04.12.2019, 12:09
Liebe Community,
habt ihr Erfahrungen mit der Arbeit als Syndikus bei einem größeren Unternehmen wie Siemens oder Audi? Ist es ratsam, vorher ein paar Jahre in der GK geschafft zu haben oder kann man, wenn man reinkommt, auch sofort nach dem Referendariat da durchstarten?
Frage deshalb, weil mal der Partner einer GK zu mit meinte, dass ein paar Jahre Berufserfahrung besser ist als direkt in Unternehmen zu starten, da man dann ein ganz anderes Gehalt aushandeln könnte - sprich: wer nach drei Jahren GK im Unternehmen beginne, würde mehr verdienen, als derjenige, der schon drei Jahre im Unternehmen arbeitet (Einstieg direkt nach dem Ref). Stimmt das? Habt ihr da Erfahrungswerte?
Viele Grüße
habt ihr Erfahrungen mit der Arbeit als Syndikus bei einem größeren Unternehmen wie Siemens oder Audi? Ist es ratsam, vorher ein paar Jahre in der GK geschafft zu haben oder kann man, wenn man reinkommt, auch sofort nach dem Referendariat da durchstarten?
Frage deshalb, weil mal der Partner einer GK zu mit meinte, dass ein paar Jahre Berufserfahrung besser ist als direkt in Unternehmen zu starten, da man dann ein ganz anderes Gehalt aushandeln könnte - sprich: wer nach drei Jahren GK im Unternehmen beginne, würde mehr verdienen, als derjenige, der schon drei Jahre im Unternehmen arbeitet (Einstieg direkt nach dem Ref). Stimmt das? Habt ihr da Erfahrungswerte?
Viele Grüße
04.12.2019, 12:24
Unternehmen werben gerne GK Anwälte ab. Ein Associate, der 130k verdient, wirbt man aber nicht mit einem Angebot in Höhe von 70k ab.
04.12.2019, 14:56
Klar wirbt man damit Leute ab, die Unternehmen wuchern ja nicht mit der großen Kohle, sondern mit der guten WL-Balance. So gut wie kein Konzern zahlt mehr als 100k, auch für Leute mit 2-3 Jahren GK-Erfahrung. Das ist anders, wenn man in eine leitende Position wechselt, aber normal sind in Rechtsabteilungen gerade die genannten 70-80k für Leute mit GK Erfahrung. Ohne nehmen viele Konzernrechtsabteilungen gar keine Kandidaten (Ausnahme im Ref bewährt), die Jahre in der GK sind also quasi Minimalvoraussetzung.
Konkret aus meinem Umkreis haben GK-Wechsler ihr Gehalt einmal fast halbiert und einmal tatsächlich halbiert. Dafür lassen sie halt wirklich um 17 Uhr den Griffen fallen und Freitags auch mal um 1.
Konkret aus meinem Umkreis haben GK-Wechsler ihr Gehalt einmal fast halbiert und einmal tatsächlich halbiert. Dafür lassen sie halt wirklich um 17 Uhr den Griffen fallen und Freitags auch mal um 1.
04.12.2019, 15:33
(04.12.2019, 14:56)Anwalt schrieb: Klar wirbt man damit Leute ab, die Unternehmen wuchern ja nicht mit der großen Kohle, sondern mit der guten WL-Balance. So gut wie kein Konzern zahlt mehr als 100k, auch für Leute mit 2-3 Jahren GK-Erfahrung. Das ist anders, wenn man in eine leitende Position wechselt, aber normal sind in Rechtsabteilungen gerade die genannten 70-80k für Leute mit GK Erfahrung. Ohne nehmen viele Konzernrechtsabteilungen gar keine Kandidaten (Ausnahme im Ref bewährt), die Jahre in der GK sind also quasi Minimalvoraussetzung.
Konkret aus meinem Umkreis haben GK-Wechsler ihr Gehalt einmal fast halbiert und einmal tatsächlich halbiert. Dafür lassen sie halt wirklich um 17 Uhr den Griffen fallen und Freitags auch mal um 1.
Stimmt so nicht. Ich arbeite ein bisschen mehr als ein Jahr bei einer GK und wurde schon von einem Großkonzern kontaktiert. Gehalt könnte ich fast halten, ähnliches habe ich auch schon von Wechslern gehört. Zwei Jahre GK lohnen sich insoweit also definitiv...
04.12.2019, 19:39
(04.12.2019, 14:56)Anwalt schrieb: Klar wirbt man damit Leute ab, die Unternehmen wuchern ja nicht mit der großen Kohle, sondern mit der guten WL-Balance. So gut wie kein Konzern zahlt mehr als 100k, auch für Leute mit 2-3 Jahren GK-Erfahrung. Das ist anders, wenn man in eine leitende Position wechselt, aber normal sind in Rechtsabteilungen gerade die genannten 70-80k für Leute mit GK Erfahrung. Ohne nehmen viele Konzernrechtsabteilungen gar keine Kandidaten (Ausnahme im Ref bewährt), die Jahre in der GK sind also quasi Minimalvoraussetzung.
Das ist falsch:
1) Unternehmen wie Siemens oder Merck zahlen bereits Einsteigern, die direkt aus dem Ref kommen, ein sechsstelliges Gehalt. Bei anderen Unternehmen ist es nach 3-4 Jahren soweit. Mit GK-Erfahrung durchbricht man oft die sechsstellige Grenze bei Unternehmen, die sonst „nur“ um die 70k im Jahr zahlen.
2) Für die meisten anderen Konzerne - die also nicht im Bereich 80k aufwärts beginnen - benötigt man heutzutage keine Berufserfahrung. Nicht einmal (richtig) gute Noten. Bekannter von mir ist mit 2x 7 Punkten sofort bei Daimler untergekommen, ohne vorher im Ref dort gewesen zu sein. Eine andere Bekannte konnte direkt nach dem Ref - ebenfalls mit „normalen“ Noten - in der Deutschen Bank beginnen. Also GK-Erfahrung benötigt man nur noch für die richtig großen bzw. gut zahlenden Fische. Für Unternehmen mit 60k Einstiegsgehalt reichen Examen ab 7 P. und ohne Station oder Erfahrung.
Aber das hat beides nichts mit dem ursprünglichen Thema bzw. der Ausgangsfrage zu tun. Von daher am besten back to topic.