17.05.2024, 11:14
Liebe Erfahrene bei der Staatsanwaltschaft, würdet ihr sagen, auch ein eher introvertierter Jurist würde in die StA passen?
Mit introvertiert meine ich, dass zu Entspannung und Wohlfühlen eher die Bürophasen beitragen und weniger Plädoyers.
Wie ist das bei euch? Ist das Verhältnis von Bürotagen zu Sitzungstagen in der ordentlichen Gerichtsbarkeit /bei der StA ausgewogen? Wovon könnte es eurer Ansicht nach gerne mehr geben?
Mit introvertiert meine ich, dass zu Entspannung und Wohlfühlen eher die Bürophasen beitragen und weniger Plädoyers.
Wie ist das bei euch? Ist das Verhältnis von Bürotagen zu Sitzungstagen in der ordentlichen Gerichtsbarkeit /bei der StA ausgewogen? Wovon könnte es eurer Ansicht nach gerne mehr geben?
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https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
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17.05.2024, 11:42
Ja, lass dich davon nicht abschrecken. Man Ist idR 1x pro Woche bei Gericht. Und man lernt auch als eher introvertierte Person, da seinen Stil zu finden. Man muss nicht draufhauen und laut werden. Wir haben so unterschiedliche Typen und alle machen ihren Job auf ihre Weise gut.
Es wird gelegentlich bei uns diskutiert, für Leute, die gern in die Sitzung gehen, eine Art Litigation Team zu bilden. Andere würden dann seltener gehen.
Es wird gelegentlich bei uns diskutiert, für Leute, die gern in die Sitzung gehen, eine Art Litigation Team zu bilden. Andere würden dann seltener gehen.
17.05.2024, 11:51
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17.05.2024, 11:56
Ist auf keinen Fall ein Hindernis. Es ist m.E. auch in der Sitzung (eigentlich…) nicht die Rolle des Staatsanwaltes, eine große Show abzuziehen. Das machen schon diverse Verteidiger zum Zwecke der Kundenakquise (oder zur Pflege des Egos. Oder warum auch immer).. Dem Berufsbild des nüchternen und neutralen Anklagevertreters dagegen kann man, wie ich meine, auch als introvertierte Person prima entsprechen.
Hinzu kommt, dass der weit überwiegende Teil der Arbeit ohnehin Büroarbeit ist.
Hinzu kommt, dass der weit überwiegende Teil der Arbeit ohnehin Büroarbeit ist.
17.05.2024, 17:17
Danke für die ermutigenden und freundlichen Antworten!
20.05.2024, 01:50
Wenn man ehrlich ist, hat man als StA in der Sitzung die allermeiste Zeit gar keine tragende Rolle - mir hat das Verhandeln nach meiner Zeit als Zivilrichter sehr gefehlt. Bzw. ich habe umgekehrt den Schwerpunkt in der Ermittlungsarbeit gesehen.
20.05.2024, 13:32
(20.05.2024, 01:50)Praktiker schrieb: Wenn man ehrlich ist, hat man als StA in der Sitzung die allermeiste Zeit gar keine tragende Rolle - mir hat das Verhandeln nach meiner Zeit als Zivilrichter sehr gefehlt. Bzw. ich habe umgekehrt den Schwerpunkt in der Ermittlungsarbeit gesehen.
So ist es - sieht man ja schon allein daran, dass man als StA in viele Verfahren geht, ohne vorher die Akte zu kennen. Zudem kann/muss es halt auch irgendein StA machen. Besonders deutlich wird dies an Umfangsverfahren, habe hier schön öfter erlebt, dass der verfahrensführende StA an einem oder mehr Tagen der HV im Urlaub war und sich durch einen "Anwesenheitsvertreter" hat vertreten lassen.
Ich denke eine gewisse Introvertiertheit ist für einen StA eher ein Vor- als ein Nachteil. Die meiste Arbeit wird allein vor dem Schreibtisch erledigt und in der HV sind meistens auch die StA besser, die nur der Sache und nicht ihrem eigenen Ego verpflichtet sind.
20.05.2024, 15:24
Mal an die Praktiker: Ich bin nicht StA geworden und mein Referendariat ist nun schon eine Weile her, aber die StA die ich erlebt habe, drückten schon ein starkes Selbstbewusstsein aus.
Ich fand auch, dass sie das durchaus mussten. Richter, Anwälte und Zielgruppe sind ja nicht immer ganz einfach.
Ich fand auch, dass sie das durchaus mussten. Richter, Anwälte und Zielgruppe sind ja nicht immer ganz einfach.
20.05.2024, 19:10
(20.05.2024, 15:24)Besorgter Anwohner schrieb: Mal an die Praktiker: Ich bin nicht StA geworden und mein Referendariat ist nun schon eine Weile her, aber die StA die ich erlebt habe, drückten schon ein starkes Selbstbewusstsein aus.
Ich fand auch, dass sie das durchaus mussten. Richter, Anwälte und Zielgruppe sind ja nicht immer ganz einfach.
Die Kollegen, die ich bei der StA kennengelernt habe, waren eigentlich alle keine Selbstdarsteller, sondern immer sachorientiert und pragmatisch, falls Du das meinst.
Von den Verteidigern kann ich das allerdings nicht in gleicher Weise sagen, da gab es schon manchen, der sich nach meiner Einschätzung bisweilen etwas zu sehr "ins Zeug gelegt hat" und manchmal sogar der Mandantschaft im Verhalten ähnelte
