01.02.2024, 19:29
Hey,
ich scroll immer mal wieder durch Linkedin und auch hier durchs Forum und bin häufig erstaunt, wie wenig durchschnittliche oder unterdurchschnittliche Juristen sich dort rumtreiben. Auch in meinem Bekanntenkreis sind unglaublich viele bei Großkanzleien oder der Justiz. Nach außen hin scheinen alle zu den besten zu gehören, eher "schlechtere" Juristen scheint es kaum zu geben. Bin ich in einer Bubble? Sind wirklich so viele Leute so gut oder ist das nur Selbstdarstellung wie bei Instagram? Gefühlt hat jeder mindestens ein VB und die tollsten Zusatzqualifikationen.
LG
ich scroll immer mal wieder durch Linkedin und auch hier durchs Forum und bin häufig erstaunt, wie wenig durchschnittliche oder unterdurchschnittliche Juristen sich dort rumtreiben. Auch in meinem Bekanntenkreis sind unglaublich viele bei Großkanzleien oder der Justiz. Nach außen hin scheinen alle zu den besten zu gehören, eher "schlechtere" Juristen scheint es kaum zu geben. Bin ich in einer Bubble? Sind wirklich so viele Leute so gut oder ist das nur Selbstdarstellung wie bei Instagram? Gefühlt hat jeder mindestens ein VB und die tollsten Zusatzqualifikationen.
LG
01.02.2024, 19:54
liegt vermutlich daran, dass die 2xa Kollegen damit nicht so sehr hausieren gehen wie die VB Kollegen
01.02.2024, 20:16
(01.02.2024, 19:54)JuraLiebhaber schrieb: liegt vermutlich daran, dass die 2xa Kollegen damit nicht so sehr hausieren gehen wie die VB Kollegen
So ist es. Auch hier im Forum hat ja fast jeder 2x VB.
Andererseits: im ersten Examen machen auch über 30 % ein VB (inkl SP). Es gibt mehr Leute mit VB als mit A.
Und @ TE: wunderst Du dich, weil du nicht in dieser Notenkategorie liegst, oder wunderst du dich, dass so viele so "gute" Noten abgelegt haben, wie du selbst?
01.02.2024, 21:46
Auf Instagram sieht man auch fast nur, wie die Leute tolle Fotos aus den Bergen, dem Strand oder von fancy Cocktails schicken.
Ich hab keine 2xVB und bin nicht auf LinkedIn. Wüsste aber auch nicht, was ich da soll, wenn ich es hätte.
Ich hab keine 2xVB und bin nicht auf LinkedIn. Wüsste aber auch nicht, was ich da soll, wenn ich es hätte.
02.02.2024, 12:18
(01.02.2024, 21:46)sl4442 schrieb: Auf Instagram sieht man auch fast nur, wie die Leute tolle Fotos aus den Bergen, dem Strand oder von fancy Cocktails schicken.
Ich hab keine 2xVB und bin nicht auf LinkedIn. Wüsste aber auch nicht, was ich da soll, wenn ich es hätte.
Hier sind eher Leute, die eher überdurchschnittlich sind.
02.02.2024, 12:31
Soll ich Verbesserungsversuch machen? Ich habe nur 15,9 Punkt. Hätte gerne die 16P. Beruflich will ich eigentlich zur Justiz, daher ist die Note egal. Könnt ihr mir trotzdem helfen??!??!?!
02.02.2024, 13:18
Ich habe mich gefragt, woran du das siehst. Haben diejenigen auf LinkedIn ihre Noten veröffentlicht?
Ich bin dort und auf Xing habe aber keine Noten drinstehen. Wenn mich Headhunter anschreiben, sind die häufig verwundert, dass meine Noten nicht besonders gut waren. Tja, nicht jeder Arbeitgeber sortiert einen aus und mit einer weniger gute Note ist man auch nicht automatisch ein schlechter Jurist.
Ich habe keine Noten mit denen ich hausieren gehen möchte. Allerdings finde ich Leute, die jedem von ihrem beruflichen Erfolg erzählen müssen, auch sehr nervig. Das ist für mich ein Grund, warum ich Fortbildungsveranstaltungen der Bucerius Law School meide, denn gefühlt ist jeder Beginn einer Fortbildung erstmal eine Werbeveranstaltung, bevor es um das eigentliche Thema geht.
Xing und LinkedIn kann ich trotzdem jedem ans Herz legen, der einen neuen Job sucht, und der nicht in die GK will. Man bekommt dort sehr viel mehr Jobangebote zu sehen und wird angeschrieben, als man selbst auf dem Schirm hätte. Wir im Unternehmen rekrutieren nach unserer Statistik zu 30 % aus Empfehlungen, 30% aus LinkedIn und der Rest verteilt sich auf klassische Stellenbörsen.
Ich bin dort und auf Xing habe aber keine Noten drinstehen. Wenn mich Headhunter anschreiben, sind die häufig verwundert, dass meine Noten nicht besonders gut waren. Tja, nicht jeder Arbeitgeber sortiert einen aus und mit einer weniger gute Note ist man auch nicht automatisch ein schlechter Jurist.
Ich habe keine Noten mit denen ich hausieren gehen möchte. Allerdings finde ich Leute, die jedem von ihrem beruflichen Erfolg erzählen müssen, auch sehr nervig. Das ist für mich ein Grund, warum ich Fortbildungsveranstaltungen der Bucerius Law School meide, denn gefühlt ist jeder Beginn einer Fortbildung erstmal eine Werbeveranstaltung, bevor es um das eigentliche Thema geht.
Xing und LinkedIn kann ich trotzdem jedem ans Herz legen, der einen neuen Job sucht, und der nicht in die GK will. Man bekommt dort sehr viel mehr Jobangebote zu sehen und wird angeschrieben, als man selbst auf dem Schirm hätte. Wir im Unternehmen rekrutieren nach unserer Statistik zu 30 % aus Empfehlungen, 30% aus LinkedIn und der Rest verteilt sich auf klassische Stellenbörsen.
02.02.2024, 16:08
(01.02.2024, 19:29)GästinNRW2 schrieb: Hey,
ich scroll immer mal wieder durch Linkedin und auch hier durchs Forum und bin häufig erstaunt, wie wenig durchschnittliche oder unterdurchschnittliche Juristen sich dort rumtreiben. Auch in meinem Bekanntenkreis sind unglaublich viele bei Großkanzleien oder der Justiz. Nach außen hin scheinen alle zu den besten zu gehören, eher "schlechtere" Juristen scheint es kaum zu geben. Bin ich in einer Bubble? Sind wirklich so viele Leute so gut oder ist das nur Selbstdarstellung wie bei Instagram? Gefühlt hat jeder mindestens ein VB und die tollsten Zusatzqualifikationen.
LG
In vielen GK ist das VB nicht (mehr) zwingend, auch in vielen Bundesländern als Einstieg in die Justiz (vgl zb Hessen). Selbst eine Promotion kann ohne VB gestartet werden, wenn man einen Betreuer findet. LLM ist hauptsächlich Zeit und Geld Ressource zur Verfügung haben. Mit einem etwas längeren Atem kann man ohne VB ebenso die zusätzlichen Qualifikationen erreichen und in einer GK/ Justiz anfangen.
02.02.2024, 16:54
Bei uns im Rechtsgebiet hatte nur circa die Hälfte Doppel-VB, obwohl die Kanzlei nach außen sich in der Einstellung gerne elitär mit Ansprüchen bzgl. Doppel-VB und gerne Dr./LLM gibt. Von den Leuten mit Prädikat im Ersten waren dann auch noch einige aus Bundesländern dabei, in denen man im Schwerpunkt schon 15 Punkte sicher hat, wenn man den Schönfelder richtig herum aufschlägt. Da ist also grundsätzlich mehr Schein als Sein vorhanden. Was man nichtsdestoweniger sagen muss: Die Kollegen, die kein Doppelprädikat hatten, waren trotzdem sehr hemdsärmelig und teilweise Workaholics. Das die jetzt keine Immobiliarrechtsklausur mit 12 Punkten lösen könnten, relativiert sich dann.
02.02.2024, 17:09
(02.02.2024, 16:54)Friedman schrieb: Bei uns im Rechtsgebiet hatte nur circa die Hälfte Doppel-VB, obwohl die Kanzlei nach außen sich in der Einstellung gerne elitär mit Ansprüchen bzgl. Doppel-VB und gerne Dr./LLM gibt. Von den Leuten mit Prädikat im Ersten waren dann auch noch einige aus Bundesländern dabei, in denen man im Schwerpunkt schon 15 Punkte sicher hat, wenn man den Schönfelder richtig herum aufschlägt. Da ist also grundsätzlich mehr Schein als Sein vorhanden. Was man nichtsdestoweniger sagen muss: Die Kollegen, die kein Doppelprädikat hatten, waren trotzdem sehr hemdsärmelig und teilweise Workaholics. Das die jetzt keine Immobiliarrechtsklausur mit 12 Punkten lösen könnten, relativiert sich dann.
Ja deckt sich auch mit meinen Erfahrungen und die Erfahrungen von Freunden in der Praxis. Allerdings muss man sich auch bewusst machen, dass unterschiedliche Praxisgruppen unterschiedliche Anforderungen/Bedürfnisse haben. Nicht überall wird hochreck Jura gemacht wie man es aus den Examina kennt. Es gibt vor allem unterschiedliche Probleme, die unterschiedliche Lösungsansätze/denkstrukturen erfordern. Um die Ecke denken ist jetzt kein „skill“, der sich unmittelbar aus der examensnote ableiten lässt. Grundsätzlich erwarten alle sauberes Arbeiten mit dem Gesetz und ein „verständlich-machen“ für den Mandanten, so das Problem ist und wie man es ggf. lösen könnte rechtlich. Ist man viel im litigation Bereich, ist man oft in bekannten Fahrwassern, berät man unternehmen zu neuen/innovativen Geschäftsvorhaben, ist da oft rechtliches Neuland zu betreten, wo es kein „richtig/falsch“ gibt sondern eher vernünftige Argumente, die weniger vergnügliche Argumente im Streitfall schlagen müssen.