30.05.2025, 10:58
Wann habt ihr euch nach dem Referendariat selbstständig gemacht? Ist es ratsam mehrere Jahre noch Erfahrungen zu sammeln und im angestellten Verhältnis zu arbeiten? Was muss man beachten? Habt ihr Tipps?
Was sind die Pro und Contras? Wie fängt man am Besten an?
Was sind die Pro und Contras? Wie fängt man am Besten an?
30.05.2025, 12:04
also ich persönlich hätte mich nach dem Examen nicht direkt selbstständig machen wollen. Ich habe mir als angestellter RA 2 Jahre die Sache angeschaut. Plan war entweder in der (sehr kleinen) Kanzlei dann zügig Partner zu werden oder selbst ein Kanzleischild heraus zu hängen. Ist anders gekommen, da ein ich ein Topangebot von einem Unternehmen bekommen habe
Kollegen aus dem Ref haben sich zu zweit direkt selbständig gemacht. Die haben am Anfang etwas gestruggelt aber es dann doch gut hinbekommen. Probleme Mandate zu bekommen hatten sie null. Kleiner Stadt, wo man Sichtbarkeit und Mundpropaganda hat. Die alltäglichen Abläufe rund um Kostenrechnung, Vollstreckung, richtige Büroorganisation und Co hat sie am Anfang etwas zur Verzweiflung getrieben. Da kann eine gute RefFa sicher helfen, aber die muss man sich auch leisten können
Kollegen aus dem Ref haben sich zu zweit direkt selbständig gemacht. Die haben am Anfang etwas gestruggelt aber es dann doch gut hinbekommen. Probleme Mandate zu bekommen hatten sie null. Kleiner Stadt, wo man Sichtbarkeit und Mundpropaganda hat. Die alltäglichen Abläufe rund um Kostenrechnung, Vollstreckung, richtige Büroorganisation und Co hat sie am Anfang etwas zur Verzweiflung getrieben. Da kann eine gute RefFa sicher helfen, aber die muss man sich auch leisten können
30.05.2025, 14:48
Es ist einfacher, wenn man zuvor die Abläufe in einer bestehenden Kanzlei kennenlernen konnte. Idealerweise auch nicht nur schauen, wie die Anwälte arbeiten, sondern sich auch mit den Refas gutstellen und schauen, wie sie das machen und wie die Buchhaltung funktioniert. Am Anfang wirst du als Selbständiger nämlich alles alleine machen und solltest daher wissen, wie du eine Rechnung stellst, und wie du die Buchhaltung hinbekommst. Die Arbeitsagentur bietet Kurse für Gründer an. Die würde ich mir ebenfalls vorher ansehen.
30.05.2025, 23:19
Ich mache es demnächst und bin im 5. Berufsjahr. Ich wollte erst noch die Abläufe kennenlernen, Erfahrung sammeln und vor allem Kapital ansparen. Nach ein, zwei Jahren fand ich es dann auch vernünftig, noch den Fachanwalt abzuwarten.
Hätte ich es direkt nach dem Ref gemacht, hätte ich noch sehr viel Mist gebaut und oft ewig für einfachste Dinge gebraucht, weil mir völlig der Ansatzpunkt gefehlt hätte. Ich hätte nicht mal gewusst, wie ich nach einem gewonnenen Prozess an die Gebühren gekommen wäre.
Außerdem finde ich eine Spezialisierung wichtig. Ich kann gerne das, was ich tue. Und wenn ich mich in jedem Rechtsgebiet rumtreibe, kann ich vielleicht alles ein bisschen, aber nichts so richtig.
Dadurch, dass ich schon ein paar Jahre verschiedene Mandanten hatte, läuft es auch so langsam an, dass Empfehlungen kommen.
Ob mein Weg gut funktioniert, wird sich zeigen. Aber ich denke ein paar Jahre Angestelltendasein vor der Selbstständigkeit sind sehr sinnvoll.
Hätte ich es direkt nach dem Ref gemacht, hätte ich noch sehr viel Mist gebaut und oft ewig für einfachste Dinge gebraucht, weil mir völlig der Ansatzpunkt gefehlt hätte. Ich hätte nicht mal gewusst, wie ich nach einem gewonnenen Prozess an die Gebühren gekommen wäre.
Außerdem finde ich eine Spezialisierung wichtig. Ich kann gerne das, was ich tue. Und wenn ich mich in jedem Rechtsgebiet rumtreibe, kann ich vielleicht alles ein bisschen, aber nichts so richtig.
Dadurch, dass ich schon ein paar Jahre verschiedene Mandanten hatte, läuft es auch so langsam an, dass Empfehlungen kommen.
Ob mein Weg gut funktioniert, wird sich zeigen. Aber ich denke ein paar Jahre Angestelltendasein vor der Selbstständigkeit sind sehr sinnvoll.