27.08.2020, 19:26
(27.08.2020, 16:34)Gast schrieb:Für dieses Jahr stehen die von der Justiz zu besetzenden Stellen fest und daran ändert sich nichts, jedenfalls nicht aus finanziellen Gründen. Haushalt! Und die aktuelle Situation ist entscheidend für die derzeitigen hohen Notenanforderungen, um die es hier im thread geht.(27.08.2020, 16:29)Gast schrieb:(27.08.2020, 15:57)Gast schrieb:(27.08.2020, 15:50)Gast schrieb:(27.08.2020, 13:31)Gast schrieb: Wie willst Du das denn beurteilen? Dass der Andrang groß ist, ist bekannt. Viele mit 1-2 zweistelligen Examina, da ist eine Absage nicht verwunderlich.
Du hast selbst offensichtlich keine Ahnung, willst aber anderen hier Märchen erzählen. Wahrscheinlich willst Du noch behaupten, dass man in NDS schließlich sogar mit unter 8 Punkten im Zweiten Chancen hätte.
Wenn du mit 9,1 nicht genommen wurdest, dann liegt das an deinem Verhalten im AC/Gespräch. Niemand mit 9+ wird nicht einmal eingeladen bzw bekommt eine Ablehnung ohne auf die Warteliste zu kommen.
Kannst du irgendeine belastbare Quelle dafür nennen? Es gibt einfach nicht so viele freie Plätze wie es derzeit Bewerber für den Staatsdienst gibt. GKs stellen derzeit kaum ein. Der gute Bewerber will nicht warten, ein Verbesserungsversuch lohnt sich nicht, also gehen die halt auch zum Staat, obwohl sie sich durchaus für fähig genug halten würden (und wohl oft auch sind), um in die GK zu gehen. Dadurch steigt dann beim Staat die Notengrenze, der aber ja wiederum auch sparen muss, denn das Corona-Hilfsgeld wird natürlich in der Justiz wieder gespart (wo es zwar nie war, aber dort kann man es am heimlichsten machen).
Letztlich erscheinen mir (nur) 9 Punkte im 2. derzeit nicht als sicherer Zugang zur Justiz. Es kommen ständig (d.h. quasi monatlich) neue Bewerber auf den Markt, der private Markt liegt aber am Boden (und der Staat hat bekanntlich nur sehr begrenzte Stellen). Da hilft alles nichts. Auch nicht, dass der Staat theoretisch mehr Richter/ Staatsanwälte bräuchte, denn die Kosten Geld und das hat man für die Justiz bekanntlich nicht.
Man kann insofern nur hoffen, dass die guten Bewerber nicht wieder abspringen und zur GK gehen, wenn Corona vorbei ist. Das wäre wirklich ein GAU für den veralteten Justizapparat.
Sorry,das ist totaler Unsinn. Corona-Hilfe kommt vom Bund, die Justiz ist Ländersache und die Länderhaushalte haben damit nichts zu tun. Abgesehen davon wird der Länderhaushalt deutlich im Voraus festgelegt. Es mag wegen Corona plötzlich mehr Geld für manche Bereiche geben, aber das wird ja nicht z.B. von der Justiz weggenommen. Für die normale Anzahl der Stellen ist ein Budget vorgesehen. Wenn man nun plötzlich 200 gut geeignete Bewerber hat und sonst nur 50, ist klar, dass man nicht alle nehmen kann, sondern die Justiz nun den Luxus genießt, die Besten zu nehmen. Vor allem, wenn sich der Prozess nun wg 1-2 Monate Stau etwas verzögert hat.
Ansonsten nicht aufregen. Hier schreiben gerne Leute, die keine Ahnung, aber laut so tun, als wüssten sie alles besser. Wäre es nicht so nervig, wäre es schon zum lachen, wenn ein völlig Fremder negiert, dass man selbst eine Zu/Absage bekommen hat.
Kurze Erläuterung des "Unsinns": Den Ländern entgehen nicht unerhebliche Steuereinnahmen (laut Finanzministerium allein bis Ende Mai insgesamt (geschätzte) 44 Mrd. €, es lässt sich übrigens danach googeln, sollte man nicht krampfhaft einen falschen Beitrag im Forum verfassen wollen). Natürlich fehlt das und natürlich wird in den kommenden Jahren gespart werden müssen. Der Rest bleibt wie eben beschrieben.
Natürlich entgehen jetzt Steuereinnahmen. Das ist aber etwas anderes als die Ausgaben der Corona-Hilfe, speziell der vom Bund. Die coronabedingte Verschuldung ist so extrem, dass man die ohnehin nie abtragen wird. Es gibt aber kaum einen Staat der eine Null-Verschuldung hat und auch die vor Corona herrschende Verschuldung war schon nicht zu bewältigen, so dass sich im Ergebnis nicht viel ändert. Problematischer sind vor allem die Kosten und Ausfälle im Gesundheitssystem und bei der Arbeitsagentur. Das betrifft aber Bundesdeutschland und nicht die Einstellungspraxis der Länder in die Justiz.
Wie es mit Corona, der Bewerberlage und der Finanzlage nächstest Jahr aussieht, kann keiner wissen. Also sollte man jedenfalls nicht pauschal irgendwelche Glaskugelleserei betreiben. Letztlich ist die Finanzlage immer angespannt. Der Staat hat in der Justiz immer weiter gespart, corona-unabhängig. Zum einen wollte er das Notenerfordernis oft nicht noch weiter aufweichen und jetzt gibt es eben viele Bewerber, die man schon immer wollte. Zum anderen ist klar, dass die zusätzliche corona-Verschuldung nicht dazu führt, dass irgendwelche Bereiche des ÖD quasi dicht gemacht werden. Dann bricht das ganze System zusammen. Wie es sich nächstes Jahr entwickelt, ist völlig offen. Da wir uns schon dem vierten Quartal näher, ist es aber nicht vermessen, wenn man annimmt, dass es dieses Jahr in den meisten Bundesländern ohne VB im zweiten (oder zumindest nah dran) und auch einem ziemlich ordentlichen 1. Examen nichts wird.
27.08.2020, 20:28
(27.08.2020, 19:26)Gast schrieb:(27.08.2020, 16:34)Gast schrieb:Für dieses Jahr stehen die von der Justiz zu besetzenden Stellen fest und daran ändert sich nichts, jedenfalls nicht aus finanziellen Gründen. Haushalt! Und die aktuelle Situation ist entscheidend für die derzeitigen hohen Notenanforderungen, um die es hier im thread geht.(27.08.2020, 16:29)Gast schrieb:(27.08.2020, 15:57)Gast schrieb:(27.08.2020, 15:50)Gast schrieb: Wenn du mit 9,1 nicht genommen wurdest, dann liegt das an deinem Verhalten im AC/Gespräch. Niemand mit 9+ wird nicht einmal eingeladen bzw bekommt eine Ablehnung ohne auf die Warteliste zu kommen.
Kannst du irgendeine belastbare Quelle dafür nennen? Es gibt einfach nicht so viele freie Plätze wie es derzeit Bewerber für den Staatsdienst gibt. GKs stellen derzeit kaum ein. Der gute Bewerber will nicht warten, ein Verbesserungsversuch lohnt sich nicht, also gehen die halt auch zum Staat, obwohl sie sich durchaus für fähig genug halten würden (und wohl oft auch sind), um in die GK zu gehen. Dadurch steigt dann beim Staat die Notengrenze, der aber ja wiederum auch sparen muss, denn das Corona-Hilfsgeld wird natürlich in der Justiz wieder gespart (wo es zwar nie war, aber dort kann man es am heimlichsten machen).
Letztlich erscheinen mir (nur) 9 Punkte im 2. derzeit nicht als sicherer Zugang zur Justiz. Es kommen ständig (d.h. quasi monatlich) neue Bewerber auf den Markt, der private Markt liegt aber am Boden (und der Staat hat bekanntlich nur sehr begrenzte Stellen). Da hilft alles nichts. Auch nicht, dass der Staat theoretisch mehr Richter/ Staatsanwälte bräuchte, denn die Kosten Geld und das hat man für die Justiz bekanntlich nicht.
Man kann insofern nur hoffen, dass die guten Bewerber nicht wieder abspringen und zur GK gehen, wenn Corona vorbei ist. Das wäre wirklich ein GAU für den veralteten Justizapparat.
Sorry,das ist totaler Unsinn. Corona-Hilfe kommt vom Bund, die Justiz ist Ländersache und die Länderhaushalte haben damit nichts zu tun. Abgesehen davon wird der Länderhaushalt deutlich im Voraus festgelegt. Es mag wegen Corona plötzlich mehr Geld für manche Bereiche geben, aber das wird ja nicht z.B. von der Justiz weggenommen. Für die normale Anzahl der Stellen ist ein Budget vorgesehen. Wenn man nun plötzlich 200 gut geeignete Bewerber hat und sonst nur 50, ist klar, dass man nicht alle nehmen kann, sondern die Justiz nun den Luxus genießt, die Besten zu nehmen. Vor allem, wenn sich der Prozess nun wg 1-2 Monate Stau etwas verzögert hat.
Ansonsten nicht aufregen. Hier schreiben gerne Leute, die keine Ahnung, aber laut so tun, als wüssten sie alles besser. Wäre es nicht so nervig, wäre es schon zum lachen, wenn ein völlig Fremder negiert, dass man selbst eine Zu/Absage bekommen hat.
Kurze Erläuterung des "Unsinns": Den Ländern entgehen nicht unerhebliche Steuereinnahmen (laut Finanzministerium allein bis Ende Mai insgesamt (geschätzte) 44 Mrd. €, es lässt sich übrigens danach googeln, sollte man nicht krampfhaft einen falschen Beitrag im Forum verfassen wollen). Natürlich fehlt das und natürlich wird in den kommenden Jahren gespart werden müssen. Der Rest bleibt wie eben beschrieben.
Natürlich entgehen jetzt Steuereinnahmen. Das ist aber etwas anderes als die Ausgaben der Corona-Hilfe, speziell der vom Bund. Die coronabedingte Verschuldung ist so extrem, dass man die ohnehin nie abtragen wird. Es gibt aber kaum einen Staat der eine Null-Verschuldung hat und auch die vor Corona herrschende Verschuldung war schon nicht zu bewältigen, so dass sich im Ergebnis nicht viel ändert. Problematischer sind vor allem die Kosten und Ausfälle im Gesundheitssystem und bei der Arbeitsagentur. Das betrifft aber Bundesdeutschland und nicht die Einstellungspraxis der Länder in die Justiz.
Wie es mit Corona, der Bewerberlage und der Finanzlage nächstest Jahr aussieht, kann keiner wissen. Also sollte man jedenfalls nicht pauschal irgendwelche Glaskugelleserei betreiben. Letztlich ist die Finanzlage immer angespannt. Der Staat hat in der Justiz immer weiter gespart, corona-unabhängig. Zum einen wollte er das Notenerfordernis oft nicht noch weiter aufweichen und jetzt gibt es eben viele Bewerber, die man schon immer wollte. Zum anderen ist klar, dass die zusätzliche corona-Verschuldung nicht dazu führt, dass irgendwelche Bereiche des ÖD quasi dicht gemacht werden. Dann bricht das ganze System zusammen. Wie es sich nächstes Jahr entwickelt, ist völlig offen. Da wir uns schon dem vierten Quartal näher, ist es aber nicht vermessen, wenn man annimmt, dass es dieses Jahr in den meisten Bundesländern ohne VB im zweiten (oder zumindest nah dran) und auch einem ziemlich ordentlichen 1. Examen nichts wird.
Naja. Je besser das erste Examen, umso schlechter kann das zweite Examen sein. Ich bin mit 11,x (Staatsteil) und 8,x (2. Examen) in Hessen genommen worden.
27.08.2020, 21:48
28.08.2020, 13:03
(27.08.2020, 20:28)Gast schrieb:Die Erfahrung habe ich auch gemacht, hätte nie gedacht, dass das 1. Examen noch eine hohe Relevanz hat, scheint aber so zu sein.(27.08.2020, 19:26)Gast schrieb:(27.08.2020, 16:34)Gast schrieb:Für dieses Jahr stehen die von der Justiz zu besetzenden Stellen fest und daran ändert sich nichts, jedenfalls nicht aus finanziellen Gründen. Haushalt! Und die aktuelle Situation ist entscheidend für die derzeitigen hohen Notenanforderungen, um die es hier im thread geht.(27.08.2020, 16:29)Gast schrieb:(27.08.2020, 15:57)Gast schrieb: Kannst du irgendeine belastbare Quelle dafür nennen? Es gibt einfach nicht so viele freie Plätze wie es derzeit Bewerber für den Staatsdienst gibt. GKs stellen derzeit kaum ein. Der gute Bewerber will nicht warten, ein Verbesserungsversuch lohnt sich nicht, also gehen die halt auch zum Staat, obwohl sie sich durchaus für fähig genug halten würden (und wohl oft auch sind), um in die GK zu gehen. Dadurch steigt dann beim Staat die Notengrenze, der aber ja wiederum auch sparen muss, denn das Corona-Hilfsgeld wird natürlich in der Justiz wieder gespart (wo es zwar nie war, aber dort kann man es am heimlichsten machen).
Letztlich erscheinen mir (nur) 9 Punkte im 2. derzeit nicht als sicherer Zugang zur Justiz. Es kommen ständig (d.h. quasi monatlich) neue Bewerber auf den Markt, der private Markt liegt aber am Boden (und der Staat hat bekanntlich nur sehr begrenzte Stellen). Da hilft alles nichts. Auch nicht, dass der Staat theoretisch mehr Richter/ Staatsanwälte bräuchte, denn die Kosten Geld und das hat man für die Justiz bekanntlich nicht.
Man kann insofern nur hoffen, dass die guten Bewerber nicht wieder abspringen und zur GK gehen, wenn Corona vorbei ist. Das wäre wirklich ein GAU für den veralteten Justizapparat.
Sorry,das ist totaler Unsinn. Corona-Hilfe kommt vom Bund, die Justiz ist Ländersache und die Länderhaushalte haben damit nichts zu tun. Abgesehen davon wird der Länderhaushalt deutlich im Voraus festgelegt. Es mag wegen Corona plötzlich mehr Geld für manche Bereiche geben, aber das wird ja nicht z.B. von der Justiz weggenommen. Für die normale Anzahl der Stellen ist ein Budget vorgesehen. Wenn man nun plötzlich 200 gut geeignete Bewerber hat und sonst nur 50, ist klar, dass man nicht alle nehmen kann, sondern die Justiz nun den Luxus genießt, die Besten zu nehmen. Vor allem, wenn sich der Prozess nun wg 1-2 Monate Stau etwas verzögert hat.
Ansonsten nicht aufregen. Hier schreiben gerne Leute, die keine Ahnung, aber laut so tun, als wüssten sie alles besser. Wäre es nicht so nervig, wäre es schon zum lachen, wenn ein völlig Fremder negiert, dass man selbst eine Zu/Absage bekommen hat.
Kurze Erläuterung des "Unsinns": Den Ländern entgehen nicht unerhebliche Steuereinnahmen (laut Finanzministerium allein bis Ende Mai insgesamt (geschätzte) 44 Mrd. €, es lässt sich übrigens danach googeln, sollte man nicht krampfhaft einen falschen Beitrag im Forum verfassen wollen). Natürlich fehlt das und natürlich wird in den kommenden Jahren gespart werden müssen. Der Rest bleibt wie eben beschrieben.
Natürlich entgehen jetzt Steuereinnahmen. Das ist aber etwas anderes als die Ausgaben der Corona-Hilfe, speziell der vom Bund. Die coronabedingte Verschuldung ist so extrem, dass man die ohnehin nie abtragen wird. Es gibt aber kaum einen Staat der eine Null-Verschuldung hat und auch die vor Corona herrschende Verschuldung war schon nicht zu bewältigen, so dass sich im Ergebnis nicht viel ändert. Problematischer sind vor allem die Kosten und Ausfälle im Gesundheitssystem und bei der Arbeitsagentur. Das betrifft aber Bundesdeutschland und nicht die Einstellungspraxis der Länder in die Justiz.
Wie es mit Corona, der Bewerberlage und der Finanzlage nächstest Jahr aussieht, kann keiner wissen. Also sollte man jedenfalls nicht pauschal irgendwelche Glaskugelleserei betreiben. Letztlich ist die Finanzlage immer angespannt. Der Staat hat in der Justiz immer weiter gespart, corona-unabhängig. Zum einen wollte er das Notenerfordernis oft nicht noch weiter aufweichen und jetzt gibt es eben viele Bewerber, die man schon immer wollte. Zum anderen ist klar, dass die zusätzliche corona-Verschuldung nicht dazu führt, dass irgendwelche Bereiche des ÖD quasi dicht gemacht werden. Dann bricht das ganze System zusammen. Wie es sich nächstes Jahr entwickelt, ist völlig offen. Da wir uns schon dem vierten Quartal näher, ist es aber nicht vermessen, wenn man annimmt, dass es dieses Jahr in den meisten Bundesländern ohne VB im zweiten (oder zumindest nah dran) und auch einem ziemlich ordentlichen 1. Examen nichts wird.
Naja. Je besser das erste Examen, umso schlechter kann das zweite Examen sein. Ich bin mit 11,x (Staatsteil) und 8,x (2. Examen) in Hessen genommen worden.
28.08.2020, 13:08
Habe gehört, materielles Recht braucht man als Richter auch...
28.08.2020, 14:00
alter die Haushalte stehen doch schon. Bis die Justiz eine neue Stelle schafft dauert es 2-3 Jahre. Auf Corona können die gar nicht reagieren aktuell. Die heutigen Stellen sind frei, weil jemand aufgehört hat oder vor Jahren damit begonnen wurde eine Stelle zu schaffen.
28.08.2020, 18:22
28.08.2020, 19:36
(28.08.2020, 18:22)Gast schrieb:(28.08.2020, 13:08)Gast schrieb: Habe gehört, materielles Recht braucht man als Richter auch...
Im 2. wird ja nur Prozessrecht geprüft
Was hat das damit zu tun. Natürlich wird auch (verstärkt) materielles Recht geprüft. Das bestätigt aber wohl noch die Relevanz des ersten Examens. Größere Lücken holt man nämlich (neben dem Prozessrecht) nicht so leicht auf.
29.08.2020, 10:10