04.06.2020, 22:20
(04.06.2020, 21:59)Gast schrieb: Ja, das stimmt. Man ist ja auch Anwalt der Kanzlei. Wie soll man denn sonst auftreten? Außerdem machen Associates das nicht, weil (mittlerweile) in erster Instanz sinnloses Zeitabsitzen.
Zu dem Rest kann ich nichts sagen, da ich erst nach meiner Promotion richtig in den Beruf einsteige. Mach mir aber deutlich mehr Sorgen wegen der coronabedingten Wirtschaftskrise als wegen der Projektanwaltstätigkeit.
Du bist Projektjurist Diesel? Darf man fragen, was dich dort hingetrieben hat?
Zu der Gerichtssache: weil PJs üblicherweise Leute mit unterdurchschnittlichen Noten sind, die man doch regelmäßig nur die Schriftsätze aus einem Baukastensystem zusammenklicken lässt?
04.06.2020, 22:40
Du überschätzt ganz massiv die Bedeutung erstinstanzlicher Verfahren. Sie haben nämlich keine.
Geregelte Arbeitszeiten (etwa 8h am Tag) bei gutem Gehalt. Wollte nicht WissMit sein und als Associate würd ich wahrscheinlich die Diss nicht durchziehen können. Dazu sind die Kollegen alle super.
Geregelte Arbeitszeiten (etwa 8h am Tag) bei gutem Gehalt. Wollte nicht WissMit sein und als Associate würd ich wahrscheinlich die Diss nicht durchziehen können. Dazu sind die Kollegen alle super.
04.06.2020, 22:54
(04.06.2020, 22:40)Gast schrieb: Du überschätzt ganz massiv die Bedeutung erstinstanzlicher Verfahren. Sie haben nämlich keine.
Geregelte Arbeitszeiten (etwa 8h am Tag) bei gutem Gehalt. Wollte nicht WissMit sein und als Associate würd ich wahrscheinlich die Diss nicht durchziehen können. Dazu sind die Kollegen alle super.
Nur mal so eingeklinkt:
Man schickt doch dann im Endeffekt „Aushilfs-Praktikanten“ hin.
Oder geht es wirklich nur um Diesel-Verhandlungen, in denen man sowieso immer dasselbe abspult?
04.06.2020, 23:35
Freshfields hat auch ein paar Projektjuristen. Es ist jedoch von Vornherein ausgeschlossen, dass sie Associates werden können.
Für manche Projekte mag das aus AG-Sicht ein sinnvoller Weg sein, bei Diesel würde ich meinen Marktwert als Arbeitnehmer aber beeinträchtigt sehen. Die Tätigkeit ist äußerst stupide. Wer das als Berufserfahrung sieht, schätzt die Lage unrealistisch ein.
Für manche Projekte mag das aus AG-Sicht ein sinnvoller Weg sein, bei Diesel würde ich meinen Marktwert als Arbeitnehmer aber beeinträchtigt sehen. Die Tätigkeit ist äußerst stupide. Wer das als Berufserfahrung sieht, schätzt die Lage unrealistisch ein.
06.06.2020, 09:22
Also auch das mit den pjs ist halt schwer generalisierbar. Bei fbd sind die eindeutig getrennt, bei anderen, z.B. Luther o.ä. waren die quasi "normale" associates.
Dass die Zielgruppe eher notentechnisch schlechtere Juristen sind, ist doch auch unstr.
Und wie bei schlechteren Noten üblich, ist es damit schwerer einen Job zu finden.
Ein Jahr diesel ist aber kein Killer, wenn man das begründen kann (Gehalt/keine Ahnung was man will/Diss etc). Alles darüber wird halt schwieriger aus dem Grund, dass es genug neue juristen gibt die aus Sicht der Zielkanzleien (schlechtere Noten, ergo eher kleinere kanzleien) schon "gk""-verbrannt sind.
Habe das nun schon mehrmals gehört, dass mittelständische o.ä. keine GK Anwälte nehmen nach einer gewissen Zeit.
Dass ein Diesel pj nach einem Jahr und zweimal 7/8 dann bei eversheds o.ä. unterkommt ist doch klar, der trifft ja die Notenanforderungen. Bei schlechteren Noten ist es dann aber eben nichts auf der Juve top 50 Liste, sondern die mittelständische um die Ecke und die guckt eben nicht nur die Noten an.
Unabhängig auch davon, wer mehrere Jahre Diesel macht wird danach Probleme haben, dafür ist - zeigt sich hier schon - die Tätigkeit als Diesel-PJ zu schlecht konnotiert.
Dass die Zielgruppe eher notentechnisch schlechtere Juristen sind, ist doch auch unstr.
Und wie bei schlechteren Noten üblich, ist es damit schwerer einen Job zu finden.
Ein Jahr diesel ist aber kein Killer, wenn man das begründen kann (Gehalt/keine Ahnung was man will/Diss etc). Alles darüber wird halt schwieriger aus dem Grund, dass es genug neue juristen gibt die aus Sicht der Zielkanzleien (schlechtere Noten, ergo eher kleinere kanzleien) schon "gk""-verbrannt sind.
Habe das nun schon mehrmals gehört, dass mittelständische o.ä. keine GK Anwälte nehmen nach einer gewissen Zeit.
Dass ein Diesel pj nach einem Jahr und zweimal 7/8 dann bei eversheds o.ä. unterkommt ist doch klar, der trifft ja die Notenanforderungen. Bei schlechteren Noten ist es dann aber eben nichts auf der Juve top 50 Liste, sondern die mittelständische um die Ecke und die guckt eben nicht nur die Noten an.
Unabhängig auch davon, wer mehrere Jahre Diesel macht wird danach Probleme haben, dafür ist - zeigt sich hier schon - die Tätigkeit als Diesel-PJ zu schlecht konnotiert.
06.06.2020, 09:43
Diesel ist einfach nicht gut für den Lebenslauf. Man sollte sich da gezielt vorbereiten, wie das in einem Gespräch verkauft wird.
Der Part oben: „Weiß nicht was ich will, Gehalt“ wäre übrigens ein Superfail.
Der Part oben: „Weiß nicht was ich will, Gehalt“ wäre übrigens ein Superfail.
06.06.2020, 10:03
Nein, das ist einfach Realität und das sollte man als AG auch verstehen. Wenn ich neben der Diss 2 Tage arbeite, dann muss ich davon auch die Miete in einer teuren Großstadt zahlen können.
06.06.2020, 10:17
Diss wurde als Beispiel doch weggelassen.
06.06.2020, 10:22
Ja dann stimmt ich zu.
Es kommt halt immer darauf an, wie man sich seinen Karriereweg vorstellt. Wenn man zuerst 1-2 Jahre bisschen Geld verdienen will, dann Elternzeit und dann in den ÖD, dann find ich es ok. Wenn man ernsthaft als Anwalt weitermachen will muss man halt wissen, dass man keine Berufserfahrung gesammelt hat und daher bei 0 startet. Das kann im Einzelfall auch aus Karrieresicht ok sein, wenn man etwa auf einen LL.M. spart, der einen weiterbringt. Meistens ist es das aber nicht, das ist schon richtig.
Es kommt halt immer darauf an, wie man sich seinen Karriereweg vorstellt. Wenn man zuerst 1-2 Jahre bisschen Geld verdienen will, dann Elternzeit und dann in den ÖD, dann find ich es ok. Wenn man ernsthaft als Anwalt weitermachen will muss man halt wissen, dass man keine Berufserfahrung gesammelt hat und daher bei 0 startet. Das kann im Einzelfall auch aus Karrieresicht ok sein, wenn man etwa auf einen LL.M. spart, der einen weiterbringt. Meistens ist es das aber nicht, das ist schon richtig.
06.06.2020, 10:48
Diesel-Jurist hat mit Karriere relativ wenig zu tun. Aber letztlich muss jeder selbst wissen, ob er sich das in den Lebenslauf reinbürden möchte und wie er die Zeit danach sieht.