03.04.2024, 11:46
Hey Leute,
ich warte derzeit auf die Ergebnisse aus der schriftlichen und bereite mich langsam auf die Mündliche vor.
Allerdings stehe ich gerade etwas auf dem Schlauch wie es nach dem Zweiten für mich weitergehen soll: Ich habe das Gefühl von FOMO seit dem ich mit Jura angefangen habe. Ich habe keine älteren Jura-Freunde oder Bekannte mit dehnen ich übersowas reden könnte und zu meinen Mitreferendarin habe ich auch wenig Kontakt. Ich bin der erste aus meiner Familie der studiert hat und kann daher auch dort niemanden fragen. Allgemein hab ich immer so das Gefühl, dass allle bereits einen Plan haben was sie später einmal machen möchten, während ich mir noch total unsicher bin.
Die Stationen haben mir mal mehr und ma weniger gefalllen. Am interessantesten fand ich es in der STA. Ich lerne als Hobbys gerne Sprachen und würde super gerne daher international und mit Menschen arbeiten wollen aber, ob es überhaupt derartige Möglichkeiten für einen deutschen Juristen gibt weiß ich leider nicht. Im Ersten hatte ich ne 7,6 und im zweiten warte ich noch auf meine ergebnisse, sodass die Noten auch nicht ganz oben dabei sind.
Gibt es so eine Art Karriereberatung für Juristen? Ich stehe leider total auf dem Schlauch gerade und will für meine Zukunft keine falsche Entscheidung treffen. Fühle mich wirklich Lost gerade
Viele Dank!
ich warte derzeit auf die Ergebnisse aus der schriftlichen und bereite mich langsam auf die Mündliche vor.
Allerdings stehe ich gerade etwas auf dem Schlauch wie es nach dem Zweiten für mich weitergehen soll: Ich habe das Gefühl von FOMO seit dem ich mit Jura angefangen habe. Ich habe keine älteren Jura-Freunde oder Bekannte mit dehnen ich übersowas reden könnte und zu meinen Mitreferendarin habe ich auch wenig Kontakt. Ich bin der erste aus meiner Familie der studiert hat und kann daher auch dort niemanden fragen. Allgemein hab ich immer so das Gefühl, dass allle bereits einen Plan haben was sie später einmal machen möchten, während ich mir noch total unsicher bin.
Die Stationen haben mir mal mehr und ma weniger gefalllen. Am interessantesten fand ich es in der STA. Ich lerne als Hobbys gerne Sprachen und würde super gerne daher international und mit Menschen arbeiten wollen aber, ob es überhaupt derartige Möglichkeiten für einen deutschen Juristen gibt weiß ich leider nicht. Im Ersten hatte ich ne 7,6 und im zweiten warte ich noch auf meine ergebnisse, sodass die Noten auch nicht ganz oben dabei sind.
Gibt es so eine Art Karriereberatung für Juristen? Ich stehe leider total auf dem Schlauch gerade und will für meine Zukunft keine falsche Entscheidung treffen. Fühle mich wirklich Lost gerade
Viele Dank!
03.04.2024, 12:30
Welche Stationen hast du denn genau gemacht?
03.04.2024, 13:25
(03.04.2024, 12:30)1Ri schrieb: Welche Stationen hast du denn genau gemacht?
1. Station: Ganz Normal beim ZivRichter
2. Station: STA
3. Station: Wirtschaftsbehörde mit Auslandbezug
4. Station: Strafverteidigung
5. Station (aktuell): STA
Finde Strafrecht am interessantesten, allerdings sehe ich mich irgendwie nicht in einem klassichen Juristenberuf
03.04.2024, 14:34
Schau dir evtl. Compliance an (ggf in internationalen Unternehmen oder beratend in Kanzleien).
03.04.2024, 15:34
Gleich vorweg kann ich beruhigen: egal wie du nach dem 2. Examen in die Berufswelt startest, du verbaust dir dabei fast nichts. Du kannst dich nach 2-3 Jahren immer nochmal anderweitig umschauen, wenn dir dein Job nicht gefällt. Das heißt, du kannst recht unbefangen "einfach mal starten" und Jobs ausprobieren, die für dich interessant klingen.
Wenn dir die StA gefallen hat, kann es doch durchaus sein, dass sie was für dich werden kann - zumal ich dafür Studenten der ersten Generation oft für geeigneter halte als viele der Juristenkinder, die in einer Akademikerblase aufgewachsen sind und in der Strafstation zum ersten Mal mit jemandem konfrontiert werden, den sie dann despektierlich als "Unterschicht" bezeichnen können.
Für internationale Sachen bieten sich NGOs und EU-Institutionen an, zumal die Tätigkeiten dort auch oftmals weniger klassisch juristisch sind bzw. klassisch juristische Themen auch beinhalten, aber oft darüber auch hinausgehen.
Als Ideen/Inspirationen bieten sich der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag an, aber auch Europol und Olaf kannst du ja mal einfach browsen und schauen, ob da was ausgeschrieben ist und ggf. ob was Passendes dabei ist.
Wenn dir die StA gefallen hat, kann es doch durchaus sein, dass sie was für dich werden kann - zumal ich dafür Studenten der ersten Generation oft für geeigneter halte als viele der Juristenkinder, die in einer Akademikerblase aufgewachsen sind und in der Strafstation zum ersten Mal mit jemandem konfrontiert werden, den sie dann despektierlich als "Unterschicht" bezeichnen können.
Für internationale Sachen bieten sich NGOs und EU-Institutionen an, zumal die Tätigkeiten dort auch oftmals weniger klassisch juristisch sind bzw. klassisch juristische Themen auch beinhalten, aber oft darüber auch hinausgehen.
Als Ideen/Inspirationen bieten sich der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag an, aber auch Europol und Olaf kannst du ja mal einfach browsen und schauen, ob da was ausgeschrieben ist und ggf. ob was Passendes dabei ist.
07.04.2024, 12:44
Ich schmeiße noch BMZ, Bafin, Zoll, BfJ in den Raum.
GIZ, Weltbank, UN(ODC), OECD etc wären auch Optionen.
Die Noten könnten ggf. ein Problem darstellen, aber das kommt immer auf die einzelnen Positionen und deine Mitbewerber*innen an. Im internationalen Umfeld zählen Sprachkenntnisse (insb. UN Sprachen) häufig mehr als ein Punkt im Staatsexamen.
Es gibt auf jeden Fall Möglichkeiten für dich, in einem nicht klassischen juristischen Beruf mit internationalem Bezug unterzukommen.
PS: Es ist ganz normal nicht zu wissen, was man die nächsten 40 Jahre machen möchte. Wie schon ein Vorposter schreibt: Probier' was aus und wenn es dir nicht gefällt, kannst du kündigen und was neues machen.
GIZ, Weltbank, UN(ODC), OECD etc wären auch Optionen.
Die Noten könnten ggf. ein Problem darstellen, aber das kommt immer auf die einzelnen Positionen und deine Mitbewerber*innen an. Im internationalen Umfeld zählen Sprachkenntnisse (insb. UN Sprachen) häufig mehr als ein Punkt im Staatsexamen.
Es gibt auf jeden Fall Möglichkeiten für dich, in einem nicht klassischen juristischen Beruf mit internationalem Bezug unterzukommen.
PS: Es ist ganz normal nicht zu wissen, was man die nächsten 40 Jahre machen möchte. Wie schon ein Vorposter schreibt: Probier' was aus und wenn es dir nicht gefällt, kannst du kündigen und was neues machen.
10.04.2024, 14:53
(07.04.2024, 12:44)Anonym01 schrieb: Ich schmeiße noch BMZ, Bafin, Zoll, BfJ in den Raum.
GIZ, Weltbank, UN(ODC), OECD etc wären auch Optionen.
Die Noten könnten ggf. ein Problem darstellen, aber das kommt immer auf die einzelnen Positionen und deine Mitbewerber*innen an. Im internationalen Umfeld zählen Sprachkenntnisse (insb. UN Sprachen) häufig mehr als ein Punkt im Staatsexamen.
Es gibt auf jeden Fall Möglichkeiten für dich, in einem nicht klassischen juristischen Beruf mit internationalem Bezug unterzukommen.
PS: Es ist ganz normal nicht zu wissen, was man die nächsten 40 Jahre machen möchte. Wie schon ein Vorposter schreibt: Probier' was aus und wenn es dir nicht gefällt, kannst du kündigen und was neues machen.
Hey vielen Dank für die Antwort!
Das ist doch sehr schön zu lesen, vorallem da ich hobbymäßig gerne neue Sprachen lerne. Auch könnte ich mir vorstellen etwas auserhalb der klassichen Jura-Job Bubble zu machen eines Tages.
Ich werde recherchiere (daher auch vielen Dank für die Ideen die mir als Startpunkt dienen werden) und eines Tages hoffentlich etwas passendes finden
10.04.2024, 14:55
(03.04.2024, 15:34)A_Ghast schrieb: Gleich vorweg kann ich beruhigen: egal wie du nach dem 2. Examen in die Berufswelt startest, du verbaust dir dabei fast nichts. Du kannst dich nach 2-3 Jahren immer nochmal anderweitig umschauen, wenn dir dein Job nicht gefällt. Das heißt, du kannst recht unbefangen "einfach mal starten" und Jobs ausprobieren, die für dich interessant klingen.
Wenn dir die StA gefallen hat, kann es doch durchaus sein, dass sie was für dich werden kann - zumal ich dafür Studenten der ersten Generation oft für geeigneter halte als viele der Juristenkinder, die in einer Akademikerblase aufgewachsen sind und in der Strafstation zum ersten Mal mit jemandem konfrontiert werden, den sie dann despektierlich als "Unterschicht" bezeichnen können.
Für internationale Sachen bieten sich NGOs und EU-Institutionen an, zumal die Tätigkeiten dort auch oftmals weniger klassisch juristisch sind bzw. klassisch juristische Themen auch beinhalten, aber oft darüber auch hinausgehen.
Als Ideen/Inspirationen bieten sich der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag an, aber auch Europol und Olaf kannst du ja mal einfach browsen und schauen, ob da was ausgeschrieben ist und ggf. ob was Passendes dabei ist.
Das mit dem "einfach mal starten" beruhigt mich tatsächlich, vielen lieben Dank dafür! :) Und auch danke für die Ideen die du aufgeschrieben hast
24.04.2024, 13:30
Wenn es Dir bei der StA gefallen hat, versuche Dein Glück doch als erstes dort. In fast allen Bundesländern sucht die Justiz - zum Teil verzweifelt - Nachwuchs. Wenn es Dir dort nicht gefallen sollte, kannst Du relativ problemlos um Entlassung aus dem Dienst bitten.
24.04.2024, 23:25
(24.04.2024, 13:30)JackTheLad schrieb: Wenn es Dir bei der StA gefallen hat, versuche Dein Glück doch als erstes dort. In fast allen Bundesländern sucht die Justiz - zum Teil verzweifelt - Nachwuchs. Wenn es Dir dort nicht gefallen sollte, kannst Du relativ problemlos um Entlassung aus dem Dienst bitten.
Aber die StA stellt doch erst nach der Bekanntgabe des Examensergebnisses vom 2. Examen ein, oder nicht?