen, blöd sind oder keine Ahnung von Jura haben. Es hat halt auch mit Prüfungsangst (vermutlich richtig häufig) / Ausgeruhtheit an dem Tag / auf Lücke gelernt, die dann drankommt / durchgängiges Pech bei den Korrektoren (vermutlich sau selten) etc. zu tun. Aber auf jeden Fall muss man wirklich wirklich viele Fehler machen um - zumindest wenn man nur die 3,5 kriegen muss - unter die 3,5 zu kommen. (Wieso man die Fehler macht, ist dann halt die zweite Frage; dafür kann es zig (sehr verständliche) Gründe geben). Unter den Durchfallern sind mit Sicherheit auch super intelligente und jura-begabte Leute. Diese müssen aber im Examen halt tatsächlich dann - ausnahmsweise - mal überwiegend Stuss fabriziert haben. Also wenn du keine Prüfungsangst hast, vor den Klausuren nicht irgendetwas schlimmes im Privatleben passiert und in den AG-Klausuren immer gut mitschwimmst, sollte dir eigentlich nichts passieren.
- man im Ergebnis zufrieden mit der Benotung war
Ich habe mich im Vergleich zum ersten Examen verbessert und würde die Notengebung sogar als wohlwollend bezeichnen (zumindest im Vergleich zu meiner Erfahrung aus dem ersten). Meine zwei Lerngruppenkameraden auch. Das selbe gilt für noch 2 weitere Kumpel und 1-2 Bekannte aus der AG. Viele andere aus der AG sind bei einer ähnlichen Note geblieben und waren damit letztlich auch zufrieden. Ein paar der Leute haben sich auch verschlechtert, aber ich würde in diesen spezifischen Einzelfällen nicht behaupten, dass das ungerechtfertigt war. Das Feld wird halt neu gemixt. Ein paar Leute verbessern sich, ein paar verschlechtern sich. Allerdings hat man im zweiten Examen ja noch 2 Klausuren mehr und - je nachdem wo man mündliche Prüfung hat - auch noch mehr Noten im Rahmen der mündlichen Prüfung. Die Wahrscheinlichkeit, dass man eine ungerechtfertigte Note kriegt, wird durch die Mehrzahl an Prüfungsleistungen eher geringer.
Du kriegst das schon hin! Am besten während der Klausuren aber wirklich das Forum meiden ;).
28.06.2020, 22:54
Das klingt wirklich sehr beruhigend und deckt sich mit meinem Vermutungen - mal schauen, wie es am Ende läuft :( .
Auf jeden Fall habe ich schon mehrfach gehört, dass die Klausuren, bei denen man keine Ahnung hatte und dachte, sie sind im Teich, dann doch ne vernünftige Note drin war, also sollte man sich von seinem Gefühl wohl nicht zu sehr runterziehen lassen :)
Auf jeden Fall habe ich schon mehrfach gehört, dass die Klausuren, bei denen man keine Ahnung hatte und dachte, sie sind im Teich, dann doch ne vernünftige Note drin war, also sollte man sich von seinem Gefühl wohl nicht zu sehr runterziehen lassen :)
02.07.2020, 13:28
(27.06.2020, 15:38)GastRLP[Flocki] schrieb: Ich würde sagen, dass tendenziell die Leute schreiben, die sich eben eher gut oder schlecht h a l t e n schreiben. Die einen, um Trost zu suchen. Die anderen, um zu prahlen. Ich poste hier, weil ich mich wirklich sau gern über die Klausuren unterhalte, ich brauche das. Aber weil keiner meiner Kollegen mit mir reden wollte, bin ich halt in's Forum. Sonst ist das Forum wirklich spannend, weil echt krass viel gehatet wird, dafür dass wir eigentlich alle in einem Boot sitzen.
Aus genau diesem Grund bin ich auch hier. Nach den Klausuren will niemand darübe reden.. ich möchte aber gerne wissen was es denn nun war.. was anderen so geschrieben haben