29.07.2019, 20:49
Hallo! Könnte jemand mir sagen, inwiefern die Stationszeugnisse und AG-Zeugnisse bei der mündlichen Prüfung eine Rolle spielen? Würden alle Prüfer die Stationszeugnisse und AG-Zeugnisse anschauen? Was bedeutet Vornote? Wie wird die Vornote festgelegt?
Ich bin sehr dankbar für euere Antwort!!
Ich bin sehr dankbar für euere Antwort!!
Zur Vorbereitung Deiner mündlichen Prüfung solltest Du auf jeden Fall die vielen Infos der Seite Protokolle-Assessorexamen.de nutzen:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/
Neben der Möglichkeit, kostenlos die Protokolle Deiner Prüfer herunterzuladen, findest Du auf der Seite eine Sammlung von im Netz abrufbaren Aktenvorträgen. Zudem findest Du dort Hinweise auf aktuelle Rechtsprechung, den "Fall des Monats" für Rechtsreferendare sowie hilfreiche Tools wie den Notenrechner:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/infos.php
https://www.protokolle-assessorexamen.de/
Neben der Möglichkeit, kostenlos die Protokolle Deiner Prüfer herunterzuladen, findest Du auf der Seite eine Sammlung von im Netz abrufbaren Aktenvorträgen. Zudem findest Du dort Hinweise auf aktuelle Rechtsprechung, den "Fall des Monats" für Rechtsreferendare sowie hilfreiche Tools wie den Notenrechner:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/infos.php
29.07.2019, 21:14
Die Zeugnisse sind in der Akte enthalten, die der Vorsitzende der Kommission von jedem Prűfling enthält. Ein genaues Durchlesen der Zeugnisse wird schon zeitlich nicht machbar sein - sind ja alleine 5 Praxiszeugnisse pro Prüfling, dazu dann noch die AG-Zeugnisse. Überfliegen werden die meisten Vorsitzenden die denke ich schon.
Dir Zeugnisse können dazu dienen zu schauen, ob sich der Prüfling in den Klausuren "unter Wert" geschlagen hat, dh ob der Prüfling eigentlich mehr hätte leisten können und einfach Pech oder eine schlechte Woche hatte oder ob die Klausuren zun Rest des Refs 'passen'. Im besten Fall kann es dann sein, dass die Prüfung ein bisschen besser bewertet wird - ob das wirklich einen merkbaren Unterschied ausmacht weiß ich nicht, aber jedenfalls kann es den Prüfer ein bisschen gnädiger stimmen.
Da die Zeugnisnoten mE aber eher inflationär vergeben werden, bzw auch kaum Vergleichbarkeit herrscht weil manche Ausbilder tendenziell eher wenig Punkte verteilen (wie im Examen) und andere standardmäßig nicht weniger als 12, weiß ich nicht, inwieweit die Zeugnisse wirklich was ausmachen.
Meine Ausbilderin sagte mir mal, dass wenn sie sich diese Zeugnisse anschaut, sie eher auf den text achtet, weil man da dann schon eher ein Gefühl dafür bekommt, ob der Ref wirklich abgeliefert hat, oder ob da trotz der 12 Punkte zwischen den Zeilen sowas steht wie "fachlich super, menschlich leider nicht".
Die Vornoten sind die Klausurergebnisse.
Dir Zeugnisse können dazu dienen zu schauen, ob sich der Prüfling in den Klausuren "unter Wert" geschlagen hat, dh ob der Prüfling eigentlich mehr hätte leisten können und einfach Pech oder eine schlechte Woche hatte oder ob die Klausuren zun Rest des Refs 'passen'. Im besten Fall kann es dann sein, dass die Prüfung ein bisschen besser bewertet wird - ob das wirklich einen merkbaren Unterschied ausmacht weiß ich nicht, aber jedenfalls kann es den Prüfer ein bisschen gnädiger stimmen.
Da die Zeugnisnoten mE aber eher inflationär vergeben werden, bzw auch kaum Vergleichbarkeit herrscht weil manche Ausbilder tendenziell eher wenig Punkte verteilen (wie im Examen) und andere standardmäßig nicht weniger als 12, weiß ich nicht, inwieweit die Zeugnisse wirklich was ausmachen.
Meine Ausbilderin sagte mir mal, dass wenn sie sich diese Zeugnisse anschaut, sie eher auf den text achtet, weil man da dann schon eher ein Gefühl dafür bekommt, ob der Ref wirklich abgeliefert hat, oder ob da trotz der 12 Punkte zwischen den Zeilen sowas steht wie "fachlich super, menschlich leider nicht".
Die Vornoten sind die Klausurergebnisse.
29.07.2019, 23:33
(29.07.2019, 21:14)Gästin schrieb: GästinVielen herzlichen Dank für deine Antwort!! :heart:
Die Zeugnisse sind in der Akte enthalten, die der Vorsitzende der Kommission von jedem Prűfling enthält. Ein genaues Durchlesen der Zeugnisse wird schon zeitlich nicht machbar sein - sind ja alleine 5 Praxiszeugnisse pro Prüfling, dazu dann noch die AG-Zeugnisse. Überfliegen werden die meisten Vorsitzenden die denke ich schon.
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30.07.2019, 09:06
Der Vorsitzende erhält jedenfalls in einigen Bundesländern ein Übersichtsblatt - darauf sind sämtliche Einzelnoten der Klausuren und Stationen (d.h. Ausbildungsstelle und Note) verzeichnet. Der Vorsitzende erstattet den anderen Prüfern idR kurz Bericht über die Prüflinge und geht dabei ggf. darauf ein, dass jemand Potential nicht abgerufen hat.
Bei den Stationen werden OLG/GenStA und staatliche Stationen höher gewichtet, als freie Wirtschaft. Dass jemandem ein Ausrutscher in den Stationen negativ angelastet worden wäre, habe ich noch nie gehört. Wohl aber, dass sehr gute Stationen den Ausschlag dafür gegeben haben, die jeweils nächste Notenstufe zu erreichen. Das war in meiner Prüfung bei zwei Mitprüflingen so, die mit Hinweis auf ihre praktischen Leistungen und den guten Eindruck in der Mündlichen von Vornoten mit 4,8 und 5,0 ins Befriedigend gehoben würden. Denkrassesten Fall, den ich kenne, ist aber ne ehemalige
Kollegin: sie hatte in der schriftlichen Vornote 5,2, aber super Stationen. Der Vorsitzende hat gefragt, woran es lag, und sie dann wohl um die Chance gebeten, sich zu beweisen (bei der Schriftlichen war wohl irgendwas). Resultat am Ende 7,5 - hat 2018 für eine A13 Stelle (Landesministerium) gereicht!
Deswegen mach Dir nicht zu viele Gedanken und viel Erfolg!
Bei den Stationen werden OLG/GenStA und staatliche Stationen höher gewichtet, als freie Wirtschaft. Dass jemandem ein Ausrutscher in den Stationen negativ angelastet worden wäre, habe ich noch nie gehört. Wohl aber, dass sehr gute Stationen den Ausschlag dafür gegeben haben, die jeweils nächste Notenstufe zu erreichen. Das war in meiner Prüfung bei zwei Mitprüflingen so, die mit Hinweis auf ihre praktischen Leistungen und den guten Eindruck in der Mündlichen von Vornoten mit 4,8 und 5,0 ins Befriedigend gehoben würden. Denkrassesten Fall, den ich kenne, ist aber ne ehemalige
Kollegin: sie hatte in der schriftlichen Vornote 5,2, aber super Stationen. Der Vorsitzende hat gefragt, woran es lag, und sie dann wohl um die Chance gebeten, sich zu beweisen (bei der Schriftlichen war wohl irgendwas). Resultat am Ende 7,5 - hat 2018 für eine A13 Stelle (Landesministerium) gereicht!
Deswegen mach Dir nicht zu viele Gedanken und viel Erfolg!
30.07.2019, 14:32
(30.07.2019, 09:06)Andere Gästin schrieb: Der Vorsitzende erhält jedenfalls in einigen Bundesländern ein Übersichtsblatt - darauf sind sämtliche Einzelnoten der Klausuren und Stationen (d.h. Ausbildungsstelle und Note) verzeichnet. Der Vorsitzende erstattet den anderen Prüfern idR kurz Bericht über die Prüflinge und geht dabei ggf. darauf ein, dass jemand Potential nicht abgerufen hat.Ach so, ich danke dir sehr für deinen ermutigenden Beitrag.
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Ich mache mir tatsächliche große Sorgen um die mündliche Prüfung, weil ich den schriftlichen Teil nur knapp bestanden habe. Daher wollte ich gerne wissen, ob meine guten Stationszeugnisse Einfluss auf meine Endnote hätten...