14.12.2023, 14:23
Ich bin aktuell wegen meines Berufseinstiegs auf Wohnungssuche. Da hat sich mir die Frage gestellt, was ihr macht, wenn ihr nach eurem Beruf gefragt werdet?
Bis jetzt habe ich leider sehr schlechte Erfahrungen gemacht, wenn man offenlegt, dass man Rechtsanwalt/Jurist ist, selbst wenn man nichts mit Mietrecht am Hut hat. Insbesondere dann, wenn es sich um Makler/Wohnungsverwaltungen handelt, mit denen man Kontakt hat.
Zwar fragt nicht jeder nach was man beruflich macht, jedoch kommt es hin und wieder schon vor. Ich bin jetzt dazu übergegangen meine Arbeit einfach etwas zu umschreiben und zu sagen, dass ich hauptsächlich Unternehmen berate.
Bis jetzt habe ich leider sehr schlechte Erfahrungen gemacht, wenn man offenlegt, dass man Rechtsanwalt/Jurist ist, selbst wenn man nichts mit Mietrecht am Hut hat. Insbesondere dann, wenn es sich um Makler/Wohnungsverwaltungen handelt, mit denen man Kontakt hat.
Zwar fragt nicht jeder nach was man beruflich macht, jedoch kommt es hin und wieder schon vor. Ich bin jetzt dazu übergegangen meine Arbeit einfach etwas zu umschreiben und zu sagen, dass ich hauptsächlich Unternehmen berate.
14.12.2023, 16:07
Ich kann deinen Eindruck - zumindest für Berlin - nur bestätigen. Glücklicherweise suche ich derzeit ohne Zeitdruck nach einer größeren Wohnung, allerdings bekamen meine Freundin und ich trotz einem erheblich über dem Durchschnitt liegenden Haushaltseinkommen recht wenig Rückmeldung. Seit ich im Anschreiben meine Berufsbezeichnung zu Associate geändert habe, werden wir zu merkbar mehr Besichtigungen eingeladen.
Ich hatte auch schon zwei Situationen in denen mir ausdrücklich mitgeteilt wurde, dass man die Wohnung nicht an Juristen vermiete und ich daher nicht als Mieter in Betracht gezogen würde.
Das Leben ist hart als Jurist in einer Stadt, in der die Vermieter sich aus hunderten Bewerbern aussuchen können, wen sie in die Wohnung lassen.
Ich hatte auch schon zwei Situationen in denen mir ausdrücklich mitgeteilt wurde, dass man die Wohnung nicht an Juristen vermiete und ich daher nicht als Mieter in Betracht gezogen würde.
Das Leben ist hart als Jurist in einer Stadt, in der die Vermieter sich aus hunderten Bewerbern aussuchen können, wen sie in die Wohnung lassen.
15.12.2023, 02:11
Kann ich für die Vergangenheit und diverse Wohnungen nicht bestätigen. Wir haben zuletzt 2018 eine Wohnung gesucht und sobald wir die Selbstauskunft ausgefüllt und unser Einkommen offenbart hatten, wurden wir sofort eingeladen. Man muss zumindest für die Wohnungssuche in 2018 aber sagen, dass wir uns bewusst ein höheres Budget gesetzt hatten, weil wir nicht in den hier teils ausgeschriebenen Hochhausblöcken wohnen wollten. Unsere Miete liegt daher über dem Mietenspiegel, was sich nicht jeder hier im Ort leisten kann.
16.12.2023, 09:36
Ich habe auch immer Rechtsanwalt angegeben. Gerade in großen Städten sind die Vermieter oft irgendwelche unsympathische Konzerne oder selbst Juristen. Hatte nie Probleme.
16.12.2023, 14:05
Hab als Berufsbezeichnung "Associate" angegeben, was aber ehrlicherweise nur daran lag, dass meine Zulassung noch nicht da war.
Ansonsten kenne ich im Kollegenkreis niemanden, der Probleme gehabt hätte, eine Wohnung zu finden. Gut, niemand von uns arbeitet im Mietrecht, vielleicht hilft das. Aber in der Regel freuen sich die Vermieter über Mieter, die wissen was Zahlungsfristen sind, sich der Konsequenzen etwaiger Pflichtverletzungen bewusst sind und auch gut verdienen.
Ansonsten kenne ich im Kollegenkreis niemanden, der Probleme gehabt hätte, eine Wohnung zu finden. Gut, niemand von uns arbeitet im Mietrecht, vielleicht hilft das. Aber in der Regel freuen sich die Vermieter über Mieter, die wissen was Zahlungsfristen sind, sich der Konsequenzen etwaiger Pflichtverletzungen bewusst sind und auch gut verdienen.
16.12.2023, 17:41
(16.12.2023, 14:05)Anon schrieb: Ansonsten kenne ich im Kollegenkreis niemanden, der Probleme gehabt hätte, eine Wohnung zu finden. Gut, niemand von uns arbeitet im Mietrecht, vielleicht hilft das. Aber in der Regel freuen sich die Vermieter über Mieter, die wissen was Zahlungsfristen sind, sich der Konsequenzen etwaiger Pflichtverletzungen bewusst sind und auch gut verdienen.
Bei mir hieß es in München jetzt mehrmals, dass Juristen als streitsüchtig Menschen nur Probleme machen und wegen allem gleich einen Schriftsatz schicken.
Eine meiner ersten Besichtigungen wurde sogar direkt abgebrochen als ich den Beruf erwähnte, Driver nach Aufklärung, dass ich kein Mietrecht mache.
Bei privaten Vermietern ist es dagegen nicht so schlimm
17.12.2023, 10:30
Kann nur das Gegenteil bestätigen, gab extra Einladungen und mehrere Privatvermieter (teils selbst Anwälte) fanden es super.
17.12.2023, 22:21
(16.12.2023, 17:41)Bayjur schrieb: Eine meiner ersten Besichtigungen wurde sogar direkt abgebrochen als ich den Beruf erwähnte, Driver nach Aufklärung, dass ich kein Mietrecht mache.
Bei privaten Vermietern ist es dagegen nicht so schlimm
Ich hatte das sogar als Student auf der Suche nach nem WG-Zimmer vor dem ersten Semester. Der private Vermieter hatte drei Zimmer einzeln vermietet. War auch 10 min später noch nicht da und kam erst nachdem ich ihn angerufen hatte. Erste Frage war direkt "Was studieren Sie eigentlich? Jura? An Juristen vermieten wir nicht". War noch nicht mal im Hausflur drin
19.12.2023, 16:22
Ich kann Euch berichten: Als Jurist mit einer Frau die Lehrerin ist, wird es noch besser. Da sagte eine Vermieterin mal: "Oh Gott, einer der weiß wie man sich beschwert und eine mit der Zeit dazu"
19.12.2023, 16:49
Wollt auch gerade schreiben, dass insbesondere Lehrer doch als erheblich streitsüchtiger gelten. Als Jurist will man im Privatleben doch meist einfach seine Ruhe haben. Ich hatte jedenfalls nie dieses Problem.